Samstag, 10. Juni 2023

Stadt sucht geeignete eigene Liegenschaften für Asylbewohnerheim oder Container-Siedlung

Ladenburg wird vermutlich Asylbewerber aufnehmen

Ladenburg, 03. September 2014. (red/pro) Bürgermeister Rainer Ziegler (SPD) und der Landtagsabgeordnete Hans-Ulrich Sckerl (Bündnis90/Die Grünen) stellten gestern Ergebnisse eines kommunalpolitischen Dialogs der Öffentlichkeit vor. Ein Top-Thema: Die Zahl der Asylbewerber steigt rasant an und Ladenburg prüft mögliche Standorte. Wie viele Flüchtlinge kommen werden, wann und wo sie untergebracht werden können ist allerdings noch offen. [Weiterlesen…]

Informationen, Hintergründe und Erläuterungen

So läuft das mit der Kreistagswahl

Rhein-Neckar, 14. April 2014. (red/ms) Parallel zu den Europa- und Gemeinderatswahlen wird im Rhein-Neckar-Kreis am 25. Mai ein neuer Kreistag gewählt. Dieser repräsentiert die 540.000 Einwohner des Landkreises auf Kreisebene. Aus unserem Berichterstattungsgebiet dürfen Menschen aus den Kommunen Weinheim, Schwetzingen, Ladenburg, Schriesheim, Edingen-Neckarhausen, Dossenheim, Hemsbach, Heddesheim, Hirschberg, Ilvesheim und Laudenbach zur Wahl antreten. Hier finden Sie Informationen und Hintergründe. [Weiterlesen…]

Die kalte Realität des Schwetzinger Flüchtling-Camps soll für humane dezentrale Unterbringung stehen

Flüchtlinge: Ab in die Container

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Das Container-Camp in Schwetzingen. Kleine Räume, keine Gemeinschaft, trostlose Atmosphäre.

 

Schwetzingen/Rhein-Neckar, 12. Februar 2014. (red) Sie fliehen aus ihrer Heimat. Sie haben viel Leid erfahren. Deutschland ist für Flüchtlinge aus der ganzen Welt das Ziel ihrer Hoffnungen. Doch in der Realität werden sie abgestellt. Auf einem Parkplatz. Vollgestopft mit Containern. Jeder Gang zur Toilette führt über einen zugigen, kalten „Hof“. Vor allem für die Frauen und Mütter und die vielen oft sehr kleinen Kinder ein Ort der dauerhaften Beschämung. Doch das allerschlimmste, das wirklich allerschlimmste, sagt ein junger Mann, ist die Nutzlosigkeit dieses Lebens. Und die Langeweile. [Weiterlesen…]

Offener Brief an Landrat Stefan Dallinger (CDU)

Landratsamt behindert Recherchen

Hardy Prothmann, Journalist

Chefredakteur Hardy Prothmann fordert Landrat Stefan Dallinger (CDU) auf, keinen Einfluss auf journalistische Recherchen auszuüben.

Rhein-Neckar, 11. Februar 2014. (red) Das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises mischt sich in unsere Recherchen ein. Das Thema Asylbewerber ist hochpolitisch – insbesondere wegen der bevorstehenden Kommunalwahl. Wir fordern den verantwortlichen Behördenleiter, Landrat Stefan Dallinger (CDU) unmissverständlich auf, dies zu unterlassen und die Meinungs- und Pressefreiheit sowie das Landespresserecht zu respektieren. Alles andere wäre unerträglich. [Weiterlesen…]

Asylbewerber-Unterkunft in Heppenheimer Straße

Die Brombeersträucher kommen weg. Auf dem Grundstück baut der Landkreis ein Asylbewerberheim für 200 Personen.

Die Brombeersträucher kommen weg. Auf dem Grundstück wird der Landkreis einen Wohnkomplex für 200 Asylbewerber bauen.

 

Weinheim/Rhein-Neckar/Ladenburg, 03. Dezember 2013. (red/ld) Rund 200 Asylbewerber sollen ab Herbst 2015 (wir hatten zunächst 2014 berichtet) in Weinheim untergebracht werden. Zu diesem Zweck wird der Landkreis einen vierteiligen Gebäudekomplex auf einem städtischen Grundstück an der Heppenheimer Straße neu bauen. Das verkündeten Oberbürgermeister Heiner Bernhard (SPD) und Landrat Stefan Dallinger (CDU) heute bei einer Pressekonferenz im Rathaus. [Weiterlesen…]

Wahlkampfthema Asylbewerber

Von Terroristen und Schulkindern

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Seltsam, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz von all dem, was die „Qualitätspresse“ berichtet, nichts weiß. Niemand ist alarmiert oder schlägt Alarm. Quelle: Die Welt

 

Ladenburg/Rhein-Neckar, 12. August 2013. (red/pro) Angeblich steht der Rhein-Neckar-Kreis „mit dem Rücken zur Wand“ – die Zahl der Asylbewerber sei so groß, dass man in höchster Not sei, diese unterzubringen. Vermutlich stimmt das sogar, doch es ist nur die halbe Wahrheit. Seit einigen Monaten wird das Thema „Asylbewerber“ angeheizt. Nicht nur von den üblichen Verdächtigen, Rechtsradikalen und anderen Rassisten, sondern durch „konservative Kräfte“, womit nicht nur die CDU gemeint ist – auch die (rechts-)konservative Presse beteiligt sich an der Anti-Asylanten-Kampgagne. In Ladenburg werden Ende August insgesamt 160 Asylbewerber leben, zum Großteil Familien. Neid- und Schuldkampagnen laufen bereits – und machen Städten wie Ladenburg zusätzlich Druck. Gezielt und nicht aus Versehen. Vor Ort müssen alle Menschen, die Einwohner und die Asylbewerber, damit zurechtkommen. [Weiterlesen…]

"Augen zu und durch-Strategie" könnte für enorme Probleme sorgen - dabei werden die Chancen übersehen

Problematische Sprachregelung statt öffentlicher Information

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Dieser Bub spielt unter Aufsicht seines Vaters im neuen „Garten auf Zeit“ – im Hintergrund sieht man Blumen, die er gerade gepflanzt hat.

