Ladenburg, 25. September 2014. (red/pm) Am Sonntag, den 05. Oktober, findet um 14:30 Uhr in der Lobdengauhalle die Musical-AuffĂĽhrung von „KISI – God’s singing kids“ statt. Ende Oktober 2013 hatten sie ihren ersten Auftritt in Ladenburg. [Weiterlesen…]
Musical „Paulus – von Gott berufen“
Ferien mit dem BĂĽrgermeister
Ladenburg, 28. August 2014. (red/pm) Im Rahmen des Ferienprogramms lädt BĂĽrgermeister Ziegler am Donnerstag, den 04. September, von 16:00 – 18:00 Uhr, alle Kinder und Jugendlichen im Alter von 08 bis 14 Jahren in das Rathaus ein. [Weiterlesen…]
Die Geister sind los

Foto: Stadtbibliothek Ladenburg
Information der Stadtbibliothek Ladenburg:
„Weihnachten ist etwas fĂĽr Dummköpfe!“ so verspottet der geizige Mr. Scrooge die Kinder, die mit fröhlichen Augen das Fest erwarten. Allein in seiner Stube mit trocken Brot will er Weihnachten verbringen und sein Geld zählen. BloĂź nichts abgeben, auch nicht fĂĽr Menschen in Not. Gemein und kalt an Heiligabend – da kann es passieren, dass einen die Weihnachtsgeister besuchen.
Der erste Geist zeigt ihm die weihnachtlichen Freude seiner Kindheit, der zweite, unter der tatkräftigen Mithilfe der kleinen Theatergäste, die Freude am BaumschmĂĽcken und Singen in der Gegenwart. Der dritte Geist lässt ihn hören, was andere ĂĽber ihn reden- und dann muss er sich endlich eingestehen, dass er zwar reich, aber einsam und ohne Freunde ist. [Weiterlesen…]
Diese Woche: Tipps und Termine
Rhein-Neckar, Tipps und Termine für den 14. bis 20. Oktober 2013. Montags erscheinen unsere Veranstaltungstipps für die laufende Woche. Die Redaktion nimmt gerne weitere Termine und Anregungen auf. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie am Ende der Seite.
Mehr Veranstaltungen vor Ort finden Sie ins unseren Kalendern auf allen Blogseiten im MenĂĽ Nachbarschaft im MenĂĽ “Termine”. [Weiterlesen…]
Von Wurzeln und FlĂĽgeln

Es gibt viel Literatur zu diesem Thema. Quelle: Francke-Buchhandlung
Rhein-Neckar, 08. Oktober 2012. Gestern waren die Kinder noch im Kindergarten und heute ziehen sie aus. So kommt es zumindest Gabi und ihren Freundinnen vor. Das macht Kummer und birgt aber auch neue Möglichkeiten.
Okay, okay, wir haben es schon lange gewusst: Irgendwann ziehen sie aus. Und das kommt dann ganz plötzlich. Man hat das Gefühl erst vor Kurzem kamen sie in den Kindergarten, gestern in die Schule und und nur einen Augenblick später, ziehen sie aus.
Es gibt so einen netten, viel zitierten, ich glaube, indischen Spruch:
Solange Kinder klein sind,
gib ihnen tiefe Wurzeln,
wenn sie älter geworden sind,
gib ihnen FlĂĽgel.
Das mit den Wurzeln, meine ich, haben wir ganz gut hingekriegt, aber das mit den Flügeln ist ganz schön schwer.
Das vergangene Jahr, raste nur so dahin und auf das Abi zu. Klar, war mir bewusst, danach wird sich mein Sohn um einen Studienplatz bewerben und ziemlich sicher ausziehen. Und das ist auch gut so. Für ihn und für mich. Das ist der Lauf der Dinge. Und dann ist es plötzlich so weit. Und aus der Distanz schien alles einfacher.
Jetzt ist es ja nicht so, dass mich das Schicksal „verwaiste Mutter“ allein betrifft, sondern dass ein GroĂźteil meiner Freundinnen dies mit mir teilen. Ob die Kinder nun eine Ausbildung oder ein Studium machen.
Gemeinsam haben wir unsere Kinder in die Kindergärten geschickt, in die Grundschule, auf die weiterführenden Schulen. Wir hatten durchwachte Nächte als sie klein und krank waren und später, wenn sie zu spät oder nicht nach Hause kamen. Wir haben die Streitigkeiten mit Freunden mit durchlitten und ihr erster Liebeskummer war der unsere. Es gab die Höhen und die Tiefen und jeder, der Kinder hat, weiß wie hoch und wie tief es gehen kann.
„Ich bin froh, wenn Du mal ausgezogen bist und Deine Wäsche selbst wäschst!“ Diesen Satz hat wohl jeder mal gesagt oder zumindest gedacht. Und dann steht der Umzugswagen vor der TĂĽr, die Koffer sind gepackt – und man fĂĽhlt sich hundeelend.
Die Tochter einer Freundin hat einen Studienplatz in München bekommen, das ist ganz schön weit weg. Wir haben uns kennen gelernt, als wir die Kinderwagen unserer Erstgeborenen durch die Gegend schoben. Wir kamen ins Gespräch zwischen den Regalen im Drogeriemarkt, direkt vor den Windeln. Ihre Tochter war dreieinhalb, mein Sohn war zwei Wochen alt. Wir waren jung und leicht überfordert mit der neuen Lebensaufgabe. Jetzt 18 Jahre später, sind wir es wieder.
„Du musst den Schmerz zulassen“, hat sie zu mir gesagt, „ich habe tagelang immer wieder geheult, meine Tochter mit den Koffern am Bahnhof, das war ziemlich hart“.
Der Sohn einer anderen Freundin ist vor ĂĽber einem Monat in die Nähe von DĂĽsseldorf gezogen. Auch das ist sehr weit. „Er hat im Umzugswagen meine Hand bis Worms gehalten, das hat er schon seit Jahren nicht mehr gemacht“, erzählt sie.
Abschied und Neuanfang
„Mein Kind war am Wochenende da“, berichtet eine weitere Freundin und strahlt. „Plötzlich können wir wieder viel besser miteinander reden und meine Tochter ruft oft an und fragt nach meinem Rat, das war schon lange nicht mehr so“, erzählt sie glĂĽcklich.
Bei uns war es letzte Woche so weit. Mein Sohn hat einen Studienplatz an einer Uni bekommen, die keine 100 Kilometer entfernt liegt. „Du hast es gut“, sagten meine Freundinnen, „Du kannst fĂĽr einen Nachmittag dort vorbei fahren und er kann auch nur mal zum Mittagessen kommen“.
Doch Entfernung ist nicht alles. Denn hart sind die Umzugskartons, die im Zimmer stehen, die Bilder, die von der Wand genommen werden. Es ist ein Abschied nicht von dem Kind, sondern von einer Zeit. Es ist ein Abschnitt und es ist ein Neuanfang, für Eltern und Kinder. Es ist das Loslassen, das so schwer fällt.
Es ist der Alltag, der sich ändert: Man deckt für eine Person weniger den Tisch und im Supermarkt will man noch zu den Lieblingsspeisen greifen. Es ist eine Tür, die nicht mehr geöffnet und geschlossen wird. Es ist laute Musik, die nicht mehr durchs Haus halt. Es ist einfach mein Kind, das fehlt.
„Beim zweiten Kind, das auszieht, ist es schon leichter“, tröstet mich eine Freundin und sich selbst, deren Erstgeborener schon vor Jahren ausgezogen ist. Sie hat noch einen dritten Sohn, der noch zu Hause lebt, wenn er geht, wie ist es dann? DarĂĽber will sie nicht nachdenken.
Die Tochter einer Freundin bleibt noch ein Jahr zu Hause, sie macht ein Freiwilliges Soziales Jahr. „Manchmal wäre ich froh“, sagt sie, „sie wĂĽrde auch ausziehen“. Aber nur manchmal, gibt sie zu und ist froh, dass dies noch ein Jahr warten kann.
„So lange es ihm gut geht, ist es fĂĽr mich auch gut“, sagt eine Freundin. Sie hat ihren Sohn ĂĽber vier Wochen nicht gesehen. Jetzt habe er Heimweh, erzählt sie und fährt ihn besuchen.
Aktionismus ist gut gegen Kummer
Also letzte Woche war es nun so weit. Die Kartons waren gepackt, der Transporter gemietet. Schon in der Früh standen die Freunde meines Sohnes auf der Matte und packten Möbel und Umzugskisten ein. Und Aktionismus ist bekanntlich das beste Rezept gegen Kummer.
„Ich weiĂź im Moment nicht, wo ich hingehöre“, sagte mein Sohn dieser Tage:
Zuhause bin ich eigentlich schon weg und in meiner WG bin ich noch nicht angekommen.
„Du gehörst zu mir“, will ich sagen und weiĂź, dass es falsch ist. Denn, und hier bemĂĽhe ich den Spruch des libanesisch-amerikanischen Philosophen und Dichters Kahlil Gribran:
Deine Kinder sind nicht deine Kinder,
sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst.
(…)
„Das wird schon, das geht schneller als du denkst“, sage ich stattdessen und verspreche, ihn nächsten Sonntag zu besuchen.
Die Flügel sind schon da, aber jetzt müssen sie noch groß und kräftig werden. Für ihn und für mich.
(Das Buch „Gib mir Wurzeln, schenk mir FlĂĽgel“ gibt es bei Amazon.)
Entwicklung der Kleinkindbetreuung in Ladenburg
Ladenburg, 27. Juni 2012. (red/mb) Nach den Auswertungen des Rhein-Neckar-Kreises über die Versorgung der 0- bis 3-jährigen Kinder liegt Ladenburg mit Stand 31.12.2011 mit 37 Prozent im guten Durchschnitt. Jedoch zeigen die letzten statistischen Auswertungen, dass die Kinderzahlen in Ladenburg rückläufig sind. Deswegen wird es keine Neubauten für Kinderbetreuungseinrichtungen geben.
In den Ladenburger Kindergärten sind im aktuellen Bedarfsplan 32 Plätze für Kinder zwischen 2 und 3 Jahren ausgewiesen. Zudem bestehen nach Darstellung der Stadt 3 Kleinkinbetreuungseinrichtungen mit ingesamt 42 Plätzen.
Bei Postillion e.V. können 20 Kinder ab dem ersten Lebensjahr, bei Kinder-Ladenburg 12 Kinder und bei Pfiff e.V. 10 Kinder ab dem zweiten Lebensjahr aufgenommen werden. Außerdem gibt es noch 11 Tagespflegepersonen, die ingesamt 35 Kinder ab dem ersten Lebensjahr betreuen können. Damit sind in Ladenburg statistisch insgesamt 109 Plätze für Kinder vom ersten bis zum dritten Lebensjahr vorhanden.
Am 31. 12. 2011 zählte man in Ladenburg 189 Kinder zwischen eins und drei Jahren. Somit erreicht der Versorgungsgrad mit einem Betreuungsplatz in dieser Altersgruppe bei 109 Plätzen 58 Prozent. Trotzdem zeigen die letzten statistischen Auswertungen, dass die Kinderzahlen in Ladenburg rückläufig sind. Im Jahr 2010 wurden 108, 2011 nur noch 81 und in diesem Jahr bis zum 20. Juni erst 38 Kinder geboren. Bürgermeister Ziegler sagte:
Das ist sehr bedauerlich. Wir mĂĽssen was tun, unser Angebot an Kinderbetreuung ist aber gut.
Die Kinderzahlen erfordern keine neue Räumlichkeiten. BĂĽrgermeister Ziegler empfahl eine „Stärkung“ des vorhandenen Angebots. Da die Stadt nichts baut, verzichtet sie auf bis zu 120.000 Euro ZuschĂĽsse, die natĂĽrlich aber nur einen Teil der Investition abgecken wĂĽrden.
Wegen dieser Daten hält der Gemeinderat einen Neubau einer Kleinkindbetreuung nicht für erforderlich und nahm den Beschlussantrag der Verwaltung an. Die Verwaltung erhielt den Auftrag, die Situation fortlaufend zu beobachten und die Angebote möglichst ohne einen Neubau weiter zu entwickeln.
Ingrid Dreier (GLL) wies darauf hin, dass es sich nur um „statistische Zahlen“ handelt und es Probleme mit bedarfsgerechter Betreuung gebe. Anders gerechnet wĂĽrde man nur auf knapp 30 Prozent kommt.
BĂĽrgermeister Ziegler sagte:
Ich teile die Ansicht von Stadträtin Dreier – wir mĂĽssen hier sehr aufmerksam bleiben.
Im Gegensatz dazu positionierte sich Ilse Schummer (SPD), die meinte, es seien Entwicklungen im Gange, die in Ordnung sind. AuĂźerdem sagte sie:
Ich will hier öffentlich bezweifeln, ob es Kinder gut tut, wenn sie so früh in Betreuung gegeben werden und ob das in ein, zwei Jahren immer noch so ist oder die Mütter umdenken.
Der Antrag wurde mit drei Gegenstimmer der GrĂĽnen angenommen.
Räume der Bachstation sollen bis Herbst fertig sein

