Ladenburg, 04. Juli 2013. (red/ld) Der Technische Ausschuss hat gestern den Antrag, eine Werbetafel an der Kreuzung Weinheimer Straße / Luisenstraße aufzustellen, auf Vorschlag der Verwaltung abgelehnt. Das Ortsbild werde an dieser Stelle stark beeinträchtigt, sagte Bürgermeister Rainer Ziegler.
„Werbetafel gefällt uns gar nicht“
Adventszeit ohne Weihnachtsmarkt nicht denkbar
Ladenburg, 21. Juni 2013. (red/pm) Der Bund der Selbstständigen kann den Weihnachtsmarkt nicht weiter planen und durchführen, dennoch wird es den Weihnachtsmarkt weiterhin geben. Die Stadtverwaltung sucht Alternativen, um die Durchführung eines Weihnachtsmarktes auch für die Zukunft zu sichern. [Weiterlesen…]
Geprothmannt: Uneigennützige Wohltätigkeit? Von wegen! Spenden und Sponsoring sind Werbung

100 Euro sind viel Geld - manche zahlen das aber aus der "Porto-Kasse" und machen daraus ein Vielfaches an "Image"-Gewinn. Quelle: 100-Euro-Schein
Rhein-Neckar, 12. Dezember 2011. (red) Zur Zeit jagt eine Spendenübergabe die nächste – so wie vergangenes Jahr auch und nächstes Jahr wieder. Besonders in der Vorweihnachtszeit laden viele Firmen und Gemeinden ein, über mildtätige Spenden für den guten Zweck zu „berichten“. Klares Ziel dieser Aktionen: Die Spender und Sponsoren wollen sich damit ein gutes Image verschaffen – dabei ist das nichts anderes als Werbung.
Von Hardy Prothmann
Die Redaktion für die Lokalblogs in Nordbaden hat eine strikte Regel: Wir berichten nicht über Spenden, egal wie großzügig diese sind. Denn hinter fast jeder Spende steckt immer ein „Kalkül“, ein Hintergedanke und der ist nicht „mildtätig“, sondern egoistisch: Die spendende Firma oder Institution will sich damit ein gutes Image verschaffen.
Das ist auch absolut erlaubt – nur machen wir uns nicht zum Handlanger und zur erweiterten Pressestelle der Spender und Sponsoren. Wer aus Überzeugung spendet oder unterstützt, braucht seine Haltung nicht an die „große Glocke“ zu hängen.
Millionen von privaten Spendern halten das so – sie geben Geld für alle möglichen Hilfsorganisationen und hoffen, dass damit anderen geholfen wird. Die allermeisten Spenderinnen und Spender bleiben „anonym“ – es geht ihnen um die Hilfe und nicht um eine öffentliche Nennung.
Wer hingegen der „Öffentlichkeit“ seine „Großzügigkeit“ mitteilen möchte, kann eine Anzeige schalten. Das ist, wie gesagt, absolut erlaubt.
Aktuell haben wir über die Spende einer Interessengemeinschaft „Storchenkerwe“ in Hirschberg berichtet: Die Einladung erschien frei von „Firmenwerbung“ – denn die Initiative des Ortsfestes spendete Geld für gemeinnützige Zwecke. Deshalb haben wir den Termin wahrgenommen.
Vor Ort präsentierte man aber Spendenschecks mit Logo und Schriftzug einer regionalen Bank. Diese Werbung haben wir aus dem Foto herausretuschiert (weiße Fläche).
Das ist die einzige „saubere“ Lösung – alles andere ist eine Form von Schleichwerbung, untergräbt die Glaubwürdigkeit von Journalismus (sofern die bei gewissen Medien nicht sowieso schon „six feed under“ ist) und schadet letztlich auch dem „Werbekunden“ – muss der doch ganz besonders an einem glaubwürdigen Umfeld interessiert sein.
Penetrant wird es – und das ist zunehmend der Fall – wenn die Sponsoren und Spender sogar die Berichterstattung vorschreiben wollen. Dagegen hilft nur konsequente Aufklärung und konsequente „Nicht-Berichterstattung“ bei „Härtefällen“.
Penetrantes Sportsponsoring
Selbst in der Provinz treibt dieses Sponsorenunwesen nicht nur seltsame, sondern völlig inaktzeptable „Blüten“. Ein lokaler Tennisverein wollte uns beispielsweise nur Fotos gestatten, wenn das Sponsorlogo mit im Bild ist.
Das Ergebnis kann man hier nachlesen: „Kein Gruppenfoto ohne Sponsor“

taz verpixelt Sportfotos und stellt die Aktion anscheinend klammheimlich wieder ein.
