Ladenburg, 25. Juli 2014. (red/ms) Bei 22 StadtrĂ€ten sind fĂŒnf neue Gesichter dabei. Am vergangenen Mittwoch kam der „alte Gemeinderat“ ein letztes Mal zusammen, um die fĂŒnf ausscheidenden Mitglieder zu verabschieden. BĂŒrgermeister Ziegler bedankte sich bei jedem einzelnen und ganz besonders bei Prof. Dr. Rainer Beedgen, der 30 Jahre lang Stadtrat fĂŒr die CDU gewesen ist. Neben den Verabschiedungen wurden acht StadtrĂ€te fĂŒr ihr langjĂ€hriges kommunalpolitisches Engagement ausgezeichnet. [Weiterlesen…]
Letzte Sitzung des alten Gemeinderats
Guter Auftakt fĂŒr Unterricht in Alter Martinsschule

Ladenburg, 26. Juni 2014. (red/ld) Die Generalsanierung des Carl-Benz-Gymnasiums geht weiter voran: In seiner Sitzung am Dienstag beschloss der Gemeinderat die Vergabe fĂŒr den Abriss der Dachabdichtung und die Rohbauarbeiten. [Weiterlesen…]
Astrid-Lindgren-Schule landesweit unter den besten drei Prozent

Ladenburg, 06. Februar 2014. (red/jsc) Die Astrid-Lindgren-Schule hat bei einer „Fremdevaluation“ herausragende Bewertungen bekommen. Mit diesen rangiert die Ladenburger Schule im oberen Drittel aller Schulen in Baden-WĂŒrttemberg, sagt Schulleiterin Monika Maier. Sie forderte den Gemeinderat dennoch dazu auf, Gelder fĂŒr die Schulsozialarbeit bereitzustellen. [Weiterlesen…]
Viel LĂ€rm um LĂ€rm
Ladenburg, 20. Juli 2013. (red/sap) Die BenzstraĂe ist mit einer Fahrzeugbelegung von mehr als 8.500 Fahrzeugen pro Tag – neben der Wallstadter StraĂe – eine der am stĂ€rksten belasteten HauptverkehrsstraĂen in Ladenburg. Jetzt soll eine Geschwindigkeitsreduzierung kommen. Der Gemeinderat fĂ€llte eine knappe Entscheidung. Kontroverse Diskussion um LĂ€rmaktionsplan. Gemeinderat stimmte fĂŒr Neuordnung des Bebauungsplans östlich der BenzstraĂe und NeuerschlieĂung der Hockenwiese westlich der BenzstraĂe. [Weiterlesen…]
Jetzt gibt es doch eine Markise fĂŒr den Pfarrer
Ladenburg, 27. Juni 2013. (red/sap) Aufgrund eines Verfahrensfehlers – in zwei Sitzungen hatte ein zusĂ€tzlicher Gemeinderat der GrĂŒnen mitabgestimmt – wurden die am 08. Mai vom Technischen Ausschuss gefassten BeschlĂŒsse aufgehoben und der Gemeinderat gab dem Widerspruch des BĂŒrgermeisters gegen die am 05. Juni gefassten BeschlĂŒsse statt. Bei der gestrigen Sondersitzung wurden nun die Abstimmungen wiederholt. [Weiterlesen…]
Saisonkarten werden gĂŒnstiger

Ladenburg, 20. Juni 2013. (red/sap) Der Ladenburger Gemeinderat hat die Preissenkung der Saison- und Familienkarten fĂŒrs Freibad beschlossen. Ein Antrag der Freien WĂ€hler wurde abgelehnt. Eröffnung voraussichtlich zum Rutschfest am 6. Juli. 2013. [Weiterlesen…]
Gute Jugend- und Kulturarbeit oder doch nur ein Luftschloss?


Die alte PflastermĂŒhle – die Sanierungsarbeiten können jetzt beginnen. Foto: Ladenburgblog.
Ladenburg, 28. September 2012. (red/sap) Der Gemeinderat genehmigte die ĂŒberplanmĂ€Ăigen Ausgaben fĂŒr die Sanierung von Jugendzentrum und PflastermĂŒhle in Höhe von 150.000 Euro. Nicht alle StadtrĂ€te waren von der Investition ĂŒberzeugt.
Schon im Juni diskutierte der Technische Ausschuss die Zukunft des Jugendzentrums/PflastermĂŒhle. Jetzt legte Architekt JĂŒrgen Borkowski konkretere PlĂ€ne und Zahlen dem Gemeinderat vor. UnterstĂŒtzt wurde er von Johannes Weis vom „Kiste“-TrĂ€gerverein und von BĂŒrgermeister Ziegler.
„Wir haben nur eine enge Zeitachse“, erklĂ€rte der BĂŒrgermeister und verwies damit auf die möglichen Fördermittel.
Das Ensemble „Kiste“/PflastermĂŒhle sei in einem schlechten, energetisch geradezu in einem miserablen Zustand, sagte Ziegeler. Nur wenige RĂ€ume könnten genutzt werden.
Die „Kiste“/PflastermĂŒhle stĂŒnden zum einen fĂŒr gute Jugend- und Kulturarbeit und symbolisiertem zudem ein industriegeschichtliches Erbe.
Die Gesamtkosten der Sanierung betitelte Borkowski auf 390.000 Euro, in diesem Jahr sollten noch 340.000 Euro investiert werden, um die Fördermittel von 170.000 Euro abgreifen zu können.
FĂŒr erste Sanierungsarbeiten wurden bereits 31.000 Euro ausgegeben, so Ziegler. Die restliche 50.000 Euro werden auf 2013 geschoben.
„Sie haben Angst, dass wir die Fördermittel nicht bekommen und Sie wollen ein durchdachtes Konzept“, wandte sich der BĂŒrgermeister an den Gemeinderat. Hier soll, so Ziegler, nicht nur ein Jugendzentrum aufgewertet, sondern auch RĂ€ume fĂŒr andere Gruppen und Kultur geschaffen werden. Und betonte:
Dies liegt mir am Herzen.
Man wolle ein soziokulturelles Zentrum ausbauen und das Konzept entwickle sich an den Rahmenbedingungen, erklÀrte Johannes Weis.
Das bauliche Konzept sieht flexible RĂ€ume, StĂ€nderwĂ€nde und offene TĂŒren vor, so Architekt Borkowski. Hier solle kein edler Status geschaffen werden, sondern eine einfache Boden- und Wandstruktur, die Leitungen werden „auf Putz“ verlegt. 70 Prozent der Investition diene allein der statischen Grundsicherung.