Zwei Räume werden ab Herbst für Seminare und "Forschungen" zur Verfügung stehen.
Ladenburg, 09. Mai 2012. (red) Der Ladenburger BUND-Vorsitzende Alexander Spangenberg ist zufrieden. Gut 12.000 Euro werden aktuell in die Bachstation investiert. Zwei Räume werden bis Herbst fertig sein und können dann für Seminare und andere Veranstaltungen genutzt werden.
Von Hardy Prothmann
Das Kleinod „Bachstation“ am Zusammenfluss von Humpelsgraben und Loosgraben entwickelt sich weiter. Das frĂĽher von der Landwirtschaft zur „Begasung“ von Pflanzen genutzte Gebäude wird deutlich aufgewertet. Durch Spenden und einen gelddotierten Preis der SAP sind rund 18.000 Euro auf dem Konto, davon werden 12.000 Euro investiert.
Das Gebäude ist schon von Gutachtern untersucht worden, ob Belastungen in der frĂĽheren „Gasstation“ festzustellen sind. Alexander Spangenberg gibt Entwarnung:
Tatsächlich ist das Gebäude nicht belastet – das Mauerwerk war sehr gut abgedichtet.
Der Architekt JĂĽrgen Borkowski ĂĽbernimmt ehrenamtlich die Planung. Im Erdgeschoss des Gebäudes an der Heidelberger StraĂźe werden zwei Räume ausgestaltet, das bislang offene Dach soll versteift und später fĂĽr ein „Strohlager“ ausgebaut werden.
Im Erdgeschoss können Kinder künftig mit Mikroskopen arbeiten und die Umwelt entdecken. Rund 1.000 Kinder kommen jährlich zur Bachstation, um hier Natur hautnah erleben zu können. Sehr spannend ist sicher auch ein Abenteuer-Baumhaus, das eine Gruppe von 15 Kinder im Alter zwischen acht und vierzehn Jahren unter Anleitung von Schreiner Johannes Ehrismann am Bach gebaut haben.
Neu dabei ist der Ilvesheimer Mario Kuhn, der über das Job-Center an die Bachstation vermittelt worden ist und zunächst für sechs Monate 30 Stunden die Woche vor Ort arbeitet und damit Alexander Spangenberg entlastet.
Das Gras auf der Wiese hinter der Bachstation wächst mittlerweile hoch:
Das soll auch so sein, denn hier finden Bodenbrüter Nistplätze, die auf Feldern immer weniger werden und zudem oft Todesfallen, wenn die Erntemaschinen zum Einsatz kommen.
Im Herbst kommen die Schafe dann wieder zurĂĽck, die gerade im „Mutterschaftsurlaub“ sind – FrĂĽhjahr ist Lämmerzeit:
Die brauchen dann vier Wochen und die Wiese ist gemäht.

Das neue, begehbare Insektenhotel.
Ilvesheim legt bei den Einwohnern am stärksten zu – auch bei den Kindern

Nicht nur den Kommunen, auch den Vereinen gehen die Kinder aus.
Rhein-Neckar/Heidelberg, 23. März 2012. (red/cr) Nach einer Information des Landratsamts leben immer weniger Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren im Rhein-Neckar-Kreis. Am wenigsten Kinder und Jugendliche gibt es im Stadtkreis Heidelberg mit lediglich nur noch 13 Prozent. Wir haben uns die Zahlen fĂĽr die Kommunen im Wahlkreis 39, Weinheim, besorgt. Danach fĂĽhrt Ilvesheim beim Kinderzuwachs sehr deutlich in absoluten Zahlen – Schlusslicht ist Weinheim.
Der Wahlkreis Weinheim umfasst die Gemeinden Dossenheim, Heddesheim, Hemsbach, Ilvesheim, Ladenburg, Laudenbach, Schriesheim, Weinheim, Edingen-Neckarhausen und Hirschberg.
Die Einwohnerzahl des Wahlkreises Weinheim ist, nach Unterlagen des Statistischen Landesamts Baden-WĂĽrttemberg in den Jahren 2007 bis 2010 um 1.737 Einwohner gestiegen. Die Zahl der Kinder unter 18 Jahren hingegen ist um 105 Personen zurĂĽckgegangen.
Von den zehn Gemeinden im Wahlkreis können lediglich vier einen Zuwachs verbuchen – sowohl bei der Gesamteinwohnerzahl, als auch bei Kindern und Jugendlichen. Vier Gemeinden haben eine wachsende Einwohnerzahl, aber immer weniger Kinder. In sechs Gemeinden leben weniger Kinder als noch vor ein paar Jahren. In Laudenbach und Weinheim ist sowohl die Einwohnerzahl, als auch die Zahl der Kinder rĂĽckläufig.
Entwicklung der Gemeinden von 2007 bis 2010 im Ăśberblick:
Gemeinde | Kinder | Gesamt |
01. Ilvesheim | 236 | 703 |
02. Dossenheim | 107 | 499 |
03. Hirschberg | 52 | 134 |
04. Edingen-Neckarhausen | 19 | 252 |
05. Heddesheim | -64 | 65 |
06. Hemsbach | -54 | 60 |
07. Schriesheim | -34 | 53 |
08. Ladenburg | -24 | 40 |
09. Laudenbach | -72 | -59 |
10. Weinheim | -271 | -10 |
Alle Gemeinden befinden sich im Wettbewerb um junge Familien – so sind in den vergangenen Jahren einige Neubaugebiete entstanden, die neue Einwohner anlocken sollen. Allerdings sind Kinder fĂĽr die Gemeinden durch ZuschĂĽsse zu Betreuungskosten auch ein Kostenfaktor. Insgesamt geht man aber bei den Gemeinden davon aus, dass man ZuzĂĽge braucht, um durch Steuereinahmen die Gemeindekasse aufzubessern.
Auch die Vereine brauchen Nachwuchs und haben durch die Entwicklung teils groĂźe Probleme, ausreichend Nachwuchs zu finden.
Neuauflage: Informationen für Mütter und Väter
Rhein-Neckar/Stuttgart, 24. Februar 2012. (red/pm) Sozialministerin Katrin Altpeter stellte heute die komplett überarbeitete Neuauflage der Broschüre „Informationen für Mütter und Väter“ vor. Der praktische Ratgeber kann über das Ministerium bestellt werden, wird über die Rathäuser und das Landratsamt angeboten.
Information des Sozialministeriums:
„Altpeter sagte: „Das GlĂĽck, das Kinder geben, kann von nichts und niemandem ersetzt werden. Doch glĂĽckliche Kinder brauchen Eltern, die sie auf ihrem Weg zu eigenverantwortlichen Mitgliedern unserer Gesellschaft begleiten, ermuntern und ihnen Vorbild sind.“ Eltern sollten Kindern Halt geben, ohne sie unnötig einzuengen oder ihnen dabei ihre Freiheit zu nehmen. „Wir möchten Familien auf diesem Weg unterstĂĽtzen und stellen ihnen diese hilfreiche BroschĂĽre als praktischen Wegweiser zur VerfĂĽgung“, so die Ministerin.
Die Broschüre „Informationen für Mütter und Väter“ gibt in ihrer 14. Auflage einen umfassenden Überblick über die Leistungen und unterstützenden Angebote für Familien in Baden-Württemberg. So finden sich Informationen beispielsweise zu Mutterschutz, Elternzeit, Kinderbetreuung, steuerlichen Erleichterungen und Bewertung der Erziehungszeiten in der Rentenversicherung. Ebenso sind Informationen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Wohnraumförderung oder Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung enthalten. Neu aufgenommen wurden in die 144 Seiten umfassende Broschüre unter anderem Ausführungen zur Hebammenhilfe und zur Vorbeugung von Suchterkrankungen.
Ein umfassender Adressteil der Familienbildungseinrichtungen, der Familien- und Frauenverbände, Wohlfahrtsverbände, Schwangerschaftskonflikt- und Er-ziehungsberatungsstellen, Frauen- und Kinderschutzhäuser sowie der Kontaktstellen „Frau und Beruf“ erleichtert es den Familien, die nächstgelegenen Beratungsstellen zu finden. Außerdem sind die Familienferienstätten in Baden-Württemberg mit Foto enthalten sowie eine „Checkliste Geburt“ und die wichtigsten Notrufnummern.
Die Broschüre wurde unter anderem an die Bürgermeisterämter und die Landratsämter in Baden-Württemberg verteilt und wird dort kostenfrei an die Familien abgegeben.
Hinweis fĂĽr die Redaktionen:
Die Broschüre kann auch in größerer Stückzahl – zur weiteren Verbreitung – direkt bestellt werden beim:
Ministerium fĂĽr Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-WĂĽrttemberg, BroschĂĽrenstelle, Schellingstr. 15, 70174 Stuttgart, Fax: 07 11/ 1 23-3 99, E-Mail: poststelle@sm.bwl.de.
Im Internet kann die Broschüre unter www.sozialministerium-bw.de (Rubrik „Publikationen“ > „Familie und Kinder“) als pdf-Datei heruntergeladen werden.
Stadtbibliothek Ladenburg baut Kinder- und Jugendbereich aus