Die taz hatte im August angekündigt, ab sofort alle Sportfotos zu verpixeln. Die Begründung:
Die Werbung im Fußball, Biathlon oder Handball ist mit den Jahren der Kommerzialisierung einfach zu aufdringlich, zu omnipräsent geworden. Da müssen intelligentere Lösungen her. Zum Beispiel: Weg mit dieser Flimmerbande.
Und:
Wir sind nicht mehr bereit, Eure Werbebotschaft auf Trikots und Werbebanden zu verbreiten. Es kann ja auch nicht Aufgabe einer Zeitung sein, die mit kritischer Distanz über Sport berichtet, täglich kostenlose Werbung von Vereinen und deren Sponsoren ins Blatt zu heben. Wir wollen durch die Verpixelung journalistisch noch unabhängiger werden.
Guter Ansatz – leider scheint die taz das nicht durchgehalten zu haben. Vielleicht wars auch nur ne Sommerloch-Saure-Gurken-Zeit-Meldung. Eine Erklärung, warum nicht mehr verpixelt wird, konnte ich nicht finden (Anfrage ist gestellt, der Artikel wird gerne nach einem Hinweis ergänzt).
Wir werden das in Zukunft weiter so halten: Wenn Spender und Sponsoren mit Ihren Logos genannt und abgebildet werden wollen, erhalten Sie ein Angebot zum Schalten einer gewerblichen Anzeige. Solche „Berichte“ werden wir entsprechend als Anzeige kennzeichnen.
Andernfalls werden wir konsequent Spender und Logos aus Texten und Bildern entfernen – denn es geht doch um Mildtätigkeit? Oder geht es doch um etwas anderes? Sollten wir deshalb nicht mehr zu solchen Anlässen eingeladen werden, können wir gerne darauf verzichten.
Trennungsgebot
Gut und richtig wäre, wenn vor allem Zeitungen diesem Beispiel folgen würden – das aber darf man tatsächlich bezweifeln, denn dort gibt es schon längst kein Trennungsgebot zwischen Redaktion und Anzeigen mehr, sondern nur noch die Haltung, dass man Anzeigenkunden nicht „verprellen“ will.
Die Masse der Leserinnen und Leser zahlt zwar insgesamt viel und bedeutendes Geld fürs „Abo“ – unterm Strich sind das aber knapp 30 Euro und was bedeutet so ein Betrag, wenn an anderen „Aufträgen“ ein paar mehr Nullen dranhängen, also 3.000, 30.000 oder gar 3.000.000 Euro? Es wird anhand der „Nullen“ schnell klar, auf wen man „Rücksicht“ nimmt und für welche „Nullen-Informationen“ man sich entscheidet.

"Redaktionelles" Foto ab Spendenhöhe von 500 Euro - bitte Text mitschicken.
Allerdings gibt es auch hier „Regeln“ – die hängen von der Höhe der Spende ab. Der Mannheimer Morgen macht zum Beispiel „grundsätzlich“ erst ab 500 Euro Spendensumme ein Foto. Warum, wieso, weshalb? Darüber gibt es keine uns bekannten Informationen.
Ethisches Handeln
Mal schauen, wie Spender und Sponsoren mit unserer transparenten Haltung umgehen – dazu wird es, sofern interessant, einen Nachbericht geben.
Soviel sei noch angemerkt: Unternehmen, die mindestens zehn Prozent ihres Gewinns spenden, werden wir sofort lobend erwähnen, weil das tatsächlich Spenden sind, die „bemerkenswert“ sind. Keine Sorge – es gibt vermutlich kein einziges Unternehmen, das so verfährt.
Vereine sollten sich nicht zu jedem Preis „kaufen“ lassen
Vereine, die sich für ein paar Euro „Spendengeld“ oder „Sponsoring“ als Vermarktungsfläche missbrauchen lassen, sollten tatsächlich darüber nachdenken, worum es geht.
Um Förderung von Kultur, Jugend oder Sport oder darum, dass die ehrenamtlichen Helfer wirklich sehr viel Arbeit aufbringen und sich von Firmen durch im Vergleich minimale „Förderung“ dann die hier „erwirtschaftete“ Aufmerksamkeit abkaufen lassen? Das kann nicht im Sinne von Kultur, Jugend und Sport sein – und auch nicht im Sinne der Unternehmen.
Und ein besonders Geschmäckle bekommen solche Spenden dann, wenn die Spenderfirmen nicht nur beim Image die Nutznießer sind, sondern durch Aufträge und Geschäfte mit den Vereinen wiederum einen ganz klaren geschäftlichen Vorteil suchen.