Der historische Bachkanal im Keller sei gesichert, das MĂŒhlrad von 1870 ist ausgebaut. Dies werde man spĂ€ter wieder einsetzten und ĂŒber Fenster und Löcher werden man spĂ€ter selbst von AuĂen den Bach sehen können, sagte Borkowski.
Ein Ladenburger habe ihm geschrieben, dass er tĂ€glich nur fĂŒnf bis sechs Jugendliche in der Kiste sehe, berichtete Stadtrat Uwe Wagenknecht. Das sei dann viel Geld fĂŒr Wenige.
Dem widersprach Jugendsozialarbeiter Achim Kolb:
Es sind bis zu 70 Jugendliche, die unseren offenen Treff aufsuchen, wenn auch nicht tÀglich.
Die „Kiste“ und die PflastermĂŒhle bezeichnete Sascha Barembruch als HeimstĂ€tte des Jugendgemeinderates und fĂŒr die Jugendarbeit und als alternativen Veranstaltungsort fĂŒr Theater- und Musikgruppen.
„Die Jugend bestmöglichst zu fördern, schreiben wir uns bei Wahlen auf die Fahnen“. Dennoch sah auch er die Investition kritisch:
Man bekommt den Eindruck, die Stadt investiert ins Blaue.
Die „Kiste“ und die PflastermĂŒhle verglich er mit einem Mosaik in ihrer VielfĂ€ltigkeit. Kleine Steine werden gesetzt, um ein Kunstwerk enstehen zu lassen.
Auch die Freien WĂ€hler sahen die Notwendigkeit, mehr Raum fĂŒr die Jugend zu schaffen, erklĂ€rte StadtrĂ€tin Gudrun Ruster.
„Wir stehen zu unserem Jugendzentrum“, sagte Ingrid Dreier (GLL). Doch 390.000 Euro sind viel Geld. Deshalb wusste die GLL zunĂ€chst nicht, ob sie zustimme:
Wir mussten gute GrĂŒnde hören und die haben wir jetzt auch gehört.
Zudem unterstrich StadtrĂ€tin Dreier die Generationen ĂŒbergreifenden Möglichkeiten.
„Wir haben Schmerzen mit dieser Vorlage“, sagte Wolfgang Luppe (FDP). Projekte sollten mit angespartem Geld und nicht mit Schulden realisiert werden. Wir fĂŒhlen uns gezwungen, die Fördermittel in Anspruch zu nehmen, dieser Automatismus störe seine Fraktion:
Wir vertrauen Ihnen diesmal.
„Wenn man RĂ€umlichkeiten hat, hat man auch Ideen, denn neue RĂ€ume schaffen neue Möglichkeiten“, meinte Wolfgang Zahner (SPD).
Anders sah es seine Fraktionskollegin Ilse Schummer:
FĂŒr das Luftschloss der soziokulturellen Ideen kann ich mich nicht erwĂ€rmen.
Sie misstraue dem soziokulturellen Bereich, man schaffe Bedarf, der gar nicht da sei, sagte die StadtrÀtin.
Bei vier Enthaltungen (Ilse Schummer, Bernd Garbaczok , Karl Meng und GĂŒnter BlĂ€Ă) stimmte der Gemeinderat schlieĂlich den ĂŒberplanmĂ€Ăige Ausgaben in Höhe von 150.000 Euro fĂŒr die Umbau- und SicherungsmaĂnahmen zu.
„Gute Erfahrung mit privaten TrĂ€gern“
Ladenburg, 17. MÀrz 2011. (red/sap) In gleich drei Tagesordnungspunkten auf der Ladenburger Gemeinderatssitzung am vergangenen Mittwoch, 14. MÀrz 2012, ging es um die Kinderbetreuung. Heià diskutiert wurde die geplante Ganztagsbetreuung in der Astrid-Lindgren-Schule durch einen privaten TrÀger.
Von Sabine Prothmann
Zu der örtlichen Bedarfsplanung fĂŒr die Betreuung in Ladenburger Kindereinrichtungen fĂŒr das laufende Kindergartenjahr 2011/2012 berichtete BĂŒrgermeister Rainer Ziegler, dass unverĂ€ndert insgesamt 368 KindergartenplĂ€tze zur VerfĂŒgung stehen. 380 Kinder im Geburtszeitraum 01. September 2005 bis 31. August 2008 haben einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz im Kindergartenjahr 2011/2012.
FĂŒr das Kindergartenjahr 2012/2013 stehen wiederum insgesamt 368 KindergartenplĂ€tze zur VerfĂŒgung. Aber dann haben 406 Kinder einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz.
Der tatsÀchliche Bedarf, so Ziegler, sei niedriger:
„Der Anspruch wird nie ganz ausgeschöpft.“
Zudem wurde festgestellt, dass der Bedarf an PlĂ€tzen fĂŒr Kinder ĂŒber drei Jahren rĂŒcklĂ€ufig sei, der Bedarf an PlĂ€tzen fĂŒr Kinder unter drei Jahren aber weiterhin steige.
GemÀà der Zahlen hĂ€lt die Verwaltung die anerkannte Gruppenzahl der Ladenburger KindergĂ€rten der Stadt und der konfessionellen TrĂ€ger auch im nĂ€chsten Kindergartenjahr fĂŒr erforderlich.
Nach Ansicht der Verwaltung sollte auch im kommenden Kindergartenjahr das Angebot zur Kleinkindbetreuung von privaten Anbietern, Kinder-Laden-Burg e.V., Postillion e.V. und Pfiff e.V., uneingeschrÀnkt aufgenommen werden.
Zudem wies der BĂŒrgermeister auf den ab dem 01. August 2013 geltenden Rechtsanspruch fĂŒr alle Kinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr hin.
Als wichtiges Element in der Kleinkindbetreuung bezeichnete der BĂŒrgermeister die zwölf TagesmĂŒtter in Ladenburg, die bis zu insgesamt 35 Kinder betreuen zu können.
„Gute Erfahrung mit privaten TrĂ€gern“
Prof. Dr. Rainer Beedgen (CDU) unterstrich das starke Engagement der privaten TrÀger:
âDamit haben wir gute Erfahrung gemacht. Und teilweise sind die Privaten fortschrittlicher als wir.â
In seinem Statement lobte Gemeinderat Sascha Barembruch (SPD) zum einen die gute Zusammenarbeit der KinderbetreuungsstĂ€tten und der Stadt und zum anderen die grĂŒn-rote Landesregierung. âSie lĂ€sst uns als Kommune nicht im Stichâ, das Geld, was hier investiert werde, wirke nachhaltig durch die Förderung der Kinder.