Frisch, einladend, freundlich - der neue Kinder- und Jugendbereich der Stadtbibliothek.
Ladenburg, 17. Januar 2012 (red) Die Stadtbibliothek Ladenburg hat zwischen Weihnachten 2011 und der ersten Januarwoche 2012 den Kinder- und Jugendbereich umgebaut und mit neuem Mobiliar ausgestattet. Für rund 22.000 Euro wurden 15 Quadratmeter zusätzliche Fläche sowie 30 neue Regalmeter geschaffen.
Von Jörg Theobald
Der Kinder- und Jugendbereich der Stadtbibliothek Ladenburg wurde zwischen Weihnachten 2011 und der ersten Januarwoche erneuert und erweitert. Durch den Umbau konnten 15 Quadratmeter zusätzliche Fläche geschaffen werden.
Vor dem Umbau waren die Regale im Kinder- und Jugendbereich überfüllt und auf Grund ihres hohen Alters teilweise schon instabil. Zusammen mit einer zu kleinen Stellfläche ergaben die braunen Regale ein unattraktives, düsteres Bild.
Optisch attraktiv und trotzdem funktional
Mit der Erneuerung des Mobiliars und dem Bau einer Leseecke entstand eine helle und angenehme Atmosphäre. Die rollbaren Regale brachten neben einer hohen Flexibilität im Aufbau auch knapp 30 Regalmeter mehr Platz.
Diplom-Bibliothekarin Antje Kietzmann freut sich auch über die Präsentation der neuen Medien:
„In der Vergangenheit war auch die Präsentation von audiovisuellen Medien wie DVDs und CDs sehr schwierig. Durch spezielle Regale wurde dieser Misstand im Zuge des Umbaus behoben.“
Zur einladenden Atmosphäre trägt auch die neue Leseecke mit kinder- und jugendgerechten Sitzmöglichkeiten bei.
Zum Hintergrund:
Im Juli 2011 gab der Gemeinderat dem Antrag statt, die Möblierung des Kinder- und Jugendbereichs in der Stadtbibliothek zu erneuern.
Der Umbau begann kurz vor Weihnachten 2011 mit der Entfernung einer Trennwand und der Verlegung eines neuen Bodens. Am 23. Dezember 2011 wurden rund 10.000 Medien von den Mitarbeitern der Stadtbibliothek sowie 13 ehrenamtlichen Helfern ins Dachgeschoss ausgelagert. Anschliessend erfolgte der Abbau der alten Regale.
Zwischen Weihnachten und Silvester 2011 wurden die Wände neu gestrichen und der Boden gereinigt. In der ersten Januarwoche erfolgte dann der Aufbau der neuen Regale und die zuvor ausgelagerten Medien wurden wieder eingeräumt.
„Jein“ ist keine Lösung, aber ein Ansatz
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Guten Tag!
Rhein-Neckar, 07. November 2011. Es gibt „Nein-Sager“ und die ewigen „Ja-Sager“ und zwar nicht nur in Indien. Und vielleicht gibt es auch einen Weg dazwischen, fragt sich Gabi.
Dieser Tage habe ich einen Bericht darüber gehört, dass Inder unglaublich hilfsbereit sind und deshalb auch eine Frage niemals mit „nein“ beantworten, denn das ist unhöflich und gegen die Gastfreundschaft.
Fragt man in Indien also nach dem Weg, ist es gleichgĂĽltig, ob der Gefragten ihn kennt oder nicht, er wird versuchen, eine Wegbeschreibung abzugeben.- Folglich wird dem Fragenden in Indien stets geholfen und selbst, wenn er letztendlich in Katmandu und nicht am Taj Mahal ankommt. „Nein“ sagen ist in Indien demnach absolut verpönt.

Filmplakat zum "Ja-Sager".
Die amerikanische Filmindustrie hat diesem Phänomen mit dem „Ja-Sager“ sogar eine eigene Komödie gewidmet und schon Bertolt Brecht hat 1930 ein LehrstĂĽck ĂĽber den „Jasager“ geschrieben.
Aber so weit muss man ja gar nicht gehen. Auch hier zu Lande, fällt vielen das „Nein“ sagen schwerer als das „Ja“ sagen und so kann die Frage, „kannst du mir einen Salat für meine Party machen“, in einen absoluten Stress ausarten. Denn selbst, wenn man weiß, dass man überhaupt keine Zeit hat, sagt man meistens „Klar, doch, gerne“, mit dem Resultat, man gerät in absolute Hektik und landet an der Kühltheke des Supermarktes.
KĂĽrzlich fragte mich eine Freundin: „Kannst du mich heute Mittag eventuell vom Bahnhof abholen?“ Sofort antwortete ich: „Ja, gerne doch“, obwohl ich genau wusste, ich komme erst spät von der Arbeit nach Hause, die Kinder wollen etwas essen und zudem habe ich noch einen Arzttermin. Das Resultat war, ich geriet in Panik, wurde hektisch und ĂĽbellaunig.
„Ich hoffe, du hattest nicht zu viel Stress.“
Als ich am Bahnhof ankomme, sieht meine Freundin- meine Schweißperlen auf der Stirn und sagt: „Ich hoffe, du hattest nicht zu viel Stress.“ Und was antworte ich? Na, richtig, ich sage „Das war überhaupt kein Problem, das mache ich doch gerne“.
Das „Ja-Sagen“ wird spätestens dann fatal, wenn man Kinder hat. Das fängt im Kindergarten an, betrifft die Teilnahme jeglicher Freizeitaktivitäten und gipfelt in der Schulzeit.
Ich gehöre demnach prinzipiell immer zu den ersten, die bei Sommerfesten Kuchen backen und die sich in die Helferliste eintragen. Ich war Elternbeirätin – und das war keine Ehre, sondern eindeutig Pflichtprogramm -, hole meinen HalbwĂĽchsigen nebst weiterer Kids nachts um drei Uhr nach einer Venedig-Exkursion vom Bus ab, bekoche spontan – „Mama, du hast doch nichts dagegen, ich habe noch ein paar Freundinnen zum Essen mitgebracht“ – vier kichernde Teenager und trage mich immer ein, wenn Fahrdienste gesucht werden.
Und natĂĽrlich wissen auch meine Kinder, meine Freunde und mein Mann, dass ich es mit dem „Nein-sagen“ nicht so habe – und nutzen dies – so meine ich – schamlos aus.
Meistens reicht ein „Wenn-es-dir-zuviel-ist“ oder „ich-kann-es-auch-selbst-machen“ oder ein „es-wäre-toll-wenn-du-mir-helfen-könntest“ aus und ich stehe parat.
Wenn ich mich also kritisch betrachte, heißt das eindeutig, ich möchte gebraucht werden, ich möchte die Retterin in der Not sein, ich lechze nach „das-hast-du-toll-gemacht“.
Kürzlich habe ich mit einer Freundin über diesen Gen-Defekt gesprochen. Sie selbst bekennt sich freimütig zu den „Nein-Sagern“.
„Weißt du“, sagte sie, „wenn du „nein“ sagst, kannst du daraus auch noch ein „Ja“ machen, umgekehrt funktioniert das nicht. Also sage ich erst mal „Nein“ und warte dann ab.“
Das Resultat ist eindeutig, während sie abwartet, haben die „Ja-Sager“ schon längst ihre aktive Rolle übernommen und die „Nein-Sager“ können sich zurücklehnen, aufatmen und sagen: „Im Notfall hätte ich schon mitgemacht, aber ihr braucht mich ja nicht mehr“.
„Jein“ – ein Kompromiss?
Bingo, so funktioniert das Spiel. Ich habe verstanden.
Das heißt, „Nein“ sagen und abwarten und der Kelch geht vorüber. Und wenn das alle machen, passiert gar nichts mehr. Alle sagen „Nein“, folglich alles stagniert.
Das kann also nicht die Lösung sein.
Der Kompromiss wäre also ein „Jein“. Aber das ist eigentlich nur ein irgendwo „Dazwischen“. Und zwischen zwei Stühlen sitzt es sich bekanntlich am Schlechtesten.
In letzter Zeit habe ich mir deshalb angewöhnt, erst mal tief Luft zu holen und mir eine Atempause zu gönnen, sprich, ich antworte nicht gleich und gestehe mir und meinem Gegenüber zu, dass ich mir meine Antwort überlegen kann, vor allem bei Spontan-Anfragen.
Das heiĂźt, wenn mich spätabends mein Sohn anruft und fragt, kann ich bei XY ĂĽbernachten, wenn mein Mann fragt, kannst heute Nachmittag fĂĽr mich XY machen, wenn eine Freundin fragt, treffen wir uns am XY – ich muss es aber gleich wissen -, wenn meine Tochter fragt, können wir gleich ins Einkauszentrum fahren, um XY zu kaufen, wenn mein Chef sagt, ich mĂĽsste bis zum nächsten Tag XY erledigen, dann sage ich ganz entspannt: „DarĂĽber muss ich noch nachdenken, fragt mich in einer halben Stunde noch mal.“
Oft klappt es, oft auch nicht. Aber ich arbeite daran. Und wenn ich mal nach Indien reise, werde ich mich nicht wundern, wenn ich in Katmandu lande und nicht am Taj Mahal, und vorsorglich werde ich mir eine StraĂźenkarte mitnehmen.
Der KĂĽchengau und SpĂĽl-Nostalgien
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Guten Tag!
Rhein-Neckar, 10. Oktober 2011. Regelmäßig gehen Dinge kaputt. Manches kauft man gleich wieder neu, andere Dinge braucht man nicht wirklich. Wenn aber die SpĂĽlmaschine kaputt geht – ist umgehendes Handeln angesagt. Ein Haushalt ohne SpĂĽlmaschine geht gar nicht, meint Gabi.