Dann haben Spenden sogar eher die Funktion einer Bestechung und sind vollends pervertiert. Und auch das ist leider oft schon fast „üblich“.
Spendenziele müssen transparent sein
Gemeinden müssen Spenden beispielsweise längst öffentlich machen und transparent darstellen – das sieht das Geldwäschegesetz so vor. Und dafür gibt es ganz sicher Gründe.
Damit Sie mich richtig verstehen: Spenden sind gut und wichtig. Und jeder Euro hat seinen Wert.
Spenden sollten aber das sein, was sie sein sollen: Ein Beitrag zu einer besseren Welt. Ganz privat, ganz individuell nach den Möglichkeiten.
Wer Spenden und „Sponsoring“ auch nur im Ansatz für eigene „Zwecke“ einsetzt, muss sich moralisch selbst verpflichten, seinen Anteil an Eigennutz klar darzustellen – damit keine „Missverständnisse“ aufkommen.
Wenn ein Großkonzern beispielsweise 1 Million Euro spendet, ist das vielen Medien eine Nachricht wert. Zeitungen wie der MM berichten mit Bild erst ab 500 Euro. Für den Konzern bedeutet 1 Million vielleicht nur einen 0,000-irgendwas Anteil an seinen Möglichkeiten. Für eine Initiative sind 500 oder 1.000 Euro hingegen alles, was man „aufbieten“ kann.
Wer ist nun „großzügiger“? Wer verdient mehr Aufmerksamkeit? Worüber sollte man dankbarer sein? Worüber berichten?
Denken Sie mal drüber nach – eine Meinung zu dem Thema ist gar nicht so einfach zu finden.
Ist halt alles immer „relativ“ – dafür muss man kein Einstein sein.
Ihr
Anmerkung: Wir haben anfänglich auch über Spenden berichtet und vor kurzem noch im Weinheimblog über eine Aktion zu Defibrilatoren in der Stadt. Dabei wurde auch eine spendende Bank genannt. Künftig werden wir das kompromisslos handhaben.
In eigener Sache: Freie Mitarbeiter für Redaktion, Technik und Vertrieb gesucht
Guten Tag!
Ladenburg, 24. Februar 2011. Haben Sie Lust aufs Leben? Stellen Sie gerne Fragen? Gucken Sie gerne hin? Interessieren Sie sich für Menschen? Wollen Sie wissen, warum die Dinge sind, wie sie sind? Wollen Sie sich kein X für ein U vormachen lassen? Sind Sie neugierig? Möchten Sie etwas aufbauen? Neues lernen und entwickeln?
Von Hardy Prothmann
Dann sind sie richtig bei uns.
„Uns“ sind vier lokale Blogs für Heddesheim, Hirschberg, Ladenburg und Weinheim, die Lokaljournalismus im Internet bieten. Experimentierfreudig, schnell, nachdenklich, meinungsfreudig, hintergründig, rechercheintensiv und immer wieder überraschend. Seit Januar 2011 gibt es mit dem rheinneckarblog.de auch ein regionales Angebot.
Bei uns können Sie mehrere Aufgaben übernehmen: Als Reporter, Kritiker oder redaktionell in der Betreuung der Seiten. Oder technisch, wenn Sie sich gut mit dem Internet auskennen und programmieren können. Und im Vertrieb – Internetwerbung im Lokalen und Regionalen ist ein neues Geschäft, das spannend ist.
Wir bieten Ihnen eine Zukunftsperspektive, an der Sie selbst mitarbeiten können. Wir sind ein kleines Team, aber wir machen enorm was her. Und Sie können mitmachen.
Rund 200 Berichte sind in anderen Medien bereits in den vergangenen eineinhalb Jahren über unsere Arbeit erschienen – weil wir frisch, innovativ und neugierig sind. Zugegeben: auch ein wenig frech.
Nehmen Sie dagegen die lokalen Zeitungsangebote von Mannheimer Morgen, Weinheimer Nachrichten, Rhein-Neckar-Zeitung… Dafür interessiert sich in der Medienbranche kein Mensch.
Als freier Mitarbeiter für die Redaktion haben sie viele Freiheiten, werden journalistisch intensiv betreut und werden garantiert keinen „Bratwurstjournalismus“ machen müssen, wie er tagtäglich in der Zeitung abgefeiert wird. Wenn Sie mehr können (wollen), als Sätze wie „Der Wettergott hatte ein Einsehen“, oder: „Die Luft war erfüllt vom Duft leckerer Bratwürste“, oder: „Man zeigte sich zufrieden wie immer“, dann sind Sie bei uns genau richtig.