 

Ladenburg/Rhein-Neckar, 04. August 2013. (red) Landrat Stefan Dallinger (CDU) und Bürgermeister Rainer Ziegler (SPD) müssen die Bürger/innen schnell und umfassend einbeziehen und die Sprachregelung verändern – sonst drohen möglicherweise enorme Probleme für die Stadt, wie Beispiele in anderen Orten zeigen. Ladenburg hat eine Chance, tatsächlich anders zu sein, als andere Gemeinden. [Weiterlesen…]

Wolf: Ein innovativer und Wirtschaftsstandort inmitten einer reizvollen Landschaft

Landtagspräsident Guido Wolf zu Besuch im Rhein-Neckar-Kreis

Ladenburg/Eppelheim, 16. April 2013. (red/pm) Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) hat die Reihe seiner Kreisbesuche im Rhein-Neckar-Kreis  gestern, fortgesetzt. Zuerst besuchte er die Wild Werke in Eppelheim. Dort traf Wolf sich auch mit Landrat Stefan Dallinger und Bürgermeister Dieter Mörlein. [Weiterlesen…]

ILEK – Modellprojekt „Blühende Badische Bergstraße“

Heidelberg/Rhein-Neckar, 04. Mai 2012. (red/pm) Wandern in der freundlichen Landschaft der Bergstraße und gleichzeitig etwas über ILEK – Modellprojekt „Blühende Badische Bergstraße“ erfahren, dazu lädt Landrat Stefan Dallinger am Sonntag, dem 6. Mai 2012, alle Mitbürger und Mitbürgerinnen der Badischen Bergstraße herzlich ein. Die Veranstaltung geht von 14:00 – 18:30 Uhr, Treffpunkt ist die alte Turnhalle in Großsachsen, von dort wird zum Festplatz in Schriesheim gewandert, wo ab 17:30 Uhr die Übergabe des ILEK-Abschlussberichts und die Ziehung der Gartenquiz-Gewinner stattfinden.

Bewegung bei S-Bahn-Ausbau

Heidelberg/Rhein-Neckar, 23. März 2012. Die Deutsche Bahn AG will nun doch einen Teil der Baumaßnahmen bis Ende 2015 fertig stellen, wie Landrat Stefan Dallinger gestern bekannt gab. Nach unseren Informationen sollen die Bahnhöfe in Heddesheim, Hirschberg und Ladenburg bis dahin umgebaut sein. In Weinheim soll ein Teil der Gleise bis Ende 2015 umgebaut sein, der Test bis Ende 2016.

Sind gute Nachrichten solche, dass die ganz schlechten nicht eintreffen? Wie auch immer. Nach einer Presseinformation des Landratsamts scheint der Ausbau der S-Bahn nun doch ein wenig schneller zu gehen und zumindest in Teilen nach dem alten Zeitplan zu laufen.

Vor allem ein anderes Bauverfahren für die Erneuerung von Kreuzungsbauwerken im Bereich Mannheim-Friedrichsfeld bringt anscheinend einen Zeitgewinn. Genaue Details sind noch nicht bekannt, sollen aber kommenden Mittwoch veröffentlicht werden.

Information des Landratsamts Rhein-Neckar-Kreis:

Die S-Bahn Rhein-Neckar ist eines der wichtigsten Projekte der Region, bisher ein riesiges Erfolgsmodell. „Die Verhandlungen über den Zeitplan des Umbaus der Bahnhöfe zur Realisierung der 2. Stufe der S-Bahn haben zu einem echten, aber tragfähigen Kompromiss für den Rhein-Neckar-Kreis geführt“, sagte Landrat Stefan Dallinger nach der Sitzung der Verbandsversammlung des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) am Donnerstag, 22. März 2012 und ergänzte: „Ich habe den aktualisierten Zeitplan für den Rhein-Neckar-Kreis akzeptiert. Nach den zahlreichen Gesprächen bin ich sicher, dass auch die Oberbürgermeister und Bürgermeister der an den drei betroffenen S-Bahn-Linien im Rhein-Neckar-Kreis liegenden Städte und Gemeinden diesem zustimmen können.“

Die DB beabsichtigte, die zweite Stufe des S-Bahn-Ausbaus nicht wie bis vor wenigen Monaten noch vorgesehen, bis Ende Dezember 2015 betriebsbereit fertig zu stellen, sondern den Ausbau der Bahnhöfe im Rhein-Neckar-Kreis um bis zu drei Jahre hinauszuschieben. Die DB begründete dies mit der Erneuerung von zwei Kreuzungsbauwerken im Bereich Mannheim-Friedrichsfeld. Diese Verzögerung war nach Ansicht des Rhein-Neckar-Kreises und aller Städte und Gemeinden, die an den Strecken „Mannheim – Weinheim – Darmstadt“, „Mannheim – Schwetzingen – Waghäusel“ und „Heidelberg – Bruchsal“ liegen, nicht akzeptabel. So forderte Landrat Stefan Dallinger im Einklang mit den Oberbürgermeistern und Bürgermeistern die DB auf, den bisherigen Fertigstellungstermin zum Dezember 2015 einzuhalten. Der Rhein-Neckar-Kreis als Teil des siebtgrößten Ballungsraums in Deutschland braucht den Ausbau der S-Bahn, die gigantische Fahrgastzunahme der Vergangenheit unterstreicht dies und untermauerte die Forderung des Landrats und der Bürgermeister.