âDen Mix (öffentliche und private TrĂ€ger) begrĂŒĂen wirâ, sagte Wolfgang Luppe (FDP).
Der örtlichen Bedarfsplanung wurde einstimmig zugestimmt.
Ganztagsbetreuung an der Astrid-Lindgren-Schule
HeiĂ diskutiert wurde der Antrag zur Einrichtung einer privaten ganztĂ€gigen Betreuung von SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern an der Astrid-Lindgren-Schule.
Im Moment gibt es an der Astrid-Lindgren-Schule eine Kernzeitbetreuung mit einer KapazitÀt von 30 PlÀtzen. Mit den AbgÀngen und Neuanmeldungen ist es abzusehen, dass die Kernzeitbetreuung auch zum Schuljahresanfang 2012/2013 voll ausgelastet ist.
Eine Nachmittagsbetreuung gibt es momentan dort nicht.
Da aber dort ein Bedarf an ganztĂ€giger Betreuung bestĂŒnde, haben betroffene Eltern die Initiative entwickelt, einen Verein zu grĂŒnden, der ein ganztĂ€giges Betreuungsangebot anbietet.
In der nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates im Februar 2012 wĂŒrde ĂŒber dieses Konzept mit positiver Tendenz beraten. Daraufhin haben die Initiatoren eine Bedarfsabfrage im Einzugbereich der Astrid-Lindgren-Schule durchgefĂŒhrt und das Ergebnis war so positiv, dass die Initiatoren ihr Betreuungskonzept als realisierbar bezeichnen.
Verzichtet Stadt auf Kernzeitbetreuung?
Bei den Verhandlungen zwischen Stadtverwaltung, Initiatoren und Schulleitung hat sich folgender Rahmen ergeben:
- Das Angebot des kĂŒnftigen Vereins ist nur dann wirtschaftlich darstellbar, wenn die Stadt Ladenburg ihr Angebot der Kernzeitbetreuung an der Astrid-Lindgren-Schule aufgibt und diese dem kĂŒnftigen Verein ĂŒberlĂ€sst.
- Der Verein kann die RĂ€ume und das AuĂengelĂ€nde sowie die Sporthalle der Schule kostenlos mitbenutzen. Sowie auch das Mobilar.
- Die Stadt Ladenburg baut eine KĂŒchenzeile ein und trennt diese rĂ€umlich ab. Die KĂŒche wird von der Stadt erstausgestattet und kann wĂ€hrend der Unterrichtszeit von der Schule benutzt werden.
- Der Verein erhÀlt von der Stadt keine finanziellen Zuwendungen; das Personal wird vom Verein eigenverantwortlich eingestellt.
- Die Betragsgestaltung obliegt dem Verein. Das pÀdagogische Konzept wird mit der Schulleitung abgestimmt.
„Stadt bislang verlĂ€sslicher Partner“
Die Stadt sei bislang ein verlÀsslicher Partner gewesen, hatte ein Vater in der Fragestunde der Einwohner angemerkt:
âWie ist das jetzt mit einem privaten Anbieter und wie sieht das mit den Kosten aus?â
BĂŒrgermeister Ziegler verwies diesbezĂŒglich auf einen Infoabend am 20. MĂ€rz 2012, falls der Beschlussvorschlag angenommen wĂŒrde.
Ziegler betonte, die Stadt verzichte im Sinne der SubsidaritÀt und TrÀgervielfalt auf eine eigene Betreuung und der Verein biete ein gleichwertiges Angebot.
Die Stadt mĂŒsste fĂŒr die KĂŒchenzeile und Erstausstattung 14.000 Euro investieren.
„Der Staat (Stadt) muss nicht alles machen“
âWir werden zustimmenâ, erklĂ€rte Beedgen (CDU). Er verstehe die Bedenken bei VerĂ€nderungen, aber der âStaat (Stadt) muss nicht alles machenâ. So haben man mehr Chancen mehr Kinder zu betreuen. Seine Fraktion sei froh ĂŒber die private Initiative in der Weststadt, âwir heiraten ja nichtâ, unterstrich Beedgen.
Auch seine Fraktion sehe darin eine gute Chance fĂŒr einen Austausch zwischen Stadt und privatem TrĂ€ger, so Bernd Garbaczok (SPD). Zudem regte er an die beiden Damen der Kernzeitbetreuung bei dem neuen Betreuungskonzept einzubinden.
âEs muss einen Versuch wert seinâ, meinte auch Gudrun Ruster (FW). Wenn der Verein scheitere, wovon sie nicht ausgehe, âdann sind wir als Stadt gefragt, die gleiche pĂ€dagogische QualitĂ€t auch fĂŒr die Weststadt zu bieten.â
Ingrid Dreier stellte fĂŒr die GLL den Antrag, dass die Betreuung in stĂ€dtischer Hand bleibe. Hier seien Fachleute gefragt. Die Betreuung der SchĂŒler dĂŒrfe nicht nur von engagierten Menschen ĂŒbernommen werden, sondern mĂŒsse auch von fachlich ausgebildeten PĂ€dagogen ĂŒbernommen werden.
„Stadt soll neben der Kernzeit- auch die Nachmittagsbetreuung ĂŒbernehmen“
âWir stimmen nicht generell gegen die Betreuungâ, sondern die GLL wolle dass die Stadt neben der Kernzeit- auch die Nachmittagsbetreuung ĂŒbernehme.
âDer Staat soll nur das machen, was der BĂŒrger nicht kannâ, meinte Wolfgang Luppe (FDP) und weiter âwir sehen keinen qualitativen Unterschied bei den Mitarbeiterinnen der Kernzeitbetreuungâ.
Der Verein habe angekĂŒndigt, auch pĂ€dagogisches Personal, nĂ€mlich eine Erzieherin, einzusetzen, so entstehe eine Mischform, erklĂ€rte der BĂŒrgermeister.
Provokativ meinte Dr. Peter Hilger (FW):
Wir kennen Kinder von PĂ€dagogen und Psychologen, die miserabel erzogen wurden.
Ilse Schummer (SPD) entgegnete scharf, man solle einen Beruf nicht in dieser Art herabwĂŒrdigen.
Der Antrag der GLL wurde bei zwei BefĂŒrwortungen abgelehnt.