Für die redaktionelle Arbeit müssen Sie die Lust am sorgfältigen Arbeiten mitbringen. Und neugierig sein. Und natürlich ein gutes Deutsch beherrschen. Alles andere, das Handwerk des Journalismus, können Sie bei uns praktisch und theoretisch lernen.
Für die technische Arbeit erwarten wir solide Kenntnisse, beispielsweise in der Programmierung von php und Ideen.
Für den Vertrieb bringen Sie Kontaktfreudigkeit, Sorgfalt und Ausdauer mit – die lokale und regionale Werbung im Internet ist ein neues Arbeitsfeld, in dem gutes Geld verdient werden kann. Bei entsprechendem Einsatz. Immer mehr Anzeigenkunden haben keine Lust mehr auf teure Printanzeigen und entdecken das Internet als Medien, in dem man einfach sein muss. Sie betreuen diese Kunden und helfen Ihnen beim Neustart.
Interessiert? Dann melden Sie sich: redaktion@rheinneckarblog.de
Arbeiten Sie mit am „Journalismus der Zukunft“
Guten Tag!
Ladenburg, 09. September 2010. Glauben Sie alles, was in der Zeitung steht? Dann brauchen Sie nicht weiterlesen. Falls nicht, sind Sie bei uns richtig. Denn das ladenburgblog hat keinen geringeren Anspruch, als an der Zukunft des Journalismus mitzuwirken.
Von Hardy Prothmann
Unsere Redaktion betreut zur Zeit drei Angebote: http://ladenburgblog.de, http://heddesheimblog.de und http://hirschbergblog.de.
Auf dem heddesheimblog ist heute eine Kritik zum Mannheimer Morgen erschienen, dem wir nicht zum ersten Mal eine mangelhafte journalistische Leistung vorwerfen.
„Journalistische“ Mogelpackungen.
Der Bericht, „Die Sanierung geht weiter“, über einen Ammoniak-Unfall an der Eisbahn Heddesheim tut so, als wäre er vom MM-Redakteur Hans-Jürgen Emmerich recherchiert und geschrieben worden. Tatsächlich hat Herr Emmerich einfach die Pressemitteilung der Gemeinde Heddesheim etwas um- und seinen Namen drübergeschrieben. Schwubdiwups entsteht aus einem Fremdbeitrag eine scheinbar eigenständige journalistische Arbeit.
Das ist eine Mogelpackung, die sich häufig (nicht nur) in Lokalmedien findet. In unseren Augen ist das schlechter Journalismus, weil die Aufrichtigkeit auf der Strecke bleibt. Auch wir veröffentlichen ab und zu Pressemitteilungen – dokumentieren dies aber ungeschönt und mit Nennung der Quelle. Erstens, weil wir uns kein fremdes geistiges Eigentum aneignen wollen und zweitens, weil wir damit die journalistisch notwendige Distanz wahren.
Kaum hatten wir den Text veröffentlicht und auch über „social media“ wie Twitter und Facebook bekannt gemacht, erhielten wir per Twitter den Hinweis der Medien-Journalistin Ulrike Langer zu einer Umfrage der Akademie für Publizistik in Hamburg: Journalisten erfüllen Erwartungen nicht.
Guter Journalismus.
Darin heißt es: „Die Umfrage zeigt: Das Image der Journalisten ist nicht so gut, wie es sein müsste und nicht so schlecht, wie es sein könnte“, sagt Heribert Prantl, Leiter des Ressorts Innenpolitik der Süddeutschen Zeitung, Dozent und Mitglied des Ethikrates an der Akademie für Publizistik. „Der Journalismus braucht keine Imagekampagne. Er braucht gute Journalisten. Ein Journalismus, dem die Leute trauen und vertrauen, ist wichtiger denn je.“
Ein Journalismus, dem die Leute trauen und vertrauen also. Da hat der geschätzte und äußerst renommierte Kollege Prantl absolut recht und kann das auch so sagen, weil er einer ist, dem man trauen und vertrauen kann.
Journalismus soll zuallererst informieren, er darf auch unterhalten und er muss, dass ist unser Anspruch, durch seine privilegierten Recherchemöglichkeiten auf Kontrolle ausüben. Journalisten sind keine Ermittler, keine Vollzugsbehörde und kein Gericht. Aber sie können recherchieren, können Dinge nachvollziehbar machen und über die Meinungsfreiheit an der Meinungs- und Urteilsbildung mitwirken.
Journalismus für alle.

Hardy Prothmann ist der verantwortliche Journalist für das ladenburgblog.de
Ein bürgernaher Journalismus, wie wir ihn betreiben, ist dabei offen für alle. Vereine, Parteien, Privatpersonen, Unternehmen und andere können sich auf unserer Plattform beteiligen, indem Informationen an die Öffentlichkeit gegeben werden oder indem die Redaktion über Hintergründe und Zusammenhänge informiert wird.