Die 2. Ausbaustufe der S-Bahn Rhein-Neckar umfasst die Modernisierung von insgesamt 87 Bahnhöfen, von denen bereits 38 Bahnhöfe bis Dezember 2011 realisiert wurden. 49 Stationen müssen noch umgebaut werden. Die ursprünglich angestrebte Fertigstellung aller Infrastrukturmaßnahmen bis Ende 2015 wird aufgrund von längeren Planungsabläufen sowie aus baubetrieblichen Gründen für einzelne Streckenabschnitte nicht erreicht. „Aber bis Ende 2015 werden weitere 29 Stationen modernisiert sein“, so Dallinger. „Der jetzt vorgestellte Bauzeitenplan ist ein mit den Vertragspartnern ausgehandelter Kompromiss zwischen maximalen Sperrpausen zum Bauen und möglichst geringen Eingriffen in den Fahrplan“, erläutert der Landrat weiter. Ermöglicht wurde dies unter anderem dadurch, dass für die Erneuerung von zwei Kreuzungsbauwerken im Bereich Mannheim-Friedrichsfeld nun alternative Baumethoden gewählt wurden, die den S-Bahn-Ausbau nicht mehr beeinträchtigen.

So können die Baumaßnahmen an der Strecke „Mannheim – Schwetzingen“ bis Ende 2015, diejenigen für „Schwetzingen – Graben-Neudorf“ bis Ende 2016 beendet werden. Der Zeitpunkt der Realisierung der Stationen „Schwetzingen-Nord“ und „Hockenheim“ wird derzeit geprüft. Der Ausbau der Gesamtstrecke bis Ende 2016 bleibt davon jedoch unberührt. Der Ausbau der Main-Neckar-Bahn „Mannheim – Weinheim – Darmstadt“ wird bis Ende 2015, einschließlich der Restabwicklung des Bahnhofs Mannheim-Friedrichsfeld, abgeschlossen sein. Für den Hauptbahnhof Weinheim gilt die Besonderheit, dass die Bahnsteige an den Gleisen 1 bis 3 ebenfalls bis 2015 S-Bahn-gerecht ausgebaut werden können, die übrigen Bahnsteige dann 2016. Die geplanten Bahnsteigverlängerungen an der Strecke „Heidelberg – Bruchsal“ können bis Ende 2017 fertig gestellt sein. Die DB betonte, dass die neue Zielsetzung zur Fertigstellung der Infrastruktur optimale Prozessabläufe sowie ein gemeinsames Handeln aller Projektbeteiligten voraussetzt.

Landrat Stefan Dallinger dankte abschließend allen, die sich in den Prozesse eingebracht haben. „Mir persönlich war es wichtig, dass die Oberbürgermeister und Bürgermeister der betroffenen Kreiskommunen von Anfang an in den Prozess eingebunden und auch regelmäßig über den Fortgang der Verhandlungen informiert waren“, betont Dallinger. Am vergangenen Freitag hatte er final mit den Vertretern der DB verhandelt und konnte punktuell noch weitere Verbesserungen für den Rhein-Neckar-Kreis erzielen. Den abschließend vereinbarten Zeitplan werden die Vertreter der DB bei einem Gespräch im Heidelberger Landratsamt am Mittwoch, 28. März 2012, den Oberbürgermeistern und Bürgermeistern der an den drei S-Bahn-Strecken im Rhein-Neckar-Kreis liegenden Städte und Gemeinden vorstellen.

„Ich freue mich, dass es gelungen ist, dem S-Bahn-Ausbau im Rhein-Neckar-Kreis zu einem weiteren Erfolg zu verhelfen“, so das Fazit von Dallinger.

Landrat Dallinger im Interview zur Finanzlage: „Wir stehen vor vielen Unwägbarkeiten im Sozialetat.“


Kreistagssitzung am 11. Oktober 2011 in Edingen-Neckarhausen: Der Haushaltsentwurf 2012 wurde angenommen.

Guten Tag!

Edingen-Neckarhausen/Rhein-Neckar, 16. Oktober 2011 (red) Am vergangenen Dienstag tagte der Kreisrat in Edingen-Neckarhausen. Hauptthema: Der Haushaltsentwurf 2012. Landrat Stefan Dallinger (CDU) stellte den Haushalt in einer halbstündigen Rede vor: Oberstes Ziel ist die Reduzierung der Verschuldigung auf 100 Millionen Euro bis Ende 2015.

Von Hardy Prothmann

Insgesamt umfasst der Haushalt ein Volumen von rund 512 Millionen Euro für das Jahr 2012 – rund 28 Millionen mehr als für das Jahr 2011. Am Jahresende wird der Kreis voraussichtlich 115,5 Millionen Euro Schulden haben. Bis 2015 sollen der Schuldenstand auf 100 Millionen Euro gesenkt werden.

Landrat Stefan Dallinger, seit 2010 im Amt als Nachfolger von Jürgen Schütz, hat erstmals „Leitsätze“ definiert. So sollen neben den gesetzlichen Aufgaben die Themenkomplexe Jugend und Soziales, Bildung, nachhaltige Finanzwirtschaft, Klimaschutz und Wirtschaftsförderung eine besondere Beachtung finden.

Der Kreisrat nahm den Entwurf an. Jetzt wird der Entwurf in den Fachausschüssen nochmals beraten und soll am 13. Dezember 2011 verabschiedet werden.

Landrat Dallinger betonte, dass ihm an einer finanziellen Entlastung der Kommunen gelegen sei, was in diesem und im kommenden Jahr auch durch höhere Steuereinnahmen und einer kleinen Senkung der Kreisumlage um 0,5 Prozentpunkte auf dann 31 Prozentpunkte auch möglich ist.

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Die Spielräume sind nicht groß – vor allem im Sozialbereich gibt es „feste Kosten“ von knapp 162 Millionen Euro netto, ohne Personalkosten. In diesem Jahr wendet der Kreis erstmalig das neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen an und startete mit einer „Eröffnungsbilanz“. Danach verfügt der Kreis über ein Basiskapitalvermögen von 156,5 Millionen Euro – was wenig ist. Allerdings sind hier Immobilienwerte nicht eingerechnet, da diese an den Eigenbetrieb „Bau und Vermögen“ ausgegliedert sind. Das ist leider wenig transparent.

Im Rhein-Neckar-Kreis (RNK) leben rund 537.000 Menschen in 54 Kommunen – womit der RNK der einwohnerreichste Kreis Baden-Württembergs und der fünftgrößte in Deutschland ist.

