Samstag, 10. Juni 2023

Optimale Sicherheit in den Tunneln im Rhein-Neckar-Kreis

Richtiges Fahrverhalten im Tunnel ausschlaggebend

Heidelberg/Rhein-Neckar, 28. August 2014. (red/pm) Das Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis ist für die Sicherheit im Hollmuthtunnel Neckargemünd, Saukopftunnel Weinheim und Tunnel entlang der B535 Schwetzingen zuständig. Mehr als 6,8 Tunnelkilometer betreut das Straßenbauamt der Kreisbehörde derzeit. Viele Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer haben bei der Fahrt durch die Tunnelröhre ein ungutes Gefühl. [Weiterlesen…]

Aktuelle Interimslösung bis zum Neubau des Sperrtors für Ladenburg und Ilvesheim

Schutz vor Hochwasser bald wieder bei 100 Prozent

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Der Bürgermeister von Ilvesheim, Andreas Metz, im Gespräch mit dem Baudirektor Jörg Huber und Günter Bläß (Stadt Ladenburg).

 

Ilvesheim/Ladenburg, 25. Oktober 2013. (red/aw) Die Gemeinde Ilvesheim, die Stadt Ladenburg und das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Heidelberg informierten heute über den aktuellen Stand des Hochwasserschutzes in Ladenburg und Ilvesheim. Derzeit laufen die kurzfristig anberaumten Sanierungsmaßnahmen, um die Sicherheit der Bevölkerung bis zum Neubau des Hochwassersperrtores zu garantieren. Bei einer Inspektion im April 2013 stellte das WSA fest, dass akuter Handlungsbedarf bestünde, da die Stahlkonstruktion der Korrosion schneller und stärker zum Opfer fiel als ursprünglich erwartet. Auf den Neubau, der spätestens im Jahr 2017 fertig gestellt sein soll, kann nicht mehr gewartet werden. Dies verdeutlichte auch das Hochwasser im Mai diesen Jahres. Die Sanierungsarbeiten sollen im Mitte Dezember fertig sein, das Hochwassersperrtor dann wieder volle Sicherheit garantieren.  [Weiterlesen…]

Mobile Beratungsstelle des LKA informiert zum Schutz vor Einbruch und Diebstahl



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Hirschberg/Rhein-Neckar, 17. Oktober 2011. (red) Rechtzeitig vor der dunklen Jahreszeit, in der statistisch gesehen die Einbruchdiebstahlsdelikte ansteigen, informiert das Landeskriminalamt (LKA) über den sinnvollen Schutz von Haus und Wohnung.

Die mobile Beratungsstelle ist einem Lkw unterbracht, in dem alle modernen Sicherheitstechniken für Türen, Fenster und Rolläden sowie Kellerlichtschächten gezeigt werden können.

Die Fachberater der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle machen auch vor Ort gerne einen Termin aus, um zu Schwachstellen und Sicherungsmöglichkeiten der eigenen vier Wände zu beraten.

Oft ist der materielle Schaden bei Einbruchsdelikten gar nicht so entscheidend – viele Opfer werden traumatisiert und fühlen sich später unwohl. Deshalb ist Vorsorge angebracht.

Der „Sicherheits-Truck“ hält am Dienst, den 18. Oktober. 2011 in der Raiffeisenstraße von 10:00-17:00 Uhr. Die Beratung ist selbstverständlich kostenlos.

Am Dienstag besteht auf der Nordeite der Raiffeisenstraße von der Hauptstraße bis zur Raiffeisenstraße 4 ein absolutes Halteverbot in der Zeit von 08:00-18:00 Uhr.

Bürgermeister Ziegler: „Unter diesen Bedingungen für Stimmung zu sorgen ist sehr schwer.“

Guten Tag!

Ladenburg, 17. September 2010. Im Interview mit dem ladenburgblog zeigt sich Bürgermeister Rainer Ziegler zufrieden mit dem Altstadtfest. Trotz aller Widrigkeiten wie fehlenden Fähnchen, Lärmpegelbegrenzung, Haushaltslage und Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen. Er lobt die Vielfalt und die überregionale Attraktivität des Festes und kündigt Veränderungen an.