Unsere journalistische Haltung ist zuallererst eine interessierte. „Was passiert wie wo und mit wem und ist das ausreichend interessant?“, fragen wir uns jeden Tag. Und immer mehr LadenburgerInnen unterstützen uns dabei, was uns sehr freut.
Zwei Beispiele: Das Drachenbootrennen und das Ballon-Festival.
Die Berichterstattung zum Drachenbootrennen hat mit über 12.000 BesucherInnen an einem Tag das bislang größte Interesse für ein Einzelthema gefunden. Warum? Weil wir mit fast eintausend Bildern eine noch nie dagewesene Dokumentation dieses Ereignisses veröffentlicht haben. Rund die Hälfte der Abrufe war überregional – womit unsere Berichterstattung zum guten Ruf und zur Bekanntheit Ladenburgs und der Drachenbootabteilung des FV03 über die Region hinaus beigetragen hat. Denn unsere Informationen sind lokal, regional, überregional oder weltweit frei zugänglich abrufbar.
Die Hintergrundberichte zum Ballonfestival haben auch den Konflikt thematisiert, der zwischen LSV, Stadt und dem Ballonfahrten-Betreiber Michael Bering entstanden war. Nicht jede Information hat jedem gefallen – es ist aber auch nicht unsere Aufgabe, immer nur gefallen zu wollen. Hinweise zu Hintergründen kamen dabei aus der Bevölkerung und anderen Quellen, was unsere Arbeit deutlich unterstützt hat und uns beispielsweise auch die Exklusivmeldung brachte, dass der Veranstalter Bering ein Ballonfestival im Luisenpark veranstaltet.
Oder unser Bericht aus der vergangenen Woche zum Raubüberfall auf einen Ladenburger Gastronomen: Ohne die Unterstützung von „Informanten“ hätten wir diesen nicht in dieser exklusiven Form verfassen können.
Umfassende Informationen.
Diese gemeinsame Leistung lohnt sich vielfach: Sie, liebe Leserinnen und Leser, können sich gut und umfassend informiert fühlen. Sicher – wir decken vielleicht noch nicht so viele Themenbereiche ab wie der Mannheimer Morgen, aber wir decken mehr auf, schreiben nicht immer dieselben Jubelartikel, blicken kritisch auf die Themen und setzen immer wieder das Tagesthema. Und das, obwohl wir erst seit Februar 2010 berichten, den MM gibt es seit 1949.
Was uns sehr freut: Wir erreichen über Facebook und Twitter auch viele junge Menschen, eine Gruppe, die die Zeitungen längst verloren hat.
Anfeindungen und souverände Haltungen.
Die Anfeindungen, die wir wegen unserer Berichte manchmal erleben müssen, sind teils massiv. Es wird „dummes Zeug“ erzählt, beispielsweise ging in Heddesheim das Gerücht um, wir würden einen Anzeigenkunden mit kompromittierenden Fotos erpressen, damit dieser bei uns wirbt. Die Wahrheit ist eine andere. Uns sind Fälle bekannt, bei den Werbekunden unter Druck gesetzt wurden, nicht mehr bei uns zu werden. Uns wird unterstellt, wir würden Informationen manipulieren oder falsch berichten – Geschwätz, dass von „interessierten Kreisen“ verbreitet wird, die wir durch unsere Arbeit stören.
Der Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler ist darüber so verstört, dass er uns keinerlei Interview gewährt und seinen Mitarbeitern einen Maulkorb verpasst hat. Wenn wir bei der Gemeinde recherchieren wollen, haben wir genau einen Ansprechpartner, die email-Adresse gemeinde@heddesheim.de.
Das ist natürlich vollständig absurd. Der Ladenburger Bürgermeister Rainer Ziegler und sein Hirschberger Kollege Manuel Just zeigen sich dagegen sehr souverän, halten Kritik aus und unterstützen unsere Arbeit, wie man das erwarten darf. Kontakte zu Gemeindemitarbeitern sind jederzeit möglich und werden von uns auch genutzt.
Werbepartner.
Die finanzielle Grundlage für unsere Arbeit ist zum Teil die Werbung. Auch hier müssen wir noch Überzeugungsarbeit leisten, weil viele lokale und regionale Unternehmen bislang bei Werbeträgern ausschließlich an Printwerbung denken. Die vielfältigeren Möglichkeiten einer Werbung, die auch die begehrten Zielgruppen im Internet erreicht, sind noch nicht bislang höchstens ausreichend verstanden worden.