Im Interview mit unserer Redaktion stellt Landrat Stefan Dallinger die Lage des Kreises aus seiner Sicht dar (Anm. d. Red.: „Wir bitten die leichte Unschärfe infolge technischer Probleme zu entschuldigen).

Wir dokumentieren außerdem die Rede des Landrats bei der Kreistagssitzung in Edingen-Neckarhausen:

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Landrat Dallinger vereidigt

Guten Tag!

Ladenburg/Rhein-Neckar, 21. Juli 2010. Bei der Kreistagssitzung am 20. Juli 2010 in Heddesheim wurde der Landrat Stefan Dallinger von Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner im Heddesheimer Bürgerhaus vereidigt. [Weiterlesen…]

Fotostrecke: Landrat Schütz geht in Ruhestand – Dallinger übernimmt

Guten Tag!

Rhein-Neckar-Kreis, 30. April 2010. Am 29. April 2010 hat sich der langjährige Landrat Dr. Jürgen Schütz in den Ruhestand verabschiedet – der beginnt am 1. Mai 2010. Dann ist Stefan Dallinger der neue Landrat des Rhein-Neckar-Kreises.

Landrat Dr. Jürgen Schütz (links seine Ehefrau Gisela). Bild: rnb

Wir haben die Veranstaltung dokumentarisch fotografiert.

Viel Freude mit den Fotos:

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Anmerkung der Redaktion: Die Bildunterschriften folgen.

Einen schönen Tag wünscht
Das ladenburgblog

Dokumentation: Die Rede von Landrat Schütz zur Einweihung der Martinsschule

Guten Tag!

Ladenburg/Region Rhein-Neckar, 25. Februar 2010. Der Landrat des Rhein-Neckar-Kreises, Dr. Jürgen Schütz, hat zur Eröffnung der neuen Martinsschule eine umfangreiche Rede gehalten. Da die Rede wichtige Aussagen zur Schule trifft und die hohe Bedeutung dieser Einrichtung unterstreicht, dokumentier die Redaktion die Rede in voller Länge

Rede zur offiziellen Einweihung der Martinsschule von Dr. Jürgen Schütz

„Verehrte Gäste,
heute ist einer der schönsten Tage meiner bald zu Ende gehenden 24-jährigen Amtszeit als Landrat. Denn jetzt weihen wir gemeinsam die neue Martinsschule hier in Ladenburg ein. Beinahe zehn Jahre lang hat dieses Projekt eines Neubaues unserer regionalen Schule für körper- und mehrfach behinderte Kinder mich in meiner Arbeit begleitet, ja, hatte sogar oberste Priorität. Und nun, nach vielen Gesprächen, Verhandlungen, Vereinbarungen, nach einem Architektenwettbewerb, Spatenstich, Richtfest, nach knapp zwei Jahren Bauzeit, dem Umzug einer ganzen Schule an einen neuen Standort, ist es soweit. Das erfüllt mich mit großer Freude, ebenso wie Ihrer aller Anwesenheit, und geteilte Freude ist bekanntlich doppelt so fein…

Aus der großen Schar der Gäste, die, wie schon beim Ersten Spatenstich und beim Richtfest zum Beginn ganz gekonnt von der Schülerfirma mit Cocktails bewirtet wurden – herzlich Dank Euch allen ebenso wie den Mitgliedern der Schülerband „Crazy-Schülers“ und den kooperativ-integrativen Klassen 6 und 8, die diese Feierstunde musikalisch und mit Beiträgen umrahmen, – will ich einige wenige namentlich begrüßen.

Ich heiße Herrn Regierungspräsidenten Dr. Rudolf Kühner, der nachher als Vertreter der Landesregierung zu uns sprechen wird, herzlich willkommen. Mit ihm und seinem Haus standen wir oft im Kontakt, wenn es um Raumplanung und Zuschüsse für die neue Schule ging. Gerne wäre auch Kultusstaatssekretär Wacker gekommen, doch da heute die neue Landesregierung vereidigt wird, muss er in Stuttgart anwesend sein. Voll Dankbarkeit erinnere ich an dieser Stelle noch einmal an den Besuch (2004) der damaligen Kultusministerin Dr. Annette Schavan, die sich von unseren Vorstellungen überzeugen ließ und ebenso wie Ministerpräsident Günter Oettinger (2006) einen Neubau der Martinsschule und eine finanzielle Förderung (6,4 Millionen Euro) durch das Land unterstützt hat.

Ich habe die neue Martinsschule einmal als Bauwerk mit Symbolcharakter bezeichnet. Dabei erinnerte ich mich noch gut, was mein ehemaliger Chef im Innenministerium und spätere Bundespräsident Roman Herzog einmal gesagt hat: „Über die Zukunft unserer Gesellschaft entscheidet die Gegenwart unserer Kinder“, waren seine Worte. Sicher war die alte Martinsschule noch gut in Schuss, doch sie wurde der ständig steigenden Zahl der schwerst mehrfach behinderten Kinder, die zudem oft Medizinische Behandlungspflege brauchen, nicht mehr gerecht. Deshalb ging es darum die Gegenwart zu verbessern, wofür sich alle kommunalen Partner dieser überregional bedeutenden Schule zu diesem Neubau am Ortsrand Ladenburgs entschlossen.
Herzlich begrüße ich meinen Kollegen Landrat Matthias Wilkes für den Kreis Bergstraße, der nachher ebenfalls zu uns sprechen wird, Erster Bürgermeister Christian Specht für die Stadt Mannheim sowie Herrn Brühl, den Leiter des Schulverwaltungsamtes für die Stadt Heidelberg. Lassen Sie mich Ihnen und den Vertretern Ihrer Gremien, die ich ebenfalls, wie unsere Kreisrätinnen und Kreisräte, herzlich willkommen heiße, auch an dieser Stelle noch einmal für die partnerschaftlich-kooperativen Beziehungen und die Finanzierung dieses 28,2 Millionen Euro-Projektes danken. Sie sind für die uns anvertrauten Kinder wirklich zukunftsweisend! Ein herzlicher Gruß gilt auch meinem Nachfolger, Stefan Dallinger, der heute ebenfalls mit dabei sein kann. Dieses Projekt ist abgeschlossen, aber er weiß, dass noch einige weitere, die es noch zu Ende zu bringen gilt, auf ihn warten-€¦

