Rhein-Neckar, 04. Februar 2015. (red/pro) Vergangene Woche haben wir das Rheinneckarblog einem „Relaunch“ unterzogen. Das heißt: Wir haben ein zeitgemäßeres Layout. Breiter im Format, größere Schriften und neue Service-Angebote wie „Meistgelesene Artikel“ oder „Meistkommentiert“, die Sie in der Seitenleiste finden. Außerdem konzentrieren wir die Berichterstattung auf unserer zentralen Seite Rheinneckarblog.de. [Weiterlesen…]
Willkommen: Erste öffentliche Redaktionskonferenz
Rhein-Neckar, 12. Oktober 2014. (red) Am 13. Oktober, 18:30 Uhr, treffen wir uns zu der ersten öffentlichen Redaktionskonferenz bei „Müllers Restaurant&Café Lounge“ im Museumsschiff . Zu Gast sind die Lokalpolitiker Bernd Kupfer (CDU), Reinhold Götz (SPD), Raquel Rempp (Freie Wähler) sowie ein afghanischer Flüchtling. Künftig werden wir ein Mal im Monat in ausgewählten Gastronomien eine öffentliche Redaktionskonferenz abhalten. [Weiterlesen…]
Helfen Sie uns, unser Angebot zu verbessern!
Rhein-Neckar, 05. November 2013. (red/sw) Wir möchten gern mehr erfahren über Sie, unsere Leserinnen und Leser erfahren. Nehmen Sie sich bitte ein paar wenige Minuten Zeit, um unseren Fragebogen auszufüllen – Sie helfen uns sehr, unser Angebot zu verbessern.
Selbstverständlich werden alle Daten anonym erfasst. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.
Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe!
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Unsere Blogs werden Mitglied im Deutschen Presserat
Rhein-Neckar, 04. November 2013. (red) Der Deutsche Presserat ist die freiwillige Selbstkontrolle der Presse in Deutschland. Bis 2009 nur für die Printpresse, seitdem öffnet sich der Verein auch für sogenannte „Telemedien“ unter die unsere Angebote fallen. Aktuell wurden wir eingeladen, dem Deutschen Presserat als Mitglied beizutreten, was wir für ein Probejahr machen. [Weiterlesen…]
Servus und griaß De, Christopher!
Rhein-Neckar, 05. August 2013. (red) Seit heute begrüßen wir einen waschechten Bayer bei uns in der Kurpfalz. Christoper Horn kommt von der TegernseerStimme, unserem Partnerblog vom schönen oberbayerischen Tegernsee. Im Rahmen der Nachwuchsausbildung haben unsere Redaktionen einen Volontärstausch vereinbart, damit die jungen Kollegen einen Einblick in andere Redaktionen und deren Arbeitsabläufe erhalten. [Weiterlesen…]
Warum wir nicht über das Festival des deutschen Films berichten

Keine Berichte zum Festival von uns – weil wir uns weigern, für unsere Arbeit auch noch zu bezahlen.
Ludwigshafen/Rhein-Neckar, 10. Juni 2013. (red/pro) Für das Festival des deutschen Films haben wir vier Reporter vorgesehen, die je über mindestens drei Filme berichten sollten. Es wären also mindestens zwölf Artikel erschienen. Doch diese erscheinen nicht, weil wir die Zugangsbedingungen ablehnen – denn das Management verlangt für jeden akkreditierten Reporter eine Gebühr von 30 Euro.
Von Hardy Prothmann
Können Sie sich vorstellen, dass Sie morgens zur Arbeit fahren und Ihr Chef oder Ihre Firma erstmal Geld von Ihnen verlangt, damit Sie arbeiten dürfen? Nein? Wir Journalisten werden damit zunehmend konfrontiert. [Weiterlesen…]
Vier Jahre Heddesheimblog: Wie aus Zufall ein System wurde

