Samstag, 04. Februar 2023

Zweiter offener Brief von Said Azami

Freundschaftliche Gedanken von Schwetzingen nach Ladenburg

Schwetzingen, 17. Juni 2014. (red/pm) Said Azami aus Afghanistan lebte bis vor drei Monaten als Asylbewerber in der Alten Martinsschule in Ladenburg und nun in der Unterkunft in Schwetzingen. In einem offenen Brief wendet er sich nun an die Ladenburger BĂŒrger/innen und BĂŒrgermeister Rainer Ziegler. Die von ihm zum Ausdruck gebrachte Dankbarkeit, stellvertetend fĂŒr die anderen FlĂŒchtlinge, ist bewegend. Wir dokumentieren sein Schreiben. [Weiterlesen…]

Lobdengau-Museum bietet SonderfĂŒhrungen an

Ausstellung „Lopodunum 3D“ verlĂ€ngert

Ladenburg, 18. Dezember 2013. (red/pm) Begleitend zu der aktuellen PrĂ€sentation „Lopodunum 3D – Forum und Basilika einer römischen Stadt am Neckar“, die bis zum 09. MĂ€rz 2014 verlĂ€ngert wird, bietet das Lobdengau-Museum am Freitag, 24. Januar, um 19:00 Uhr und am Sonntag, 26. Januar, um 16:00 Uhr erneut zwei SonderfĂŒhrungen an. Treffpunkt ist der Eingangsbereich des Lobdengau-Museums. Es wird der ĂŒbliche Eintrittspreis erhoben (3,50 Euro/ermĂ€ĂŸigt 2 Euro); die FĂŒhrungsgebĂŒhr entfĂ€llt.

Aktuelle Interimslösung bis zum Neubau des Sperrtors fĂŒr Ladenburg und Ilvesheim

Schutz vor Hochwasser bald wieder bei 100 Prozent

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Der BĂŒrgermeister von Ilvesheim, Andreas Metz, im GesprĂ€ch mit dem Baudirektor Jörg Huber und GĂŒnter BlĂ€ĂŸ (Stadt Ladenburg).

 

Ilvesheim/Ladenburg, 25. Oktober 2013. (red/aw) Die Gemeinde Ilvesheim, die Stadt Ladenburg und das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Heidelberg informierten heute ĂŒber den aktuellen Stand des Hochwasserschutzes in Ladenburg und Ilvesheim. Derzeit laufen die kurzfristig anberaumten Sanierungsmaßnahmen, um die Sicherheit der Bevölkerung bis zum Neubau des Hochwassersperrtores zu garantieren. Bei einer Inspektion im April 2013 stellte das WSA fest, dass akuter Handlungsbedarf bestĂŒnde, da die Stahlkonstruktion der Korrosion schneller und stĂ€rker zum Opfer fiel als ursprĂŒnglich erwartet. Auf den Neubau, der spĂ€testens im Jahr 2017 fertig gestellt sein soll, kann nicht mehr gewartet werden. Dies verdeutlichte auch das Hochwasser im Mai diesen Jahres. Die Sanierungsarbeiten sollen im Mitte Dezember fertig sein, das Hochwassersperrtor dann wieder volle Sicherheit garantieren.  [Weiterlesen…]

Großeinsatz in Ladenburg

90-jÀhrige Frau nach Rettung verstorben

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Was gibt es da zu glotzen?

 

Ladenburg/Heddesheim/Ilvesheim, 30. Juli 2013. (red) Die 90-jĂ€hrige Heddesheimerin, die heute vormittag von der Feuerwehr in Ladenburg aus dem Neckar gerettet worden war, ist im Krankenhaus verstorben. Die Polizei geht von einer verzweifelten Lage aus, in der sich die Person befunden hat. [Weiterlesen…]

UnglĂŒck oder Suizidversuch?

Frau aus Neckar gerettet

Ladenburg/Heddesheim, 30. Juli 2013. (red) Gegen 10:30 Uhr wurde heute eine Frau auf Höhe des Carl-Benz-Museums aus dem Neckar gerettet. Nach ersten Informationen wurden flussaufwĂ€rts ein Rollator und Ausweisdokumente gefunden. Danach soll es sich um eine 90-jĂ€hrige Frau handeln, die in Heddesheim lebt. Weshalb die Frau im Wasser war, ist unklar. Vor Ort waren die Feuerwehren Ladenburg und Ilvesheim im Einsatz. Ebenso die Wasserschutzpolizei. Möglicherweise könnte es sich um einen Selbsttötungsversuch handeln – wir berichten nach, sobald uns genauere Informationen vorliegen. [Weiterlesen…]

60 Jahre THW Ladenburg

Tag der Hilfsorganisationen

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AnlÀsslich seines 60-jÀhrigen Bestehens hatte der THW-Ortverein Ladenburg gestern zum Tag der Hilfsorganisationen eingeladen.

 

Ladenburg/Edingen-Neckarhausen/Viernheim/Rhein-Neckar, 01. Juli 2013. (red/ld) Mit dem Tag der Hilfsorganisationen gestern auf der Festwiese feierte das THW-Ladenburg sein 60-jĂ€hriges Bestehen. Wie das THW beispielsweise bei VerkehrsunfĂ€llen hilft, zeigten die 16 Mitglieder der Jugendgruppe: Sie befreiten einen eingeklemmten Dummy aus einem Auto. FĂŒr die gut 600 Besucher boten Feuerwehr und Rotes Kreuz Mitmachaktionen und Bootfahrten auf dem Neckar an. Wer wollte, konnte einen Blick in die speziellen Fahrzeuge von THW, Johanniter, DLRG und Feuerwehr werfen. [Weiterlesen…]

Knapp 80.000 Menschen beim Aktionstag "Lebendiger Neckar"

Mit dem Rad am Fluss entlang

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Gut 700 Sonntagsausflügler hatte Rolf Sauer vom Angelsportverein Ilvesheim am Sonntag nachmittag gezählt. Bis zum Abend waren es da noch einige Stunden. Im Vereinshaus am Festplatz konnten sich die Besucher ausruhen, und sich bei Fischbrötchen und Sekt für die nächste Etappe stärken.

 

Rhein-Neckar, 19. Juni 2013. (red/ld) Der Aktionstag „Lebendiger Neckar“ und der AOK-Radsonntag zogen am vergangenen Sonntag zwischen 70.000 und 80.000 Menschen an den Neckar zwischen Ilvesheim und Eberbach, schätzen die Veranstalter. Mehr habe es nur vor fünf Jahren gegeben, als man auf fast 100.000 Besucher kam. Mannheim nahm in diesem Jahr erstmalig nicht teil. Durch die Organisation des Turnfests seien die Vereine ausgelastet gewesen. [Weiterlesen…]

Ladenburg ist auch dabei

Lebendiger Neckar

Ladenburg, 10. Juni 2013. (red/pm) Am kommenden Sonntag, 16. Juni, findet zwischen 11.00 und 19:00 Uhr der Aktionstag „Lebendiger Neckar – mobil ohne Auto“ statt. Auf die Besucher warten einige Aktionen. [Weiterlesen…]

Hinweis: Reportage zur Personensuche heute Nacht

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Suchaktion in der Nacht, hier an der FĂ€hrstelle Edingen-Neckarhausen.

 

Rhein-Neckar, 03. Juni 2013. (red) Unsere Reportage zur verzweifelten Suche nach einer Person im Neckar lesen Sie auf dem Rheinneckarblog. In der Nacht waren ĂŒber 100 Personen, darunter RettungskrĂ€fte aus Edingen-Neckarhausen, Ilvesheim, Ladenburg, Heddesheim, Mannheim und Heidelberg an der Suche beteiligt. [Weiterlesen…]

Geprothmannt: Von "Schau mal die Rehe" ĂŒber "Hey, das ist mein Auto" bis zu "Das war ein tolles GefĂŒhl"

Hochwasser: Wenn die Schaulust den Verstand wegspĂŒlt

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Ist das nur „romantisch“ oder einfach nur dumm? Ein Mensch watet bei Sonnenuntergang durchs Hochwasser am Stephanienufer und wird hinterher sagen: „Das war ein tolles GefĂŒhl.“

 

Rhein-Neckar, 03. Juni 2013. (red) Das Hochwasser ist das Thema aktuell. Vor allem in Bayern und Baden-WĂŒrttemberg hat das Wasser enorme SchĂ€den angerichtet. UnzĂ€hlige ehrenamtliche Helfer setzen sich ein, um anderen Menschen zu helfen. Die beste erste Hilfe jedoch wĂ€re, wenn man sich des eigenen Verstandes bemĂŒhte. [Weiterlesen…]

Feuerwehren der Region stark gefordert

Hochwasser und Rutschungen sorgen fĂŒr Dutzende von EinsĂ€tzen

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Pumpen, was die Pumpen hergeben – in Dossenheim war ein BĂŒrogebĂ€ude unter Wasser, in Weinheim weicht der Weschnitzdamm auf, in Schriesheim und Hirschberg gabe es Erdrutsche – voller Einsatz fĂŒr die Feuerwehren, das THW und teils auch RettungskrĂ€fte.