Ich glaube, auch für die Stadt Ladenburg ist heute ein großer Tag. Nicht nur, dass der Schulstadt ein weiterer Mosaikstein hinzugefügt wird, der eigentlich, auch diesen Begriff habe ich einmal verwendet, ein Edelstein ist. Denn mit ihrer anspruchsvollen Architektur und Umfeldgestaltung stellt die neue Martinsschule ein selbstbewusst-gelungenes städtebauliches Entree der alten Römerstadt dar. Bürgermeister Rainer Ziegler ist heute ebenfalls unter uns und wird ein Grußwort sprechen. Seien Sie und die Mitglieder des Stadtrates herzlich gegrüßt und bedankt für die Unterstützung der Stadt.

Wenn ich die Architektur anspreche, sind wir beim Architektenehepaar Maximilian Otto und Ursula Hüfftlein-Otto angelangt, die uns nachher ebenfalls einige Worte zu Ihrer Arbeit sagen werden. Ich begrüße Sie beide und Ihr Team des Stuttgarter Architektenbüros „OHO“ ganz herzlich und lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: Es hätte uns kaum etwas Besseres als die Zusammenarbeit mit Ihnen passieren können. Vom Planentwurf über die Ausführung und die Arbeit mit den am Bau beteiligten Ingenieurbüros und Firmen – denen ich alle für ihre Arbeit danke – bis hin zur Einhaltung von Zeit- und Kostenplan waren Sie unserem Eigenbetrieb Bau und Vermögen, uns allen ein ausgezeichneter Partner. Für die rund 240 Kinder, die künftig hier zur Schule gehen, haben Sie beinahe eine kleine Stadt geschaffen, die durch die verwendeten Baumaterialien und die Einbindung in die Landschaft zwischen Ladenburg und Schriesheim sowie das ihr eigene Modulkonzept schon für viel Aufsehen gesorgt hat. Wäre die Schule bereits im September fertig gewesen, hätten der Kreis und Sie beim Auszeichnungsverfahren „Beispielhaftes Bauen Rhein-Neckar-Kreis – 1999 bis 2009“ der Architektenkammer Baden-Württemberg ganz gewiss einen Preis eingeheimst, so begeistert war die Jury.

Apropos Modulkonzept: Das ist für Versorgung der schwerst-pflegebedürftigen und schwerst mehrfach behinderten Kinder und Jugendlichen eine ausgezeichnete Sache. Vor allem, weil wir damit noch bessere pädagogische Förderung, therapeutische Maßnahmen, Betreuung und Versorgung ermöglichen. Denn die Nähe im Modul erreicht viel Positives, die Kommunikation im Team, der Einsatz technischer Hilfsmittel bei der Pflege und Betreuung wird erleichtert, die physische und psychische Belastung der Mitarbeiter reduziert. Das gibt mir Gelegenheit, mich bei allen, die sich hier vor Ort für die Kinder der Martinsschule engagieren, ganz herzlich Danke zu sagen, von der Schulleitung über Pflegekräfte und Betreuungspersonal bis hin zum Elternbeirat mit Anita Baro und dem Förderverein mit Jürgen Vosslo an der Spitze. Sie alle haben sehr aktiv an der Ideenfindung und Planung der neuen Schule mitgewirkt – gerne nennen will ich auch die extra eingerichtete Projektgruppe mit Ursula Grabbert, Ingrid Linsenmeyer-Wenz und Peter Hellriegel, die unseren Schulleiter Kurt Gredel und dessen Vorgänger Paul Hennze, sowie die Stellvertreterin Brigitte Spies-Bechtel unterstützt haben. Ein Dankeschön gilt zudem den Mitgliedern des Kollegiums, die die Ferien geopfert haben, um den Umzug in der vergangenen Woche zu realisieren. Schön, dass Sie alle da sind, ebenso wie Pflegekräfte und Betreuungspersonal, die ich gerne in meinen Dank mit einschließe. Ohne jetzt alle namentlich erwähnen zu können, will ich hier nicht vergessen den großen Kreis der Kooperationspartner und das bestehende Netzwerk der Martinsschule, in dem sich Schulverwaltung und Schulen, die Bundesagentur für Arbeit und viele mehr engagieren. Dazu zähle ich auch die Vertreter der Presse, die uns über die ganze Zeit so ausführlich zu diesem Thema begleitet haben! Überblickt man dies alles, könnte man beinahe sagen, ein Märchen ist wahr geworden, denn selten bringen sich so viele Menschen über eine so lange Zeit so beharrlich, mit Fantasie und so intensiv für eine Sache ein.

In Abwandlung eines Bibelwortes könnte man auch sagen: Sie alle suchen der Kinder Bestes, was mir Gelegenheit gibt, die Vertreter der Kirchen in Ladenburg herzlich zu grüßen. Die Schule trägt ja den Namen eines der berühmtesten Heiligen, und vielleicht hat jeder, der sich für unsere Kinder und Jugendlichen hier in der Schule engagiert, ein klein wenig von St. Martin. Heute wie damals braucht es den Martin, der hinschaut, der Not wahrnimmt und seinen Mantel teilt. Und heute ist das der Mantel der Güte und Nähe, der Mantel der Sorge und Anteilnahme, der Mantel tatkräftiger Hilfe.
Damals war es ein frierender Bettler im Schnee. Wie Martin ihm in seiner Not begegnet ist, daran erinnert die große Stahlskulptur, die der in Hördt/Pfalz lebende Künstler Andreas Helmling für den Verkehrskreisel vor der Schule geschaffen hat. Trotz ihrer Dimension (6 to schwer, Gesamthöhe 3,50 m) strahlt die scherenschnittartige Skulptur eine unglaubliche Leichtigkeit aus und wirkt äußerst lebendig. Ich freue mich sehr, dazu schon viel Positives von Menschen aus der Stadt vernommen zu haben. Die Plastik schlägt so den Bogen von der Verehrung des heiligen Martin, die in Ladenburg eine lange Tradition hat, zur Moderne und fordert, wie auch der Künstler sagt, zu Humanität auf.