Wir sind aber sicher, dass der Umdenkungsprozess schnell vorangeht, den die Werbung folgt der Aufmerksamkeit. Zudem bieten wir viel günstigere Konditionen und bessere Bedingungen im Vergleich zu den saftigen Preisen einer Tageszeitung.
A propos lokale Wirtschaft: Auch diese begleiten wir wohlwollend kritisch, werden dabei aber unter Umständen falsch verstanden, weil man mit Kritik nicht umgehen kann. Als der Bund der Selbstständigen bekannt machte, dass die Mehrheit der beteiligten Unternehmen an einem verkaufsoffenen Sonntag sehr zufrieden war, hat der MM das auch so aufgeschrieben. Wir haben bei allen über 20 beteiligten Firmen nachgefragt und herausgefunden, dass die „Zufriedenheit“ nach Schulnoten bei 2,3 lag. Das ist nicht „sehr gut“, sondern eine 2-.
Warum machen wir das? Um jemanden zu ärgern? Wohl kaum. Wir überprüfen einfach Aussagen. Wäre eine 1+ rausgekommen, hätten wir auch das veröffentlicht. So ist unsere Recherche nicht kritisch im Sinne von „böse, böse“, sondern transparent und kann einen guten Hinweis geben, dass es eben doch keine so große Zufriedenheit gibt. Und bevor sich das in eine große Unzufriedenheit verwandelt, hat man die Möglichkeit, an den Konzepten zu feilen, um sie zu verbessern. So verstanden, hilft Kritik in fast allen Lebenslagen. Man muss nur bereit dafür sein.
Je mehr Kritik – umso bessere Lösungen.
Auch wir sind bereit für Kritik – von Ihnen. Schreiben Sie uns an redaktion(at)ladenburgblog.de zu welchen Themen Sie mehr Berichte von uns erwarten, schreiben Sie uns Ideen, wie Sie sich einbringen können, schreiben Sie uns, was Ihnen nicht gefällt. Wir versuchen unser Angebot fortlaufend zu verbessern, um das beste an Journalismus zu bieten, was möglich ist.
Der Journalismus wird sich ändern müssen. Er ist nur noch ein Teil, wenn auch ein wichtiger, der öffentlichen Kommunikation. Unsere Redaktion ist darauf eingestellt. Wir gehen vor Ort zu den Menschen, aber sind auch da, wo die Menschen im Internet sind.
Als professionelle „Informationsarbeiter“ bieten wir verlässliche Informationen an und filtern aus allen zugänglichen Quellen relevante oder auch unterhaltende Informationen. Und so, wie sich beispielsweise KommentatorInnen bei uns einbringen, kommentieren unsere Mitarbeiter auf anderen Seiten Ereignisse und Berichte als „BesucherInnen“.
Der zukünftige Journalismus ist Teil eines großen Netzwerkes und das ist gut so. Machen Sie mit. Es lohnt sich. 🙂
Was am ladenburgblog „sonderbar“ ist
Guten Tag!
Ladenburg, 27. Juni 2010. Der Kommentator „warum“ wundert sich über unsere Berichterstattung – die Verwunderung ist vorgetäuscht. Wir vermuten, dass die Motive andere sind. Unsere Berichte machen gewisse Kreise in Ladenburg nervös – und das ist gut so.
Von Hardy Prothmann
Der Nutzer „warum“ mit einer ebenfalls anonymen email-Adresse schreibt in einem Kommentar:
„Sehr geehrtes ladenburgblog,
ist es nicht sonderbar, dass eine Vielzahl von Artikeln sich mit Veranstaltungen bei Fody`s bschäftigen?
Wenn “events-€ wie LSDS tatsächlich einen Großteil dessen ausmachen würden, was Ladenburg kulturell zu bieten hat, müsste man sich eventuell Sorgen machen.
Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis dieser Kommentar freigeschaltet wird und wie ausführlich Ihr Kommentar dazu ausfällt.
Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
warum“
Eine inhaltsgleiche, aber rotzig formulierte email erhielten wir schon vor ein paar Tagen – vielleicht aus einer anderen Quelle, vermutlich aber nicht. Die haben wir gelöscht. Diesmal wurde zumindest der Form halber sauber formuliert.
Sinn und Zweck des Inhalts ist nicht ein Hinweis an die Redaktion mit einem brauchbaren Themenvorschlag, einem Hinweis zu Geschichten, die dieser Kommentator gerne bei uns lesen würde. Im Gegenteil wird unterstellt, dass wir den Kommentar eventuell zensieren.
Scheinheilige Kommentare
Sinn und Zweck sind vermutlich eher die Beschädigung einer sehr erfolgreichen und aktiven Gastronomie sowie unserer Berichterstattung.
