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Ladenburg, 26. Oktober 2011. (red) UrsprĂŒnglich sollte die Gestaltung des AuĂenbereichs der Merianschule nach den Planungen des Ladenburger BĂŒros fĂŒr Freiraumplanung rund 47.000 Euro netto kosten – dann hat man festgestellt, dass man mehr als geplant gestalten und bezahlen mĂŒsse. BĂŒrgermeister Ziegler brachte einen Antrag mit doppelt so hohen Kosten ein: 93.000 Euro. Den musste er nach Kritik aus dem Gemeinderat wieder zurĂŒckziehen.
Von Hardy Prothmann
Mal ganz ehrlich: Was ist davon zu halten, dass Architekten ein GrundstĂŒck ĂŒberplanen und nicht sofort wissen, dass nach einer umfangreichen BaumaĂnahme wie an der Merian-Realschule nicht nur der innere GrĂŒnbereich neu gestaltet werden muss?
Entweder ist man inkompetent oder hat nicht gleich ehrlich auf solche Kosten hingewiesen. Eine „Ăberraschung“ kann man eigentlich ausschlieĂen.
Das sah auch der Gemeinderat so.
Immerhin hat die CDU darauf bestanden, die kalkulatorischen Zahlen zu bekommen und sich beschwert, dass diese vor dem Antrag in der heutigen Sitzung nicht vorlagen. Auch die GrĂŒne Liste Ladenburg zeigte sich irritiert: „Sowas muss man fĂŒr die Zukunft besser berechnen, das wĂŒnschen wir uns sehr“, sagte Stadtrat Martin Georg Schmollinger.
BĂŒrgermeister Rainer Ziegler entgegnete, man könne nur schwer einschĂ€tzen, wie eine Baustelle sich entwickle, das sei schwer zu planen.
FDP-Stadtrat Wolfgang Luppe meinte: „Hier werden zwei Jahre nĂ€chtliches Stromeinsparen verplempert.“
Hier muss man ganz eindeutig die Verwaltung kritisieren. In Ladenburg gibt es hĂ€ufig Sitzungspunkte, bei denen die Unterlagen nicht umfangreich oder sogar sehr dĂŒnn sind. Das gibt es auch in anderen Gemeinden und liegt sicher nicht falsch, wenn man Methode dahinter vermutet.
Damit werden Projekte erst gĂŒnstiger gerechnet, spĂ€ter kommen weitere Kosten hinzu. Hier sind die GemeinderĂ€te gefragt, sie mĂŒssen kritischer sein und nicht immer auf „Konsens“ aus sein und als „LehrstĂŒck“ vielleicht einem BĂŒrgermeister einfach mal „ĂŒberplanmĂ€Ăige“ Mittel verweigern.
NatĂŒrlich geht es dabei aber hĂ€ufig um Projekte, gegen die man sich nicht entscheiden will, weil sie wichtig fĂŒr die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger sind, so jede Menge Kosten, die in den Planungen zum neuen Feuerwehrhaus nicht aufgenommen waren und jetzt bei einer Schule.
Das bringt die StadtrĂ€te in eine schwierige Lage: Sie können diese Kosten nicht ernsthaft ablehen, wollen aber unter diesen UmstĂ€nden auch nicht „ohne Bauchgrummeln“ zustimmen.
SPD-Stadtrat Wolfgang Zahner sagte: „Ich sehe die ZwĂ€nge wie bei der Feuerwehrzufahrt oder jetzt hier. Aber wir mĂŒssen auch sparen.“ Sein Vorschlag: Begrenzung auf 70.000 Euro: „Dann können wir spĂ€ter sehen, ob wir hier und da noch eine Bank hinmachen.“
Auch die stellvertretende BĂŒrgermeisterin Gudrun Ruster (FW) bemĂ€ngelte die Verwaltungsvorlage und hĂ€tte sich einen Vor-Ort-Termin gewĂŒnscht.
StadtrĂ€tin Petra Erl sagte: „Ich möchte mal klarstellen, dass nicht ElternwĂŒnsche die Kosten getrieben haben, sondern im Gegenteil. DarĂŒber hinaus sind die Eltern bereit, Eigenleistungen zu bringen. Die hohen Kosten entstehen durch die Feuerwehr-Rettungswege. Hier muss man klar fragen, was die Architekten hier geplant haben.“
BĂŒrgermeister Rainer Ziegler kam den Antrag der CDU zuvor, die Entscheidung zu verschieben und zog die Vorlage zurĂŒck: „Ich fĂŒhle mich nicht angegriffen, sondern das soll dazu dienen, die Transparenz zu erhöhen.“ Der BĂŒrgermeister kĂŒndigte einen Vor-Ort-Termin an.
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