 

Weinheim/Schriesheim/Hirschberg/Heidelberg, 31. Mai 2013. (red) Die Landesstraße L536 zwischen Schriesheim und Wilhemsfeld ist ebenso wie die L596 Hirschberg in Richtung Altenbach/Ursenbach nach Erdrutschen gesperrt. In Heidelberg geht die Polizei davon aus, dass die Neckarstraße wegen Hochwasser des Neckar im Bereich Alte BrĂŒcke in KĂŒrze gesperrt wird. Entlang der Bergstraße gabe es in fast allen Gemeinden EinsĂ€tze wegen des anhaltenden Regens, der zu Hochwasser, Erdrutschen und umgestĂŒrzten BĂ€umen fĂŒhrt. [Weiterlesen…]

Ente gut, alles gut

Entenfamilie auf Abwegen

Mannheim/Ladenburg, 03. Mai 2013. (red/pol) Zu einem Einsatz der etwas außergewöhnlicheren Art wurden am Donnerstagnachmittag die Beamten des Polizeireviers Ladenburg gerufen. Ein Seckenheimer BĂŒrger hatte der Polizei gegen 16:00 Uhr mitgeteilt, dass sich eine Entenfamilie in seinen Garten in der Oberrotweiler Straße verirrt habe. [Weiterlesen…]

Schwerpunkte in Heidelberg, Ladenburg, NeckargemĂŒnd und Hirschhorn

Schleusen und Wehre am Neckar werden 2013 repariert

Einbau eines Revisionsverschlusses an einer Schleusenkammer - Foto von Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg

Einbau eines Revisionsverschlusses an einer Schleusenkammer. Foto: Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg.

 

Heidelberg/Rhein-Neckar, 09. Januar 2013. (red/pm) FĂŒnf Schleusen und sieben Wehre werden 2013 am Neckar repariert. Die Planungen fĂŒr die Unterhaltung der Wasserstraße Neckar sind abgeschlossen, die Kosten werden auf rund vier Millionen Euro kalkuliert. Die  öffentlichen Ausschreibungen werden vorbereitet.

Information des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg:

„Der Chefplaner des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg, Jochen Bode, spricht von einem ambitionierten Programm fĂŒr das Jahr 2013. An insgesamt 5 Wehren und 7 Schleusenkammern haben wir dieses Jahr Unterhaltungsmaßnahmen geplant. Derzeit sind die Ingenieure dabei, die Ausschreibung fĂŒr die Wehrinstandsetzungsmaßnahmen zu erstellen und die Beschaffungen fĂŒr die Schleusen vorzubereiten. Wir kalkulieren die Kosten auf rund 4 Millionen. Euro.

Stauanlagen sind Grundlage fĂŒr Schifffahrt und Energiegewinnung

Das Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg hat am unteren Neckar zwischen Mannheim und Heilbronn 12 große Stauanlagen mit insgesamt 25 großen Schleusenkammern und 40 WehrverschlĂŒssen zu unterhalten. Die Stauanlagen sind die Grundvoraussetzung fĂŒr die Schifffahrt und Energiegewinnung durch Wasserkraftnutzung.

Die Anlagen haben ein Alter von rund 80 Jahren

erlĂ€utert Bode. „Dies ist zugleich auch unsere große Herausforderung. Durch unsere Unterhaltungsprogramme ist es jedoch gelungen, dass am unteren Neckar bislang auf Grund von Anlagenversagen noch keine lĂ€ngerfristige Schifffahrtssperre eingetreten ist. Dies hĂ€tte mit Sicherheit auch Auswirkungen auf die AttraktivitĂ€t der Wasserstraße gehabt.“

Ein Schwerpunkt 2013 liegt auf Wehranlage in Ladenburg

Schwerpunkte 2013 liegen an den Wehranlagen in Ladenburg und Heilbronn, wo jeweils ein Wehrverschlusskörper einer Stahlbauinstandsetzung unterzogen wird. Im Rahmen des systematischen Wehrreparaturprogramms des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg wird jeder Wehrverschluss alle 15 bis 20 Jahre von Grund auf instandgesetzt. „Durch die Praxis bestĂ€tigt sich dieser Turnus“ erlĂ€utert Projektingenieur Siamak Akhvanpour:

Nach einem 20 jĂ€hrigen Betrieb mĂŒssen bei einer Wehrwalze mit einem Gewicht von 100 Tonnen rund 10 Tonnen an tragendem Stahl ausgebaut und erneuert werden. Die Maßnahmen werden als Bauleistung öffentlich ausgeschrieben und vergeben. Dazu kommen noch kleinere Maßnahmen an den Wehren in Wieblingen und NeckargemĂŒnd.

Jochen Bode erlÀutert zum Schleusenreparaturprogramm:

Das Schleusenreparaturprogramm wird seit den 1970er Jahren jĂ€hrlich auf Grundlage der gemeldeten BauwerksmĂ€ngel bei BauwerksprĂŒfung, BauwerksĂŒberwachung und Bauwerksbesichtigung erstellt. Dabei geht es neben der Beseitigung von SchĂ€den an den Torkonstruktionen um den Austausch von Verschleißteilen an den Schleusentoren (Lager, Dichtungen), den FĂŒll- und Entleerungsorganen (Lager, Dichtungen) sowie an den Antrieben.

Schwerpunkte 2013 in Heidelberg, NeckargemĂŒnd und Hirschhorn

Schleusenreparatur in Schwabenheim. Foto: Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg

Weitere Schwerpunkte liegen 2013 neben Heidelberg, NeckargemĂŒnd und Hirschhorn an den Schleusen Guttenbach, Neckarzimmern, Kochendorf und Heilbronn.

Am Neckar zeigt sich als Vorteil, dass jeweils zwei Schleusenkammern pro Anlage zur VerfĂŒgung stehen. Somit kann fĂŒr die Zeit des Schleusenreparaturprogramms eine Kammer gesperrt werden, ohne dass die Schifffahrt zum Erliegen kommt. FĂŒr die Unterhaltung des WSA Heidelberg steht die Betriebssicherheit im Vordergrund. Deshalb wird bei lĂ€nger geplanten Sperrungen immer im Vorfeld die nicht zu sperrende Kammer trocken gelegt und inspiziert. Erst wenn hier keine MĂ€ngel entdeckt wurden bzw. erkannte SchĂ€den behoben wurden, wird die andere Kammer fĂŒr einen lĂ€ngeren Zeitraum außer Betrieb genommen.“

MdL Wolfgang Raufelder wĂŒnscht sich "Alternativen" in den Debatten

„Die Debatte um die neue AutobrĂŒcke ist ein Wahlkampfmanöver“

Wolfgang Raufelder ist Landtagsabgeordneter, Stadtrat in Mannheim und verkehrspolitischer Sprecher der GrĂŒnen-Fraktion im Landtag.

 

Rhein-Neckar/Mannheim, 28. September 2012. (red) Der Landtagsabgeordnete und Mannheimer Stadtrat Wolfgang Raufelder ist verkehrspolitischer Sprecher der GrĂŒnen-Fraktion im Landtag. Als Seckenheimer kennt er die Probleme der L597 und das Nadelöhr der BrĂŒcke nach Ilvesheim. Im Exklusiv-Interview Ă€ußert er sich zu HintergrĂŒnden was die aktuellen Verkehrsplanungen angeht – vor Ort, aber auch im Land. Und nicht nur zur Straße, sondern zu allen VerkehrstrĂ€gern.

(Hinweis: Das Interview erscheint auf allen Blogs unseres Netzwerks. Spezifische Themen wie die NeckarbrĂŒcke in den betreffenden Ortsblogs. Sie finden alle Blogs in der MenĂŒleiste unter Nachbarschaft.)

Interview: Reinhard Lask und Hardy Prothmann

Herr Raufelder – das Thema Verkehr ist ein Dauerbrenner. Fassen Sie doch mal kompakt Ihre Haltung fĂŒr die Region zusammen.

Wolfgang Raufelder: GrundsĂ€tzlich sind wir als GrĂŒne angetreten auch in der Verkehrspolitik den „Modellsplit“ also die Verkehrsströme zu verĂ€ndern. Wir sind fĂŒr mehr und bessere Angebote öffentlicher Verkehrsmittel im Regional- und Fernverkehr. Wir machen uns fĂŒr die Neubaustrecke Frankfurt–Mannheim stark und fordern die ErtĂŒchtigung des Hauptbahnhofs Mannheim. Außerdem wollen wir die S-Bahn-Verbindung Ladenburg–Weinheim vorantreiben. Bei Ladenburg ist ein BrĂŒckenschlag mit einem dritten Gleis viel notweniger, als die Straßenprojekte. Die L597 ist jetzt im Bewertungsschema. Das Land hat dabei die Projekte nach acht Kriterien von Kosten bis UmweltvertrĂ€glichkeit bewertet und eine Rangliste erstellt, wie dringend jedes Projekt ist.

Alte Planungen fĂŒr eine neue BrĂŒcke

Die L597 ist nach hinten gerutscht.

Raufelder: Nein. Die L597 steht auf einer „Extrahitliste“ und hat eine Sonderstellung, weil sie mehr als 20 Millionen Euro kosten wĂŒrde. Ich beschĂ€ftige mich politisch seit 1993 mit der BrĂŒcke. Das Hauptargument damals war eine direkte Verbindung zwischen Viernheim und Schwetzingen zu schaffen, weil es in Schwetzingen eine Gummi-Zellulose-Fabrik gab, in der viele Leute aus Hessen gearbeitet haben. Heute gibt es die Firma nicht mehr, weshalb es keine ĂŒberregionale Notwendigkeit mehr gibt.

(von links) Die MdLs Wolfgang Raufelder und Uli Sckerl, StaatssekretĂ€rin Gisela Splett und BĂŒrgermeister Andreas Metz vor dem Ilvesheimer Rathaus.

 

Trotzdem gibt es zu viel Verkehr auf der BrĂŒcke zwischen Ilvesheim und Seckenheim.