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Bürgermeister Ziegler: Begeisterter Musikfan und Festbesucher.

Herr Bürgermeister Ziegler: Das Programm des 37. Altstadtfestes war vielfältig – was hat Ihnen am besten gefallen? Jetzt sagen Sie bitte nicht „einfach alles“…
Rainer Ziegler: „Die Vielfalt. Ich möchte nichts herausheben, weil der Gedanke des Festes ist, allen etwas anzubieten: generationenübergreifend für jung und alt und unterschiedliche Geschmäcker. Überall gibt es etwas anderes zu entdecken. Deswegen schlendere ich auch gerne wie andere Festbesucher über das Fest und lasse mich überraschen. Das ist das Konzept, das Herr Dietrich Edinger, der Leiter der Musikschule und meine Mitarbeiterin, Frau Stahl sowie ich verfolgen. Wobei ich klar sagen muss: Frau Stahl ist die Macherin des Altstadtfestes.“

Frau Stahl ist die Macherin des Altstadtfestes.

Das wird Frau Stahl gerne hören.
Ziegler: „Ich sage nur: 37 Altstadtfeste, die 37 mal von Frau Stahl organisiert worden sind.“

Was ist neben der Vielfalt das besondere am Altstadtfest?
Ziegler: „Die Stadt Ladenburg betreibt keine direkte Vereinsförderung. Das Fest wurde damals eingerichtet, um den Vereinen eine Einnahmemöglichkeit zu bieten. So ist das bis heute. Und wir sind überraschend – haben immer wieder neue Künstler im Programm – neben den Klassikern wie den Altstadtmusikanten. Fast alle Musikrichtungen sind vertreten, dazu gibt es Kinder- und Jugendprogramm, Kabarett und Angebote aus dem Ausland.“

Zur Eröffnung haben Sie Ihren ersten Flashmob erlebt, rund 200 „Aktivisten“ wedelten mit weiß-blauen Fähnchen. Was halten Sie davon?
Ziegler: „Sie haben mich lächeln sehen. Das war eine geniale Idee, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das hat mir gefallen. Ich fänds toll, wenn die Menschen jedes Jahr mit den weiß-blauen Fähnchen wedeln.“

Die Mutter aller Altstadtfeste: Brigitte Stahl hat alle 37 Altstadtfeste organisiert. Bild: ladenburblog.de

Unsere „Spaßaktion“ Save the Fähnchen“ hat gezeigt – nicht nur Ladenburger haben die Wimpel vermisst. Wird es die im kommenden Jahr wieder geben?
Ziegler: „Mir haben sie auch gefehlt, sie erinnern ja weiß-blau an unsere Stadtfarben silber-blau. Ich glaube aber, dass sie auf dem Fest gar nicht so sehr gefehlt haben, da gabs ja so viel anderes zu schauen, sondern vor allem im Vorfeld, weil die Fähnchen in den vergangenen Jahren schon Wochen im voraus signalisiert haben: Achtung, das Altstadtfest steht an.“

Fähnchen-Demo.

Das hat meine Frage nicht beantwortet.
Ziegler:
„Ich war noch nicht fertig. Unsere Haushaltslage ist bekannt. Uns fehlten dieses Jahr schlicht und ergreifend die Mittel für diese schöne Nebensächlichkeit. Wir müssen überall einsparen, auch beim Altstadtfest. Man kann das nicht isoliert betrachten.“

Stimmen die 20.000 Euro, die eingespart sein sollen?
Ziegler: „Die Zahl ergibt sich aus der Berechnung der Arbeitszeit, dem Einsatz der Hubwagen und Arbeiten, die der Bauhof erledigen dann anstelle von Fremdfirmen erledigen kann. Die Fähnchen sind ein enormer Aufwand, auch weil die meisten Häuser denkmalgeschützt sind und nicht einfach irgendwelche Löcher gebohrt werden dürfen. Und um gleich zu beantworten, ob man das privat machen könnte. Nein – das kann ich nicht verantworten, wenn dabei etwas passieren würde.“

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Unsere Aktion "Save the Fähnchen" hat Spaß gemacht - das Thema wird aber ernsthaft diskutiert. Ein Festteilnehmer sagte uns: "Ohne Fähnscher is des Aldschdadfeschd naggisch."