KĂĽchengau: Die SpĂĽlmaschine ist kaputt.
Letzte Woche gab meine GeschirrspĂĽlmaschine den Geist auf – nach 15 Jahren, ihr sei-€™s vergönnt — sie hatte ein langes, bewegtes Leben.
„Oh, nein, du Arme“, hallte mir allerorts entgegen – in erster Linie von Frauen. Denn die SpĂĽlmaschine rangiert bei der Liste der Top Ten unter den Haushaltsgeräten, die dringend (!) notwendig sind, auf Platz 2, und zwar gleich nach der Waschmaschine. Der Verlust eines der Spitzenreitergeräte ist eine Katastrophe.
Vielleicht ist dieser Verlust deswegen so besonders schmerzhaft, weil er uns zurück katapultiert in unsere Kindheit und Jugend, wo Spülmaschinen in Privathaushalte noch Mangelware waren. Kaum jemand unter 35 Jahren weiß noch, wie es ist, mit der Hand Wäsche zu waschen, aber im Spülen und Abtrocknen sind wir erfahren.
„Was haben meine Geschwister und ich uns gestritten, wenn-€™ s ums Abtrocknen ging“, erzählt mir eine Freundin, und man merkt gleich, das sitzt tief in der Schublade der ungeliebten Erinnerungen.
Die guten alten Zeiten – eine SpĂĽl-Nostalgie
Und auch ich weiĂź von den sonntäglichen Mittagessen bei meiner GroĂźmutter zu berichten – bei uns war das Wunderding schon eingezogen – wenn das Sonntagsessen mit Suppe, Braten und Nachtisch fĂĽr mindestens sechs Personen im gemeinsamen Abwasch in der groĂźelterlichen KĂĽche endete.
Gemeinsam, und das waren meine Großmutter, meine Mutter und ich. Der Großvater und mein Vater hatten sich zum verdienten Mittagsschlaf zurückgezogen, die alten Tanten saßen auf dem Sofa und blätterten Zeitschriften und mein kleiner Bruder saß vorm Fernsehen und glotzte Kinderstunde. Von Emanzipation brauchen wir also gr nicht reden.
NatĂĽrlich habe ich es gehasst, aber – und das ist jetzt nicht nur eine verklärte Erinnerung – wir drei „Frauen“ lachten und schwatzen viel und es entstand ein GemeinschaftsgefĂĽhl.
Deshalb rief ich am ersten Abend des Totalausfalls meine beiden Kinder und meinen Mann in die KĂĽche zum Abtrocknen. Meine Kinder, die Abtrocknen nur aus Urlauben kennen, wenn die Ferienwohnung nicht feudal ausgestattet ist, ergaben sich ihrem Schicksal und die Stimmung bekam sogar eine gewisse Leichtigkeit – wir lachten und schwatzten. Zumindest an diesem Abend.
Reparatur contra Neuanschaffung
In den nächsten Tagen – wir diskutierten noch ĂĽber Reparatur contra Neuanschaffung – verschlechterte sich die Stimmung rapide. „Ich hab-€™ doch erst gestern“ und „warum immer ich“ war die prompte Antwort sobald ich meinen Lieben ein Geschirrtuch in die Hand drĂĽcken wollte
Und auch mein Göttergatte, der zunächst die Haltung vertrat, das ist doch kein Beinbruch, wie viele Menschen haben keine Spülmaschine und überhaupt in Afrika -€¦ und dementsprechend die ersten Tage wie ein Weltmeister abspülte (aber nicht abtrocknete, so dass sich in der Küche das zwar saubere, aber nicht trockene Geschirr stapelte), schwächelte spätestens am vierten Tag.
Am fĂĽnften Tag nach dem KĂĽchengau beschloss ich, jetzt reicht-€™s, ein neuer GeschirrspĂĽler muss her. Frei nach dem Motto „ich bin doch nicht blöd“ suchte ich den naheliegenden Elektrohandel auf und lieĂź mich beraten. Dort versicherte man mir – wen wundert-€™s – dass man nach 15 Jahren bestimmt nicht mehr ĂĽber eine Reparatur nachdenken sollte – ich hab-€™s ja gleich gewusst – und dass durch die Einsparung bei Strom und Wasser die Neuanschaffung quasi nahezu kostenlos sei. Denn immerhin hätte meine alte SpĂĽlmaschine so rund 30 Liter und die neue wĂĽrde nur noch 7 Liter pro SpĂĽlgang brauchen.
Vollintegriert oder Edelstahl? Newcomer oder bewährte Marke?
Ehrlich, ich hab-€™s dem Herrn Verkäufer auch nicht schwer gemacht, mich von einem Neukauf zu überzeugen. Mit der Modell- und Designauswahl tat ich mich deutlich schwerer: Vollintegriert oder mit Edelstahlfront. Besonders das Design eines schwedischen Newcomers hatte es mir angetan. Aber auch hier erwies sich der Verkäufer als sehr kompetent (oder geschäftstüchtig) und klärte mich über Vor- und vor allem über Nachteile auf.
„Hier handelt es sich um ein Einsteigermodell, also nichts fĂĽr eine Familie mit Kindern. Die Maschine ist spätestens nach fĂĽnf bis sieben Jahren fertig. Aber es ist natĂĽrliche ihre Entscheidung.“ Das bewährte (und teuerere) Modell eines deutschen Herstellers pries er in höchsten Tönen und ĂĽberzeugte mich. „Da haben sie eine ausgezeichnete Wahl getroffen“, lobte er mich.
Letztlich unterschrieb ich glücklich meinen Kaufvertrag und als Sahnehäubchen bestellte ich gleich den Montageservice dazu, inklusive Mitnahme des Altgeräts. Wohl wissend, dass mein Göttergatte wahrscheinlich sagen würde, „aber Schatz, das hätten wir uns doch sparen können, eine Spülmaschine habe ich schnell eingebaut und das Altgerät kann zum Elektro-Schrott“.
Aber die harte Realität sieht ja bekanntlich anders aus, so kann ein Geschirrspüleinbau auch in einem handfesten Krach enden und die Altmaschine gammelt monatelang im Keller vor sich hin.
In drei Tagen ist es jetzt soweit, und mein schickes Edelstahlschnuckelchen zieht hier – inklusive minimalem Strom- und Wasserverbrauch – ein.
Seit dies meine Lieben wissen, habe ich die komplette SpĂĽlfunktion ĂĽbernommen und denke nostalgisch zurĂĽck an den einen Abend, als wir uns lachend und schwatzend den Abwasch geteilt haben.
Wochenend-Paten für die „Mennekens“ gesucht

Die "Mennekens" suchen Wochenend-Paten. Bild: privat
Ladenburg, 15. September 2011. (red/pm) Der Arbeitskreis „Kinder“ der Zukunftswerkstadt Ladenburg stellt zum Einschulungstermin wieder die „Mennekens“ auf, die Autofahrer zur Rücksichtnahme für unsere jüngsten Schulkinder auffordern möchten.
Die Ladenburger „Mennekens“ suchen ab dem 17.September 2011 für die kommenden 6 Wochenenden Unterschlupf in einer Garage, Schuppen oder Kinderzimmer!
Leider wurden die letzen Jahre einige der 30 vorhandenen Figuren durch Vandalismus zerstört. Dies geschah hauptsächlich an den Wochenenden, so dass der AK Kinder nun für die kommenden 6 Wochenenden Paten sucht, die Freitagsabends das Menneken vom Ständer abmontieren um es Montagsfrüh wieder aufzustellen.
Die schweren Barkenfüße mit Ständer bleiben an der Straße stehen.
Der Arbeitskreis Kinder und die Stadtverwaltung hoffen somit in diesem Jahr, mehr Mennekens vor Schäden zu retten, als es ihnen in den letzen Jahren geglückt ist.
Die Mennekens werden wieder an den gleichen, bewährten Standorten, wie in den letzten Jahren aufgestellt.
Ansprechperson fĂĽr eine Patenschaft und weitere Informationen ist
Frau Britta Kautz, Tel: 0170-9193339.
Mariettas Kolumne: Der Stolz auf die Schlange ist die Verachtung des Kunden – Urlaub geht anders