Raufelder: Über die AutobrĂŒcke zwischen Ilvesheim und Seckenheim wickeln wir viel Binnenverkehr, aber kaum noch ĂŒberregionalen Verkehr ab. Im Mannheimer Gemeinderat hatten wir viele Ideen die Verkehrsprobleme anders zu lösen: mit Lkw-Durchfahrverboten oder GeschwindigkeitsbeschrĂ€nkungen in Seckenheim. Wir haben einen Verkehrsentwicklungsplan fĂŒr die Region gefordert. Heraus kam, dass weit mehr als die HĂ€lfte der Fahrten zwischen Seckenheim und Ilvesheim nur zwischen diesen beiden Orten stattfinden – eine örtliche Belastung, die man sich selber macht. Die Situation könnte man verbessern, indem zum Beispiel die Seckenheimer mit dem Fahrrad ins Ilvesheimer Schwimmbad fahren. Alternativen wie Busse und Bahnen sind uns immer wichtiger als Straßen zu bauen.

„Mir fehlen Alternativen.“

Die BĂŒrgerinitiativen sehen das anders. Die haben Sorge, dass die BrĂŒcke nie kommt.

Raufelder: Schade ist, wenn BĂŒrgerinitiativen nur „BrĂŒcke und nichts anderes“ fordern. Er wĂ€re ehrlicher gewesen, wenn da eine Breite der Konzepte herausgekommen wĂ€re. Man hat ja gemerkt, dass das Finanzierungskonzept der BrĂŒcke von der CDU mitbestimmt war. Die hatten jahrzehntelang die Möglichkeit gehabt, das Projekt BrĂŒcke anzugehen. Wir GrĂŒne waren da schon immer breiter aufgestellt. Bei den Forderungen der BĂŒrgerinitiative fehlen mir die Alternativen. Das werden wir aber auch mit den Initiativen noch besprechen. In Seckenheim habe ich das bereits gemacht.

Rund 150 Ilvesheimer und Seckenheimer demonstrierten fĂŒr eine zweite BrĂŒcke.

 

Wie verlief das GesprÀch?

Raufelder: Es gibt schon viel VerstĂ€ndnis dafĂŒr, dass wir andere Ideen entwickeln mĂŒssen, um den Verkehr in den Griff zu bekommen. Neue Straßen ziehen mehr Verkehr an. Das ist eigentlich eine Binsenweisheit, die aber immer wieder bestritten wird. Man muss aber ĂŒberlegen, ob eine weitere AutobrĂŒcke wirklich Ilvesheim und Seckenheim entlasten wĂŒrde. Seckenheim hat im Zuge der Erneuerung seiner Hauptstraße – den Planken – jetzt eine neue Bushaltestelle erhalten. Erst wollte man die Bushaltestelle rauszunehmen. Dann hat der Einzelhandel gemerkt, dass da rund 40.000 FahrgĂ€ste vorbeikommen und viele davon auch da einkaufen.

Sie haben jetzt viel von den Vorteilen der Alternativen zur BrĂŒcke gesprochen. Heißt das im Umkehrschluss, dass eine BrĂŒcke fĂŒr sie nur Nachteile hat?

Raufelder: Vieles was mit der BrĂŒcke zusammenhĂ€ngt ist negativ. Ich plĂ€diere dafĂŒr, dass die betroffenen Orte wirklich mal Vor- und Nachteile besprechen. In Edingen-Neckarhausen waren zum Beispiel schon immer viele sehr kritisch gegenĂŒber der BrĂŒcke. Da es jetzt aber einige Zeit braucht bis das Geld fĂŒr den BrĂŒckenbau bereitgestellt werden kann, sollte man sich Übergangslösungen ĂŒberlegen.

NeckargemĂŒnd und Branich-Tunnel waren finanziell schlecht geplant

Wer soll die festlegen?

Raufelder: Ich stelle mir da einen Runden Tisch vor, an dem alle betroffenen Gemeinden ausloten was möglich ist. Eine Frage ist, wie stark sich die Kommunen an den Kosten beteiligen können. Der Landesrechnungshof reagiert auf Argumente wie innerstÀdtische Verkehre und Ortsumfahrten sehr sensibel. Im Gegensatz zu unseren VorgÀngern wollen wir auf den Rechnungshof hören.

Uns ist das Beispiel NeckargemĂŒnd noch stark in Erinnerung. Hier sind die die Kosten von 19 Millionen D-Mark auf 53 Millionen Euro gestiegen. Der Rechnungshof bemĂ€ngelte, dass es sich nur um eine Ortsumfahrung ohne ĂŒberörtlichen Bedarf handelte.

Die Tunnellösung war also fĂŒr den Zweck zu teuer?

Raufelder: Ja. Um Verkehrsprobleme zu lösen, muss man nicht immer teure Straßen, Tunnel oder BrĂŒcken bauen. Ein Beispiel wie es anders geht: Wir haben mal bei der Firma angefragt, die Navigationskarten fĂŒr die Lkw-NavigationsgerĂ€te zu aktualisieren. Es kam heraus, wenn man ein Ziel im Casterfeld eingab, riet das Navi immer noch ĂŒber die Ausfahrt Ladenburg durch Ilvesheim zu fahren. Wer ins Gewerbegebiet Ladenburgs will, wird jetzt ĂŒber die Ortsumfahrung Feudenheim, Wallstadt, L597 geleitet – frĂŒher wurden die auch durch Ilvesheim geleitet. Das sind kleinere Maßnahmen, die viel verbessern können.

Was gibt es noch fĂŒr kleine Lösungen?

Raufelder: Lkw-Fahrverbote in Ilvesheim und Seckenheim wĂ€ren weitere Maßnahme. Man könnte die BĂŒrger auf den Festen in den Orten aufklĂ€ren, dass nicht jede Fahrt zwischen den Orten mit dem Auto sein muss. Da geben die Leute ĂŒbrigens auch oft zu, dass manche Fahrt gar nicht nötig ist.

Vor dem Neubau ist der Sanierungsstau dran

Das klingt jetzt, als wĂŒrde die BrĂŒcke gar nicht mehr gebaut werden.

Wolfgang Raufelder will „alternative“ Lösungen – dazu gehören neue Konzepte, aber auch Straßen.

Raufelder: Mit 18 Jahren habe ich mich zum ersten Mal mit der BrĂŒcke beschĂ€ftigt. Seitdem hat die CDU in jedem Wahlkampf gesagt, dass die BrĂŒcke kommt. Zwischendrin gab es immer wieder alternative AnsĂ€tze – sogar von der FDP! Immer hat die CDU mit der BegrĂŒndung weggewischt, dass bald die BrĂŒcke kommen solle und alle immer wieder bis zur kommenden Wahl vertröstet. Ich bin jetzt 55 Jahre alt und die BrĂŒcke ist immer noch nicht da. Daher sage ich: Wenn man die BrĂŒcke in den kommenden Jahren nicht finanzieren kann, mĂŒssen wir uns ĂŒber Alternativen unterhalten. Wir haben bei der RegierungsĂŒbernahme im vergangenen Jahr ĂŒber 700 Straßenbauprojekte vorgefunden. Keines war durchfinanziert. Die CDU hat Planfeststellungsverfahren eingeleitet ohne festzulegen, wie das in den kommenden Haushalten zu finanzieren ist. Jetzt wird auch noch der Branichtunnel teurer. Selbst wenn alles gut laufen wĂŒrde, wĂŒrde die BrĂŒcke nicht vor 2020 kommen. Die CDU hat immer mit steigenden Einnahmen gerechnet, doch der Bund stellt nun nicht mehr so viele Gelder zur VerfĂŒgung. Hinzu kommt, dass wir den Sanierungsstau angehen wollen. StraßenbrĂŒcken, die in den 1970er-Jahren gebaut wurden mĂŒssen bald saniert werden. Manche Landesstraßen wie in Wilhelmsfeld sind mittlerweile völlig marode.

Herr Wacker wird aber nicht mĂŒde zu behaupten, dass genug Geld da sei, aber die GrĂŒnen das Geld umgeschichtet hĂ€tten, weil sie keine Straßen wollen.

Raufelder: Im jetzigen Haushalt wurde noch nichts umgeschichtet. Nur: Das rettet die NeckarbrĂŒcke in Ladenburg nicht. Uns drĂ€ngt 1,2 Milliarden Wertsubstanzverlust an den Landstraßen. Da ist oft nur ein kleines Loch, aber wenn das nicht geschlossen wird und Wasser eindringt und den Untergrund kaputt macht, dann werden aus SanierungsfĂ€llen im Nu dringende Neubauten.

Aber langfristig ist eine Umschichtung geplant?

Raufelder: Ja. Bei den Straßenbauprojekten waren bisher immer 60 Prozent fĂŒr den Straßenbau und 40 Prozent fĂŒr den ÖPNV vorgesehen. Bis 2016 sollen die Anteile nun gleich sein und danach langsam mehr in den ÖPNV gehen.

Herr Wacker betreibt klar Wahlkampf

Sie meinen, dass Herr Wacker dieses Thema jetzt auf die Agenda nimmt, um beim WĂ€hler zu punkten?

Raufelder: Das ist ein klares Wahlkampfmanöver. Ich habe mir mal die L597-Akten aus Stuttgart kommen lassen. In den ganzen Jahren, als wir gefragt haben, wann der Planfeststellungsbeschluss kommt und wie es aussieht, gab es einen oder zwei Briefe von Georg Wacker oder Herrn Reichert. Die lapidare Antwort der CDU-Landesregierung lautete: „Vertröstet eure WĂ€hler vor Ort. Wir werden sowieso zuerst den Branichtunnel vorantreiben.“ Die alte Regierung versuchte in jedem Wahlkreis irgendeine Straße anzufangen, damit der örtliche Abgeordnete dann gut dasteht. Das haben wir geĂ€ndert. Wir achten jetzt auf den Nutzen eines Straßenbauprojekts.