Auf Bitte von Ingrid Dreier stimmte BĂŒrgermeister Ziegler den Beschlussvorschlag der Verwaltung in einer Einzelabstimmung ab.
Bei zwei Gegenstimmen (GLL) beschloss der Gemeinderat, dass die Stadt Ladenburg im Sinne der SubsidaritÀt und TrÀgervielfalt darauf verzichte, eine Ganztagsbetreuung in stÀdtischer TrÀgerschaft einzurichten.
Bei einer Gegenstimme (Dreier) und einer Enthaltung (Spangenberg) wurde der Vorschlag der Verwaltung, die stÀdtische Kernzeitbetreuung zum Schuljahresende aufzugeben, angenommen.
Bei einer Enthaltung (Dreier) wurde beschlossen, der Einrichtung einer privaten Ganztagesbetreuung an der Astrid-Lindgren-Schule grundsÀtzlich zuzustimmen.
Einstimmig wurde beschlossen, die Ganztagesbetreuung dem zu grĂŒndenden Verein, in den RĂ€umen der Schule zu gestatten, sowie die Mitbenutzung der RĂ€umlichkeiten. Zudem wurde der Investition von 14.000 Euro fĂŒr den Einbau der KĂŒche sowie der Erstausstattung zugestimmt.
Neue Hortgruppe in der Dalberg-Grundschule?
Der dritte Tagesordnungspunkt zur Kinderbetreuung war die Entwicklung der Hortbetreuung in der Dalberg-Grundschule.
In der Hortbetreuung an der Dalberg-Grundschule sind zur Zeit alle vorhandenen 50 PlÀtze belegt. Zum Schuljahresende 2011/2012 verlassen neun Kinder die Hortbetreuung, sieben Kinder stehen seit lÀngerer Zeit auf der Warteliste, diese benötigen sofort einen Hortplatz. Zum Schuljahresbeginn 2012/2013 liegen bereits jetzt 26 Anmeldungen vor. Somit ergibt sich ab dem neuen Schuljahr aus heutiger Sicht ein Bedarf von momentan 74 HortplÀtzen.
Nachdem im Haus des Kindes im Obergeschoss durch den Auszug der Merian-Realschule RĂ€ume frei geworden sind, besteht die Möglichkeit, die bestehenden Hortgruppen zu vergröĂern. Nach RĂŒcksprache mit dem Kommunalverband Jugend und Soziales können aufgrund der zusĂ€tzlichen zur VerfĂŒgung stehenden RĂ€ume 18 weitere Kinder aufgenommen werden. Somit stehen ab dem neuen Schuljahr im Hort 68 PlĂ€tze zur VerfĂŒgung.
Die Ausweitung des Hortes um 18 Kinder kann mit dem bestehenden Personal pĂ€dagogisch nicht bewĂ€ltigt werden. Dies gilt auch vor dem Hintergrund, dass auch an der Dalberg-Schule und damit auch im Hort die Inklusion von entsprechend bedĂŒrftigen Kindern grundsĂ€tzlich möglich sein soll.
Deshalb werde aus Sicht der Verwaltung die Aufstockung des pĂ€dagogischen Personals mit einer Fachkraft vor allem fĂŒr den Nachmittag notwendig. Die wöchentliche Arbeitszeit wĂŒrde 26 Stunden umfassen.
FĂŒr die Einrichtung der zusĂ€tzlichen RĂ€umlichkeit ist eine weitere Gaderobe mit RanzenfĂ€chern erforderlich, die Kosten hierfĂŒr betragen rund 8.000 Euro. Aufgrund der erhöhten Kinderzahl ist die herkömmliche SpĂŒlmaschine durch eine IndustriespĂŒlmaschine zu ersetzen, auĂerdem werden zwei WĂ€rmebehĂ€lter, zusĂ€tzliches Geschirr und ein zusĂ€tzlicher Schrank fĂŒr die KĂŒche notwendig. HierfĂŒr werden rund 7.600 Euro benötigt.
FĂŒr die zusĂ€tzliche Fachkraft wĂŒrden jĂ€hrlich Kosten in Höhe von 31.300 Euro anfallen, die Arbeitszeit der KĂŒchenkraft muss infolge der erhöhten Kinderzahl tĂ€glich um eine halbe Stunde verlĂ€ngert werden, damit sind Kosten in Höhe von 1.600 Euro jĂ€hrlich verbunden.
Durch die Neuaufnahme von 18 Kindern können zusÀtzliche ElternbeitrÀge in Höhe von rund 30.800 Euro vereinnahmt werden.
Die laufenden Kosten des Hortes wĂŒrden sich bei dieser Vorgehensweise um etwa 2.100 Euro pro Jahr erhöhen.
Erst Anmeldezahlen, dann Personal
Man mĂŒsse erst mal sehen, wie das erweiterte Angebot angenommen werde, dann könne man ĂŒber mehr Personal sprechen, so Beedgen (CDU).
âIch kann es nicht verantworten bei 18 Kindern mehr mit gleichem Personal ĂŒber zwei Stockwerke zu arbeitenâ, erklĂ€rte BĂŒrgermeister Rainer Ziegler.
Die Erweiterung der Hortgruppe bezeichnete Petra Erl (SPD) als wichtiges Signal. âAber auch wir wollen erst zahlenâ und eventuell benötige man auch keine Fachkraft. Deshalb schlug die SPD-Fraktion vor, bei zehn weiteren Kindern, fĂŒr 20 Stunden eine Nichtfachkraft zusĂ€tzlich anzustellen. Damit könne man die Zeiten, die am meisten benötigt werden, abdecken, so Erl.
âWir stimmen zuâ, war die einhellige Meinung von FW und FDP.
Fachkraft oder Nichtfachkraft?
Es sind ElterngesprĂ€che, Elternberatung, GesprĂ€che mit der Schule, mit Therapeuten notwendig, dies könne mit NichtfachkrĂ€ften nicht realisiert werden â âdie pĂ€dagogische QualitĂ€t kann so nicht gehalten werdenâ, entgegnete Ingrid Dreier (GLL).
Dr. Georg (CDU) plĂ€dierte dafĂŒr, den Antrag zurĂŒckzustellen.
âIch schlieĂe mich Frau Erl anâ, erklĂ€rte Prof. Dr. Beedgen.
âIch will heute abstimmenâ, entschied der BĂŒrgermeister.
Einstimmig wurde beschlossen, die Hortgruppe um 18 zusĂ€tzliche Kinder zu erweitern und die hierfĂŒr einmalig anfallenden Ausgaben in Höhe von 15.600 Euro wurden bewilligt.