Heute keine Schlange und keine 30 Minuten warten.
Von Marietta Herzberger
Wenn der Mensch viel arbeitet, braucht er ab und an ein wenig Urlaub. Die einen zieht es ins Kühle, die anderen an Palmenstrände. Meine Freundin Susanne und ich gehören zu den anderen. Spontan entschlossen wir uns zu einem Pauschalurlaub in Zentraltunesien, in der Nähe von Monastir.
Von der Sahara…
Faszinierende Wüste! Respekteinflößend und fesselnd. Der nötige Ausgleich für viele Monate harter Arbeit und Strapazen.
Das Hotel Karawansarei in Douz, am Rande der Sahara, war unser Quartier für eine Nacht innerhalb eines Touristen-Pauschal-Ausflugspaketes. Das Etablissement wirkte von Außen eher wie eine Festung und machte seinem Namen alle Ehre. Am nächsten Morgen wurden wir dann bereits kurz vor 5 Uhr geweckt, um rechtzeitig am Rande der Sahara einzutreffen, wo uns ein Kamelritt über Sanddünen in den Sonnenaufgang erwartete. Hierzu wurden wir mit unserem Bus direkt bis an die Beduinenzelte gefahren, um ja nicht zu viel Romantik aufkommen zu lassen.
Nun denn: Rauf auf die Kamele und ab in die Wüste. Unbeschreiblich, welche Ruhe dieses weite Land fernab jeglicher Zivilisation ausstrahlt. Die beeindruckende Weite des Landes, der feine Sand, die Beduinen, die sich am Lagerfeuer vor ihren Zelten wärmten, dies alles übte eine unglaubliche Faszination auf uns aus. Daran änderte auch die Tatsache nicht viel, dass wir diese Idylle mit ca. 80 weiteren Touristen teilen mussten.
Ein kurzweiliger, kaum vierstĂĽndiger Ritt auf den gutmĂĽtigen WĂĽstenschiffen bei mittlerweise gefĂĽhlten 40 Grad im Schatten brachte uns schlieĂźlich an einen Kiosk.

Sieht so eine Oase aus?
Ein Kiosk? Mitten in der Wüste? Ja, ein Kiosk mitten in der Wüste! Egal! Wir alle dürsteten nach Wasser und einem Stückchen Brot. Der Kamelführer hob die Hand und rief etwas unverständliches, woraufhin alle Kamele plötzlich stehenblieben, sich erst nach vorne absenkten, um dann das Hinterteil ebenfalls zu Boden gleiten zu lassen. Susanne kippte fast vornüber, blieb jedoch zum Glück mit ihrer Gürtelschnalle am Sattelknauf hängen.
Kaum waren alle abgestiegen, gab uns der nette Beduine zu verstehen, dass wir uns hintereinander aufstellen sollten, um dem begehrten Nass inmitten der WĂĽste baldig habhaft zu werden. Also standen wir in der Schlange. Wir fĂĽhlten uns wie zu Hause. Es war noch keine halbe Stunde vergangen, da vernahmen wir von weit vorne einen Ruf.
„Seht!“, rief ein verdurstender Mitreisender beglückt, „Seht nur!“ Mit ausgestrecktem Arm deutete er auf ein aufgestelltes Schild mit der Aufschrift:
…in die DienstleistungswĂĽste
„TRINKEN!“, jubilierten wir und erhoben die Hände, „ESSEN!“, und etwas ungläubig, „Badeartikel?“
In diesem Moment brach eine etwas fülligere Frau vor uns in Tränen aus. „Ein Pool! Ein POOL!“
Tatsächlich! Kurz nach dem kleinen, weißen, in der Ferne kaum erkennbaren Gebäude, dem „Schwimmbad-Shop“, leuchtete etwas Blaues. Die Verlockung zeriss mich fast. Susanne heulte „Was sollen wir tun?“
„Warten!“, krächzte ich selbstbeherrscht.
Die gesichtslose Masse am Anfang der Schlange konnte jedoch nicht an sich halten – zu nah war das erfrischende, kĂĽhle Blau des Wassers. Kurzerhand ĂĽberwältigten einige von ihnen den KamelfĂĽhrer, der erfolglos versuchte, den Mob in der Schlange zu halten.
„Wollen wir auch in den Pool?“, hauchte Susanne zwischen vertrockneten Lippen hervor.
„Nein“, stöhnte ich, während ich mir die letzten SchweiĂźtropfen von den Armen leckte. Eines stand fĂĽr mich fest: Egal wie lang diese Schlange sein mochte, ich wĂĽrde aushalten. TRINKEN! ESSEN! Das Kiosk – so weit es auch sein mochte – verkörperte fĂĽr mich die Oase schlechthin. Ich wĂĽrde warten. Warten wĂĽrde ich. Jawoll!
Nach zwei Stunden brach die dicke Frau vor mir zusammen. Ein mitleidiger Mitreisender trat kĂĽhn aus seiner gesicherten Position und zog die GlĂĽckliche bis an den Pool. Dann stĂĽrzte er wieder in die Schlange zurĂĽck. Er musste sich hinten anstellen. Wir hatten eine undurchdringbare Kette gebildet. TRINKEN! ESSEN!
Langsam, sehr langsam ging es vorwärts. Die gleißende Sonne ließ uns taumeln; an unseren Füßen rasselten die Ketten, die bei jedem Schritt den Sand der Wüste aufwirbelten.
Da! Ein Aufschrei! Gequält blickten wir nach vorne. Von dort kam der Schrei. Vom Ort der Erlösung. Dann noch ein Schrei. Und noch einer. Viele Schreie. Nein, eher Gebrüll. Wütendes, verzweifeltes Gebrüll einer wütenden, verzweifelnden Herde. Nervös versuchten wir, einen Blick ins Getümmel zu erhaschen. Mit einem Male stürzten alle nach vorne. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr, dass manche versuchten, den Kamelführer im Pool zu ersäufen. Schließlich löste sich die Schlange gänzlich auf.
Willkommen beim Schwimmbad-Shop in Viernheim.
Eben noch das letzte Glied, standen wir nun direkt vor dem „Schwimmbad-Shop“. Der letzte Schweißtropfen verdampfte zischend in der Luft als wir das lieblos aufgestellte Informationsschild vor den heruntergelassenen Rollladen entzifferten:
„Nur bei schönem Wetter geöffnet. Schönes Wetter ab 60 Grad.“
Entgeistert starrten wir uns an. Dann stürzten wir in den Pool und halfen, den Kamelführer zu ertränken!
„MAMAA!“
Verblüfft löste ich meine verkrampften Finger aus dem schwarzen Schopf des Beduinen.
„Maaaamaaa! Aufwachen!“
Etwas Kühles tropfte zwischen meine Schulterblätter. Langsam öffnete ich die Augen. Es dauerte nur Bruchteile einer Sekunde, bis ich erkannte, wo ich mich befand. Der vertraute Wildwuchs rund um das ehemalige Kinderbecken des Viernheimer Waldschwimmbades ist nicht gerade eine Augenweide, überzeugte mich jedoch glaubhaft, nicht in der Wüste verdurstet zu sein.
„Ich hab Hunger“, maulte Ella, meine Tochter, „Darf ich mir ein Fleischkäsebrötchen holen?“
„TRINKEN! ESSEN!“, flüsterte ich.
„Hä?“
„Hat das Kiosk denn auf?“, fragte ich nicht grundlos. Gerade eben entdeckte ich eine Wolke am Himmel.

Shopping-Erlebnis.
Denn man muss wissen:
Der „Schwimmbad-Shop“ im Viernheimer Waldschwimmbad hat nur bei schönem Wetter in Verbindung mit einer gewissen Anzahl an Schwimmbadbesuchern – welche Anzahl das ist, mag nur dem Kiosk-Pächter bekannt sein – geöffnet. Ist es geöffnet, dann ist es in der Regel brĂĽllend heiĂź und das Schwimmbad brechend voll. Was den Pächter aber noch lange nicht dazu veranlasst, das zweite Fenster des Kiosk-´ zu öffnen um dort dann evtl. Getränke zu verkaufen. Nein, ein Fenster muss reichen fĂĽr Essen und Getränke mit einer Ein-Frau-Besetzung und einigen „Zubereitern“ im Hintergrund.
Stolz auf die Schlange?
Trotz allem scheint der Pächter sehr gewissenhaft zu sein. An schlechten Tagen, so erzählt man sich – wobei „schlecht“ durchaus individuell und gefĂĽhlt sein kann – sucht er mehrmals die unmittelbare Nähe seines Kiosk auf, schaut gen Himmel, entdeckt eine Wolke, zählt die Badegäste ab und geht wieder.
Sollte der Himmel aufreißen und Scharen Einlass begehren, so öffnet er seine kulinarischen Pforten und bietet Fleischkäsebrötchen, Pommes und Currywurst gegen wenig Geld. Soweit, so löblich. Die Schlange nimmt er offenbar stolz zur Kenntnis, zeigt sie doch auf, wie begehrt sein Angebot ist.
Hastig wirft er Stuhl und Tisch vor die gitternen Tore des Bades, so dass jeder hungrige Platz nehmen kann. Diese herzlich lieblos gestaltete Umgebung verleitet so manch hungriges Geschöpf, die ergatterte Mahlzeit direkt auf der Liegewiese zu sich zu nehmen. Verständlich.
Wer sitzt schon gerne an heiĂźen Tagen auf heiĂźem Plastik direkt vor Gitterstäben in unmittelbarer Nähe zur StraĂźe, zu Toiletten – auch wenn es praktisch erscheinen mag, so harmonieren die gelegentlich herĂĽberwehenden DĂĽfte nicht wirklich mit dem Aroma von Pommes – und mit Blick auf eingezäunten Wildwuchs?