Vor-Ort-Termin in Seckenheim. Der Mannheimer Stadtteil hat ein echtes Verkehrsproblem.

 

Sprich: Er hat sich auch nicht um den Bau der BrĂŒcke gekĂŒmmert.

Raufelder: Wenn er sich damals am Anfang so stark fĂŒr die BrĂŒcke eingesetzt hĂ€tte, hĂ€tte man die BrĂŒcke in der CDU-Regierungszeit ja umsetzen können. Wir sind jetzt seit einem Jahr dabei aufzurĂ€umen und entdecken, dass bei der CDU einiges schiefgelaufen ist. Egal, wo wir nachschauen: Überall kommen Haken zum Vorschein – sei es bei der EnBW-AffĂ€re, der Polizei oder der Bildung.

Wie sieht es in der Bildung aus?

Raufelder: Da ist es ganz extrem. Bildungsministerin Annette Schavan schreibt uns, wie positiv sie das zweizĂŒgige Schulsystem findet und im Landtag tut die CDU so, als wenn das nie ein Thema bei ihr gewesen wĂ€re. Wenn Georg Wacker im Parlament plötzlich erzĂ€hlt, wie toll doch das dreigliedrige Schulsystem sei, kann man nur noch staunen.

Was erstaunt sie daran?

Raufelder: Er hat immer noch dieses Regierungsgehabe und sollte langsam mal in die RealitĂ€t zurĂŒckkehren und schauen, wo wir zusammenarbeiten können. Ich praktiziere das auch, wenn ich Gerhard Stratthaus frage, was er als wichtige Maßnahme in der Region ansieht. Was den Ausbau des Mannheimer Hauptbahnhofs anbelangt, herrscht Gott sei Dank auch bei CDU und FDP die Übereinkunft, dass man im Interesse Mannheims da an einem Strang ziehen muss.

„Ich sehe derzeit keine neuen Straßen.“

Bleiben wir bei den Straßen. Die Landesregierung will in den kommenden Jahren 83 Millionen in den Ausbau von Landesstraßen stecken. Welche Projekte werden in der Region stattfinden?

Raufelder: Der Großteil wird in den Branichtunnel fließen und Sanierungsmaßnahmen einiger Straßen betreffen. Neue Straßen sehe ich derzeit keine.

Insofern hat Wacker recht, wenn er sagt, dass sie keine Straßen bauen wollen.

Raufelder: Schon, aber sie mĂŒssen auch sehen, dass der Rhein-Neckar-Kreis gut erschlossen ist. Wenn man die Verkehrswende ehrlich will, muss man den Bestand erhalten und durch effiziente Systeme effektiver nutzen. Das ist besser, als mehr Straßen zu bauen. Wir haben im Kreis oft Parallelverkehr von Bundesstraßen und Autobahnen. Da gibt es noch viel Potenzial. Die intelligente Straße ist Bestandteil unserer Philosophie. Wir wollen, dass fĂŒr jeden Nutzer das entsprechende Verkehrsmittel bereit steht: Das geht vom Fahrrad, ĂŒber FußgĂ€ngerweg bis zu Bus und Bahn und auch zum Auto. „Modellsplit“ und FlexibilitĂ€t sind da die Stichworte.

Die Mienen der GemeinderĂ€te aus Ilvesheim und Mitgliedern der BĂŒrgerinitiative sprechen BĂ€nde.

Werden sie dafĂŒr eine Mehrheit in der Bevölkerung finden?

Raufelder: Ich denke schon. Bei den Älteren wird das Auto bald auch nicht mehr die Stellung haben, die es in den Generationen zuvor hatte. In vielen lĂ€ndlichen Bereichen organisieren sich heute immer mehr Fahrgemeinschaften. Die Rufbussysteme werden immer beliebter. Viele Leute finden den Trend weg vom Auto auch gut, weil sie das Auto nicht mehr als Allheilmittel sehen. Junge Leute sind heute nicht mehr so autoaffin wie meine Generation. Gerade die 18- bis 30-JĂ€hrigen fordern heute vermehrt Carsharing-Modelle. Die wollen kein eigenes Auto besitzen, aber bei Bedarf eins nutzen können, um von A nach B zu gelangen.

„Viele Ortsumfahrten sind gar nicht mehr gewollt.“

Wird dann in Heddesheim zum Beispiel keine Ortsumfahrung nötig sein, weil immer weniger dort ein eigenes Auto besitzen wollen?

Raufelder: Man wird die Heddesheimer kritisch fragen mĂŒssen, wo sie hinwollen. Die Frage ist auch, wie man Heddesheim stadtplanerisch entwickeln will. Möchte man zum Beispiel die Landschaft als Teil der LebensqualitĂ€t vor Ort einbeziehen? Das mĂŒssen die BĂŒrger beantworten, wenn es darum geht, wo sie mit der Ortsumgehung hinwollen. Soll der Verkehr nach Mannheim gelenkt werden? Darunter wĂŒrde wieder der Heddesheimer Einzelhandel leiden und so auch die WohnqualitĂ€t.

Die Heddesheimer Ortsumfahrt hat also mehr Nach- als Vorteile?

Raufelder: Was ich damit sagen wollte: Viele Ortsumfahrten sind heute gar nicht mehr gewollt. Wenn nur eine gebaut werden soll, um Gewerbegebiete wie Pfenning dort anzusiedeln, dann wollen wir GrĂŒne das nicht. So denken auch viele Heddesheimer. Die wollen wissen, was diese Straße soll. Die fragen, ob nur wieder riesige Gewerbegebiete entstehen sollen oder sie davon einen Nutzen in Form einer Ortskernentlastung haben.

Über 80 Millionen Euro kostet der Branichtunnel in Schriesheim, um den Odenwald anzuschließen. Die alte CDU-Regierung hatte das Projekt nicht durchfinziert.

Raufelder: Ich habe mich außerhalb der Ferienzeit auf den Fritz-Kessler-Platz gesetzt, um zu sehen, was da um 17, 18 Uhr los ist. Da gab es keine großen Staus. Ilvesheim und Seckenheim haben da vergleichsweise viel grĂ¶ĂŸere Verkehrsprobleme.

Seit Heddesheim ein Einfahrverbot fĂŒr Lkws hat, die lĂ€nger als zwölf Meter sind, ist die Situation deutlich besser geworden.

Raufelder: Das meinte ich damit, dass intelligente Verkehrsleitung einiges erreichen und verbessern kann.

Wenn aber Pfenning und Edeka entwickelt sind, könnten Politik und Unternehmen die Ringstraße fordern, weil sonst der ganze Lkw-Verkehr durch den Ort geht.

Raufelder: Wenn es so ist, dass viele auswĂ€rtige Arbeitnehmer dort arbeiten, mĂŒssen sie solche Diskussionen fĂŒhren. Da muss man aber so offen diskutieren und die neuen Gegebenheiten wie Edekaerweiterung anerkennen. Es gibt ja so ein Abkommen auch auf regionaler Ebene, dass man den Verkehr sichtet und schaut, ob das alles so klappt, wie man sich das vorstellt. Da mĂŒssen wir auch dranbleiben, das ist auch auf Landesebene deutlich geworden – wir mĂŒssen die Verkehre landesweit beobachten – auch in Übergangsbereichen.

Wie machen Sie das?

Raufelder: Es gibt diese Pfosten, die sehr diskret zĂ€hlen können. Die werden angebracht und dann machen wir eine EchtzĂ€hlung, um zu messen, wie belastet die Straße tatsĂ€chlich ist. Oft sind es nur Prognosen durch Simulationen oder Annahmen. Durch die gĂŒnstigen Leihpfosten werden wir echte ZĂ€hlungen vornehmen.

„Wir werden anhand von Zahlen entscheiden und nicht leere Versprechungen abgeben.“

Gibt es da bereits Beispiele fĂŒr?

Raufelder: Wir haben das in Freiburg mit FahrrĂ€dern gemacht. Dabei kam raus, dass manche Radwege total ĂŒberlastet waren und wir mussten diese erweitern. Daher wollen wir jetzt auch bei Straßen die EchtĂŒberprĂŒfung haben. Dabei kann rauskommen, dass die Belastungswerte so hoch sind, dass auch GrĂŒne handeln mĂŒssen und wir uns fĂŒr Straßenbau einsetzen.

Ist das bereits vorgekommen?

Raufelder: Ja, im Fall TĂŒbingen-Stuttgart wird jetzt eine dritte Spur angebaut, weil wir festgestellt haben, dass die Verkehrsbelastung zwischen TĂŒbingen und Stuttgart sehr stark zugenommen hat. Der Grund ist, dass die Leute gerne nach TĂŒbingen ziehen, weil Infrastruktur und Erholungssituation zum Wohnen ideal sind, sie aber in Stuttgart arbeiten. Da macht es Sinn, dass diese Strecke erschlossen wird – allerdings auch eisenbahnmĂ€ĂŸig.

Breitgasse: RĂŒckstau soweit das Auge reicht. Die Ampel lĂ€sst immer nur vier, fĂŒnf Fahrzeuge durch. Bild: hirschbergblog

Was ist mit der B3 an der Bergstraße. Hirschberg leidet wie die Hölle an dieser Straße. Schriesheim auch. Können sie da Einfluss nehmen, obwohl die Straßen dem Bund unterstehen?