Hardy Prothmann, Chefredakteur, in einem Beitrag von ARD-Morgenmagazin zur Krise des Journalismus.
Heddesheim/Rhein-Neckar, 12. Mai 2013. Das Heddesheimblog.de und die anderen Ortsblogs gibt es nun seit vier Jahren – wir freuen uns sehr, dass wir diese vier Jahre überstanden haben und uns vor Ort, in der Region und sogar darüber hinaus etablieren konnten. Ein Blick zurück ist immer auch einer nach vorne. [Weiterlesen…]
„Ich freu‘ mich wie ein Schnitzel“
Mannheim/Rhein-Neckar, 03. April 2013. (red/ld) Lydia Dartsch war seit vergangenem September als freie Mitarbeiterin für uns tätig. In den kommenden 20 Monaten wird sie als Volontärin eine praxisnahe journalistische Ausbildung bei uns absolvieren und über die vielen spannenden Themen der Region berichten. Während des Volontariats wird sie in verschiedenen Redaktionen im gesamten Bundesgebiet sowie im Ausland gastieren. Schon im Mai geht es für eine Woche nach Straßburg. Dort wird sie während der Sitzungswoche am Europäischen Parlament die Abgeordnete der Grünen, Franziska Brantner, begleiten. Ihre Vorliebe für den Lokaljournalismus hat sie als freie Reporterin bereits entdeckt. Ihr Credo: Auch Kleintierzuchtvereine bieten Stoff für „Gänsehaut“. [Weiterlesen…]
„Im Arsch“ – kein Bericht zu Jan Delay
„Im Arsch“ – feat. Udo Lindenberg.
Ladenburg/Rhein-Neckar, 02. Juli 2012. (red/pro) Jan Delay ist aus unserer Sicht der Top-Star der deutschen Musikszene. Trotzdem veröffentlichen wir keine Konzertkritik zum Auftritt in Ladenburg. Der Grund ist eine unerfreuliche Auseindersetzung mit dem Veranstalter Demi Promotion und der pressefeindliche Umgang mit unabhängigen Journalisten.
Von Hardy Prothmann
Nach dem Jan-Delay-Konzert stehe ich noch auf dem Platz. Plötzlich kommt ein Mann, will mich sprechen. Wie ich dazu käme, mich „nicht an die Regeln zu halten“. Ich hätte mir „unrechtmäßig“ Zugang verschafft. Mein Verhalten sei „asozial“ gegenüber anderen Journalisten. Ich solle sofort alle Bilder auf meiner Kamera löschen. Es gebe „klare Regeln“ und an die habe sich jeder zu halten. Der Mann hat sich nicht vorgestellt, ich frage deshalb, wer er eigentlich ist: „Gissel, ich bin der Veranstalter.“ Der Wutausbruch von Dennis Gissel dauert gute zehn Minuten, er heißt mich dies und jenes, zum Ende läuft er weiter und macht eine wegwerfende Handbewegung.
Indiskutable Einschränkung der Pressefreiheit
Der Grund für die Aufregung: Ich habe während des Konzerts ein paar Fotos gemacht – so wie die meisten anderen Gäste auch. Weil ich aber „professionell“ bin, ist das mir nur während der ersten drei Lieder erlaubt. Wer das vorschreibt, ob der Künstler, dessen Management oder der Veranstalter, ist relativ egal. Es handelt sich dabei um eine leider mittlerweile fast „normale“ Einschränkung der Pressefreiheit. Eigentlich vollkommen indiskutabel – weil viele Medien sich diesen unzumutbaren Diktaten aber beugen, kommen viele Management-Firmen und Veranstalter damit durch.
Der Hintergrund für das Verfahren: Das Interesse für den Künstler „dürfen“ Medien schon haben. Und über Pressemitteilungen versucht man gezielt und gesteuert Werbung durch Aufmerksamkeit für den Künstler zu machen. Aber die Vermarktung oder Imagesteuerung soll voll im Griff des Managements und der Veranstalter bleiben – ebenso die eigene künstlerische Arbeit der Journalisten.
Wer kritisch berichtet, wird auch schon mal nicht mehr „zugelassen“. Wer sich auf Unabhängigkeit beruft, wird in Kenntnis gesetzt, dass eine Veranstaltung privat ist und damit der „Hausherr“ bestimmt, was er zulässt und was nicht.
Eine paradoxe Situation: Ohne Öffentlichkeit ist alle Kunst nichts – aber die öffentliche Meinung soll sich nur so bilden, wie es den Künstlern und/oder deren Vermarktungsfirmen passt. Wer eine solche Haltung vertritt, hat das hohe Gut der Pressefreiheit nicht verstanden.
Unabhängige Journalisten „nehmen anderen Künstlern“ nichts weg, sondern erarbeiten hart eigene Inhalte und bereichern damit die öffentliche Meinung und durch positive Berichte auch das Ansehen der Künstler. Negative Berichte können Künstler als „Warnzeichen“ sehen, dass etwas schief läuft, und wenn sie klug sind dazu nutzen, um sich und ihre Kunst zu verbessern.
Urheber beschneiden Urheber
In der Konsequenz beschneiden damit Urheber andere Urheber: Musikgruppen sind Künstler, Pressefotografen ebenfalls. Die erhalten für ein Foto, das in der Tagespresse veröffentlicht wird ein Honorar, das sich nach der Auflage richtet. Bei einer Zeitung wie dem Mannheimer Morgen rund 40 bis 50 Euro. Die von der Hirschberger Agentur „Demi Promotion“ an die Fotografen übermittelten „Regeln“ besagen, dass der Fotograf nur in dem Medium veröffentlichen darf, für das er „akkreditiert“, also angemeldet und „zugelassen“ ist. Mithin hat der Fotograf keine Chance mehr, das mickrige Honorar durch weitere Verkäufe zu einem einigermaßen anständigen Honorar zu machen.
Manche Künstler zeigen dann gewisse Kostüme oder Show-Einlagen erst, wenn die Runde für die Pressefotografen vorbei ist. Jetzt übernehmen Fotografen, die vom Management oder Veranstalter gebucht sind. Deren Bilder sind „exklusiv“ und werden für sehr viel mehr Geld als Pressefotografen für ihre Arbeit erhalten, an Medien verkauft. Die machen das Spiel mit, weil sie keinen Fotografen vor Ort haben oder eben das „exklusivere“ Bild bringen wollen.
In der Vergangenheit ist dieses Vermarktungssystem teils vollends pervertiert. Künstler oder deren Management gingen sogar so weit, jedes zu veröffentlichende Bild erst genehmigen und alle Bilder für sich selbst honorarfrei (!) verwenden zu wollen.
Knebelverträge
Ob Robbie Williams, Coldplay, Bon Jovi, Destiny’s Child, Fleetwood Mac, Bob Dylan und Böhse Onkelz oder Silbermond – nach Informationen der Journalistengewerkschaft DJV legen diese und andere „Knebelverträge“ vor nach dem Motto: Friß oder stirb. Das heißt für Pressefotografen: Du hälst die an die „Regeln“ oder bist draußen.
Für wirklich journalistische Pressefotografen, also nicht die Eventknipser, die unkritisch alles mitmahcen, kommt diese „Regelung“ einer beruflichen Kastration gleich. Denn deren „Sprache“ ist das Bild – will ein Fotojournalist ein Geschehen, also das Konzert „beschreiben“, muss er die Möglichkeit haben, vom Anfang bis zum Ende zu – um damit „seinen Blick“ zu dokumentieren. Wenn er das nicht kann, wäre das so, als würde man auch schreibenden Journalisten „Regeln diktieren“, sie dürfen nur über die ersten drei Lieder schreiben oder die ersten drei Kapitel eines Buches besprechen oder das erste Drittel eines Kunstwerks. Das wäre absurd – aber für Fotografen ist das in der Veranstaltungsbranche die „Normalität“.
Dagegen gab es schon früher Proteste: Beispielsweise blieben Agenturfotografen Konzerten fern. Der Druck wirkte – sie wurden wieder für die volle Länge zugelassen. Aber nur sie – andere Fotografen nicht. „Solidarität“ ist unter Journalisten oft ein Fremdwort.
Schädliche Vermarktungsgier
Aus Sicht der Künstler oder auch Sportler (gerade beim Fußball geht es noch heftiger zu) mag die Vermarktungsgier zunächst in Ordnung sein – doch langfristig schadet man sich selbst, fehlt doch eine unabhängige und kritische Berichterstattung in Wort, Ton, Bild und Video. Der „scherzende“ Löw bei der EM ist ein gutes Beispiel, wie Manipulationen Tür und Tor geöffnet sind.
Gerade beim Sport entwickeln sich daraus mafiöse Systeme (aktuell in Italien, Tour de France, Boxsport usw.) und ausgerechnet die Künstler, die freie Systeme nutzen, um durch Gesten, Kleidung, Verhalten und ihre Musik auch Freiheit zu provozieren, wollen die Freiheit anderer Künstler einschränken? Das ist pervers. Und dumm.
In Ländern, wo es keine freie Presse gibt, hätten diese Künstler keine Chance, die meisten von ihnen würden unterdrückt und bis zum Tode bedroht (Salman Rushdie, Shahin Najafi). Die aufgestellten „Regeln“ bedrohen in unserer „freien“ Welt gerade kleine Medien oder freie Journalisten ebenfalls existenziell.
Wir haben das Management von Jan Delay angeschrieben und uns erkundigt, ob es wirklich der Wille des Künstlers ist, dass diese „Regeln“ durchgesetzt werden – vielleicht behauptet das ja nur der Veranstalter Demi Promotion um ein wenig „großer Veranstalter“ zu spielen? Wenn nicht, bin ich absolut enttäuscht von Jan Delay, dessen Musik und Performance ich als „Fan“ sehr schätze. Er ist ein ganz großartiger Künstler. Aber ich wäre sehr enttäuscht von ihm, wenn er tatsächlich die Pressefreiheit so gering achtet.
Für Jan Delay müssen aber „nur 2.500 Gäste“ ebenfalls enttäuschend gewesen sein – der Mann bekommt mit seiner tollen Band woanders weit mehr Zuschauer zusammen – ob hier die „Vermarktung“ des Veranstalters Demi Promotion nicht funktioniert hat? Wer weiß.
Demi Promotion haben wir übrigens schon mehrfach angeboten, bei uns Werbung für ihre kommerziellen Veranstaltungen zu schalten. Es gab nie eine Reaktion, dafür aber immer eifrig die Zusendung von „Presseinformationen“, die die Veranstaltungen kostenlos bewerben sollen.
Einerseits tut man also so, als sei man Veranstalter eines für die Öffentlichkeit interessanten Events, dann aber ist man wieder „privat-kommerziell“ – eine seltsame „Auffassung“. Es geht bei solchen Konzerten sicher nicht ums Gemeinwohl, sondern klar ums Geschäft.
Unabhängiger Journalismus vs. „Partnerunwesen“
Vielleicht war Herr Dennis Gissel auch deswegen so ungehalten – weil wir als einzige Redaktion nicht nach seiner Marketing-Pfeife tanzen. Ob verwandtschaftliche Beziehungen von anderen Lokaljournalisten in Ladenburg und Mitarbeitern bei Demi Promotion oder die Medienpartnerschaften von Demi Promotion mit dem Mannheimer Morgen, „Lokalmatador“ und der Rhein-Neckar-Zeitung, die wir häufig für miese journalistische Leistungen kritisiert haben, auch eine Rolle spielen, darüber kann sich jeder selbst seine Gedanken machen.
Wir werden sehen, ob wir nach dieser Kritik künftig noch von Demi Promotion zu Veranstaltungen eingeladen oder zugelassen werden – auch darüber halten wir unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden. Für die nächste Zeit ist uns aber erstmal die Lust vergangen und wenn die „Regeln“ so bleiben, werden wir vermutlich weiter verzichten – klar, dass ist schade für die Fans und für alle, die unsere unabhängige Berichterstattung schätzen.
Würden alle Medien im Raum mitziehen, würden sich die „Regeln“ schnell ändern – nur leider ist es mit der eigenen Achtung der Pressefreiheit, mit der Solidarität gegenüber einem unabhängigen Journalismus und dem eigenen Selbstverständnis einer unabhängigen Berichterstattung bei vielen Medien nicht besonders weit her.
Die Geschichte nach dem Jan-Delay-Konzert ging übrigens noch weiter: Kurz vor dem Ausgang passten mich zwei muskelbepackte Ordner drohend ab und verlangten, dass ich sofort alle Bilder meiner Kamera löschen sollte. Ich habe das verweigert und die Polizei hinzugezogen. Die klärte die nicht sehr hellen Ordner auf, dass man mich des Platzes verweisen, sicher aber keine Löschung der Bilder verlangen könne. Wegen des Vorgangs wurden meine Personalien „förmlich“ aufgenommen (die Polizisten kannten mich zwar, aber das nimmt dann seinen behördlichen Lauf). Ich konnte das Gelände ohne Platzverweis dann nach weiteren 20 Minuten unseliger Diskussion verlassen.
Fotografen-Vereinigung Freelens zu „Silbermond“
Der Tagesspiegel: „Abgeblitzt“ – über unsägliche Arbeitsbedingungen für Pressefotografen
Der Deutsche Journalistenverband (DJV) über Knebelverträge
Aus gegebenem Anlass sieht die Fotostrecke so aus:
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Anm. d. Red.: Zu Dieter Thomas Kuhn, ebenfalls von Demi Promotion veranstaltet, haben wir letztmalig eine Fotostrecke gezeigt. Darauf müssen die Künstler, die Knebelbedingungen diktieren, zumindest bei uns künftig verzichten.
Geprothmannt: Bagatell- vs. Kollateralschaden