GemĂĽtlich geht anders.
Nun, es ist vielleicht nicht nur mir ein seit Jahren existierendes Rätsel, welches wohl nie gelöst werden wird, warum die Pächter des Viernheimer Schwimmbad-Shops offenbar selbst kein Interesse an einem florienden Kiosk aufbringen wollen oder können. Verzeihen Sie mir meine offenen Worte. Niemand kann hinter die Kulissen schauen und ehrlich gesagt, möchte und muss ich das auch nicht.
Dass es auch anders geht, beweisen das Kiosk des Weinheimer Sees oder insbesondere die Gastronomie im Heddesheimer Schwimmbad. Wie sagte ein Freund neulich? „Horche mol. Kummt mol mit ins Heddesheimer Freibad. Do hoggscht wie in die Karibik uff Longschmebel mit de Fieß im Sond.“ Ja, denke ich mir, leider gibt es dort aber kein Fünzig-Meter-Becken wie im Viernheimer Waldschwimmbad.
Potential ist da – auch um die Ecke.
Potential wäre da. Totes Kapital liegt genĂĽgend herum, ähnlich wie die heruntergefallenen Pommes vor dem Ausgabestand, die man sich umständlich aus den Zehen pulen muss, wenn man auch nur am Kiosk vorbeiläuft – bei schönem Wetter wohlgemerkt.
Vor kurzem war schönes Wetter. Es war warm. Nicht heiß, aber warm. Ein paar Wolken zogen über den Himmel. Zusammen mit ein paar Mädchen im Alter meiner Tochter schwammen wir ein paar Runden. Dann hatten die Mädchen Hunger. Der Kiosk war geschlossen, wie so oft. Wenn Sie jetzt sagen, dann soll sich die Frau doch etwas mitnehmen, haben Sie recht.
Aber ist das im Sinne des Pächters? Könnte nicht wenigstens die Grundversorgung – eventuell in Form von Brezeln – gesichert sein? Das wäre doch mal ein Anfang. Wir meinen es nicht böse. Wir wollen doch nur ein bisschen Verlässlichkeit, gesicherte Ă–ffnungszeiten, nett sitzen und die leckeren Fleischkäsebrötchen.
Nun, das „Maximum“ direkt neben dem Schwimmbad ist fuĂźläufig in 35 Sekunden zu erreichen. Dort warte ich ca. fĂĽnf Minuten in angenehmer Atmosphäre auf eine Pizza- bekomme noch einen Espresso umsonst, weil ich mich jedes Mal ĂĽber die „ServicewĂĽste Viernheimer Waldschwimmbad-Kiosk“ ärgere – und bin nach ungefähr 8 Minuten – die Zeit der Bestellaufnahme und Bezahlung mit eingerechnet – wieder auf dem Handtuch bei meinen Mädels.
Da habe ich obendrein auch noch ca. 20 Minuten gespart. Warum? So muss niemand von uns 30 Minuten in der Schlange stehen und im günstigsten Fall für vier Mädchen je ein Fleischkäsebrötchen erstehen. Für Kaffee oder eine „Tüte Süßes“ steht man genauso lange. Vorausgesetzt, es ist geöffnet.

Marietta Herzberger.
Anmerkung der Redaktion: Marietta Herzberger lebt in Weinheim und schreibt in ihren Kolumnen ĂĽber den ganz normalen Wahnsinn des Alltags. Erfundene Geschichten, in denen doch das eine oder andere wahr ist. Die Personen gibt es meistens, manchmal nicht. Mal ist es, wie beschrieben, mal gnadenlos ĂĽberzogen. Es sind keine „journalistischen“ Texte mit dem Anspruch auf Faktentreue, sondern Lesetext mit dem Ziel, Lesefreude zu verbreiten. Sie hat jede Menge Weisheiten gerne, zwei sind: „Machen Sie sich erst einmal unbeliebt, dann werden Sie auch ernst genommen“ – Konrad Adenauer. Und: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ – Bertolt Brecht. Wir wĂĽnschen unseren Lesern viel LesespaĂź mit ihren Texten!
Von kleinen Zielen und großer Erschöpfung
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Guten Tag!
Rhein-Neckar, 28. Februar 2011. Marietta hat sich fĂĽr’s Neue Jahr vorgenommen, sich kleinere Zielen zu stecken und vor allem Gelassenheit zu ĂĽben. Das wurde auf eine harte Probe gestellt.
Von Marietta Herzberger
Das Neue Jahr ist ja schon einige Zeit alt und ich habe Gabis Ratschlag, sich kleine Ziele zu setzen, bis jetzt erfolgreich umgesetzt.
Und siehe da: Es funktioniert. Ein kleines Ziel seit diesem Jahr ist fĂĽr mich: Gelassenheit ĂĽben. Nur nicht ĂĽber Nichtigkeiten aufregen. Ein weiteres ist, groĂźe Ziele in viele kleine aufzuteilen.
Der Weg ist das Ziel.
Früher sagte ich mir: „Marietta, wenn du die zehn Kilometer nicht in 6 Minuten 30 pro Kilometer läufst, bist du ein Loser. Das muss drin sein.“ Das Resultat war ständige Frustration.
Heute laufe ich entspannt zwei bis dreimal fĂĽnf Kilometer die Woche oder auch nur einmal drei Kilometer oder gar nicht – wie gesagt – kleine Ziele. Dabei fĂĽhle ich mich gut. Gerade letzte Woche haben mich zwei ĂĽbergewichtige Walker ĂĽberholt. Egal. Der Weg ist das Ziel und falscher Ehrgeiz die Bremse dahin. Der Berg ist hoch.
Unlängst absolvierte ich meine gemütliche Runde im „Own-Zone-Bereich“, da lachte mich bei Kilometer Fünf eine aparte Grünfläche mit zwei Parkbänken an. Ach, dachte ich, da findest du jetzt einen Moment zu dir selbst, und ließ mich auf einer der beiden Bänke nieder.
Die Schaukel, das Klettergerüst und die Wippe störten mich nicht. Auch nicht die beiden kleinen, gar niedlich anzusehenden Kinder, welche friedlich nebeneinander im Sandkasten spielten. Vier Jahre alt mochten sie sein, vielleicht auch fünf.
Ein Mädchen, blond gelockt wie ein Engel. Ein Junge, frecher Haarschnitt, kecke Nase, blaue Latzhose und rotes Halstuch. Niedlich! Sie häuften Sand auf, gruben Löcher, häuften Sand auf und gruben Löcher. Hach, Kinder! Meine Tochter ist schon so groß.
Das Leben ist einfach und schön.
Ihre Mütter saßen auf der anderen Parkbank nebeneinander, still und im Anblick auf ihre Nachkommenschaft vertieft. Die blonde, dauergewellte, etwas fülligere Dame gehörte dem Äußeren nach wohl zu dem kleinen Engelchen.
Die rothaarige Mittdreißigerin wahrscheinlich zu dem Jungen. Soweit ich erkennen konnte, hatte sie die Augen geschlossen. Wahrscheinlich war sie vor lauter Entspannung eingenickt. Das Leben ist einfach und schön.
Es war ein Idyll der Ruhe und Entspannung. Genau das brauchte ich jetzt. Der Lauf hatte mich doch etwas erschöpft. Die Sonne kam heraus. Ich schloss meine Augen und döste gelöst vor mich hin.
„Meine Schaufel, du Loch!“ Ich öffnete ein Auge.
„Nein, die rote ist doch meine. Dir ist die gelbe“, sagte der kleine Junge kleinlaut und zeigte auf eine gelbe Schaufel, die einsam im Sand lag.
„Piss dich, du Arsch!“
Ich öffnete das andere Auge. Kamen diese unflätigen Worte von dem putzigen Mädchen?
Blauäugig, blondgelockt und rosige Bäckchen? Mein Blick erhaschte Unfassbares. Die kleine Süße hatte sich in eine Furie verwandelt.
Hasserfüllt schaute sie den Jungen an; die blonde Mähne hing ihr wirr ins vor Wut gerötete Gesicht, während sie fleißig dabei war, ihrem Gegenspieler etwas Rotes aus den Händen zu reißen.
Mit Erfolg. Doch damit war dem noch kein Ende gesetzt. Das Herzchen begann, wild mit der Schaufel auf den Jungen einzudreschen. Der wiederum versuchte erfolglos, sich zu wehren.
Ich lass mich nicht aus der Ruhe bringen.
Wie gesagt, ich war sehr erschöpft und übte mich in Gelassenheit. Kinder, dachte ich.
Jaja, die Mama wird das schon regeln und helfend einspringen.
Ich beschloss, mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und senkte meine Lider wieder hinab.
„Naomi“, ertönte es donnerschlaglaut von nebenan, „lass den verdammten Balg in Ruh-´.“
Mein Idyll verabschiedete sich und ging schon mal heim.
Die kleine Blonde hatte jedoch nicht die Absicht, aufzuhören. Nun folgte eine etwas massivere, gar dröhnende Aufforderung: “Naomi Schwöbel, här soford uff oder isch knall dir äni!“
Erziehung wird hier ĂĽber Zuruf geregelt.
Offenbar regelt man hier die Erziehung über Zuruf. Die Dame dachte nämlich nicht daran, aufzustehen, lehnte sich zurück und zündete sich erst einmal eine Zigarette an.
In diesem Moment wachte wohl ihre Banknachbarin auf, erkannte die prekäre Situation sofort und eilte zu ihrem Sohn.
Löckchen hieb immer noch auf den Kleinen ein und schrie dabei wiederholt: „Meine Schaufel. Meine Schaufel.“
Die Mutter des Jungen nahm dem kleinen Biest die Schaufel weg und zog ihren Sohn aus der Gefahrenzone. Während sie ihrem Sprössling den Sand aus dem Mund pulte, wandte sie sich halb zu Mutter Schwöbel um und sagte folgende Worte: „Ich glaube nicht, dass es gut ist, wenn mein Lars-Olaf weiterhin mit ihrer Tochter spielt.“
Wie gesagt, ich war sehr erschöpft. Zu erschöpft, um mich zu erheben. Vielleicht aber auch zu neugierig, um zu gehen. Es versprach, interessant zu werden.
Mama Schwöbel wurde verdächtig rot im Gesicht und stürzte sich gleich darauf mit Kriegsgeheul auf Lars-Olafs Erziehungsberechtigte. Diese ließ überrumpelt die Schaufel fallen und von ihrem Kind ab. Die kleine blonde Bratze saß im Sand und schrie nach ihrer roten Schaufel.
Das war ein Gewusel und Gemenge vor dem Herrn. Irgendwann hatte Engelchen die rote Schaufel wieder und Lars-Olaf saß gefesselt und geknebelt auf der Wippe. Die alte Schwöbel kniete auf der Rothaarigen und war gerade dabei, deren Aufbegehren mit Sand zu ersticken. Sie nahm dazu die gelbe Schaufel. Die rote hatte ja ihre Tochter.
Nun, ich war immer noch sehr erschöpft. Voller Vertrauen auf die Vernunft und Weitsicht erwachsener Menschen, atmete ich tief durch. Der Berg ist hoch. Übe Gelassenheit.
Jemand musste wohl die Polizei gerufen haben. Ich hörte das typische Sirenengeheul. Aber da war ich schon längst zu Hause.