Raufelder: Wir werden vom Bund befragt, wie es mit Bundesstraßen aussieht. Da haben wir jetzt auch eine Rangfolge von Straßen angegeben, die am dringendsten angegangen werden mĂŒssen. Die wurde bisher vom Bund noch nicht bestĂ€tigt. Bei der B3 wird auf jeden Fall diskutiert und wir schauen, welche Verlagerungspotenziale da sind und welche Doppelfunktion es mit der Autobahn gibt. Da haben wir dem Bund signalisiert, dass wir die Straßen gerne erweitern wĂŒrden. Der Bund findet es zwar gut, dass wir das so machen, aber er hat letztendlich das Recht, das Geld so zu verteilen, wie er es will.

Wir haben auch ein Verkehrskonzept auf Bundesebene was Bundesautobahnen und -fernstraßen angeht. Da haben wir eine Erweiterung der Autobahn A6 diskutiert, um dem Bund zu signalisieren, dort besteht zum Beispiel ein KapazitĂ€tsproblem. Die GrĂŒnen machen also auch Straßenprojekte – wenn sie Sinn ergeben.

„Wir mĂŒssen den Verkehrszuwachs in die richtigen Bahnen lenken.“

Die B3 können sie an der Bergstraße nicht ausbauen. In Großsachsen bilden die HĂ€userreihen ein Nadelöhr. Die Straße geht durch den Ort. Da mĂŒsste man die A5 ausbauen.

Raufelder: Die Alternative wĂ€re eine Ortsumfahrung. Bei der B3 ist aber das große Problem, dass sie auch eine Ausweichfunktion zur Autobahn hat. Hier stellt sich auch wieder die Frage: Wie intelligent mache ich die B3, dass sie nur den Verkehr aufnimmt, der an die Bergstraße will. Die Orte an der Bergstraße leiden auch unter ihrer touristischen AttraktivitĂ€t. Die Anwohner sind da auch zwiegespalten, ob Straßenprojekte immer sinnvoll sind, um den Tourismus weiterzuentwickeln. Es ist nun unsere Aufgabe, die Straßen zu optimieren und den Verkehrszuwachs in die richtigen Bahnen zu lenken.

In Hirschberg lĂ€uft richtig was schief. Die OEG ist zwar ausgebaut worden, aber durch die ÜbergĂ€nge kommt es zu langen Wartezeiten an den Ampeln. Das Problem: Viele sitzen allein im Auto, statt die OEG zu nutzen. Man vermisst bei den GrĂŒnen den ehrlichen Hinweis, dass das so gewollt ist.

Raufelder: Dass die OEG jetzt viel schneller zwischen Heidelberg und Weinheim agiert und das sie eine echte Alternative zum Auto ist, mĂŒssen wir den Leuten noch klar machen.

„Es braucht eine AufklĂ€rungskampagne.“

Bei den Benzinpreisen sollte das doch leicht sein, oder?

Raufelder: Noch fehlen genĂŒgend Park-and-Ride-HalteplĂ€tze an den Haltepunkten. Im Koalitionsvertrag steht, dass wir alle Kommunen im Ein-Stunden-Takt erreichbar machen wollen. Da spielt auch der Bus eine wichtige Rolle. Wir wollen auch Parkstationen in Schriesheim, Hemsbach, Laudenbach bauen, um den Verkehr dort aufzunehmen. Dort können die Leute dann in die Bahn umsteigen, um in die InnenstĂ€dte von Mannheim, Heidelberg oder Weinheim zu fahren.

DarĂŒber mĂŒssen die Leute aber auch informiert werden.

Raufelder: Die AufklĂ€rungskampagne ist wichtig. Da sind wir immer auch auf die BĂŒrgermeister angewiesen, dass die da mitmachen. Das Dilemma mit den Wartezeiten zeigt, dass die Leute noch zu sehr auf das Auto fixiert sind. Wir werden diese Verkehrskonzepte in Zukunft besser kommunizieren und einen guten ÖPNV auch gut vermarkten. In Berlin oder Stuttgart gibt es viele Bewohner, die in der Innenstadt gar kein Auto mehr haben, weil der ÖPNV so gut ist. Im Rhein-Neckar-Kreis hat der ÖPNV-Ausbau jedoch mit dem S-Bahn-Bau erst spĂ€t angefangen. Da sind wir hintendran. Die hohen Zuwachsraten lassen jedoch hoffen, dass die Leute das mehr und mehr annehmen. Daher ist auch die zweite Ausbaustufe der S-Bahn ein Muss. Selbst die OEG zieht trotz Problemen immer mehr FahrgĂ€ste an. Auch beim AST Heddesheim sind Zuwachsraten da.

Mit ĂŒber 80 Millionen Euro ist der Branichtunnel das teuerste Verkehrsprojekt derzeit. Werden nun deswegen alles anderen im Kreis geplanten auf Eis gelegt?

Raufelder: Nein. Was wirklich reingehauen hat, war der Tunnel in NeckargmĂŒnd. Da war eine enorme und unerwartete Steigerung der Baukosten. Da sind jedoch Mittel aus Sanierungsmaßnahmen reingeflossen, sodass wir da noch Luft haben. In Sachen Straßensanierung sind wir nun jedoch mehr gefordert, als wir uns das gewĂŒnscht hĂ€tten.

Die Feudenheimer Schleuse wird fĂŒr 135-Meter-Schiffe „ertĂŒchtigt“.

 

Die GrĂŒnen wollen auch den Neckar durchgĂ€ngig zur wettbewerbsfĂ€higen Wasserstraße ausbauen. Wie soll das funktionieren?

Raufelder: Wir wollen die „Bundeswasserstraße Neckar“ von Mannheim bis Stuttgart leistungsfĂ€hig auszubauen. Dazu mĂŒssen wir erstmal die vorhandene Infrastruktur sanieren. Ein Beispiel ist die Schleuse bei Plochingen, die komplett saniert werden muss.

Viel Verkehr kann von der Straße aufs Wasser.

Wer soll denn auf dieser „Bundeswasserstraße“ fahren?

Raufelder: Hintergrund ist der, dass Audi und Mercedes sich ĂŒberlegen, von Stuttgart aus Schiffe in Roll-in-roll-off-Anlage auf die Wasserstraße bringen. In Mannheim wollen wir eine zentralen Punkt schaffen, wo Straße, Wasserstraße und Schiene an einem Punkt zu zentralisiert werden und es eine Umlademöglichkeit gibt. Wir haben hier in der NĂ€he das Frachtverladezentrum der BASF, den Hafen Mannheim und den in Ludwigshafen. Heilbronn ist gerade eröffnet worden, um die TrimodalitĂ€t zu erreichen. Hinzu kommt, dass wir den Neckar fĂŒr 135-Meter-Schiffe fit bekommen mĂŒssen. Dazu soll je eine Scheusenkammer ĂŒberall zwischen Mannheim und Stuttgart auf 140 Meter erweitert werden. Kleinere Schiffe und Ausflugsschiffe nutzen die andere kleinere Schleuse.

Wann soll es losgehen?

Raufelder: Beim Bund steht der Ausbau bis Heilbronn bereits auf der Agenda. Allerdings hat Verkehrsminister Ramsauer den Neckar ab Heilbronn bis Stuttgart abgestuft.

Was bedeutet das?

Raufelder: Raufelder: Damit hat der Ausbau in dem Abschnitt kaum Realisierungschancen. Dagegen wollen wir vorgehen, weil wir zur Straßenentlastung auf jeden Fall die Wasserstraßen brauchen. Wir haben das Angebot von Audi und Mercedes, dass sie auf Schiffe als Transportmittel setzen – Ford macht bereits seinen gesamten Transport von Köln bis nach Rotterdam per Schiff.

Gibt es also einen Trend weg vom Lkw hin zum Schiff – wenn es möglich ist?

Ja. Der Rotterdamer Hafen vergrĂ¶ĂŸert sich bereits in dieser Richtung. Auch die deutsche Industrie setzt auf die Wasserstraße Neckar-Rhein mit Verladung fĂŒr den Überseetransport in Rotterdam. Der Vorteil fĂŒr die Unternehmen ist, dass Schiffe von Stuttgart bis Rotterdam durchfahren können und keine Zwischenstopps mehr nötig sind. FĂŒr die Logistiker ist das enorm wichtig. Zudem spart man auf den FlĂŒssen auch die Lkw-Maut. Allerdings lohnt sich das Ganze logistisch erst, wenn 135-Meter-Schiffe eingesetzt werden können. Daher mĂŒssen wir alles daran setzen, den Neckar bis Stuttgart entsprechend zu ertĂŒchtigen.

Aber diese ErtĂŒchtigung ist doch jetzt angelaufen?

Raufelder: Aber nicht durchgĂ€ngig bis Stuttgart. Da sperrt sich Bundesverkehrsminister Ramsauer noch. In Baden-WĂŒrttemberg haben wir bei dem Thema ĂŒbrigens eine große Koalition. Selbst die CDU ist fĂŒr die ErtĂŒchtigung des Neckars bis Stuttgart. Bei meiner Rede zu dem Thema habe ich im Landtag erstmals sogar Applaus von der CDU bekommen.

Wieviele 40-Tonner passen in ein 135-Meter-Schiff?