Bleiben am Ende nur noch Trümmer? Journalismus war mal ein angesehener Beruf - heute ist das Image beschädigt. Archivbild
Mannheim/Viernheim/Rhein-Neckar, 18. Juni 2012. (red) Es gibt einen Brand, die Feuerwehr löscht diesen schnell. Der Schaden bleibt eigentlich überschaubar und doch nicht. Das „Opfer“ ist das „Scheck In-Center“ in Viernheim. Aber es kommt noch ein weiteres hinzu, dass mit allem gar nichts zu tun hat: Die Bevölkerung. Der Schadensverursacher: Journalisten. Der Schaden: Glaubwürdigkeitsverlust in unbekanntem Ausmaß.
Von Hardy Prothmann
Der Ruf von Journalisten ist nicht der beste. Vollkommen zurecht. Sie fragen sich jetzt, wieso ein Journalist dem eigenen Berufsstand ein schlechts Zeugnis ausstellt? Die Antwort ist ganz einfach: Nur wenn man sich nach vorne verteidigt, kann man hoffen, weitere Schäden zu verhindern. Das ist durchaus egoistisch gedacht. Denn ich und meine Mitarbeiter achten sehr auf bestmögliche Qualität unserer Informationen – egal, ob wir über leichte Themen wie Feste und Aktivitäten berichten oder über anspruchsvolle wie Kultur und Wirtschaft oder Politik und Sport.
Ganz klar machen auch seriöse Journalisten Fehler. Wenn diese passieren, sollten die Leserinnen und Leser aber darüber informiert werden. Doch das tun die meisten Medien nicht. Auch klar: Wenn wir einen Rechtschreibfehler entdecken oder auf Fehler hingewiesen werden, verbessern wir den auch ohne eine Korrekturmeldung, wenn es sich um eine Bagatelle handelt. Berichte mit kapitalen Fehlern legen wir in der Kategorie „Korrektur“ ab, damit Leserinnen und Leser sofort und ohne lange Suche eine zunächst fehlerhafte Berichterstattung sowie die Korrektur finden können. Auf dem Heddesheimblog sind dort seit dem Start vor drei Jahren „nur“ acht von über 2.500 Berichten als fehlerhaft gekennzeichnet. Wir ärgern uns über jeden Fehler und haben diese korrigiert.
Falscher Eindruck vermittelt
Der Mannheimer Morgen hat aktuell über einen Brand im Viernheimer Scheck In-Center „berichtet“. Der „Bericht“ ist mit dem Kürzel „bhr“ gekennzeichnet. Der unbedarfte Leser denkt jetzt: „Ok, jemand, dessen Namen mit bhr abgekürzt wird, war vor Ort oder nach sich zumindest telefonisch oder auf anderem Weg die Informationen besorgt, geprüft und dann seinen Bericht verfasst.“ Doch dieser naheliegende Gedanke ist in diesem Fall und leider viel zu oft ein Fehler. Denn kein Journalist des MM war vor Ort und es wurde auch sonst nichts recherchiert.
Tatsächlich wurde also keine „journalistische Leistung“ erbracht. Durch das geschickte Setzen von An- und Abführungszeichen liest sich der Text, als habe „bhr“ mit dem Pressesprecher der Feuerwehr Viernheim gesprochen, denn er zitiert ihn ja „wörtlich“. Tatsächlich ist dieser Eindruck aber eine Täuschung. Auf Nachfrage bestätigte uns der Pressesprecher Andreas Schmidt, dass er mit niemandem vom MM in dieser Sache gesprochen hat:
Die haben automatisch eine email mit dem Pressetext bekommen, wie alle Redaktionen, die das wollen.
Ist die Nachricht aber falsch? Ja und nein. Sie erweckt den falschen Eindruck, als habe der Journalist mit dem Pressesprecher gesprochen. Und sie erweckt den Eindruck, der Journalist habe selbständig recherchiert und den Bericht selbst verfasst. Die Fakten sind aus Sicht der Feuerwehr sicher zutreffend. Die Mutmaßung über die Schadenshöhe ist es nicht.