Solche Angriffe kennt die Redaktion zur Genüge beim ersten unserer Angebote, dem heddesheimblog, auch beim hirschbergblog wurde das versucht, nun ist anscheinend das ladenburgblog ins Visier genommen worden.
Andere Unternehmen oder Redaktionen würden überhaupt nicht erlauben, dass Kritik geäußert wird – wir erlauben und wünschen uns das, denn Kritik ist ein gutes Mittel der Kontrolle und kann zu enormen Verbesserungen führen.

Die Kategorienübersicht in der rechten Spalte zeigt die Zahl der Texte zu einzelnen Themenbereichen.
Zu Ihrem Kommentar:
Die „Vielzahl“ lässt sich ganz konkret ausdrücken: 15 ist die Zahl der Texte, in denen der Begriff „Fody“ auftaucht. Klicken Sie hier für das Suchergebnis.
Demgegenüber sind mit Datum von heute seit Mitte Februar 2009 insgesamt 242 Texte auf dem ladenburgblog erschienen. Von den 15 gefundenen Texten, beziehen sich 11 Texte alleine auf Veranstaltungen von Fody’s Fährhaus.
Das sind keine fünf Prozent. Ob das einer „Vielzahl“ entspricht, muss jeder selbst bewerten. Von diesen 11 Texten sind 8 Texte dem „Kulturbereich“ zuzuordnen. Insgesamt sind bislang 47 Artikel unter dieser Kategorie geführt. Das entspricht dann 17 Prozent – auch das nicht gerade eine „Vielzahl“. Nimmt man die restlichen sieben der 15 Texte und legt diese auf Sport und Vereine (62 Texte) kommt man auf elf Prozent – auch das keine „Vielzahl“.
Tatsächlich übersteigt die Textzahl 15 aber bislang noch jede Textzahl zu Berichten über einzelne Vereine – insgesamt gibt es aber bislang 36 Texte zu Vereinen und vier der Texte zu Fody’s Fährhaus über Vereinsaktivitäten dort – das macht elf Prozent. Auch das keine „Vielzahl“.
Falsche „Annahmen“.
Ihre Beobachtung ist also grundsätzlich falsch.
Kein Medium dieser Welt kann eine 100-prozentige Abdeckung über alle Geschehnisse bieten. Das ladenburgblog ist das jüngste Medium in Ladenburg und befindet sich im Aufbau – finanziert übrigens über Werbung. Bislang arbeiten wir aber defizitär – das heißt, die Einnahmen reichen nicht, um unsere journalistische Arbeit zu bezahlen.
Wir berichten über Ladenburg journalistisch-redaktionell und bieten ein alternatives Angebot zu anderen Medien für die BürgerInnen, für die Wirtschaft, die Politik, die Vereine. Dies machen wir nicht zum Vergnügen – obwohl uns die Arbeit viel Spaß macht – sondern aus geschäftlichen Gründen. Journalismus ist eine Dienstleistung, also ein Geschäft. Im Gegensatz zu anderen Unternehmungen aber eines, das von hohem öffentlichem Wert ist. Zumindest, wenn die dahinterstehende Redaktion diese Haltung vertritt und seine Arbeit dementsprechend betreibt.
Jetzt könnte man „unfreundlich“ vermuten, Fody’s erhalte von uns Aufmerksamkeit, weil das Unternehmen bei uns wirbt. Diese Annahme ist richtig. Sicher erhalten Unternehmen, die bei uns werben, unsere Aufmerksamkeit – wenn es dafür journalistische Gründe gibt.
Fody’s zeigt ein vorbildliches Engagement.
Im Fall von Fody’s gibt es jede Menge solcher Gründe: Das „Spaß- und Popfestival“ ist mit Abstand das zur Zeit größte und umfangreichste Programm eines privaten Veranstalters in Ladenburg, das in der Summe am meisten Menschen erreicht und aus unserer Sicht eine herausragende Leistung bietet. Darüber hinaus betätigt sich das Unternehmen glaubwürdig karitativ für das Kinderhospiz Sterntaler e.V. – auch der CDU-Abgeordnete Karl A. Lamers bestätigt diese Leistung durch seine Schirmherrschaft. Damit ist dieses Programm – unabhängig von jeder Werbung – interessant und relevant. Und sicherlich zur Zeit auch „präsent“ in unserer Berichterstattung.
Darüber hinaus arbeitet Fody’s mit verschiedenen Vereinen zusammen, dem ASV, dem FV 03, der AWO, den Hundefreunden – auch das ein herausragendes Engagement. Lobenswert ist der „Spaßfaktor“ hinter all der Professionalität – es geht klar auch ums Geschäft, aber nicht bierernst, sondern mit Lust und Laune.