Raufelder: Die Logistiker sprechen von rund 120 StĂŒck, die man dann nicht mehr auf der Straße hĂ€tte. Ein weiterer Vorteil wĂ€re, dass die Autos nicht aufwĂ€ndig verpackt werden mĂŒssen und die Verschmutzungs- und BeschĂ€digungsrate weitaus geringer ist, als beim Transport mit Zug oder Lkw. Was noch fehlt, sind entsprechende Wendemöglichkeiten fĂŒr diese langen Schiffe auf dem Neckar. Die mĂŒssen wir noch zusĂ€tzlich anlegen.

Wendepunkt Ladenburg

Wo sollen die entstehen?

Raufelder: Eine mĂŒsste im Bereich Ladenburg sein. Vor dem Wehr dort ist jedoch in meinen Augen bereits eine natĂŒrliche Wendemöglichkeit. In die Diskussion mĂŒssen wir allerdings die BĂŒrger miteinbeziehen, weil das ein massiver Eingriff in die Landschaft ist.

Was muss in Mannheim noch getan werden?

Raufelder: Im Hafen Mannheim muss man ĂŒberlegen, wo man AufstellflĂ€chen fĂŒr Lkws und die UmladeflĂ€chen hinbaut. FĂŒr eine intelligente Logistik und StraßenfĂŒhrung braucht man Alternativen, wo man etwas verladen kann. Wir wollen dafĂŒr die Rheintalschiene ausbauen. Da geht’s dann wieder um LĂ€rmschutz, KapazitĂ€ten, das Hafengleis vom Mannheimer Hauptbahnhof zum Hafen muss ertĂŒchtigt werden. Da geht es um viele kleine Stellschrauben, die man bedenken muss.

Also reden wir ĂŒber neue Schleusen und Hafenausbau in Mannheim, Stuttgart, Heilbronn 


Raufelder: Mannheim haben wir schon ausgebaut, Heilbronn haben wir gerade neu eröffnet. Es ist schon in die richtige Richtung investiert worden. Wichtig ist jetzt, die alten Schleusen zu sanieren und auf die richtige GrĂ¶ĂŸe auszubauen.

Wird fĂŒr den Flussausbau dann beim Straßenbau gespart?

Raufelder: Nein. Beim Ausbau der „Bundeswasserstraße“ Neckar geht es um Bundesmittel. Wir mĂŒssen jetzt den Bund dazu bewegen, dass er endlich mit dem Ausbau anfĂ€ngt. Wir sind dabei bereits in Vorleistung getreten und haben bei Projekten, die der Bund zahlen mĂŒsste, von uns aus Geld vorgelegt, damit es schneller geht. Auch die Rheintalschiene ist da ein Beispiel. Die Umfahrung Offenburg haben wir jetzt fĂŒr fast 100 Millionen Euro in die Hand genommen. Wir haben VertrĂ€ge mit Italien und Österreich und der Schweiz, dass wir eine bestimmte Verkehrslast durch den Gotthardtunnel bis 2013 garantieren mĂŒssen. Sonst mĂŒssen wir eine Strafe zahlen. Es wĂ€re fĂŒr uns eine Katastrophe, wenn der Ballungsraum Mannheim dabei abgehĂ€ngt werden wĂŒrde.

WĂ€hrend Ilvesheim und Seckenheim den Verkehr ĂŒber haben, holt sich Heddesheim riesige Logistikzentren ins Gewerbegebiet.

 

Aber da herrscht doch Einigkeit unter den Parteien.

Raufelder: Vom CDU-Abgeordneten Georg Wacker und anderen Kollegen hört man allerdings nichts, wenn wir uns beim Bund massiv fĂŒr die Metropolregion einsetzen und zu verhindern versuchen, dass Mannheim abgehĂ€ngt wird. Bedauerlicherweise nehmen auch die Zeitungen das Thema nicht auf. In Offenburg werde ich in der Presse zitiert, dass ich um VerstĂ€ndnis werbe, wenn wir in Mannheim investieren. Wenn wir in die Wasserstraße bei Stuttgart investieren, kommt das wiederum Mannheim zugute. Wir mĂŒssen wegkommen von dieser „GĂŒterhaltung“ auf der Autobahn. Wenn sie auf der Autobahn von Heilbronn nach Stuttgart fahren, sehen sie morgens nur Lkw an Lkw. Viele davon sind zudem nur zur HĂ€lfte oder einem Drittel beladen.

Hat zum Beispiel Mercedes nun bereits die entsprechenden Schiffe und Anlagen oder sollen die erst gekauft werden, wenn der Neckar ausgebaut ist?

Raufelder: Wenn die Infrastruktur da ist, wollen sie loslegen.

Gibt es bereits einen Zeitplan? Wann ist der Neckar bereit?

Raufelder: Wir haben mit Minister Ramsauer gesprochen: Bis 2016 brauchen wir ein klares Zeichen, dass der Ausbau bis Stuttgart stattfindet. Wir können nicht mehr lange warten. Was den gewerblichen Verkehre auf den Straßen angeht – die sind jetzt schon ausgelastet. Die BeschĂ€digung durch Lkws kommt da noch hinzu. Deswegen sind wir auch gegen den Gigaliner, weil die Belastung von BrĂŒcken und Straßen horrend wĂ€re.

Wie viel Verkehr könnte der ausgebaute Neckar von den Straßen wegnehmen?

Raufelder: Das können wir jetzt noch nicht beziffern. Wenn sie sich aber vorstellen, dass die Werke in Sindelfingen oder Stuttgart einen Großteil ihrer Produktion ĂŒber Wasserstraßen transportieren wĂŒrden, wĂ€re das eine gigantische Entlastung. Eine erste grobe SchĂ€tzung geht davon aus, dass der voll ertĂŒchtigte Neckar bis Stuttgart die HĂ€lfte des dortigen Lkw-Verkehrs aufnehmen könnte. Das ist aber ĂŒber einen ganz dicken Daumen gepeilt, zumal dann auch Logistiker sagen, dass sie die Lkw in diesem Fall anders einsetzen wĂŒrden. Aber langfristig wird es eine große Entlastung sein. Gerade fĂŒr die Strecke von Heilbronn nach Stuttgart.

Berufskorrespondet Schroeder

Zu viel Wasser – zu wenig flĂŒssig

Ilvesheim/Mannheim/Rhein-Neckar, 26. September 2012. (red) Berufskorrespondent Schroeder fĂŒrchtet sich nicht vor Demonstrationen. Als Berufsdemonstrant Schroeder ist er Stuttgart21-Veterane. FĂŒr uns packt Schroeder die ganz heißen Eisen an. Aktuell brennt in Ilvesheim und Seckenheim die Luft wegen einer NeckarbrĂŒcke und Schroeder hat sich vor Ort ein Bild der skandalösen VerhĂ€ltnisse gemacht: PlĂ€ne gibts, aber keine Kohle.

Mehr von Berufskorrespondent Schroeder gibts hier.

Negative Bilanz ums Drachenbootrennen herum

Suff im Schatten des Drachens

Bier, Wein, Schnaps - es wird ordentlich gekippt. Und dass schon im Alter von 14 Jahren. Den Abfall lĂ€sst man zurĂŒck.

 

Ladenburg, 16. Juli 2012. (red) BĂŒrgermeister Rainer Ziegler und Revierleiter Frank Hartmannsgruber sahen sich fast genötigt, heute in einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit ĂŒber „unschöne Begleiterscheinungen“ des Drachenbootrennens zu informieren. Jugendlicher Suff, VermĂŒllung und ein „katastrophales Parkverhalten“ haben Stadt und Polizei mehr als verĂ€rgert. Der veranstaltende Verein wurde ausdrĂŒcklich gelobt.

Von Hardy Prothmann

BĂŒrgermeister Rainer Ziegler und Revierleiter Frank Hartmannsgruber sind alles, nur „nicht amĂŒsiert“ ĂŒber die Nacht vom Samstag. Mehrere hundert Jugendliche haben sich zum Saufen rund um das Drachenbootfestival getroffen. Sie hinterließen Abfall und Scherben und insgesamt drei im Alter von 14 und 15 Jahre auch die Sinne: Die Kinder wurde bewußtlos auf der Straße gefunden und musste von der DLRG erstversorgt werden.

Das erfĂŒllt uns mit Sorge – nicht der sportliche Verlauf und das Event an sich. Wir sind alle miteinander erschrocken ĂŒber die Entwicklung, weil viele, viele Jugendliche volltrunken angetroffen worden sind. Das hat uns bedrĂŒckt. Die letzten zwei bis drei Jahre hat sich das ungut entwickelt, jetzt haben wir hier eine Eskalation.

ZugemĂŒllte Grundschule - saufen ohne Sinn und Verstand.

BĂŒrgermeister Rainer Ziegler ist bekannt fĂŒr seine sonst diplomatische Ausdrucksweise. Seine deutlichen Worte sparen nicht mit Kritik – auch an Eltern. Veranstalter, Stadt und Polizei können die Situation allein nicht bewĂ€ltigen. Der ĂŒberwiegende Teil der Jugendlichen kam von außerhalb.

Unschöne Bilanz

Frank Hartsmannsgruber gibt einen droben Überblick: 8 „provokante“ Urinierer wurden verwarnt, also solche, die gesehen werden wollten oder denen alles egal war. Mehrfach wurden Jugendlichen Zigaretten abgenommen und vor allem Alkohol. Zwei 15-JĂ€hrige, ein 16-JĂ€hriger und ein 17-JĂ€hriger waren „hochprozentig“ unterwegs. Irgendein Dummkopf entzĂŒndete Plastikgeschirr unter ein Bank. Auf der EisenbahnbrĂŒcke wurde einem Mann zwei Mal mit der Faust so heftig ins Gesicht geschlagen, dass ein Schneidezahn abgebrochen ist – der TĂ€ter ist bislang unbekannt. LĂ€rmend-randalierende Jugendliche mussten zur Ordnung gerufen werden. Rund 100 Jugendliche hat die Polizei direkt angesprochen – ermahnt und aufgeklĂ€rt. Manche auch direkt die Spuren der Saufexzesse wegrĂ€umen lassen. Frank Hartmannsgruber bilanziert:

In der Vergangenheit habe ich immer wieder den Jugendlichen ein gutes Verhalten attestiert. Hier trifft das Gegenteil zu.