Eine ganz andere künstlerisch gestaltete Skulptur aus Aluminium steht direkt im Eingangsbereich der neuen Schule. Geschaffen hat sie der Heidelberger Künstler Pieter Sohl, der auch die weitere künstlerische Ausgestaltung der Schule übernommen hat. Es war für ihn eine echte Herausforderung besonders für die Kinder zu arbeiten, hat er mir gestanden. Zudem musste es zu der wunderschönen Architektur passen und die einzelnen Bauelemente unterstützen. Auch wollte Pieter Sohl nicht nur kindergerecht gestalten, sondern für Lehrer, Betreuer und Besucher insgesamt ein Seherlebnis schaffen. Ich denke, das ist ihm gelungen. Sein besonderer Wunsch war es, die Fantasie der Kinder anzuregen und nicht, wie meist üblich, nur vor dem Eingang als gängige Kunst am Bau ein „Schmuckstück“ zu platzieren. Diese Begrüßungsskulptur gibt es, und eigentlich besteht sie aus dem Grundriss der Schule (und wäre vielleicht auch ein schönes „Schullogo“). Doch auch innen entdeckt man, gleich wo man steht oder geht, immer wieder einen fröhlichen Farbtupfer. Und die beweglichen Wände innen sollen besonders einladen, sich nach Lust und Laune ein Bild zu drehen – auch mit dem Hintergedanken einer pädagogischen Funktion.

Meine Damen und Herren, wie man es also dreht und wendet: Mit der neuen Martinsschule haben wir eine moderne, offene und freundliche Schule geschaffen. Wir haben geduldig daran gearbeitet, den behinderten Kindern eine bessere Chance auf einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Die investierten Gelder sind gut angelegt, die Schule wird im Laufe der Jahre noch weiter an Kontur gewinnen und jedem einzelnen Kind und jedem Jugendlichen hier einen optimalen Weg der Förderung bieten. Ich hoffe und wünsche, dass auch Sie – so wie ich – heute damit einen Augenblick der Dankbarkeit erleben und dass sich alle, die hier arbeiten, und besonders die Kinder, in der neuen Martinsschule wohlfühlen und das Lernen Freude macht.“

Anmerkung der Redaktion: Es handelt sich um die schriftliche Fassung der Rede. Der mündliche Vortrag kann davon abweichen.

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Fotostrecke: Die Einweihung der Martinsschule

Guten Tag!

Ladenburg/Region Rhein-Neckar, 25. Februar 2010. Die neue Martinsschule bietet zur Zeit 235 behinderten und schwerst-behinderten Kindern Ausbildung und Betreuung. Am 24. Februar wurde die Schule offiziell eingeweiht.

Spielecke: Die Martinsschule ist auf den ersten Blick eine Schule. Aber eine besondere. Bild: ladenburgblog

Gut 150 Gäste waren zur Einweihung der Martinsschule gekommen. Die Redaktion zeigt Fotos der Einweihung und Impressionen, wo und wie die Kinder dort unterrichtet und betreut werden.

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Das ladenburgblog

Hintergrund: Die neue Martinsschule

Guten Tag!

Ladenburg/Region Rhein-Neckar, 25. Februar 2010. Daten und Fakten zur heute eingeweihten Martinsschule in Ladenburg: 28,2 Millionen Euro hat der Schulbau gekostet. Unterrichtet werden aktuell 235 behinderte und schwerst-behinderte Kinder.

Der Rhein-Neckar-Kreis informiert in einer Presseinformation:

Zwei Freunde umarmen sich. Die Skulptur des Künstlers Pieter Sohl formt den Grundriß der Schule nach. Bild: lblog

„Die neue Martinsschule ist der Nachfolgebau für die bestehende Martinsschule, die momentan 235 Kinder aus Mannheim, Heidelberg, dem Rhein-Neckar-Kreis und dem Kreis Bergstraße unterrichtet und seit 1978 als regionale Gemeinschaftsaufgabe geführt wird.

Ein Neubau war notwendig geworden wegen der sich stetig vergrößernden Schülerzahl, der Zunahme des Behindertengrades, darunter viele Schwerst-Mehrfachbehinderungen, den geänderten, sonderpädagogischen Gegebenheiten und den höheren baurechtlichen Anforderungen, insbesondere Sicherheitsansprüche aus dem Brandschutz.

Mit 28,2 Millionen Euro ist der Schulneubau das größte Hochbauprojekt des federführenden Rhein-Neckar-Kreises. Die Finanzierung erfolgt durch die regionalen Partner, entsprechend der Schülerzahlen vom Oktober 2005.

So entfallen auf den Rhein-Neckar-Kreis (65 Kinder, 30,5 %, 6,649 Millionen Euro; Heidelberg, 13 Kinder, 6 %, 1,308 Millionen Euro, Mannheim (90 Kinder, 42 %, 9,156 Millionen Euro und Kreis Bergstraße (46 Kinder, 21,5 %, 4,687 Millionen Euro; das Land zahlt einen Zuschuss von 6,4 Millionen Euro).

Die neue Martinsschule hat rund 12.600 qm Fläche, einen umbauten Raum von 51.000 Quadratmeter und steht auf einem knapp 19.000 qm großen Baugrundstück.

Das gesamte Schulgebäude ist in die Bereiche Zentralfunktionen und Klassenmodule gegliedert.

Die Zentralfunktionen – Foyer, Versorgungs- und Speisebereich, Sporthalle und Schwimmhalle sind im Erdgeschoss des Gebäudes angeordnet.

Die 8 Klassenmodule mit Klassenräumen, Therapie- und Pflegebereichen sind um -½ Geschoss nach unten bzw. ein -½ Geschoss nach oben an den Zentralbereich angebunden. Die Erschließung erfolgt über Rampen und 2 Aufzüge.