Die Einstellung einer weiteren Fachkraft mit 26 Wochenstunden wurde gegen sieben Ja-Stimmen abgelehnt.
Bei vier Enthaltungen wurde dem Vorschlag der SPD-Fraktion, bei einer Mindestzahl von zehn weiteren Kindern, eine Nichtfachkraft fĂŒr 20 Stunden einzustellen und die Arbeitszeit der KĂŒchenkraft zu verlĂ€ngern, zugestimmt.
+++ Gerhard Kleinböck will Gemeinderatsmandat niederlegen +++ Ărger wegen „Drachenboot-Partys“
Guten Tag!
Ladenburg, 20. Juli 2011. (red) In der heutigen Gemeinderatssitzung gab Stadtrat Gerhard Kleinböck (SPD) bekannt, dass er sein Gemeinderatsmandat niederlege. BĂŒrgermeister Rainer Ziegler gab bekannt, dass ihm diesbezĂŒglich vom vergangenen Samstag, 15. Juli 2011, ein Schreiben von Kleinböck vorliege. +++ Wegen des LĂ€rms der Drachenboot-Partys gibt es Ărger – ein runder Tisch soll Abhilfe schaffen.
In einer Sondersitzung des Gemeinderates am kommenden Mittwoch, 27. Juli 2011, werde darĂŒber und ĂŒber die Nachfolge beraten, erklĂ€rte BĂŒrgermeister Rainer Ziegler.
Unter dem Tagesordnungspunkt Anfragen, las Stadtrat Sascha Barembruch (SPD) aus einem Email-Verkehr mit Bekannten aus Neckarhausen vor, die sich ĂŒber die Partys am Neckar im Zusammenhang mit dem Drachenbootrennen aufs Heftigste beschwerten: Die Lautsprecher seien in Richtung Neckar und damit auf Neckarhausen gerichtet und somit von Ladenburg abgedreht aufgestellt gewesen, und die LĂ€rmbelĂ€stigung sei damit“unertrĂ€glich“ geworden..
BĂŒrgermeister Ziegler (SPD) zeigte sich informiert und kĂŒndigte an, dass man sich gemeinsam mit dem BĂŒrgermeister aus Edingen-Neckarhausen, Roland Marsch (SPD), den betroffenen Anwohnern aus Neckarhausen sowie den Veranstaltern des Drachenbootrennens nach der Sommerpause an einem runden Tisch zusammensetzen werde.
Einen schönen Tag wĂŒnscht
Das ladenburgblog
Und er flieĂt doch – Bachöffnung in der HauptstraĂe
Guten Tag!
Ladenburg, 01. Juli 2011. (red) Am Mittwoch wurde in der Ladenburger Gemeinderatssitzung die teilweise Ăffnung des Bachbetts in der HauptstraĂe zwischen Hausnummer 40 und 60 heftig diskutiert: „Luxus“ oder „Handlungsbedarf“?.
Von Sabine Prothmann
Zur Ausgangslage: In der Altstadt von Ladenburg floss bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts der Kandelbach. Er wurde damals stillgelegt. Das ehemalige Bachbett ist heute ĂŒberwiegend mit Platten oder mit andren Materialien abgedeckt. Einige wenige Teilöffnungen bestehen.
Bei einer Bestanderhebung der Abdeckungen in der HauptstraĂe zeigte es sich, dass auch aus VerkehrssicherheitsgrĂŒnden Handlungsbedarf besteht. Die Abdeckungen mĂŒssen erneuert werden. FĂŒr die Umbauarbeiten und Belagserneuerungen können Landessanierungsmittel verwendet werden.
In diesem Zusammenhang kam auch die Idee wieder auf, das Bachbett teilweise offen zu legen, was schon in der Gemeinderatssitzung am 20. April dieses Jahres diskutiert wurde. Auch eine Befragung der Anwohner ergab dafĂŒr ein positives Stimmungsbild.
Es ist geplant, den Bachlauf im Teilbereich HauptstraĂe 52 bis 60 teilweise wieder offen zu legen, die Abdeckungen zu entfernen, abschnittsweise – soweit erforderlich – mit neuen Sandsteinplatten abzudecken und die Restbereiche mit Natursteinpflaster zu belegen.
Im zweiten Bauabschnitt, HauptstraĂe 40 bis 52, ist eine Offenlegung des Bachlaufs nicht möglich, deshalb sollen dort die defekten Abdeckungen lediglich durch neue Sandsteinabdeckungen ersetzt werden.
Die WasserfĂŒhrung ist in einem Kreislaufsystem mit UmwĂ€lzpumpen vorgesehen.
Die ersten Zahlen wurden vorgelegt
Jetzt wurden dem Gemeinderat die ersten Zahlen, sprich Kostenvarianten, vorgelegt.
Bei einer OberflĂ€chenwiederherstellung als Reparatur in Pflaster bleibt fĂŒr die Stadt Ladenburg, abzĂŒglich der Fördermittel, ein Finanzierungsanteil von 52.000 Euro ĂŒbrig.
Bei der geplanten teilweisen Ăffnung des Bachlaufes, beliefe sich der Finanzierungsanteil der Stadt, auch hier abzĂŒglich der Fördermittel, auf 54.000 Euro.
ZusĂ€tzlich muss bei dieser Lösung, abzĂŒglich der Fördermittel, noch ein Finanzierungsanteil der Stadt von 19.000 Euro fĂŒr die Aktivierung von Wasser und jĂ€hrliche Betriebskosten von rund 4.000 Euro dazu gerechnet werden.
Die Kosten fĂŒr die Abdeckung mit Sandsteinplatten im zweiten Bauabschnitt (HauptstraĂe 40 bis 52) belaufen sich fĂŒr die Stadt Ladenburg auf 52.000 Euro.
Klarheit der Fördermittel vorausgesetzt
BĂŒrgermeister Rainer Ziegler informierte zunĂ€chst darĂŒber, dass schon jetzt ein Versicherungsschutz vorliege. Die teilweise Bachbettöffnung mit WasserfĂŒhrung habe auch bei der Befragung der Anwohner allgemeine Zustimmung erfahren. Durch eine Halbschale in der Bachrinne könne die VernĂ€ssung der HauswĂ€nde vermieden.
Ziegler betonte, âwir beginnen erst, wenn es Klarheit ĂŒber die Fördermittel gibtâ.