Im Innenhof der Dalberg-Grundschule traf die Polizei auf eine Gruppe von rund 50 Jugendlichen, „die sich mit harten Sachen ordentlich vorgewĂ€rmt haben“. Als die Polizei ankam, rannten viele weg, erst auf „deutliche Anordnungen“ hin, kamen ein paar zurĂŒck und haben aufgerĂ€umt. Es gibt also wenigstens noch so viel Bewusstsein, dass das Verhalten nicht „normal“ ist und Ärger droht.

Dieses Gesamtbild können wir auf Dauer so nicht ertragen.

Als sehr positiv bewerten BĂŒrgmeister Ziegler und Revierleiter Hartmannsgruber den Verlauf der eigentlichen Veranstaltung. Aus Neckarhausen gab es keine einzige Beschwerde, die Beachparty lief sehr fröhlich aber durch Security ĂŒberwacht auch sehr geregelt ab. FrĂŒhzeitige GesprĂ€che mit Anwohner auf beiden Seiten des Neckars haben gewirkt. BĂŒrgermeister Ziegler sagt:

Wir wollen die Vielfalt haben und wollen die Stadt lebendig haben – das ist in unserem Sinne. Das ist ein gute Ausstrahlung nach außen. Aber wir mĂŒssen auf die GesamtvertrĂ€glichkeit achten. Ich bin dankbar, dass die Absprachen mit den 03-ern eingehalten wurden. Was abgestimmt worden ist, wurde so umgesetzt.

„BegleitumstĂ€nde bereiten Sorge“

Man mĂŒsse zwischen Veranstaltung an sich und dem GelĂ€nde außerhalb des eigentlichen Veranstaltungsorts trennen. Nicht der sportliche Verlauf und das Event an sich, sondern die „BegleitumstĂ€nde“ erfĂŒllten den BĂŒrgermeister mit „Sorge“.

Ebenfalls richtig „fuchsig“ zeigt er sich mit dem Parkverhalten der Eventbesucher.

Man stellt sich in die GrĂŒnflĂ€chen, in die Feuerwehrzufahrten. Das Parkverhalten ist eine Katastrophe. Nur wenige nutzen die gut ausgeschilderten Parkmöglichkeiten.

"Unfreiwillig" aufgerÀumte Reste des jugendlichen Saufens.

Es habe einige Abschleppmaßnahmen gegeben. „Wir machen das nicht gern als Gastgeber. Wir haben aber auch einen Anspruch, dass die GĂ€ste sich ordentlich verhalten. Mit diesem Verhalten ĂŒberfordert man uns und lĂ€uft Gefahr, diese Veranstaltungen kaputt zu machen.“

Im kommenden Jahr werde konsequent jeder aufgeschrieben, der falsch parkt. „Wir wollen kein Geld einnehmen – sondern wir mĂŒssen darauf achten, dass die Ordnung außerhalb der FestivitĂ€ten erhalten bleibt.“ Wie frech manche sind, schildert Frank Hartmannsgruber: „Wenn Sie mit einem diskutieren mĂŒssen, der sich vor die Polizeiausfahrt stellt, dann zeigt das ungefĂ€hr, wie verantwortungslos viele unterwegs sind.“

Das ResĂŒmee heißt also: Tolle Veranstaltung der Drachenbootsportler – aber leider viel Ärger außenrum. Auch der Verein wird sich bei Lösungswegen mit einbringen mĂŒssen. Nicht das Event ist der Auslöser fĂŒr diese ZustĂ€nde – aber anlĂ€ĂŸlich des Events finden diese ZustĂ€nde statt. Die schwierige Aufgabe wird sein, das in den Griff zu bekommen. Der sinnlose Suff wirft sonst einen dunklen Schatten auf das Drachenbootfestival.

 

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Drachenbootrennen 2012

Falscher Dampfer gewinnt die Open-Klasse

Der Falsche Dampfer illuminiert den Wasserturm.

 

Ladenburg, 16. Juni 2012. (red) Es kann nur einen Sieger geben – in diesem Jahr holte sich das Team Falscher Dampfer die TrophĂ€e in der Open-Klassse. Schnellstes Team nach Zeit allerdings waren die Alptraumpaddler in der Mix-Klasse. Die Neckarschneggen dominierten bei den Frauen.

Das Ladenburger Drachenbootrennen stand 2012 im Zeichen der Welle. Heftiger Wind und Böen arbeiteten an den gefahrenen Zeiten mit, so dass sich die Streckenzeiten nur bedingt vergleichen lassen. Trotzdem steht fest, dass die Alptraumpaddler mit 53:50′ die schnellste gemessene Zeit eingefahren haben. Sie gewinnen vor den beiden CBG-Mannschaften in der Mix-Klasse.

Die Neckarschneggen holten sich bei den Frauen den Sieg und ließen die Flotten Bienen sowie die „MeeresfrĂŒchtchen“ hinter sich.

Das Team Falscher Dampfer unter Capitano Freddy Eggers holte sich zum ersten Mal in den acht Jahren den Wanderpokal, nachdem die Mannschaft schon zwei Mal den zweiten Platz belegen konnte. Platz zwei belegten die Dragon Lifters und der lokale Konkurrent Ladeberger SacktrĂ€ger gab sich dem Dampfer fair geschlagen. Die beiden Mannschaften „battlen“ sich freundschaftlich-frotzelnd immer wieder gerne.

Der Falsche Dampfer illuminiert schon fast traditionell den Wasserturm mit seinem Emblem. GerĂŒchten zufolge wurde bis in die frĂŒhen Morgenstunden hinein der Sieg ausgiebig gefeiert. Und der Ehrgeiz ist klar: „Wir werden den Drachen verteidigen“, ist die Losung fĂŒrs kommende Jahr.

So sehen Sieger aus - Team und Familienmitglieder vom Falschen Dampfer bejubeln den ersten Sieg.

 

Klasse Open 18 Teams mit je bis zu sechs Frauen:

1: Falscher Dampfer (56:37)
2.Dragon Liferts
3.Ladeberger SacktrÀger

Klasse Mix 28 Teams mit je ĂŒber sechs Frauen:

1. Alptraumpaddler (53:50)
2. CBG
3. CBG All Stars

Klasse Frauen mit 9 Teams:

1. Neckarschneggen 1:02:48
2. Die flotten Bienen
3. Frutti di Mare

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Drachenbootrennen 2012

Wellen, Wind und weniger Besucher zum Start

Widrige Bedingungen - starker Wind sorgte fĂŒr einen welligen Neckar.

 

Ladenburg, 15. Juli 2012. (red) Das 8. Drachenbootrennen fand unter widrigen Bedingungen statt. Der Wind sorgte am Samstag fĂŒr ordentlich Wellen auf dem Neckar und eher eine ungemĂŒtliche AtmosphĂ€re. Die Mannschaften hielten tapfer durch – aber es waren deutlich weniger Zuschauer beim sportlichen Teil zugegen. Die Beachparty hingegen zog wieder viele Besucher an.

Von Hardy Prothmann

Klar – das Wetter war unfreundlich. Angesichts des Winds und des hohen Regenrisikos hatten eindeutig weniger Menschen Lust, sich am Neckar durchpusten zu lassen als in den vergangenen Jahren. Die Mannschaften hielten tapfer durch – ist ja schließlich ein Wassersport und nass wird man dabei allemal.

Lediglich im Bereich der „TribĂŒne“ am Landessteeg waren Freunde und Familien zuhauf vertreten und bei einem Schauer rĂŒckte man unter dem Bootsanleger-Denkmal einfach ein bisschen zusammen.

Das Publikum war freundlich interessiert, die Party-Stimmung kam eher von den verschiedenen Gruppen, die sich in ihren Verkleidungen lautstartk prĂ€sentierten. Es gab immer wieder „Voice-Battles“ zwischen den einzelnen Mannschaften, freundlich friedliches „Gefrotzel“.

Am Abend kamen mehr GĂ€ste, vor allem jĂŒngere – obwohl die Wetteraussichten immer noch nicht gut standen. DafĂŒr stand die Beachparty auf dem Programm.

Die Frage ist, wie sich das Drachenbootrennen weiter entwickelt. Wenn es mehr und mehr Party wird, als ein breitensportliches Ereignis zu sein, wird es in der Zukunft sehr viel Druck geben. Schon in den vergangenen Jahren haben die Anwohner ĂŒber die LĂ€rmbelĂ€stigung geklagt. Dieses Jahr sollten neu ausgerichtete Boxen fĂŒr weniger LĂ€rm sorgen. Man wird sehen, wie die Reaktionen von Uferbewohnern und von der Seite Edingen-Neckarhausens sein werden.

Mindestens problematisch ist die Entwicklung zum Sauffest fĂŒr Jugendliche – bereits nach 21 Uhr war ein Großteil der sehr vielen Jugendlichen nicht mehr nĂŒchtern. Die Polizei war mit vierzehn zusĂ€tzlichen Beamten im Einsatz und hatte gut zu tun.