Die Originalmeldung der Feuerwehr. Quelle: FFW Viernheim

Die geguttenbergte Version im Mannheimer Morgen. Quelle: SHM
Geguttenbergter Journalismus ist Betrug am Leser
Diese Form „journalistischer“ Arbeit ist gängig in vielen Redaktionen: Bei Zeitungen, Magazinen, im Radio und Fernsehen und im Internet. Man nimmt frei zugängliche Informationen, „etikettiert“ sie ein wenig um und schon hat man einen „eigenen“ redaktionellen Bericht. Das ist und bleibt Betrug am Leser.
Sie fragen sich, warum das passiert? Warum andere Redaktionen so verfahren? Warum es nicht alle ehrlich und transparent wie wir mit unseren Blogs berichten? Fragen Sie die Redaktion Ihres Vertrauens. Ich versichere Ihnen, man wird Sie nicht sonderlich ernst nehmen. Erst, wenn Sie das Abo kündigen wollen.
Wir tun das, was eigentlich eigentlich selbstverständlich sein sollte. Wir benennen nämlich immer deutlich die Quelle, wie auch in diesem Fall ist der Text mit „Information der Feuerwehr Viernheim“ klar gekennzeichnet worden. Das hat mehrere Gründe. Der wichtigste: Wir respektieren die Arbeit von anderen. Wir schmücken uns nicht mit „fremden Federn“. Der nächste Grund ist: Wo bei uns „Redaktion“ draufsteht, ist auch Redaktion drin. Dafür sind wir verantwortlich. Und ein ebenfalls sehr wichtiger Grund ist: Wir können nur dafür einstehen, was wir selbst recherchiert haben. Wir wollen uns weder fremde Inhalte aneignen, noch darin enthaltene Fehler.
Der Einsatzbericht der Feuerwehr beispielsweise ist überwiegend korrekt – hat aber den Eindruck eines großen Schadens hinterlassen. Viele Kunden blieben heute deswegen dem Markt fern. Wir haben die Meldung ebenso gebracht, waren aber bis 14:00 Uhr das einzige Medium, das einen Reporter vor Ort hatte, um sich ein Bild zu machen und haben danach umgehend berichtet, dass es für Kunden keine Einschränkungen gibt und der Schaden eher überschaubar ist.
Außerdem konnten wir recherchieren, dass in diesem Fall wohl eine „Klarstellung“ in der morgigen Ausgabe der Zeitung folgen soll – man darf gespannt sein. Denn die Scheck In-Läden gehören zur Edeka-Gruppe. Und dort ist man „not amused“ über den scheinbar redaktionellen Bericht im Mannheimer Morgen. Die Edeka selbst ist ein sehr großer Kunde der Zeitung und dürfte pro Jahr Anzeigen im Wert von einigen Millionen Euro bei der Zeitung schalten. Ich versichere Ihnen, dass man bei der Zeitung in diesem Fall den Ärger sehr ernst nimmt. Aber nicht, weil man „journalistisch“ besser oder wenigstens „korrekt“ arbeiten will, sondern um den Umsatz nicht zu gefährden.
Bagatell- vs. Kollateralschaden
Nach dem Brand ist im Scheck In – anders als im Feuerwehrbericht gemutmaßt – nur ein „Bagatellschaden“ entstanden. Dieser Schaden wurde unnötig durch Umsatzausfälle für das Unternehmen vergrößert. Der große Kollateralschaden entsteht aber durch den alltäglichen Guttenberg-Journalismus, bei dem nach Lust und Laune geklaut und abgekupfert, umetikettiert und abgeschrieben wird. Sie halten diesen „Fall“ für eine Bagatelle? Ist er nicht, weil er nur ein Beispiel für eine systematische Täuschung vieler Mediennutzer ist. (Haben Sie die „Jogi“-Fälschung bei der EM mitbekommen? Das ZDF zeigte eine „Live-Berichterstattung“, in die Aufnahmen hineingeschnitten wurden, die vor dem Spiel, also nicht „live“ entstanden sind. Das hat zu heftiger Kritik geführt. FAZ: „Die Regie spielt falsch„)
Einen Brandschaden kann man beseitigen – eine beschädigte Glaubwürdigkeit ist nur schwer wieder zu bereinigen.
Darunter leiden aber nicht nur die Schummler, sondern auch alle, die sich größte Mühe geben, einen herausragende oder zumindest ehrlichen Journalismus zu bieten. Leider tun das immer weniger und der für die Gesellschaft und Demokratie so wichtige Journalismus verliert weiter an Ansehen. Da können sich Politiker und Journalisten die Hand geben – aber es gibt auch in der Politik „anständige“ Leute.
Die Leserinnen und Leser können ebenso wie Unternehmen aber deutlich machen, ob sie Qualität wollen oder nicht.
Bei einer Wahl macht macht das mit einer Stimme. Im Markt hat man auch Macht: Minderwertige Produkte kann man abbestellen oder muss sie nicht kaufen. Und Werbung kann man im glaubwürdigen Umfeld schalten, wo sie auch am besten wirkt.
Weitere Informationen:
Wie aus einer gemeindlichen Pressemitteilung ein Redakteursbericht wird, lesen Sie hier: „Ist der Mannheimer Morgen ein Sanierungsfall?“
Wie die RNZ einen PR-Text eines Politikers zu einem Redakteursbericht macht, lesen Sie hier: „Nachgefragt: Wie wird aus einer politischen PR-Meldung ein redaktioneller Text in der RNZ?“
In Sachen Guttenberg war die mediale Empörung groß. Dabei sind viele Medien selbst sehr erfahren in Plagiaten. „Plagiator-Formel: Dreist, dreister, Journalist – wie Tageszeitungen tagtäglich “bescheißen”
Ein unabhängiger Reporter berichtet über eine SPD-Hauptversammlung. Weit gefehlt. Der Reporter ist selbst Mitglied im Ortsverein. „Was von der Berichterstattung der RNZ unter dem Kürzel “stu” zu halten ist“
Auch wir machen Fehler – und reagieren angemessen: „Urheberrecht vermutlich missachtet“
Anm. d. Red.: Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Freiwillige Feuerwehr wird ausdrücklich nicht kritisiert. Die hat wie so oft ihren Job gemacht und einen größeren Schaden verhindert.
Mit einer Recherche hat alles angefangen…

Das war das "erste" Heddesheimblog - als Unterseite von blogger.de
Heddesheim/Rhein-Neckar, 07. Mai 2012. (red) Vor drei Jahren ist das Heddesheimblog.de gestartet. Zunächst als privates Blog, auf dem der Journalist Hardy Prothmann als Bürger seine Gedanken und Recherchen wegen einer umstrittenen Logistik-Ansiedlung veröffentlicht hat. Das Heddesheimblog hat sich in der Branche schnell einen Namen gemacht – als Zukunftsmodell für einen modernen Lokaljournalismus. Mittlerweile ist daraus ein Blog-Netzwerk geworden – nicht nur in Nordbaden.
Von Hardy Prothmann
Im Frühjahr 2009 war aus Sicht des Mannheimer Morgens die Welt mehr als in Ordnung. Das Viernheimer Logistik-Unternehmen „Pfenning“ plante eine angebliche 100-Millionen-Euro-Investition in dem beschaulichen Dorf. Bis zu 1.000 Arbeitsplätze, Gewerbesteuer in Hülle und Fülle, ein glücklicher Bürgermeister – die (bis dato nicht gefährdete) Zukunft des Dorfes ist gerettet. So die Botschaft der Zeitung.
Schlechter Zeitungsjournalismus als Anlass
Mir ist selten eine so unkritische Hofberichterstattung untergekommen. Kritische Fragen? Recherchen? Nichts davon war bei dieser Jubelberichterstattung zu erkennen, geschweige denn zu erahnen.

Auch die ARD ist bereits auf das Heddesheimblog aufmerksam geworden. (Klick auf das Bild führt zum Artikel)
Weil ich als Bürger in Heddesheim selbst vom starken Verkehrsaufkommen betroffen war, fing ich an, ein wenig zu recherchieren. Als erstes im Archiv des Mannheimer Morgens – so wie eigentlich ein Redakteur der Zeitung eine Recherche beginnen sollte. Und ich wurde fündig: Rund drei Dutzend Artikel gab das Online-Archiv her. Alle negativ über dieses „Familienunternehmen Pfenning“, das ohne jeden Bezug zu den kritischen Berichten als „Heilsbringer“ für Heddesheim gefeiert wurde.
Wohin mit meinen Recherchen? Dem Mannheimer Morgen als „Thema“ anbieten? Sicher nicht. Ich habe meine Texte zunächst bei blogger.de (siehe Foto oben) eingestellt. Der erste Text erschien am 28. Aprl 2009: „Alles gut oder alles schlecht mit Pfenning in Heddesheim?“ Und ist nach wie vor sehr lesenswert.
Großes Interesse – wachsende Zugriffszahlen
Die Zugriffszahlen gingen binnen weniger Tagen so schnell nach oben, dass die Seite oft nicht erreichbar war. Ich mietete deswegen eigenen Speicherplatz und veröffentlichte auch andere lokale Nachrichten.
Auch das fand Interesse und Anklag und nach wenigen Wochen reifte die Idee, ob es nicht möglich wäre, eine eigene Lokalzeitung im Internet zu gründen. Ich hatte schon von ähnlichen Projekten gehört, aber das waren oft nur „Versuche“.
Ich versuchte mit. Die erste Erfahrung war: „Mein“ Journalismus war in der nordbadischen Provinz eine Zumutung. Es enstanden schnell zwei Lager: Die einen jubelten, die anderen kotzten. Auch, weil ich kurz nach dem Start vom Heddesheimblog in den Heddesheimer Gemeinderat gewählt worden war – diese Funktion habe ich nach einem Umzug nach Mannheim aufgeben müssen.