âIch sehe darin einen Gewinnâ, betonte Stadtrat Gerhard Seidel (CDU). Die Reparatur des Pflasters sei fast genauso teuer wie die Ăffnung und jetzt habe man die Chance, also sollte man den Schritt wagen. Die Berechnung der Folgekosten hingegen betrachtete er kritisch.
Auch StadtrĂ€tin Gudrun Ruster (FWV) bewertete das Vorhaben postiv, sprach aber genauso wie ihr Amtskollege Gerhard Kleinböck (SPD) die Parkplatzproblematik an, die der BĂŒrgermeister aber zu diesem Zeitpunkt nicht diskutieren wollte.
âWir begrĂŒĂen das Projektâ, erklĂ€rte StadtrĂ€tin Ingrid Dreier fĂŒr die GLL. Damit setze man sich nicht nur fĂŒr die Erhaltung ein, sondern werde gestalterisch tĂ€tig.
âWir begrĂŒĂen die Altstadtsanierung.â
Stadtrat Wolfgang Luppe (FDP) freute sich, die Meinung der Anwohner sei deckungsgleich mit der des Gemeinderates, dass die Ăffnung des Bachbettes nur mit einem Wasserlauf Sinn mache. âWir begrĂŒĂen die Altstadtsanierung.â
Ganz anders argumentierte GĂŒnter BlÀà (CDU). In seiner Fraktion sei man sich uneinig. ZunĂ€chst sollte man die Fördermittel klĂ€ren und den Versicherungsschutz. Laufe in der Rinne Wasser betrage der Unterschied zur Ausbesserung der Abdeckung nicht zwei, sondern 20.000 Euro. FĂŒr ihn gĂ€be es bei diesem Vorhaben zu viele Unwegbarkeiten, auch hinsichtlich der Folgekosten.
Eine Bachöffnung dĂŒrfe nicht um jeden Preis herbei gefĂŒhrt werden, âich bin dagegenâ.
Die Meinung liege in seiner Fraktion weit auseinander, betĂ€tigte auch Stadtrat Dr. Meinrad Georg (CDU). âIch stimme der Bachöffnung zu.â Der Sprecher des Heimatbundes erinnerte daran, dass dieses Thema schon vor Jahren diskutiert wurde.
âWollen wir uns so einen Luxus leisten?â Ilse Schummer
âAlle Fraktionen haben zum Sparen aufgerufen, wir haben nicht das Geldâ, appellierte StadtrĂ€tin Ilse Schummer (SPD). Die Bachöffnung bezeichnete sie als âreinen Luxusâ. Solange man kein Geld fĂŒr Hortgruppen habe, nachts die Lichter ausstelle und solange die Wormser StraĂe in diesem Zustand sei, könne sie diesem Vorhaben nicht zustimmen. âWollen wir uns so einen Luxus leisten?â
âIch schlieĂe mich meinen Amtskollegen BlÀà und Schummer anâ, erklĂ€rte auch Stadtrat Sascha Barembruch (SPD) und verwies nochmals auf die Betriebskosten.
Stadtrat Wolfgang Zahner (SPD) bezeichnete das Vorhaben als ersten Schritt einen alten Plan wieder aufzunehmen. Damals scheiterte dies an der Feuchtigkeit. So gesehen sei jegliche Altstadtsanierung Luxus. Die Stadt Ladenburg habe eine historische Verantwortung,
Stadtbaumeister Werner Felbek versicherte, bei der KostenschĂ€zung sei man auf der sicheren Seite, er habe âmit Luftâ gerechnet. âWasser ist genug daâ.
Mit der Einstellung, âwenn das net, dann das netâ, könne man in der Zukunft gar nichts mehr machen, erklĂ€rte Stadtrat Seidel (CDU). âUnsere Vergangenheit ist unsere Zukunft.â
Stadtrat Steffen Salinger (SPD) bat zu prĂŒfen, ob, wenn wie der Stadtbaumeister erklĂ€rt habe, genĂŒgende Wasser da sei, eine Pumpe ĂŒberhaupt notwendig wĂŒrde. Vielleicht könne man ja auch das Wasser in den Kanal ableiten.
Der Ăffnung des Bachlaufes (HauptstraĂe 53-60) wurde vorbehaltlich der Fördermittel bei vier Gegenstimmen (BlĂ€Ă, Schummer, Barembusch, Meng) zugestimmt.
Auch die Sandsteinabdeckung im zweiten Bauabschnitt wurde bei einer Enthaltung positiv entschieden.
Der dritte Abstimmungspunkt wurde insofern modifiziert, dass die Bachrinne mit einem Wasserfluss zu versehen sei, ob das nun durch ein Wasserkreislaufverfahren geschehe oder ob vorhandenes Wasser in den Kanal geleitet werde, mĂŒsse noch geklĂ€rt werden.
Auch dieser Beschlussvorschlag wurde bei vier Gegenstimmen angenommen.
Einen schönen Tag wĂŒnscht
Das ladenburgblog
HeiĂe Debatte um Kinderbetreuung
Guten Tag!
Ladenburg, 04. April 2011. Wer am vergangenen Mittwoch die Ladenburger Gemeinderatssitzung besucht hat, dem musste gleich auffallen, dass etwas anders war. Ăberdurchschnittlich viele junge Frauen und vier Kinder waren im Zuschauerraum. Neben der Beratung der HaushaltsplĂ€ne 2011 stand die Entwicklung der Hort- und Kernzeitbetreuung auf der Tagesordnung.
Von Sabine Prothmann
Obwohl sie ihre Kinder schon frĂŒhzeitig im Hort angemeldet habe, habe man ihr jetzt mitgeteilt, dass ihre Kinder jetzt vermutlich keinen Platz bekommen könnten. Nun wisse sie nicht, wie sie ihrer Arbeit nachgehen könnte, beschwerte sich die Ladenburgerin Birgit Dömkes. Und Anke Christian erklĂ€rte dem Gemeinderat: „Ich wĂŒrde meinen Job verlieren.“
Weitere Frauen taten ihren Unmut kund.
BĂŒrgermeister Rainer Ziegler erklĂ€rte die Ausgangssituation. Bereits im Schuljahr 2009/2010 habe man eine weitere Hortgruppe eingerichtet. Sieben Kinder werden nun im Sommer den Hort verlassen, 20 stehen auf der Warteliste, das heiĂt, es fehlen mindestens 13 PlĂ€tze
âDas tut mit weh, wenn ich Frauen mit TrĂ€nen in den Augen im Rathaus begrĂŒĂen muss. Wir nehmen die Situation sehr ernstâ, versicherte der BĂŒrgermeister. Auch die Kernzeitgruppen seien zurzeit mit vier bis sechs Kindern ĂŒberbelegt.