Das zweigeschossige Schulgebäude bildet verschiedene Höfe aus, die sich in Lage, Funktion und Ausstattung unterscheiden. Um allen Klassen einen ebenerdigen Ausgang in die Freiräume zu ermöglichen, befinden sich die Höfe hinsichtlich der Höhenabwicklung auf drei unterschiedlichen Niveaus (Niveau Eingang, Werkhof, Gartenflächen zwischen den grünen Klassenzimmern, Zentraler Pausenhof, Niveau für die unteren Klassenmodulen wie Mauerhof, Schulgarten, Wellengarten und Niveau für grüne Klassenzimmer). Die Niveauunterschiede sind mit Stützmauern aus Drahtschotterkörben bewerkstelligt.

Die Schule hat drei Schwimmbecken: Therapiebecken mit Hubboden, Whirlpool, Bewegungsbecken.

Bei der „Klimatisierung“ – außer der Möglichkeit der Fensterbelüftung – kommt das Bauer-Optimierungs-System zum Einsatz. Das System wird durch die meteorologischen Wetterlagen inspiriert und arbeitet mit unterschiedlichen Luftdrücken. Ergänzend hierzu werden keine festen Luftwechselraten verwendet, die Räume erhalten je nach gemessener Luftqualität mit variablen Volumenströmen.“

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„Zusammen sind wir eins“ – Einweihung der Martinsschule

Guten Tag!

Ladenburg/Region Rhein-Neckar, 25. Februar 2010. Der Schulbeginn war am Montag. Am Mittwoch, den 24. Februar 2010, wurde die Martinsschule in Ladenburg offiziell eingeweiht. In der Schule werden 235 behinderte und schwerst behinderte Kinder unterrichtet und betreut. Landrat Dr. Jürgen Schütz bezeichnete die neue Martinsschule als „Edelstein.“ Gut 150 Gäste waren zur Einweihung gekommen.

Von Sabine Prothmann

Die Kinder der Martinsschule haben bei der internen Einweihungsfeier vor zwei Tagen die Parole „Zusammen sind wir eins“ auf ein Plakat über ihren Alltag und ihr Leben in der Schule geschrieben. Kürzer und besser kann man kaum beschreiben, was die heutige Einweihungsfeier des Neubaus in der Hirschberger Allee 2 vermittelt hat.

Kinder führen den "Umzugszug" auf. Bild: ladenburgblog

Die Kinder, die Eltern und die Lehrer haben schon sehr früh erfahren, dass sie zusammenhalten müssen, um stark zu sein. Dass sie gemeinsam kämpfen müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Und dass sie sehr viel Hilfe brauchen, um sich eine Zukunft zu realisieren. Mühe-, aber hoffnungsvoll.

Die Martinsschule wurde 1978 schon einmal eröffnet. Doch die alte Schule ist im Laufe der Zeit zu klein geworden. Die Konzeption, die Planung und die Finanzierung haben viel Mühe und Zeit gekostet – sehr viele Menschen haben an diesem Projekt gearbeitet. Am Montag konnten 235 Schüler zusammen mit 105 Lehrern und 46 Kreisbediensteten in diesen wunderbaren Neubau einziehen. Die Mühe hat sich gelohnt.

Oberste Priorität.

Einer dieser Menschen ist der Landrat Dr. Jürgen Schütz. Und man glaubt ihm, wenn er in seiner Ansprache sagt: „Dies ist heute ist einer meiner schönsten Tage. Beinahe zehn Jahre lang hast dieses Projekt eines Neubaus unserer regionalen Schule für körper- und mehrfach behinderte Kinder mich in meiner Arbeit begleitet, ja, hatte sogar oberste Priorität.“

28,2 Millionen Euro hat das Projekt gekostet. Das ist viel Geld, aber es ist gut investiert.

Schütz bezeichnete die neue Martinsschule als ein Bauwerk mit Symbolcharakter und zitierte den Bundespräsidenten a. D. Roman Herzog: „Über die Zukunft unserer Gesellschaft entscheidet die Gegenwart unserer Kinder.“

Landrat Dr. Jürgen Schütz: "Einer meiner schönsten Tage." Bild: lblog

Der Neubau war durch die ständig steigende Zahl der hier unterrichteten Kinder notwendig geworden. Diese benötigen oft eine medizinische Behandlungspflege.

„Edelstein“ in Ladenburg.

Mit ihrer anspruchsvolle Architektur und Umfeldgestaltung stelle die Martinsschule ein gelungenes städtebauliches Entrée zur alten Römerstadt dar – ein weiterer Mosaikstein der Schulstadt. „Ein Edelstein“, sagte Schütz. Die Einweihung sei damit auch ein großer Tag für die Stadt Ladenburg.

Das Architektenehepaar Maximilian Otto und Ursula Hüfftlein-Otto und ihr Team des Stuttgarter Architektenbüros „OHO“ haben beinahe eine kleine Stadt geschaffen, eingebunden in die Landschaft zwischen Ladenburg und Schriesheim.

Schütz hob das Modulkonzept des Neubaus besonders hervor. Dieses ermögliche mehr als nur eine Versorgung, bessere pädagogische Förderung sowie therapeutische Maßnahmen der schwerst mehrfach behinderten Kinder und Jugendlichen.

Enormer Einsatz.

Der Einsatz des Rektors Kurt Gredel, des Kollegiums, das seine Ferien für den Umzug opferte, das des Elternbeirats, des Fördervereins, der Pflegekräfte und des Betreuungspersonals so wie der Kooperationspartner und vieler anderer mehr hätten die Realisierung des Projekts erst ermöglicht.

„Ein Märchen ist wahr geworden, denn selten bringen sich so viele Menschen über eine so lange Zeit so beharrlich, mit Fantasie und so intensiv für eine Sache ein.“ Und: „Sie alle suchen der Kinder Bestes.“

Schütz erinnert auch an den Namenspatron der Schule, den Heiligen Martin. „Einer der hinschaut, der Not wahrnimmt und seinen Mantel teilt.“

Schulleiter Kurt Gredel (links) mit Bürgermeister Ziegler. Bild: lblog

Besonders lobte Schütz auch die Skulptur des Heidelberger Künstlers Pieter Sohl, die am Eingang steht: Zwei Freunde, deren Körper den Grundriss der Schule zeigen, umarmen sich.