Wenn Sie sich die Texte inhaltlich anschauen, werden Sie feststellen, dass unsere Berichterstattung trotz der Geschäftsbeziehung differenziert ist und dies auch bleibt: Wir dokumentieren, wir ordnen ein und wir kritisieren auch, beispielsweise auch zuMo’Roots, einer Musikveranstaltung, die bei Fody’s stattfindet.
Fody’s und Mo’Roots-Chefin Susan Horn haben übrigens auf die Kritik reagiert und das Gespräch mit uns gesucht: Die Veranstaltung lebe ja geradezu davon, dass Musiker von außen dazukommen und eine Session veranstaltet wird, so die Argumentation. Dies ist uns bewusst, trotzdem fanden wir es schade, dass der „Special Guest“ an diesem Abend dadurch etwas in den Hintergrund trat – die Veranstalter haben unsere Kritik akzeptiert und gesagt: „Ok, das ist Pressefreiheit und wir akzeptieren diese Sichtweise.“ Für diese Haltung ein großes Lob von unserer Seite! Das zeigt Größe, Souveränität, eine demokratische Grundverfassung, die wir uns von anderen auch wünschen.
Differenzierte Berichterstattung
Wenn Sie demgegenüber die Berichterstattung in anderen Medien beobachten, werden Sie feststellen, dass es diese kritische Differenzierung dort nicht gibt. Dort gibt es klar und unkritische „Bevorzugungen“ von Geschäftspartnern, dort gibt es klare tendenziöse Berichterstattungen zur Politik, zum Vereinsleben oder anderer Themen. Aufmerksame LeserInnen merken schnell, wen diese Medien als „Freund“ betrachten und bevorzugen und „nicht-Freunde“ entsprechend „behandeln“.
Würde uns ein Werbepartner „abspringen“ oder damit „drohen“, weil wir kritisch über diesen oder seine Aktivitäten berichten, dann wäre das so – es wird unsere Berichterstattung nicht beeinflussen.
Die Redaktion entscheidet, wie was über wen berichtet wird – sofern aus der Perspektive eines Unternehmens gleich welcher Art eine Information dargestellt wird, ist dies entsprechend mit Anzeige oder Sonderveröffentlichung gekennzeichnet, so dass die LeserInnen unterscheiden können, ob eine Information eine werbende Selbstdarstellung ist oder eine redaktionell-journalistische Leistung.
Zutreffend, interessant, hintergründig
Wir sind eine kleine Redaktion und erst seit Mitte Februar in Ladenburg präsent – wir müssen noch viel über die Stadt und ihre Menschen lernen. Das ist ganz selbstverständlich. Und wir sind stolz auf die bisher geleistete Arbeit, weil es uns in kurzer Zeit gelungen ist, ein vielbeachtetes Angebot zu schaffen.
Die stetig steigenden Zugriffszahlen auf unser journalistisches Angebot zeigen, dass wir die richtigen Themen treffen und sich unsere LeserInnen bei uns „wohlfühlen“ und unsere Informationen schätzen.
Es gab auf der anderen Seite eine Reihe von Angriffen: Die Fraktionsvorsitzenden der Parteien wurden per anonymen Schreiben vor uns „gewarnt“, auf Berichte folgten Telefonate und Kommentare von „etablierten“ Persönlichkeiten aus Ladenburg, die es mit der Meinungsfreiheit nicht so haben und unser Angebot diskreditieren wollen.
Auch davon lassen wir uns nicht beeinflussen. Wir verstehen diese Reaktionen sogar: Dadurch, dass es über Jahrzehnte nur eine eingefahrene, oberflächliche und interessengeleitete Berichterstattung in Ladenburg gibt, sind einige Kreise in der Stadt den Umgang mit einem unabhängigen Journalismus nicht mehr gewohnt.
Wir vermuten, dass der „Gewöhnungsprozess“ beim ein oder anderen ein schwieriger sein wird. Wir sind aber auch zuversichtlich, dass es den meisten gelingen wird, sich damit anzufreunden, dass es „sonderbarerweise“ ein unabhängiges journalistisches Medium in Ladenburg gibt, das eine zutreffende, interessante und hintergründige Berichterstattung anbietet.
Zurück zu „warum“. Unser Tipp: Lehnen Sie sich zurück, atmen Sie tief durch und denken Sie mal quer. Vielleicht gelingt Ihnen dann die Fragestellung, was „sonderbar“ an Ihrer Haltung ist und ob Sie einen Weg finden, aus der Schmollecke herauszukommen. 🙂
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