Im Haus des Kindes hĂ€tte man Raum fĂŒr eine weitere Hortgruppe frei, denn die ausgelagerten SchĂŒler der Merian-Realschule könnten im Sommer in den Neubau umziehen.
Doch die erforderlichen einmaligen Ausgaben fĂŒr Möbel, KĂŒchenzeile, Geschirr und Wasseranschluss belaufen sich auf rund 58.000 Euro. Die laufenden Ausgaben fĂŒr pĂ€dagogisches Personal, KĂŒchenpersonal und ReinigungskrĂ€fte bezifferte Ziegler mit 73.000 Euro pro Jahr. Bei den jĂ€hrlichen Einnahmen komme man auf rund 42.000 Euro durch den Landeszuschuss und die ElternbeitrĂ€ge.
Eine weitere Kernzeitgruppe als Alternative?
Anstelle einer weiteren Hortgruppe könne man eine weitere Kernzeitgruppe einrichten. Die Betreuung ende hier um 14 Uhr und die Kinder bekommen auch kein Mittagessen. Dadurch beliefen sich die einmaligen Ausgaben auf rund 6000 Euro. FĂŒr Personal mĂŒsse man fĂŒr die Monate September bis Dezember etwa 13.000 Euro investieren, da bleibt abzĂŒglich der BeitrĂ€ge und ZuschĂŒsse noch eine Differenz von 5000 Euro.
Ihm sei bewusst, dass eine weitere Kernzeitgruppe keine echte Alternative sei und nicht ausreichend. Denn einige könnten auf die Hortbetreuung nicht verzichten, so Ziegler.
Es sei oft schwierige, eine soziale AbwĂ€gung zu treffen. Die Eltern sagen, wir brauchen eine neue Hortgruppe, âwenn wir das nicht machen, mĂŒssen wir mit verĂ€rgerten Eltern rechnenâ.
Stadtrat Dr. Meinhard Georg (CDU) machte den Vorschlag, dass Eltern die Betreuungstage tauschen könnten. âEin verbindliches Sharing könnte ich mir vorstellenâ, meinte auch BĂŒrgermeister Ziegler.
âDie 50 Kinder, die wir haben, brauchen die Ganztagesbetreuungâ, argumentierte dagegen die Leiterin der Einrichtung Haus des Kindes.Bettina Sattel.
Die GLL möchte die HortplĂ€tze, aber es sei ihnen bewusst, dass eine neue Hortgruppe enorme Investitionen fĂŒr die Stadt bedeuten, deshalb solle man andere Dinge verschieben, sagte die StadtrĂ€tin Ingrid Dreier.
Man solle ĂŒberlegen, welche weiteren Betreuungsmöglichkeiten es anderswo gĂ€be. Er könne sich auch das Modell Tagesmutter vorstellen bei Doppelverdienern, warf Stadtrat Wolfgang Luppe (FDP) ein.
âWir brauchen als verlĂ€ssliche Betreuung eine KindertagesstĂ€tte, sonst nehmen wir den Stau auf Dauer mitâ, entgegnete Ziegler.
âFĂŒr was macht es mehr Sinn, Schulden aufzunehmen als fĂŒr die Existenz unserer jungen Familien?“
âFĂŒr was macht es mehr Sinn, Schulden aufzunehmen als fĂŒr die Existenz unserer jungen Familien in Ladenburg?â, fragte SPD-Stadtrat Sascha Barembruch.
âEs ist wichtig, dass wir den Eltern unsere Hilfe anbietenâ, betonte auch StadtrĂ€tin Gudrun Ruster (FDP). In immer mehr Familien gehen beide arbeiten, auf diese Situation mĂŒsse man sich einstellen. âAuch die Omas fallen wegâ, da sie oft selbst noch arbeiten gingen.
âWir mĂŒssen uns damit abfinden, dass wir eine weitere Gruppe einrichten mĂŒssen, aber Verschuldung ist keine Lösungâ, erklĂ€rte Stadtrat und CDU-Fraktionschef Dr. Rainer Beedgen. Diese Schulden mĂŒsse dann die nĂ€chste Generation bezahlen. âWir werden die Hortgruppe brauchen, die Frage ist wann, denn die Chefarztgattin gibt-âŹâąs nicht mehr.â
âWir brauchen eine Erweiterung in der Betreuung und zwar schon in diesem Jahrâ, erklĂ€rte der BĂŒrgermeister mit Nachdruck.
Stadtrat Karl Meng (CDU) verwies auch auf das Neubaugebiet, âspĂ€testens dann brĂ€uchten wir die PlĂ€tze eh-âŹâąâ.
Man sollte die Erweiterung der Kinderbetreuung realisieren ohne die Verschuldung zu erhöhen, âwir mĂŒssen aus dem Haushalt was anderes raus schneidenâ, erklĂ€rte Stadtrat Wolfgang Luppe (FDP).
Nicht die einmaligen Investitionskosten seien das Problem, sondern die laufenden Kosten, betonte Stadtrat Wolfgang Zahner (SPD).
Man beschloss die Entscheidung mit in die Haushaltsberatung zu nehmen.
Förderung der Kindertagespflege beschlossen
Als nÀchster Punkt stand die Förderung der Kindertagespflege auf der Tagesordnung.
Die Tagespflege ist nach dem Sozialgesetzbuch eine Form der Betreuung, die als gleichrangig neben der Förderung in Tageseinrichtungen anzusehen ist und dem Wunsch- und Wahlrecht von Eltern entspricht.
In dem Beschlussvorschlag der Verwaltung heiĂt es, der Gemeinderat begrĂŒĂt die Bestrebungen, die Kinderbetreuung in der örtlichen Tagespflege zu fördern, weiter auszubauen und finanziell zu unterstĂŒtzen. Der Gemeinderat beschlieĂt einen freiwilligen Zuschuss von 1,50 Euro pro Betreuungsstunde. Der Zuschuss ist von den Eltern bei der Stadt zu beantragen. Im Haushaltsplan 2011 werden fĂŒr die freiwillige Förderung der Kindertagespflege 50.000 Euro eingestellt.
Die Kinderbetreuung in Ladenburg beruhe auf drei SĂ€ulen, zum einen die Krippen und die altergemischten Gruppen der KindergĂ€rten, die zu 68 Prozent durch ZuschĂŒsse finanziert werden, und die Tagespflege. Die Tagespflege erfahre bisher keine Förderung durch die Kommunen, erklĂ€rte Ziegler.