Marietta Herzberger.
Anmerkung der Redaktion: Marietta Herzberger lebt in Weinheim und schreibt in ihren Kolumnen ĂĽber den ganz normalen Wahnsinn des Alltags. Erfundene Geschichten, in denen doch das eine oder andere wahr ist. Die Personen gibt es meistens, manchmal nicht. Mal ist es, wie beschrieben, mal gnadenlos ĂĽberzogen. Es sind keine „journalistischen“ Texte mit dem Anspruch auf Faktentreue, sondern Lesetext mit dem Ziel, Lesefreude zu verbreiten. Sie hat jede Menge Weisheiten gerne, zwei sind: „Machen Sie sich erst einmal unbeliebt, dann werden Sie auch ernst genommen“ – Konrad Adenauer. Und: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren“ – Bertolt Brecht. Wir begrĂĽĂźen sie herzlich und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Wir wĂĽnschen unseren Lesern viel LesespaĂź mit ihren Texten!
Kinder in sozialen Netzwerken – 7 Tipps fĂĽr Eltern
Guten Tag!
Ladenburg, den 27. November 2010. Die „Hitlerbart“-Debatte vor einer Woche hat enormes Aufsehen erregt. Manche Eltern sind vielleicht sogar aus „allen Wolken gefallen“. Sie sollten jetzt jedoch nicht panisch handeln. Oftmals stehen Eltern vor dem Problem, dass sie das Medium „Internet“ zwar kennen und nutzen, aber manche Details unbekannt sind. Doch wie sollen Kinder einen verantwortungsbewussten Umgang mit Medien lernen, wenn nicht von ihren Eltern? Wir haben in diesem Beitrag 7 praktische Tipps gesammelt, was Eltern beachten sollten.
Haben Sie sich schon mal gefragt, worin der Reiz eines Sozialen Netzwerks liegt? FĂĽr Jugendliche ist es das Normalste auf der Welt. Man kann dort Freunde „sammeln“, auf einer Art „Pinnwand“ Nachrichten und Bilder veröffentlichen und „Gruppen“ beitreten beziehungsweise selbst grĂĽnden. Man „netzwerkt“ eben, tauscht sich aus, stellt sich dar. Das ist ein groĂźer SpaĂź, der aber immer auch Gefahren birgt, sofern man gewisse Regeln nicht beachtet.
So gibt es bei StudiVZ beispielsweise die Gruppe: „Ich mache mich jetzt schick und dann lass ich mich volllaufen“. Mehr als 7.000 Nutzer sind dieser Gruppe beigetreten.
Besonders pikant: Die VZ-Netzwerke (StudiVZ, SchuelerVZ und MeinVZ) verfĂĽgen nach eigenen Angaben ĂĽber 17 Millionen registrierte Nutzer (Stand: Juli 2010). Davon entfallen mindestens 6 Millionen auf StudiVZ (Stand: April 2010).
Alle StudiVZ-Mitglieder können sehen, wer dieser Gruppe beigetreten ist.
Da das StudiVZ auf Studenten ausgelegt ist, sind die Mitglieder meist volljährig und fĂĽr sich selbst verantwortlich. Ob sich jemand „verantwortlich“ verhält, wenn er sich einer solchen Gruppe „anschlieĂźt“… ist sicher zweifelhaft.
Ă„hnliche Gruppen finden sich jedoch auch bei Facebook & Co. Manche Gruppenmitglieder sind weit entfernt von einer Volljährigkeit. NatĂĽrliche kennt die Medaille auch eine andere, positive Seite. Zu dieser gehören Gruppen wie „Gib AIDS keine Chance“ oder „Demokratie fĂĽr China“. Und es gibt jede Menge Gruppen oder Seiten zu Schulen, Vereinen oder gemeinnĂĽtzigen Organisationen, zu Stars, Musik oder anderen Dingen, fĂĽr die sich Jugendliche ganz zu Recht interessieren.
Wichtige Fragen im Zusammenhang mit dem Internet sind: Droht meinem Kind in einem sozialen Netzwerk eine Gefahr und wie kann ich es schützen? Was ist sinnvoll und nützlich, was unsinnig und vielleicht sogar schädlich? Wie kann ich mein Kind dafür sensibilisieren?
Wie auch im realen Leben ist auch im „virtuellen Raum“ ein Schutz vor Gefahren nicht absolut möglich. Aber man kann mi einfachen Regeln Fehler vermeiden.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen traditionellen Medien und dem Internet besteht beispielsweise in der Art des Mediums. Bei Radio, Fernsehen und Print sind die meisten Menschen nur Empfänger. Online sind Sie jedoch häufig auch Sender. Sie können also auch selbst Informationen verbreiten an eine wie auch immer geartete Öffentlichkeit, die aus wenigen, aber auch Millionen Menschen bestehen kann.