Wie wäre es mit einer Teillösung, also nur den Marktplatz oder die Hauptstraße zu „bewimpeln“?
Ziegler: „Dann geht die Diskussion in den anderen Teilen des Festes los, warum dort und nicht bei uns. Ich hätte sie gerne aufhängen lassen, das war uns nicht möglich und ich weiß, dass die Fähnchen wieder hängen werden, sobald wir uns das finanziell leisten können. “

Wie wärs mit einer Wimpelabgabe?
Ziegler: „Jetzt sind Sie aber hartnäckig.“

Immer.
Ziegler (lacht): „Ich weiß. Nein, das ist keine Lösung, wir haben gerade die Gebühren für die Stände erhöht, das geht nicht. Aufgeschlossen bin ich natürlich gegenüber Spendenlösungen, aber da muss man abwarten, ob dabei genug zusammenkommt.“

Harte Bedingungen.

Was kostet denn das Fest?
Ziegler: „Wir haben eine Haushaltsperre, auch auf die Kulturausgaben. Geplant waren mal 36.000 Euro, dann waren es nur noch 16.000 Euro. 12.000 Euro haben wird als Spenden und über die Sponsoren des Festes erhalten, wofür wir sehr dankbar sind. Dazu kommen vermischte Einnahmen, deren Höhe ich noch nicht kenne. Ich hoffe, dass wir gerade so alles bezahlen können. Zum Vergleich: 2008 hatten wir 48.000 Euro zur Verfügung.“

Die fortwährende Lärmpegelmessung hat Musikern und Festbesuchern am Markptlatz die Stimmung "begrenzt". Bild: ladenburgblog.de/local4u

Das Hauptthema war allerdings die Kritik an der Pegelbegrenzung und dem rigorosen Abschalten der Musik um 23:00 Uhr. Das war für viele Festbesucher ein Ärgernis. Die Stadt musste sich einem gerichtlichen Vergleich fügen. Besteht Hoffnung, dass sich das wieder entspannt?
Ziegler: „Diese Hoffnung habe ich nicht. Wir haben sehr hart für diesen Vergleich kämpfen müssen und das beste herausgeholt. Ganz klar ist das vielen sicher nicht genug. Ich hätte auch gerne mehr, mehr war aber nicht drin. In einer Auseinandersetzung zwischen Festbetreibern und Anwohner haben die Anwohner ganz einfach Vorteile vor Gericht. Jedes Fest überall in Deutschland verstößt gegen die Vorschriften. Wo kein Kläger ist kein Richter. Bei uns wurde geklagt, wir müssen uns nun an die Vergleiche halten, die an der Gerberstiege und am Marktplatz getroffen wurden.“

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"Hallo, hört mich jemand?" Tamara Push hat mit ihrer Band eine überzeugende Show hingelegt - die aber unter der Pegelbegrenzung litt.

Nicht nur die Besucher, auch die Musiker dürften unzufrieden gewesen sein.
Ziegler: „Herr Prothmann, ich habe selbst miterlebt, wie die Bands abends kämpfen mussten, weil sie sich teils selbst nicht gehört haben. Unter diesen Bedingungen für Unterhaltung und Stimmung zu sorgen ist sehr schwer. Aber es ist nunmal so, dass das reine Festgeschehen einen Lärmpegel von 70 dB(A) erzeugt und unsere Grenze im 16-Stunden-Mittelpegel bei 85 dB(A) liegt. Das wüssen wir einhalten. Über Pausen und über die Pegelbegrenzung.“

Klagen über Klagen?