Es sei aber im Interesse der Stadt, diese 3. SĂ€ule stark zu machen. Die Stadt Ladenburg stelle 103 PlĂ€tze fĂŒr unter DreijĂ€hrige und eine Versorgungsquote von 34 Prozent zur VerfĂŒgung. Zehn Prozent sind TagespflegeplĂ€tze. SpĂ€testens mit dem neuen Kindergartenjahr, das am 1. September startet, sollte man mit der UnterstĂŒtzung beginnen und damit ein Signal setzen, so Ziegler.
Stadtrat Dr. Rainer Beedgen lobte die groĂe FlexibilitĂ€t der Tagespflege, erinnerte aber an die laufende Verpflichtung, das mĂŒsse man wieder irgendwo einsparen.
âImmer wieder kommt ein neuer Schuh hinzuâ, betonte auch StadtrĂ€tin Ilse Schummer (SPD). Aber man sehe auch die Notwendigkeit und wisse, âwas uns die TagesmĂŒtter sparenâ.
âIch möchte keine weitere Krippe finanzierenâ, erklĂ€rte der BĂŒrgermeister. Er schĂ€tze den kĂŒnftigen Bedarf auf 40 bis 45 Prozent.
StadtrÀtin Gudrun Ruster (FW) machte den Vorschlag, sich zunÀchst auf 1 Euro als freiwillige Leistung zu einigen.
Letztlich einigte sich der Gemeinderat mit 15 zu 7 Stimmen auf die Förderung mit 1,50 Euro pro Betreuungsstunde ab dem 1. September und im Haushaltsplan 2011 damit 18.000 Euro einzustellen.
VorschlĂ€ge fĂŒr Einsparungen
WĂ€hrend der Haushaltsberatung machte Stadtrat Luppe (FDP) immer wieder VorschlĂ€ge, wo man Geld fĂŒr die Kinderbetreuung einsparen könnte.
Im Haushalt 2011 sind als Zuschuss fĂŒr die Musikschule rund 215.000 Euro eingeplant, Luppe stellten den Antrag diese Summe auf 200.000 zu reduzieren. Acht der StadtrĂ€te konnten sich fĂŒr diesen Vorschlag erwĂ€rmen, neun stimmten dagegen, drei enthielten sich.
Als weitere Einsparmöglichkeit schlug Luppe vor, den Zuschuss fĂŒr das Altstadtfest von 36.000 Euro auf 26.000 Euro zu reduzieren. Auch hierfĂŒr gab es keine Mehrheit, nur sechs Ratsmitglieder stimmten dafĂŒr.
Eine Kostenreduzierung von 260.000 Euro auf 245.000 Euro im Bereich des GrĂŒnschnitts der Parkanlagen und öffentlichen GrĂŒnflĂ€chen wurde auch von der Verwaltung als möglich erklĂ€rt.
Eine weitere Reduzierung zeichnet sich ab bei der stĂ€dtischen Beleuchtung. Stadtrat Dr. Rainer Beedgen regte an, die StraĂenlaternen nachts zwischen zwei und vier Uhr oder zwischen drei und fĂŒnf Uhr auszuschalten.
Ziegler versprach, dass fĂŒr die nĂ€chste Gemeinderatssitzung am 20. April eine dementsprechende Gemeinderatsvorlage vorbereitet wĂŒrde. Mit dieser ZeitbeschrĂ€nkung könne man bis zu 14.000 Euro einsparen.
StadtrĂ€tin Dreier befĂŒrchtete die Stolperfallen in der Altstadt bei ausgeschalteten Laternen und plĂ€dierte fĂŒr ein intelligentes Beleuchtungssystem.
âDer Ansatz ist gut, aber es ist leider zu teuerâ, entgegnete BĂŒrgermeister Ziegler.
Eine weitere Einsparmöglichkeit sah Stadtrat Luppe in der Erhöhung der BadegebĂŒhr im Freibad, aber auch dieser Vorschlag wurde abgelehnt.
Eine weitere Kernzeitgruppe als erste Stufe
SchlieĂlich stellte die StadtrĂ€tin Dreier (GLL) den Antrag, eine neue Hortgruppe einzurichten. Bei der Abstimmung stimmten acht Mitglieder dafĂŒr und 14 dagegen, einschlieĂlich BĂŒrgermeister Ziegler. Sein Alternativvorschlag zumindest eine weitere Kernzeitgruppe einzurichten, wurde bei fĂŒnf Enthaltungen einstimmig angenommen.
BĂŒrgermeister Rainer Ziegler bezeichnete die Lösung als erste Stufe. Wenn der Bedarf sich fortsetzt und verstĂ€rkt, mĂŒsse man weitere Lösungen suchen. âWir werden im nĂ€chsten FrĂŒhjahr die Bedarfssituation bei der Haushaltsberatung bilanzieren.â
Jetzt liegt der âSchwarze Peterâ zunĂ€chst bei der Verwaltung, denn sie muss die Entscheidung treffen, bei wem der Bedarf fĂŒr einen Hortplatz am dringlichsten ist.
Wechsel bei der GrĂŒnen Liste: Spangenberg folgt auf Barsch
Guten Tag!
Ladenburg, 25. Mai 2010. Hannah Barsch, GemeinderĂ€tin der Fraktion GrĂŒne Liste Ladenburg verlĂ€sst im Sommer den Gemeinderat. Alexander Spangenberg wird als NachrĂŒcker ihren Platz ĂŒbernehmen.
Hannah Barsch (21) wird eine Ausbildung bei der Polizei beginnen, was mit einem Wohnortswechsel verbunden ist. Nach der Gemeindeordnung Baden-WĂŒrttemberg mĂŒssen GemeinderĂ€te aber ihren ersten Wohnsitz am Ort haben.
Die frĂŒhere Jugendgemeinderatsvorsitzende Barsch war bei der vergangenen Kommunalwahl 2009 in den Gemeinderat gewĂ€hlt worden und wird noch an der Juli-Sitzung 2010 teilnehmen. Ab September folgt auf sie Alexander Spangenberg.
Die GrĂŒne Liste Ladenburg stellt drei der 22 GemeinderĂ€te. Hannah Barsch war bislang das jĂŒngste Mitglied, dies ist nun der 25-jĂ€hrige Sascha Barembruch (SPD).
Einen schönen Tag wĂŒnscht
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