Weihnachtsmarkt Ladenburg - Eine Facebook Gruppe
Bei allen Angeboten des Webs sind insbesondere Soziale Netzwerke darauf ausgelegt, dass ihre Nutzer Inhalte erstellen. Meist in Form von Kommentaren, Fotos oder Videoaufnahmen. Ganz ĂĽberwiegend sind dies aber „private Informationen“, ĂĽber deren „Veröffentlichung“ man erst nachdenken sollte.
Ein konkretes Beispiel: Sie waren auch mal jung und haben vielleicht bei einer Fete über den Durst getrunken. Und dann ist Ihnen etwas peinliches passiert. Kein Problem. Wir alle begehen Fehler. Glücklicherweise hat sie niemand fotografiert oder gefilmt. Heute sind Kameras allgegenwärtig, klein und oft unerkannt im Gebrauch.
Und es macht vielen einen „HeidenspaĂź“, die „Peinlichkeiten“ von anderen aufzunehmen und flugs ins Internet zu stellen. Das zu kontrollieren, ist sehr schwer. Viele stellen aber auch ganz freiwillig Bilder von Saufgelagen oder ähnlichem ins Internet, weil sie es „lustig“ finden. Dass man damit aber sich selbst und seinen Ruf beschädigen kann – soweit denken viele nicht.
Das Internet ist ein „Massenmedium“ – wer hier Inhalte erzeugt, muss sich das immer wieder klar machen. Mit einer gewissen Skepsis auf vor dem eigenen Handeln, kommt man hier aber auch gut zurecht.
Nachfolgend finden Sie sieben praktische Tipps, die einen sichereren Umgang mit dem Internet möglich machen.
Tipp 1: Medienkompetenz heiĂźt, klug mit Medien umzugehen
Der vielleicht wichtigste Tipp von allen: Sie mĂĽssen die technischen HintergrĂĽnde und Funktionsweisen Sozialer Netzwerke nicht bis ins letzte Detail verstehen, um ihrem Kind eine gewisse Kompetenz zu vermitteln.
Im Prinzip gibt es keinen groĂźen Unterschied zwischen dem realen und dem virtuellen Leben – bis auf einen: Das Internet ist ein riesiges Protokollmedium, ein Archiv, das wenig vergisst und Computer sind eine Art Kopiermaschine.
Was einmal digitalisiert wurde, lässt sich unbegrenzt kopieren und speichen. Und: Wer eine Information ins Internet stellt, verliert unter Umständen sehr schnell die Kontrolle darüber, weil andere diese Information wie auch immer weiternutzen können.
Tipp 2: Vertrauen Sie ihrem Kind
Es ist die Norm, dass zwischen Eltern und Kind ein Vertrauensverhältnis herrscht. Vermeiden Sie es nach Möglichkeit dieses Vertrauensverhältnis zu stören. Jeder Mensch besitzt eine Privats- und Intimssphäre. Auch die eigenen Kinder.
Es gibt Dinge, die ein Kind für sich behalten will. Die Gründe hierfür können vielfältig und aus Sicht eines Erwachsenen manchmal nahezu bedeutungslos sein. Nehmen Sie nach Möglichkeit trotzdem darauf Rücksicht.
Tipp 3: Hören Sie ihrem Kind zu
Wenn ein Kind von der Schule nach Hause kommt, hören wir ihm normalerweise zu. Weil wir selber mal zur Schule gegangen sind. Weil wir aufmerksam sind.
Hören Sie auch zu, wenn ihr Kind am PC war und Ihnen etwas über Facebook, SchuelerVZ & Co. erzählt?
Kennen Sie keines dieser Netzwerke, wird es natĂĽrlich schwierig dort genutzte Begriffe wie „Pinnwand“, „Gruscheln“ oder „Poke“ in einen Kontext zu setzen. Hören Sie dennoch aktiv zu, fragen Sie nach und lassen Sie sich unbekannte Begriffe erklären oder das jeweilige Netzwerk erklären. Sie werden schnell merken, ob ihr Kind „verantwortlich“ damit umgeht oder hier ein wenig „Nachhilfe“ braucht.
Tipp 4: Lassen Sie sich auf das Medium ein
Das Internet und soziale Netzwerke sind nicht schlecht oder böse oder gut und hilfreich. Es kommt immer darauf an, was man damit macht und wie man es nutzt.
Klar gilt es, die tatsächlichen Gefahren im Blick zu haben und Kinder vor radikaler Propaganda, Gewaltdarstellungen und Pornographie zu schützen. Es gilt aber genauso, die positiven Seiten zu fördern, beispielsweise beim Übergang von der Schule zur Berufsausbildung.
Viele größere Unternehmen googeln inzwischen die Namen ihrer Bewerber, um sich ein „Bild“ der Kandidaten zu machen -auch in Sozialen Netzwerken wird dabei nachgeschaut. Hier kommt es meist zu einem „ersten Eindruck“ – der kann positiv, aber auch negativ sein. DafĂĽr ist man selbst verantwortlich.
Tipp 5: Verdeutlichen Sie ihrem Kind die „Nicht-Anonymität“
Im Netz ist niemand anonym. Zwar kann man falsche Profile anlegen und „Wegwerf“-Mailadressen benutzen. Doch insbesondere in sozialen Netzwerken macht dies keinen Sinn.
Hier ist ein GroĂźteil unter dem echten Namen vertreten.
Machen Sie ihrem Kind klar, dass jede Handlung im Netz auch eine öffentliche Handlung sein kann. Insbesondere bei schwachen Datenschutzeinstellungen. Die Hemmschwelle im Netz etwas zu veröffentlichen ist häufig geringer, als im „echten“ Leben.
Tipp 6: Vertrauen ist wichtig, Kontrolle aber auch
Sie wollen wissen was „in diesem Netzwerk da“ los ist.
Ă„uĂźern Sie diesen Informationswunsch und deuten Sie konkret an, dass sie irgendwann nach „bedenklichen Sachen“ Ausschau halten wollen, aber auch vertrauen, dass ihr Kind „nichts schlimmes“ dort „gemacht“ hat.
Im gĂĽnstigsten Fall wird ihr Kind nun selbstverantwortlich mit einer Bereinigung „bedenklicher Inhalte“ beginnen. Diese Form der Selbstkontrolle und die Aussicht auf externe Kontrolle lassen Kinder verantwortlicher mit dem Internet umgehen.
Tipp 7: Netzwerken Sie selbst
Sie mĂĽssen dafĂĽr nicht unbedingt bei Facebook und Co. ein Profil haben. Tauschen Sie mit anderen Eltern ihre Erfahrungen aus – die positiven wie die negativen.
Anmerkung der Redaktion:
Christian MĂĽhlbauer absolviert ein redaktionelles Praktikum bei uns in der Zeit vom 22. November – 10. Dezember 2010. Herr MĂĽhlbauer studiert an der Fachhochschule Ansbach “Ressortjournalismus.-€
Ladenburger Kinderweihnachtswelt
Guten Tag!
Ladenburg, 26. November 2010. FĂĽr die jungen Besucher des Weihnachtsmarkts gibt es wieder ein spezielles Programm.
Samstag, den 27. November 2010
14:00 – 17:00 Uhr Adventskranzbinden mit Brigitte Gutfleisch und Margita Muschketat (Materialien sind von Weinbau Rosenhof gestiftet)
Sonntag, den 28. November 2010
14:00 – 17:00 Uhr Teelichtgläser werden verziert mit Brigitte Gutfleisch und Margita Muschketat
Samstag, den 04. Dezember 2010
14:00 – 17:00 Uhr Lebkuchen werden verziert mit Angelika und Karl MĂĽnz (Lebkuchen sind gestiftet von Bäckerei Knapp)
Sonntag, den 05. Dezember 2010
14:00 – 17:00 Uhr Engel werden bemalt mit Angelika und Karl MĂĽnz (Engel sind gestiftet von Kristallfluss Röser)
Samstag, den 11. Dezember 2010
14:00 – 17:00 Uhr Filzen mit Elisabeth Schmitz von Ledebur und Heidi Sosnowski
Sonntag, den 12. Dezember 2010
14:00 – 17:00 Uhr Filzen mit Elisabeth Schmitz von Ledebur und Heidi Sosnowski
Samstag, den 18. Dezember 2010
14:00 – 17:00 Uhr Bienenwachs-Kerzenrollen mit Silvia Glaser, Markus Junken und Herbert Oswald (Bienenwachs ist gestiftet von Imkerei Casa Mellifera)
Sonntag, den 19. Dezember 2010
14:00 – 17:00 Uhr Weihnachtsbäume werden geschmĂĽckt mit Brigitte Gutfleisch
Einen schönen Tag wünscht
Das ladenburgblog
Die Normalität von sozialen Netzwerken
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Guten Tag!
Ladenburg, 22. November 2010. Soziale Netzwerke sind voll im Trend. So gut wie alle Kinder und Jugendlichen haben damit zu tun. Fragt sich nur, was man selbst damit zu tun hat, ob man alles versteht und wie man den Kindern den Umgang damit beibringt, meint Gabi.
Vor ein paar Wochen habe ich geschrieben, dass ich mich den Sozialen Netzwerken annähere. Vorsichtig habe ich mich herangetastet. Ich muss gestehen, dass ich mich der Fazination kaum erwehren konnte. Ich habe gechattet, sogar mal was gepostet, wie es so schön heißt. Mein Freundeskreis ist stetig gewachsen. Das zu mir.

Facebook. Aus einem Studentenjahrbuch-Verzeichnis wurde die größte Online-Community der Welt.
Auch meine Kinder sind in sozialen Netzwerken unterwegs: SchülerVZ und Facebook und wer-kennt-wen. Natürlich haben wir es zu Hause thematisiert, auf die Gefahren hingewiesen und davor gewarnt, Bilder zu veröffentlichen.
Die Gefahren im Netz sind subtiler.
Auch weiß ich von Freunden und Bekannten, dass deren Kinder hier „unterwegs“ sind. Letztendlich sehen wir es aber recht locker, was kann hier schon passieren? Ist es nicht rein virtuell und nichts gegen die Gefahren, denen unsere Kinder im tatsächlichen Leben ausgesetzt sind?
Doch die Gefahren, die hier lauern, sind viel subtiler. Wie erkennt man, was wer ernst meint? Wo hört der Spaß auf? Ist ein Freund wirklich ein Freund?
Jugendliche berichten ĂĽber Saufgelage, stellen davon Bilder ins Netz, nehmen politische Haltungen ein, provozieren. Um cool zu sein, aufzufallen, sich abzugrenzen. Dass sie sich damit auch inszenieren und von auĂźen nicht immer erkennbar ist, wo der SpaĂź aufhört und der Ernst anfängt – ist ihnen das klar? Wirklich bewusst?

Twitter – ein Kurznachrichtendienst im Internet.
Was man im Internet veröffentlicht, dafür ist man letztendlich verantwortlich. Und man stellt eine Öffentlichkeit her. Denn, wer teilweise einige hundert Freunde und mehr sein eigen nennt, wird kaum noch ein Überblick darüber haben und kann nicht davon ausgehen, dass alles nur im „stillen Kämmerlein“ passiert.
„Ich habs nicht so gemeint“, gilt nicht.
Lockere, coole Sprüche sind an der Tagesordnung. Was passiert, wenn cool nicht mehr cool ist, sondern rassistisch? „Ich hab-€™s nicht so gemeint“, ist schnell gesagt. Aber letztendlich kann man ja nur an den eigenen Worten gemessen werden. Vor allem dann, wenn man es öffentlich macht.
Soll ich meinen Kindern die Netzwerke jetzt verbieten? Gilt es nicht eher mit ihnen darüber zu reden und sie aufzuklären?
Wir wissen heute alle, dass sich Personalchefs gerne im Facebook oder Studi-VZ tummeln. Welches Bild möchte man dann hier nach Außen abgeben?
Wer rechts- oder auch linksextreme Aussagen tätig, muss damit rechnen, dass man ihn oder sie für Ernst nimmt. Und wollen das Jugendliche nicht eigentlich?
Andererseits gehört zum jung sein, auch über das Ziel hinaus zu schießen. Das habe ich getan, das machen immer wieder meine Kinder. Wichtig ist dabei immer wieder Grenzen zu erkennen. Sich betrinken tut sich fast jeder mal in seiner Jugend (oder auch später), lässt man sich aber volllaufen und beschädigt sich, andere oder Dinge, hat das eine ganz andere Brisanz.

Die Frage ist meist nicht, ob man oder ob man nicht, sondern wie man mit Facebook umgeht.
Wie können wir unseren Kinder, in einer Welt, die so zwischen Virtualität und Realität hin- und herspringt, begreiflich machen, wo hier die Gefahren liegen, wo wir doch selbst in dieser Welt meist Fremde sind?
Quatsch ist erlaubt – aber auch ein sauberes Image.
Ich kann meinen Kindern nur den Rat geben, dass sie nur das veröffentlichen, zu dem sie wirklich stehen können. Und wenn es Quatsch ist, muss es auch als Quatsch erkennbar bleiben.
Klar ist, dass soziale Netzwerke fĂĽr unsere Kinder normal sind. Klar ist aber auch, dass es darin normal zugehen sollte.
Für mich sind soziale Netzwerke noch neu und ich nähere mich an. Vorsichtig. Das versuche ich auch meinen Kindern beizubringen.
Und klar – die sozialen Netzwerke bieten auch jede Menge Vorteile. Einer ist gerade der, der auch problematisch sein kann: Der öffentliche Austausch mit anderen.
Und eine FĂĽlle von Informationen, die man fĂĽr das echte Leben nutzen kann, warten im Internet neben all dem Schrott, den es dort auch gibt. Damit unterscheidet sich das Internet nicht wirklich vom realen Leben.
Der entscheidende Unterschied ist der der Dokumentation – was im Internet gepostet wird, kann man zwar wieder löschen. Ob es damit aus der Welt ist? Häufig nicht. Denn Informationen werden kopiert, an anderer Stelle wieder eingefĂĽgt.
Auch ich muss lernen, Herrin über die Informationen zu bleiben, die ich pflege und die andere über mich haben. Das ist eine ganz schön verantwortliche Aufgabe, die ich wie meine Kinder erst gerade lerne.
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