Deren Messung teuer ist. Trifft es zu, dass das 6.000 Euro kostet?
Ziegler: „Das ist die Zahl aus dem vergangenen Jahr für einen Tag. Bei diesem Fest waren es zwei Tage, an denen wegen des Vergleichs gemessen werden musste. Die Kosten liegen zwar nicht bei dem doppelten Betrag, aber deutlich über denen vom vergangenen Jahr.“

Das ist teuer. Können Sie sich das in den kommenden Jahre leisten?
Ziegler: „Der Vergleich sieht vor, dass die Messergebnisse ausgewertet werden und ab dem kommenden Jahr die Bühnentechnik sich an den Erfahrungen dieses Jahres orientiert. Also vorerst werden keine Kosten entstehen.“

Außer, es wird nochmals geklagt. Es wird bereits kolportiert, dass es eine erneute Klage gibt. Trifft das zu?
Ziegler: „Davon ist mir nichts bekannt. Ich weiß nur, dass die Kläger wieder unzufrieden waren. Aber auch die müssen sich an den Vergleich halten und die Auswertungen abwarten.“

Rock at Church als Jugendmagnet.

Rock at Church kam bei den Jugendlichen gut an, die Konzerte auf dem Marktplatz hingegen nur bedingt. Könnte es sein, dass die Bühne auf die Festwiese umzieht?
Ziegler: „Das ist überhaupt nicht vorstellbar. Das Altstadtfest gehört in die Altstadt. Was Rock at Church angeht: Ich bin der evangelischen Kirche sehr dankbar für deren Einsatz. Die haben wieder ein sehr jugendbetontes Programm veranstaltet, nicht nur fürs Publikum, sondern auch, was die Künstler betrifft. Eine enorme Bandbreite wurde da geboten. Das ist zwar nicht alles meine Musik, aber ich konnte miterleben, wie sich die Jugendlichen wohl gefühlt und die Bands begeistert angenommen haben. Das ist das, was zählt.“

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Unauffällige Präsenz der Polizei, die mit Feuerwehr, Johannitern und Stadt ein gemeinsames Konzept erarbeitet hat.

Polizei, Feuerwehr, Johanniter und Stadt haben ein neues Sicherheitskonzept gehabt. Bilanzieren Sie das bitte aus Ihrer Sicht.
Ziegler: „Sie haben ja selbst positiv darüber berichtet. Mir hat die unauffällige Präsenz der Polizei sehr zugesagt, das war genau richtig. Auch die Feuerwehr war gut vorbereitet und die Johanniter haben eine einwandfreie Arbeit geleistet, wobei die Zahl der Fälle überschaubar war und keine alkoholbedingten Ausfälle versorgt werden mussten. Dazu waren die Jugendsozialarbeiter im Einsatz. Das hat sehr überzeugend ineinandergegriffen.“

Sicherheitskonzept überzeugt – Alkohol bleibt ein Problem.

Es gab zwar keine bekannten alkoholbedingten „Ausfälle“ bei Jugendlichen – trotzdem musste die Polizei drei Platzverweise aussprechen. Besucher berichten von einem Massenbesäufnis rund um den Wasserturm. Wie ist Ihr Kenntnisstand in der Sache?
Ziegler: „Das sehe ich unabhängig vom Altstadtfest. Das ist als generelles Problem bekannt. Leider nimmt der übermäßige „Alkoholgenuss“ von Jugendlichen zu. Nicht nur bei uns. Wir kennen das Problem und jeder kleine Erfolg bringt uns weiter. Und es gibt Vorbilder wie den Jugendgemeinderat, der alkoholfreie Cocktails angeboten hat. Jedes Angebot, jeder Einsatz in dieser Richtung ist gut und hilft, auch wenn ich die Probleme nicht beschönigen will.“