Auch wir sind Gegenstand von Berichterstattung - gut 300 Berichte wurden über das Konzept und die Macher vom Heddesheimblog bereits verfasst.
Kritische Nachfragen? Meinungsstarke Kommentare? Investigative Recherchen? Das war man im Verbreitungsgebiet der Monopolzeitung Mannheimer Morgen nicht gewohnt. Die Zugriffszahlen stiegen rasant und auch bundesweit wurde das Heddesheimblog in der Journalistenbranche ein Begriff. „Was macht der Prothmann da?“, wurde gefragt. Ist das ein Ego-Projekt eines beißwütigen Journalisten oder vielleicht ein Zukunftsprojekt für einen neuen Lokaljournalismus?
Zahlreiche Branchenberichte
Ende 2009 wählte mich eine Jury in der Kategorie „Regionales“ auf Platz 3 unter die 100 Journalisten des Jahres 2009. Seit dem Start des Heddesheimblogs wurde ich als Redner, Seminarleiter oder Podiumsteilnehmer engagiert. Bei der Initiative Tageszeitung, dem Deutschen Journalistenverband, dem Bayerichen Journalistenverband, auf Kongresse, an Hochschulen, zu Unternehmer-Workshops.
Mittlerweile gibt es Dutzende von journalisten Studien- und Masterarbeiten, die das Heddesheimblog und andere lokale Internetmedien zum Thema gemacht haben und rund 300 Presse-Veröffentlichungen mit Bezug auf diese Form von Lokaljournalismus. Spiegel Online, FAZ, Süddeutsche, taz, Welt, ARD, NDR, Tagesspiegel, Berliner Zeitung – die Liste der „bekannten“ Medien, die über den Journalismus in der Provinz geschrieben haben, ist lang. Auch bei den Nachdenkseiten oder fefes Blog ist das Heddesheimblog Thema.
Oder das Prinzip. Das Heddesheimblog ist längst über den Ort hinausgegangen. Ende 2009 kam das Hirschbergblog.de dazu, Anfang 2010 das Ladenburgblog.de, Ende 2010 das Weinheimblog.de, Anfang 2011 das Rheinneckarblog.de, das Viernheimblog.de und seit Anfang 2012 sechs weitere Gemeinden des Wahlkreises Weinheim.
Netzwerk weitet sich aus: istlokal
Mit dem Unternehmer Peter Posztos habe ich im Herbst 2011 die Firma Istlokal Medienservie UG gegründet, weil wir unsere Erfahrungen auch anderne zur Verfügung stellen wollen. Peter Posztos macht die Tegernseer Stimme, ebenfalls eine lokale Zeitung im Internet. Seit Anfang 2012 vermarkten wir unser Produkt Istlokal OS und haben schnell neue Partner gefunden – beispielsweise in Bretten, Schweinfurt oder Weiterstadt.
Darüber hinaus gibt es ein Netzwerk von weiteren lokal arbeitenden Journalisten, wie Stefan Aigner in Regensburg oder Hubert Denk in Passau. Auch Philipp Schwörbel in Berlin hat mit seinen Prenzlauer Berg Nachrichten schon viel Aufmerksamkeit erlangt.

Immer mehr Lokaljournalisten gründen Blogs und nutzen beispielsweise wie wir die Istlokal OS-Software.
Uns alle vereint, dass wir guten, seriösen und vor allem kritischen Journalismus anbieten wollen. Einen Journalismus, der sich traut, Fragen zu stellen und nicht nur vorgefertigte Informationen zu erhalten. Keine Wohlfühl-Schwurbelei, sondern eine für die Demokratie herausragende Aufgabe zu erfüllen. Meinungen durch Informationen zu ermöglichen. Der Artikel 5 unseres Grundgesetzes ist die Geschäftsgrundlage.
Um diese Arbeit zu finanzieren, setzen wir auf Werbeeinnahmen – wie eh und je bei den Medien. Wir erzeugen Aufmerksamkeit und verkaufen diese. Das ist ein seriöses Geschäft.
Kleines, engagiertes Team
Zur Zeit arbeitet ein festes Team von sieben Mitarbeitern für die „Rheinneckarblogs“ – dazu weitere freie Journalisten, Kolumnisten und freundschaftlich verbundene Kollegen. Im Vergleich zur Personalausstattung der anderen Medien im Berichtsgebiet sind wir sehr klein aufgestellt – im Vergleich mit anderen setzen wir aber immer wieder Themen, die Thema sind.
Im Herbst 2011 beispielsweise mit der Fischfutter-Affäre. Der grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Christian-Ströbele hatte uns für einen Bericht abgemahnt. Sämtliche Berliner Zeitungen berichteten über den Skandal, viele weitere Zeitungen und auch der NDR. Insgesamt wurde unser Bericht innerhalb weniger Tage gut 140.000 Mal aufgerufen, anfangs stürzte gar der Server wegen der massiven Zugriffe ab.

Zuletzt mahnte uns der Grünen-Bundespolitiker Hans-Christian Ströbele ab - und zog die juristische Attacke wieder zurück. Quelle: Die Welt
Die lokalen Zeitungen Mannheimer Morgen, Weinheimer Nachrichten und Rhein-Neckar-Zeitung hielten sich „zurück“, denn aus deren Sicht gibt es uns nicht. Die Fischfutter-Affäre mitten im Berichtsgebiet? Kein Thema für die „unabhängigen“ Printjournalisten.
Aus unserer Sicht gibt es die Zeitungen – und vor allem viel schlechten Journalismus. Was wir immer wieder thematisieren, wenn deren geschönte und klientelabhängige „Berichterstattung“ skandalös wird. So werden umgeschriebene Pressemitteilungen als eigene Berichte ausgegeben oder noch schlimmer – Themen häufig gar nicht berichtet, wenn sie den Zeitungen nicht „passen“. Und das betrifft beim besten Willen nicht nur uns. Was nicht berichtet wird, ist auch nicht passiert.
Juristische Attacken
Für mich persönlich hat diese Arbeit auch viele Nachteile gebracht. Seit nunmehr 21 Jahren arbeite ich als Journalist, 18 Jahre ohne jegliche juristische Streitigkeiten. In den vergangenen drei Jahren habe ich 11 Abmahnungen erhalten. Einmal habe ich eine Einstweilige Verfügung wegen widriger Umstände „akzeptiert“, einen Vergleich geschlossen, 9 Mal konnte ich die Abmahnung abwehren. Unterm Strich haben diese Prozesse gut 20.000 Euro gekostet, weil man nicht wollte, das publik wird, was öffentlich sein sollte. Und diese Prozesse kosten auch viele Nerven.
Sehr erfreulich ist der Kontakt zu den Leserinnen und Lesern. Viele unserer Artikel entstehen, weil wir Hinweise bekommen. Beobachtungen, Gedanken, Erfahrungen von Menschen, die sich Anteil haben und nehmen an unserer Gesellschaft und nicht gleichgültig sind. Diesen möchte ich stellvertretend für das Team danken.
Ebenfalls erfreulich ist die Zusammenarbeit mit vielen Behörden, die die Meinungsfreiheit hoch achten. Explizit möchte ich die sehr gute Zusammenarbeit mit der Polizei loben und in weiten Teilen auch mit den Feuerwehren. In unserem Berichtsgebiet sind zwei Namen erwähnenswert, Bürgermeister Manuel Just in Hirschberg und Bürgermeister Rainer Ziegler in Ladenburg, die sich kommunikativ sehr hervortun. Auch Bürgermeister Lorenz in Dossenheim möchte ich gerne als neuen Kontakt erwähnen, der uns beim Antrittsbesuch sehr freundlich empfangen hat. In den anderen Orten beginnen wir die Arbeit erst und die Kontakte stehen noch bevor.
Den Heddesheimer Bürgermeister Micheal Kessler muss ich leider nach wie vor als ausgewiesenen Feind der Pressefreiheit besonders hervorheben. Sein Amtsverständnis kommt in diesem Bericht sehr eindeutig zur Sprache: „Ich bin die Gemeinde.“
Unabhängige Berichterstattung
Wie unabhängig wir tatsächlich arbeiten, erkennt jeder, der unsere Berichterstattung verfolgt. Wir kritisieren „Grüne“ ebenso wie „Schwarze“, scheuen uns nicht vor „Rot“ oder „Geld“ oder „Orange“. Aber auch hier bieten wir Meinungen an: Ganz verallgemeinernd stellen wir fest, dass die CDU, die SPD und die FDP in der Region unserer Berichterstattung nicht wohlgesonnen sind.
Explizit die Ladenburger und Weinheimer CDU möchten wir lobend ausnehmen – nicht weil diese mit unser Berichterstattung „zufrieden“ sind, sondern weil sie gesprächsbereit sind. In Hirschberg explizit die Freien Wähler und in Weinheim explizit Herrn Carsten Labudda (Die Linke) und Weinheim Plus. Die genannten Personen und Parteien suchen den Ausstausch und die Kritik – was gut ist. Explizit muss auch der Grüne Landtagsabgeordnete Uli Sckerl erwähnt werden – trotz konträrer Meinungen haben er und seine Mannschaft sich immer korrekt auf unsere journalistischen Anfragen hin verhalten.