Haufen von Flaschen, Glasscherben und sonstiger Dreck sind keine „schöne“ Begleiterscheinung des Drachenbootrennens. Hier ist der Verein aufgerufen zu handeln, um den sportlichen Geist hoch zu halten und nicht das Image einer Saufparty zu verfestigen.

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KostĂŒmwettbewerb beim Drachenbootrennen 2012

Zwei Haasen holen sich den Drachen

SĂŒĂŸe Bommel, stramme LĂ€ufe. Die Zwei Haasen machten das Rennen im KostĂŒmwettbewerb.

 

Ladenburg, 15. Juli 2012. (red) Lags an den Bommeln, an den langen Ohren, der guten Laune oder den feschen Beinen? An was auch immer – die „Zwei Haasen“ haben sich den Drachenpokal im KostĂŒmwettbewerb geholt. Vor den Rohrzwergen und den Dragon Flies – im sportlichen Wettkampf spielten alle drei Mannschaften keine Rolle, aus, dass man mitmachte.

Beim Spaßteil des 8. Drachenbootrennens geht es um gute Laune, verrĂŒckte KostĂŒme und pfiffige Ideen. Die Mannschaften wĂ€hlen sich untereinander und wie so oft, sind die „verrĂŒcktesten“ Mannschaften im sportlichen Teil doch eher „unauffĂ€llig“ irgendwo auf den hinteren PlĂ€tzen.

In Ladenburg gibt es mit dem Drachenbootrennen jedenfalls die sechste Jahreszeit – Fasching war gestern. Passend zum Wetter hĂ€tten sicher Frosch- oder RegenwurmkostĂŒme einen vorderen Platz machen können – so wurden es die „Zwei Haasen“. Die Bommeln waren aber auch zu sĂŒĂŸ.

Viel Freude mit den Fotos:
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Sibirische Kaltwetterfront hat den Neckar im Eisgriff

Rien ne va plus – Schifffahrt auf dem unteren Neckar praktisch nicht mehr möglich

Einen wunderbaren Anblick bietet der gefrorene Neckar den Bewohnern Heidelbergs. Bild: WSV Heidelberg

 

Heidelberg/Rhein-Neckar, 13. Februar 2012. (red/pm) Der Schiffverkehr auf dem Neckar ist durch die Eisbildung zum Erliegen gekommen. Die Eisbrecher arbeiten unermĂŒdlich, frei gebrochene Fahrrinnen frieren aber binnen Stunden wieder zu. Wann die Schifffahrt wieder aufgenommen werden kann ist bislang unklar.

Information des Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg:

„Aufgrund der weiterhin niedrigen Temperaturen und der damit verbundenen Eisbildung an den Schleusenanlagen zwischen Mannheim und dem Hafen Heilbronn ist nun die Schifffahrt auf dem unteren Neckar zum Erliegen gekommen. Am Abend des 10. Februar wurde gegen 21.30 Uhr der letzte sich noch in Fahrt befindliche Kohlefrachter an der letzten Schleuse vor dem Hafen Heilbronn geschleust.

„Die Schiffe, die derzeit keine Möglichkeit haben weiterzukommen, sei es nun zu Tal in Richtung Rhein oder zu Berg in Richtung Heilbronn, bleiben an den Schleusen entlang des Neckars verteilt liegen und warten nun auf die Wiederaufnahme des Schleusenbetriebes“ berichtet Marc Lerch, Leiter des SchifffahrtsbĂŒros im Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg. Lerch weiter:

Seit gestern Abend sind 10 weitere Frachtschiffe an der ersten Neckarschleuse in Mannheim-Feudenheim angekommen. FĂŒr sie ist nun auch erst einmal kein Weiterkommen möglich. Einige Schiffe fahren erst gar nicht in den Neckar rein, sondern warten am Rheinkai in Mannheim auf die Weiterfahrt, da sie so nicht ins bis zu 10 cm dicke Eis im unteren Vorhafen in Feudenheim fahren mĂŒssen.

Die EisbekĂ€mpfung geht unterdessen vor den Wehranlagen weiter. Am Abend des 10. Februar konnte der Eisbrecher „Brohl“ des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen mit einer Notschleusung die Eingangsschleuse in Feudenheim passieren.

Gegen 2.00 Uhr nachts kam er in Neckarsteinach an, wo am darauffolgenden Morgen Treibstoff fĂŒr seine Weiterfahrt gebunkert wurde. Zwischenzeitlich hat die „Brohl“ ihre Position vor dem Wehr in Rockenau bezogen, wo sie die Eisdecke bricht.

Aktuell ist es gelungen vor den Wehranlagen von Ladenburg bis Neckarsteinach offenes Wasser herzustellen. An den Wehren Hirschhorn und Rockenau stellt es sich schwieriger dar.

Der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Heidelberg, Jörg Huber, erlĂ€utert die ergriffenen Maßnahmen zu EisbekĂ€mpfung:

Morgen frĂŒh werden die frei gebrochenen Bereiche zwar wieder zugefrohren sein, allerdings bleibt die Eisdicke gering, so dass das erneute Aufbrechen noch möglich ist. HĂ€tten wir bislang nicht jeden Tag das Eis vor unseren Wehren gebrochen, wĂ€ren mit Sicherheit aufgrund von Eisversatz Eisdicken bis zu 30 cm entstanden, die dann nicht mehr mit den uns zur VerfĂŒgung stehenden Mitteln zu brechen sind

Huber weiter:

Wir hoffen auf wÀrmere Temperaturen nÀchste Woche, um schnellstmöglich wieder Normalbetrieb am untern Neckar zu haben. Wann die Schifffahrt wieder möglich sein wird, kann derzeit nicht abgeschÀtzt werden.

Bei so viel Eis ist selbst fĂŒr die Eisbrecher kein leichtes Durchkommen mehr.

Auch am Sonntag lÀuft die EisbekÀmpfung energisch weiter

„Es ist gar nicht so einfach den Überblick zu behalten“ sagt RĂŒdiger Englert, der stellvertretende Amtsleiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Heidelberg. Englert weiter:

Um die EisbekĂ€mpfung wirksam zu koordinieren, mĂŒssen zwölf Staustufen und die zugehörigen Bauwerke und Streckenabschnitte im Blick gehalten werden. Dabei kann dann die Lage in den Schleusenkammern eine andere sein als in den VorhĂ€fen. Wieder anders sieht es dann manchmal an den Wehren aus und auch auf der freien Flusstrecke wechselt die Eislage mitunter. Und neben den WitterungsverhĂ€ltnissen sorgen die als Eisbrecher eingesetzten Fahrzeuge fĂŒr eine stetige VerĂ€nderung der Lage.

So kann man diese Lage am unteren Neckar zwischen Mannheim Feudenheim und Heilbronn zusammenfassen:

Auf der Strecke sind immer noch ein erheblicher Teil der Schleusenkammern wegen der Vereisung außer Betrieb. Gerade die Schleusen Feudenheim und Heilbronn – sozusagen die Tore in den Heidelberger Amtsbereich – mĂŒssen wegen kĂ€ltebedingter Störungen und zur Vermeidung weiterer massiver eisbedingter SchĂ€den geschlossen bleiben.

In den VorhÀfen und vor den Wehren lÀuft unterdessen der Eisbrechereinsatz stÀndig weiter. Durch den Eisaufbruch und die Eisabfuhr ins Unterwasser konnten die Wehrbereiche und die oberen VorhÀfen weitgehend eisfrei gehalten werden.

Auf den freien Strecken – gerade in den Odenwaldbereich hinein – sind die EisstĂ€rken auf großen und durchgehenden FlĂ€chen aber inzwischen so gewachsen, dass auch die schweren eisbrechenden Fahrzeuge teilweise an ihre Grenzen kommen.

Neben den Fahrzeugbesatzungen waren auch viele weitere Bedienstete des Amtes am Sonntag unterwegs, ob Bauhofspersonal zur Störungsbeseitigung oder Streckenarbeiter bei der Anlagensicherung. Auch der Leitungsbereich des Amtes und der Außenbezirke stehen zur Einsatzkoordinierung in stĂ€ndigem Kontakt.

Gleichzeitig warten rund 30 betroffene Schiffer im Neckar, sowie etwa 20 vor der Eingangsschleuse Feudenheim buchstĂ€blich auf besseres Wetter. Nach den vorliegenden Anmeldungen befinden sich wohl insgesamt 30 weitere GĂŒterschiffe in der AnnĂ€herung an den Neckar.

GefÀhrliche SpaziergÀnge auf dem Eis

Außer dem anstrengenden Eiseinsatz und der Behinderung der Schifffahrt bereitet den WSA-Vertetern das in den letzten Tagen zunehmende Betreten der EisflĂ€chen durch FußgĂ€nger große Sorge.

So warnt der Schleusenbedienstete in Feudenheim:

Wenn wir den Leuten auch auf der freien Strecke das Spazierengehen auf dem Eis nicht verbieten können, so ist davon doch stÀrkstens abzuraten. Gerade das Betreten der vorher einmal aufgebrochenen FlÀchen oder von Eisfeldern im Anlagenbereich ist lebensgefÀhrlich. Was oberflÀchlich stabil wirkt, kann noch nicht wieder ausreichend gefroren sein. Und auch die Strömungen unter den EisflÀchen können die Eisdecke so schwÀchen, dass Personen ohne Vorwarnung einbrechen.

Nach bisheriger EinschĂ€tzung dĂŒrfte die Eislage den Neckar noch am Wochenanfang beherrschen. Die Schifffahrt und das WSA hoffen aber auf den zur nĂ€chsten Wochenmitte gemeldeten Temperaturanstieg.“