„Ich brauche keine weiteren Kläger.“ BM Ziegler

Nochmal zur Polizei: Vereinsvertreter berichten, dass sie die Anordnung der Polizei als überzogen betrachteten. Weiter gibt es Beschwerden, dass es „Ungleichbehandlungen“ gegeben habe. Was sagen Sie dazu?
Ziegler: „Sie können ein so großes Fest nicht Punkt 23 Uhr ausschalten. Natürlich gibt es Kulanzen, die man aber auch nicht übertrieben einfordern darf. Die Polizei hat ihren Rundgang gemacht und auf die Verordnung hingewiesen, die alle kannten. Je nach Wegstrecke waren eben die einen vor den anderen dran. Und bei einer zweiten Aufforderung wurde dann sicher darauf hingewiesen, dass eine Zuwiderhandlung die Lizenz fürs nächste Fest kosten kann. Die abschließende Runde wurde dann zum Ausschankende um 01:00 Uhr gemacht. Ich stehe dazu, denn ich brauche keine zusätzlichen Kläger gegen das Fest. Das sollten die, die sich beschweren, bedenken.“

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Samstagabend war der Markplatz voll - am Sonntag bricht der Besucherandrang am Nachmittag ein.

Sie haben Gedanken geäußert, dass es ein neues Konzept geben könnte, weil der Sonntag „überschaubar“ war, was die Besucherzahlen angeht. Haben Sie schon konkrete Ideen dazu?
Ziegler: „In welche Richtung sich unsere Ideen genau entwickeln, wird die Bilanzierung mit den Vereinen und Gastronomen zeigen, denn der Sonntag erweist sich nicht mehr so, wie manche sich das wünschen. Die Geldbeutel sind enger und der Besucherstrom läßt ab dem Nachmittag nach. Die Gerberstiege ist sehr gut frequentiert, der Bischofshof und der Marktplatz haben aber nachgelassen. Vielleicht müssen wir das Fest am Sonntag mehr konzentrieren. Wir werden uns Gedanken machen, wie wir die Attraktivität des Altstadtfestes hoch halten.“

Gurtkontrolle – 180 Verstöße festgestellt

Guten Tag!

Ladenburg, 19. April 2010. Die Polizei kontrollierte vom 15. bis 17. April in Ladenburg den Autoverkehr – vor allem „Gurtmuffel“ hatten die Beamten im Visier. Die „180 festgestellten Verstöße haben uns sehr überrascht“, sagte Frank Hartmannsgruber dem ladenburgblog.

Von Horst Pölitz

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Erst anschnallen, dann testen. Bild: heddesheimblog/pöl

Die „Gurtmuffel“-Kontrolle in Ladenburg war ein Erfolg und doch auch nicht. Nach drei Kontrolltagen und insgesamt rund zwölf Kontrollstunden ist die Bilanz mit 180 Verstößen aus Sicht der Polizei bedenklich hoch: „Die Zahl der Verstöße haben mich und meine Mitarbeiter doch sehr überrascht! Aus diesem Grund und aus Gründen der Straßenverkehrssicherheit werden wir unser Augenmerk weiter auf derartige Verstöße legen“, sagte der Leiter des Polizeireviers Ladenburg, Polizeirat Frank Hartmannsgruber, dem ladenburgblog.

Prävention.

„Wir arbeiten präventiv und wollen die Verkehrsteilnehmer informieren. Die Bußgelder stehen nicht im Vordergrund. Fahrzeuge mit Kleinkindern winken wir auch raus, um zu sehen, ob die Kindersitze ordnungsgemäß angebracht sind. Viele wissen nicht, dass diese Sitze höhen- und verbreiterungsfähig einstellbar sind“, so Einsatzleiter Polizeioberkommissar (POK) Markus Becker aus Mannheim.

„Wir haben deshalb noch zwei Kollegen von der Verkehrsüberwachung aus Mannheim mitgebracht. Kinder sind als Mitfahrer in Kraftfahrzeugen gefährlichen Verkehrssituationen hilflos ausgesetzt, wenn sie nicht mit geeigneten Rückhalteeinrichtungen, z.B. Kindersitze oder Babyschalen, gesichert sind. Der Schutz unserer Kleinen ist deshalb eine große Herausforderung!“, sagte Becker.

Nicht angeschnallte Kinder können zu tödlichen Geschossen werden.