Mit Recherchen zum Logistik-Zentrum "Pfenning" hat das Heddesheimblog angefangen - unsere Berichte konnten den Bau des Klotzes nicht verhindern, aber zur Aufklärung beitragen. "Das hab ich nicht gewusst", kann keiner mehr sagen.
Unentschieden ist noch das Verhältnis zum Landratsamt. Nachdem wir dem stellvertretenden Landrat (Jurist) erst unter Verweis auf ein Bundesverfassungsgerichtsurteil klar machen konnten, dass wir „Presse“ sind, gibt es mittlerweile mit Stefan Dallinger (CDU) einen neuen, sehr kommunikativen (und fraktionsübergreifend gelobten) Landrat, der sich aber unser Ansicht nach noch ein wenig scheut, aktiv über unsere Blogs mehr in Kontakt mit der Bevölkerung zu treten. Wir werden herausfinden, wie es wirklich ist.
Der Kontakt zum Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz basiert auf einer gemeinsamen Vergangenheit – als freier Mitarbeiter für den Mannheimer Morgen habe ich den damaligen Stadtrat als sehr engagierte Persönlichkeit kennengelernt und ihn vor seiner Wahl zum OB porträtiert. Zuletzt hat sich dessen Engagement bei der Gegendemo zum NPD-Aufmarsch bestätigt (Hierzu unsere Reportage auf dem Rheinneckarblog: „Warten auf den rechten Pöbel„). Zu seinem Kollegen Würzner in Heidelberg besteht noch kein persönlicher Kontakt, aber das wird sich ändern.
Vernetzter Journalismus vor Ort
Die miteinander vernetztenden Ortsblogs haben ein Konzept: Wir veröffentlichen Nachrichten, die für die Menschen vor Ort wichtig sind. Und wir zeigen auf, wie die Gemeinden miteinander vernetzt sind – auf vielfältige Weise. Ob zu Verkehrs- oder Umweltschutzthemen, gemeinsamen Verbänden und Verträgen – unsere Gemeinden im Berichtsgebiet sind vielfältig verbunden, ebenso die Leserinnen und Leser.
Vielleicht vermisst man die ein oder andere Nachricht – da bitten wir um Nachsicht. Unsere Redaktion arbeitet sehr engagiert und wir müssen manchmal den Mut zur Lücke haben, weil wir (noch) nicht jeden Termin besetzen können.
Sicher ist es auch Zeit, sich auf wesentliche Dinge zu konzentrieren. Überbordende Berichte in den Zeitungen über Vereinsfeste haben Bedürfnisse geweckt, die fraglich sind. Was ist die Nachricht? „Fürs leibliche Wohl wurde gesorgt?“ Meinetwegen: Der Satz erzählt die gesamte Geschichte. Es gab zu Essen und zu Trinken. Und wenn das nicht reicht, ruft man auch höhrere Instanzen dazu: „Der Wettergott war den Gästen gnädig, der kühle Gerstensaft floß in Strömen und die Luft war erfüllt vom Duft leckerer Bratwürste“.
Gegen die Bratwurst-Berichterstattung
Das ist fettigster Bratwurst-„Journalismus“ und hat mit Journalismus nichts zu tun. Ganz klar ist es wichtig und richtig über Feste zu berichten. Wir machen das auch – bei Vereinsfesten oft nur mit kurzen Texten (Ein Fest hat stattgefunden), dafür aber mit vielen Fotos. Die erzählen die Geschichte besser als zusammengeschwurbelte Nonsens-„Berichte“.
Sie, liebe Leserinnen und Leser, können aktiv daran teilhaben, das „Produkt“ Journalismus zu bewerten. Bringen Sie sich ein – schreiben Sie uns und anderen, was gefällt und was nicht. Journalismus muss man nicht hinnehmen, man kann seit dem Internet daran teilhaben. Sie können Kommentare schreiben und viel einfacher als früher die Redaktion direkt erreichen, sich mit Hinweisen, Vorschlägen und Kritik einbringen. Jedenfalls bei uns.
Wir freuen uns über die Beliebtheit unserer Montagskolumnen, der ausgewählten Tipps & Termine und der regen Teilnahme über Kommentare auf den Blogs oder bei unseren Facebook-Seiten.
Herzlichen Dank an die Leser und Kunden
Nach drei Jahren Heddesheimblog & Co, möchte ich Ihnen sehr herzlich genau dafür danken. Für Unterstützung und Kritik – beides gab es zuhauf.
Hardy Prothmann ist seit 21 Jahren als Journalist tätig und seit drei Jahren als "Blogger".
Für die Zukunft wünsche ich mir noch mehr kritische Anteilnahme, weil wir alle gemeinsam mit unserem Interesse für etwas einstehen, was ein absolutes Privileg ist: Freiheit, vor allem Meinungsfreiheit. Ohne diese ist Demokratie nicht möglich. Da ich viel im Ausland gelebt habe und auch von dort berichtet, weiß ich unser freiheitliche Grundordnung uneres Heimatlandes sehr zu schätzen.
Deswegen freue ich mich mit Ihnen und dem Team, wenn Sie uns weiter gewogen bleiben, uns mit Interesse und Informationen unterstützen. Den anderen „Heddesheimblogs“, egal, ob am Tegernsee, im Prenzlauer Berg, in Regensburg, in Weiterstadt oder Bretten oder Schweinfurt oder in vielen anderen Orten wünschen wir viel Erfolg, immer den richtigen journalistischen Riecher und einen erfolgreichen Aufbau ihrer Angebote.
In diesem Sinne möchte ich mich bei allen Mitwirkenden bedanken, selbstverständlich sehr besonders bei meiner Frau und der Familie, für das Engagement, das Verständnis, das Interesse und die aktive Teilnahme.
Im ersten Interview zum „Heddesheimblog“ hat mich der Kollege Thomas Mrazek gefragt, warum ich das mache, was meine Motivation ist?
Meine Antwort: Ich habe den Spaß meines Lebens.
Das gilt bis heute.
Herzlichst Ihr
Hardy Prothmann
Geprothmannt: Uneigennützige Wohltätigkeit? Von wegen! Spenden und Sponsoring sind Werbung