Ort der Unterstützung.

Der Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner bezeichnete den Neubau der Martinsschule als Ort des Lebens, Ort der Beratung und Unterstützung. „Ja, sagen hier die Schüler, ja, sagen hier die Eltern, ja, sagen hier die Lehrer.“

Die Metropolregion und Baden-Württemberg könnten stolz sein auf diese Einrichtung, auf diesen Ort der Begegnung, des Miteinanders, des Lernens, des Förderns und Forderns, der zu einem Stück Heimat wurde.

„Die Finanzierung von sozialen Projekten ist ein Maßstab der Menschlichkeit und der Qualität einer Gesellschaft insgesamt“, sagte Landrat Matthias Wilkes als Vertreter der Kommunalen Partner für den Kreis Bergstraße.

Die staatlichen Vertreter seien oft weit entfernt, doch die Landes- und Kommunalpolitiker konnten und wollten beim Einsatz für behinderte Kinder nicht ausweichen. Wilkes ist so sozialisiert worden. Sein Vater war Lehrer für gehörlose Menschen.

Viel zu schultern.

„Es ist ein guter und großer Tag für unsere Stadt“, sagte Bürgermeister Rainer Ziegler in seiner Ansprache. Ladenburg sei gerne eine Schulstadt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, doch „für die Martinsschule haben wir die Rolle des Schulträgers nicht, dafür bedarf es breiterer und stärkerer Schultern“.

"Lichtertanz" zur Einweihung. Bild: lblog

Aber, so betonte der Bürgermeister, Ladenburg sei von Herzen gerne Heimat für diese Schule: „Die Menschen in unserer Stadt freuen sich, wenn die Schüler unterwegs sind, teilnehmen und teilhaben.“

Die Lage des Neubaus sei angebunden an die Stadt und an die Natur, gelegen am Kandelbach und in der Nähe des Waldparks.

Es gab ein ehrgeiziges Ziel: Es sollten pädagogische und medizinische Voraussetzungen geschaffen werden, die sich baulich an die Stadt anschmiegen und in die Natur integrieren. „Das haben die Architekten mit diesem baulichen Ensemble überzeugend erreicht“, sagte Bürgermeister Ziegler: „Vor 32 Jahren war die Martinsschule ein Vorzeigeprojekt. Und dies ist auch jetzt wieder eindrucksvoll gelungen.“

Wie ein kleines Dorf.

Als eine Schule wie ein kleines Dorf zwischen Stadt und Landschaft beschrieb der Architekt Maximilian Otto bei der symbolischen Schlüsselübergabe an Landrat Dr. Schütz und den Sonderschulrektor Kurt Gredel seinen Neubau der Martinsschule.

Es gibt hier einen Bahnhof, einen Marktplatz, eine Cafeteria, Sporthalle und Schwimmbad, Häuser aus Backstein, aus Holz, eckig oder „kartoffelig“ rund, grau, blau, maigrün.

Es gibt Gassen, Plätze und selbständig „erfahrbare“ Wege. Spielräume innen wie außen, als Bühne für Begegnung und Kommunikation.

Besonders bedankte sich der Architekt dafür, „dass sie uns haben machen lassen“.

Beeindruckendes Miteinander.

Beeindruckender als die Architektur ist aber das Miteinander der Schüler, der Eltern und Lehrkräfte.

"Crazy Schülers" haben Spaß und rappen. Bild: lblog

Es ist beeindruckend, wenn die Schülerband „Crazy Schülers“ auftritt. Es ist berührend, wie die 6. Klasse ihren „Umzugszug“ darstellt. Es ist ergreifend, wie sich die 8. Klasse zum Lichtertanz bewegt und singt.

„Wir sind hier vier Schulen in einer“, sagt Peter Hellriegel, Leiter der Frühberatung: „Eine Grund-, eine Haupt-, eine Förderschule und eine Schule für Geistigbehinderte.“ Er und andere Lehrer führen die Gäste nach den Einweihungsreden durch das Schulgebäude.

Entdeckung der Langsamkeit.

Viele Menschen drängen durch die Flure, Rampen und Treppen. Dazwischen kommt man ins Stocken, wenn zum Beispiel eine gehbehinderte Schülerin die Treppen mühsam erklimmt. „Sich in einer Behinderten-Schule zu befinden, ist die Entdeckung der Langsamkeit“, sagt eine Mutter.

Dieses helle und freundliche Gebäude steckt voller Sonderanfertigungen und Sondereinrichtungen.

Ein Geländer kann nicht nur ein Geländer sein. Ein Schutz ist nötig, damit die Kinder sich nicht verletzen.

Ein Schwimmbad ist nicht einfach ein Schwimmbad. Es ist viel wärmer, 32-° Grad Celsius. Damit die behinderten Kinder nicht auskühlen, sondern ihre Körper und sich entspannen können. Es hat eine Transportschiene, damit auch Rollstuhlkinder in eines der drei Becken gehoben werden können.

125 Schüler sind Rollstuhlkinder.

Die vielen Details in diesem einzigartigen Gebäude sind teuer, aber sie tragen den Bedürfnissen der Kinder Rechnung.

Wie in der großen Turnhalle. Da gibt es Kletterwände für die, die viel können. Und Kletterebenen für die, die weniger können. Ein großes Trampolin für die, die hüpfen können. Aber auch für die, die nur gelagert werden und sich an den Schwingungen freuen.

Die Schülerschaft ist breit gefächert und so ist auch die Einrichtung. Hier muss auf jeden Einzelnen individuell eingegangen werden. Das geht gar nicht anders.

Und das tut man hier gemeinsam, denn „zusammen sind wir eins.“

Fotostrecke: Die Einweihung der Martinsschule
Hintergrund: Die neue Martinsschule