Der Polizei geht es bei der Kontrolle um die Aufklärung der Autofahrer: Bei einem Aufprall mit Tempo 50 wiegt jeder Insasse kurzzeitig das 30-fache seines Körpergewichtes. Ein 30 kg schweres Kind wird zum Geschoss von bis zu 900 kg Gewicht. Ohne Kindersitz entspricht ein Aufprall mit rund 50 km/h einem Sturz aus dem dritten Stock auf Beton. Markus Becker: „Sicherheitseinrichtungen im Fahrzeug sind nur dann optimal wirksam, wenn die Autofahrer Kinderrückhalteeinrichtungen und Gurte richtig anwenden!“

Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahre, die kleiner als 150 cm sind, müssen mit geeigneten Kindersitzen gesichert werden. Kinder ab 12 Jahre oder 150 cm Körpergröße müssen mit Gurt gesichert sein.

Das Bußgeld hat die Gurtdisziplin verbessert –
trotzdem starben 2009 über 4.000 Menschen, die nicht angegurtet waren.

„Verstöße ergeben einen Punkt“, sagt Hartmannsgruber. Der neue Revierleiter, der für mehr Sicherheit auf den Straßen sorgen will, kennt die Geschichte der Gurtpflicht: „Ab 01. Januar 1974 wurden die Fahrzeughersteller angewiesen, die Vordersitze mit Gurten auszustatten. Der Gesetzgeber führte dann am 1. Januar 1976 die Gurtpflicht ein. Der Leitsatz war: „Klick, erst gurten, dann starten“. Ab 01. August 1984 wurde ein Vergehen mit 40 DM Bußgeld bewertet.“

Das Bußgeld sorgte für mehr „Vernunft“. „Waren es 1970 noch 21.300 Verkehrstote bundesweit, sanken die Zahlen ab 1984. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 4.160 Tote.“ Ein Erfolg? „Ja und doch nein. Das sind mir 4.160 Tote zuviel“, sagt Hartmannsgruber. Heute werden 30 Euro für einen Verstoß gegen die Anschnallpflicht fällig. Vor allem auf den hinteren Sitzen sind immer noch gut ein Viertel der Mitfahrer nicht angeschnallt – für Hartmannsgruber eine statistische Zahl, die dringend besser werden muss.

Die Ausreden sind immer dieselben.

Die Beamten hören an den drei Kontrolltagen typische Ausreden: „Ich wollte nur um die Ecke einkaufen. Ich komme gerade vom Friseur. Ich wohne doch nur um die Ecke. Ich fahre doch nur 30, da kann nichts passieren“, sagen die ertappten Gurtmuffel.

Markus Becker sagt: „Deshalb haben wir den Gurtschlitten mitgebracht. Hier kann jeder freiwillig am eigenen Leib erfahren, wie ein Aufprall mit simulierten 50 Stundenkilometern wirkt.“

Die Geschwindigkeit des „Schlittens“ beträgt genau 12 km/h – simuliert aber einen Aufprall auf einen stehendes Hindernis mit 50 Stundenkilometern. Die Autofahrer sind nicht verpflichtet, den „Schlittentest“ zu machen – viele lassen sich aber drauf ein.

„Ohne Gurt ist ohne Chance“, sagt ein Autofahrer nach einer Fahrt auf dem „Schlitten“.

Nach einer Schlittenfahrt sagt ein Verkehrsteilnehmer: „Das hätte ich nie vermutet – das schleudert einen ganz schön in den Gurt.“ Ein anderer: „Nach dieser Erfahrung denke ich anders – ohne Gurt haut es einen beim Unfall ohne Chance einfach weg.“

180 Verstöße sind eine Bilanz, die sich Frank Hartmannsgruber so nicht wünschte. Zu viele Autofahrer sind leichtsinnig und unvernünftig unterwegs. Mit Sicherheit wird die Aktion bald wiederholt, denn der Aufklärungsbedarf ist hoch.

Alle Bilder: ladenburgblog/Horst Pölitz

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Einen schönen Tag wünscht
Das ladenburgblog