100 Euro sind viel Geld - manche zahlen das aber aus der "Porto-Kasse" und machen daraus ein Vielfaches an "Image"-Gewinn. Quelle: 100-Euro-Schein
Rhein-Neckar, 12. Dezember 2011. (red) Zur Zeit jagt eine Spendenübergabe die nächste – so wie vergangenes Jahr auch und nächstes Jahr wieder. Besonders in der Vorweihnachtszeit laden viele Firmen und Gemeinden ein, über mildtätige Spenden für den guten Zweck zu „berichten“. Klares Ziel dieser Aktionen: Die Spender und Sponsoren wollen sich damit ein gutes Image verschaffen – dabei ist das nichts anderes als Werbung.
Von Hardy Prothmann
Die Redaktion für die Lokalblogs in Nordbaden hat eine strikte Regel: Wir berichten nicht über Spenden, egal wie großzügig diese sind. Denn hinter fast jeder Spende steckt immer ein „Kalkül“, ein Hintergedanke und der ist nicht „mildtätig“, sondern egoistisch: Die spendende Firma oder Institution will sich damit ein gutes Image verschaffen.
Das ist auch absolut erlaubt – nur machen wir uns nicht zum Handlanger und zur erweiterten Pressestelle der Spender und Sponsoren. Wer aus Überzeugung spendet oder unterstützt, braucht seine Haltung nicht an die „große Glocke“ zu hängen.
Millionen von privaten Spendern halten das so – sie geben Geld für alle möglichen Hilfsorganisationen und hoffen, dass damit anderen geholfen wird. Die allermeisten Spenderinnen und Spender bleiben „anonym“ – es geht ihnen um die Hilfe und nicht um eine öffentliche Nennung.
Wer hingegen der „Öffentlichkeit“ seine „Großzügigkeit“ mitteilen möchte, kann eine Anzeige schalten. Das ist, wie gesagt, absolut erlaubt.
Aktuell haben wir über die Spende einer Interessengemeinschaft „Storchenkerwe“ in Hirschberg berichtet: Die Einladung erschien frei von „Firmenwerbung“ – denn die Initiative des Ortsfestes spendete Geld für gemeinnützige Zwecke. Deshalb haben wir den Termin wahrgenommen.
Vor Ort präsentierte man aber Spendenschecks mit Logo und Schriftzug einer regionalen Bank. Diese Werbung haben wir aus dem Foto herausretuschiert (weiße Fläche).
Das ist die einzige „saubere“ Lösung – alles andere ist eine Form von Schleichwerbung, untergräbt die Glaubwürdigkeit von Journalismus (sofern die bei gewissen Medien nicht sowieso schon „six feed under“ ist) und schadet letztlich auch dem „Werbekunden“ – muss der doch ganz besonders an einem glaubwürdigen Umfeld interessiert sein.
Penetrant wird es – und das ist zunehmend der Fall – wenn die Sponsoren und Spender sogar die Berichterstattung vorschreiben wollen. Dagegen hilft nur konsequente Aufklärung und konsequente „Nicht-Berichterstattung“ bei „Härtefällen“.
Penetrantes Sportsponsoring
Selbst in der Provinz treibt dieses Sponsorenunwesen nicht nur seltsame, sondern völlig inaktzeptable „Blüten“. Ein lokaler Tennisverein wollte uns beispielsweise nur Fotos gestatten, wenn das Sponsorlogo mit im Bild ist.
Das Ergebnis kann man hier nachlesen: „Kein Gruppenfoto ohne Sponsor“

taz verpixelt Sportfotos und stellt die Aktion anscheinend klammheimlich wieder ein.
Die taz hatte im August angekündigt, ab sofort alle Sportfotos zu verpixeln. Die Begründung:
Die Werbung im Fußball, Biathlon oder Handball ist mit den Jahren der Kommerzialisierung einfach zu aufdringlich, zu omnipräsent geworden. Da müssen intelligentere Lösungen her. Zum Beispiel: Weg mit dieser Flimmerbande.
Und:
Wir sind nicht mehr bereit, Eure Werbebotschaft auf Trikots und Werbebanden zu verbreiten. Es kann ja auch nicht Aufgabe einer Zeitung sein, die mit kritischer Distanz über Sport berichtet, täglich kostenlose Werbung von Vereinen und deren Sponsoren ins Blatt zu heben. Wir wollen durch die Verpixelung journalistisch noch unabhängiger werden.
Guter Ansatz – leider scheint die taz das nicht durchgehalten zu haben. Vielleicht wars auch nur ne Sommerloch-Saure-Gurken-Zeit-Meldung. Eine Erklärung, warum nicht mehr verpixelt wird, konnte ich nicht finden (Anfrage ist gestellt, der Artikel wird gerne nach einem Hinweis ergänzt).
Wir werden das in Zukunft weiter so halten: Wenn Spender und Sponsoren mit Ihren Logos genannt und abgebildet werden wollen, erhalten Sie ein Angebot zum Schalten einer gewerblichen Anzeige. Solche „Berichte“ werden wir entsprechend als Anzeige kennzeichnen.
Andernfalls werden wir konsequent Spender und Logos aus Texten und Bildern entfernen – denn es geht doch um Mildtätigkeit? Oder geht es doch um etwas anderes? Sollten wir deshalb nicht mehr zu solchen Anlässen eingeladen werden, können wir gerne darauf verzichten.
Trennungsgebot
Gut und richtig wäre, wenn vor allem Zeitungen diesem Beispiel folgen würden – das aber darf man tatsächlich bezweifeln, denn dort gibt es schon längst kein Trennungsgebot zwischen Redaktion und Anzeigen mehr, sondern nur noch die Haltung, dass man Anzeigenkunden nicht „verprellen“ will.
Die Masse der Leserinnen und Leser zahlt zwar insgesamt viel und bedeutendes Geld fürs „Abo“ – unterm Strich sind das aber knapp 30 Euro und was bedeutet so ein Betrag, wenn an anderen „Aufträgen“ ein paar mehr Nullen dranhängen, also 3.000, 30.000 oder gar 3.000.000 Euro? Es wird anhand der „Nullen“ schnell klar, auf wen man „Rücksicht“ nimmt und für welche „Nullen-Informationen“ man sich entscheidet.

"Redaktionelles" Foto ab Spendenhöhe von 500 Euro - bitte Text mitschicken.
Allerdings gibt es auch hier „Regeln“ – die hängen von der Höhe der Spende ab. Der Mannheimer Morgen macht zum Beispiel „grundsätzlich“ erst ab 500 Euro Spendensumme ein Foto. Warum, wieso, weshalb? Darüber gibt es keine uns bekannten Informationen.
Ethisches Handeln
Mal schauen, wie Spender und Sponsoren mit unserer transparenten Haltung umgehen – dazu wird es, sofern interessant, einen Nachbericht geben.
Soviel sei noch angemerkt: Unternehmen, die mindestens zehn Prozent ihres Gewinns spenden, werden wir sofort lobend erwähnen, weil das tatsächlich Spenden sind, die „bemerkenswert“ sind. Keine Sorge – es gibt vermutlich kein einziges Unternehmen, das so verfährt.
Vereine sollten sich nicht zu jedem Preis „kaufen“ lassen
Vereine, die sich für ein paar Euro „Spendengeld“ oder „Sponsoring“ als Vermarktungsfläche missbrauchen lassen, sollten tatsächlich darüber nachdenken, worum es geht.
Um Förderung von Kultur, Jugend oder Sport oder darum, dass die ehrenamtlichen Helfer wirklich sehr viel Arbeit aufbringen und sich von Firmen durch im Vergleich minimale „Förderung“ dann die hier „erwirtschaftete“ Aufmerksamkeit abkaufen lassen? Das kann nicht im Sinne von Kultur, Jugend und Sport sein – und auch nicht im Sinne der Unternehmen.
Und ein besonders Geschmäckle bekommen solche Spenden dann, wenn die Spenderfirmen nicht nur beim Image die Nutznießer sind, sondern durch Aufträge und Geschäfte mit den Vereinen wiederum einen ganz klaren geschäftlichen Vorteil suchen.
Dann haben Spenden sogar eher die Funktion einer Bestechung und sind vollends pervertiert. Und auch das ist leider oft schon fast „üblich“.
Spendenziele müssen transparent sein
Gemeinden müssen Spenden beispielsweise längst öffentlich machen und transparent darstellen – das sieht das Geldwäschegesetz so vor. Und dafür gibt es ganz sicher Gründe.
Damit Sie mich richtig verstehen: Spenden sind gut und wichtig. Und jeder Euro hat seinen Wert.
Spenden sollten aber das sein, was sie sein sollen: Ein Beitrag zu einer besseren Welt. Ganz privat, ganz individuell nach den Möglichkeiten.
Wer Spenden und „Sponsoring“ auch nur im Ansatz für eigene „Zwecke“ einsetzt, muss sich moralisch selbst verpflichten, seinen Anteil an Eigennutz klar darzustellen – damit keine „Missverständnisse“ aufkommen.
Wenn ein Großkonzern beispielsweise 1 Million Euro spendet, ist das vielen Medien eine Nachricht wert. Zeitungen wie der MM berichten mit Bild erst ab 500 Euro. Für den Konzern bedeutet 1 Million vielleicht nur einen 0,000-irgendwas Anteil an seinen Möglichkeiten. Für eine Initiative sind 500 oder 1.000 Euro hingegen alles, was man „aufbieten“ kann.
Wer ist nun „großzügiger“? Wer verdient mehr Aufmerksamkeit? Worüber sollte man dankbarer sein? Worüber berichten?
Denken Sie mal drüber nach – eine Meinung zu dem Thema ist gar nicht so einfach zu finden.
Ist halt alles immer „relativ“ – dafür muss man kein Einstein sein.
Ihr
Anmerkung: Wir haben anfänglich auch über Spenden berichtet und vor kurzem noch im Weinheimblog über eine Aktion zu Defibrilatoren in der Stadt. Dabei wurde auch eine spendende Bank genannt. Künftig werden wir das kompromisslos handhaben.
Politische PR-Berichterstattung – RNZ schweigt

"Mens agitat molem" hat die RNZ als Leitspruch - "der Geist bewegt die Materie". Fragt sich nur, welche Art von Geist gemeinst ist.
Rhein-Neckar, 22. November 2011. (red) Am 17. November 2011 hat die Redaktion auf dem Rheinneckarblog.de aufgedeckt, dass die Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) politische PR-Propaganda für die CDU und Stuttgart 21 macht. Ein Text des CDU-Landtagsabgeordneten Georg Wacker war als redaktioneller Text getarnt in weiten Teilen inhaltlich und sogar wortgleich übernommen worden. Wir haben die Chefredaktion damit konfrontiert und um Auskunft gebeten, ob sich die RNZ noch als unabhängige Zeitung oder als Propaganda-Organ sieht. Die Frage scheint beantwortet.
Von Hardy Prothmann
Angeblich hatte den Text der Redakteur Stefan Hagen geschrieben – schließlich war der Artikel mit seinem Namen gekennzeichnet. Auf Rückfrage bei Herrn Hagen hat dieser den Text als seinen eigenen ausgegeben. Zu dumm nur, dass am Tag vor Erscheinen der Ausgabe der mehr oder weniger gleiche Text schon beim CDU-Politiker und früheren Staatssekretär Georg Wacker auf dessen Homepage erschienen war.
Wir haben die Chefredaktion der RNZ um Antwort gebeten, wie es dazu kommen konnte. Seit dem 17. November hatte die RNZ Zeit, zu der brisanten Frage Stellung zu beziehen, ob sich die Zeitung als unabhängig oder als parteipolitisches Propaganda-Blatt begreift. Oder, ob Herr Hagen gar als „Ghostwriter“ für Herrn Wacker arbeitet und damit tatsächlich „seine eigenen“ Texte in der Zeitung nochmals veröffentlicht? Immerhin beharrte er darauf, dass der abgedruckte „sein Text“ sei.
Eine Antwort fehlt bis heute und wird vermutlich auch nicht mehr kommen. Doch auch eine Nicht-Antwort ist eine Antwort. Jede anständige Redaktion, die sich einem unabhängigen Journalismus verpflichtet fühlt, hätte geantwortet und diese vermeintlich unhaltbaren Vorwürfe zurückgewiesen oder im Falle eines Fehlers diesen eingestanden, korrigiert und die nötigen Konsequenzen gezogen.
Nicht so die RNZ-Chefredaktion. Die beiden Chefredakteure schweigen. Kein Dementi, kein Eingeständnis eines Fehlers, keine Erklärung. Nur ein schwaches Wegducken.
Tatsächlich ist es unerheblich, ob die Zeitung Parteipropaganda für die CDU oder eine andere Partei macht. Propaganda bleibt Propaganda und hat mit seriösem Journalismus nichts zu tun. Da kann die Zeitung noch so stolz sein, als erste Zeitung 1945 in Württemberg-Baden gegründet worden zu sein – mit solchen miesen Methoden rangiert man sich aufs journalistische Abstellgleis ohne Chance auf Anschluss.
Möglicherweise versteht man aber unsere Anfrage auch nicht, weil diese Art „zu arbeiten“ mittlerweile der „publizistische Standard“ bei der RNZ ist.
Immerhin: CDU-Mann Georg Wacker „steht zu seiner Interpretation“ und hat auf einen weiteren Bericht von uns reagiert, in dem wir der CDU Weinheim unredliche Stimmungsmache vorwerfen.
Lesen Sie zum Thema:
Nachgefragt: Wie wird aus einer politischen PR-Meldung ein redaktioneller Text in der RNZ?
Wacker steht zu Interpretation der Herrmann-Antwort
Offener Brief an die CDU Weinheim: Unredlich ist, wer falsch Zeugnis ablegt
In eigener Sache: Schöne Herbstferien – wir renovieren!
Rhein-Neckar, 31. Oktober 2011. (red) Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern schöne Herbstferien! Wir nutzen die „nachrichtenarmen“ Tage, um aufzuräumen. Und wir arbeiten an einem neuen Layout. Lassen Sie sich überraschen!
Unsere Berichterstattung setzen wir fort – bedingt durch technische Arbeiten kann diese aber eingeschränkt sein. Wie gewohnt werden Sie trotzdem kritische und hintergründige Artikel lesen können.
Während Zeitungen hier im Raum ihre Abo-Preise mal eben deutlich ohne Gegenleistung erhöhen, investieren wir in unser Produkt. Unsere Berichterstattung ist für Sie kostenfrei – sie ist aber nicht kostenlos. Ganz im Gegenteil.
Deswegen werden wir Sie in naher Zukunft bitten, unsere Arbeit zu honorieren. Freiwillig – so wie Sie können und möchten.

Hardy Prothmann ist freier Journalist und verantwortlich für die Lokalberichterstattung für die "Blogs" in Heddesheim, Hirschberg, Ladenburg, Viernheim, Weinheim und Rhein-Neckar. Sein Team umfasst elf Mitarbeiter, die aktuell, hintergründig, kritisch und unabhängig in Wort und Bild berichten.
Unser neues Layout wird für Sie einfacher zu nutzen sein.
Ganz sicher werden Sie sich umgewöhnen und neu orientieren müssen, aber wir haben lange überlegt und geprüft – es wird zu Ihrem Vorteil sein.
Denn das ist unser Ziel: Zutreffend zu informieren, meinungsstark zu kommentieren und kritisch zu hinterfragen. Wir bieten eine unabhängige, flexible und innovative Berichterstattung. Deswegen wächst unsere Leserschaft zunehmend (täglich mehr als 5.000), während die Monopolzeitungen seit langem Leser verlieren.
Unseren Anzeigenkunden werden wir bessere Möglichkeiten zur Bewerbung ihrer Produkte und Dienstleistungen bieten können. Darüber freuen wir uns sehr, denn diese Einnahmen finanzieren unser Arbeit mit und unsere Kunden vertrauen wie die Leserinnen und Leser unserer engagierten Arbeit.
Wir bitten alle Leserinnen und Leser um entsprechende Aufmerksamkeit. Denn wir wählen auch hier Qualität: Sexanzeigen oder dubiose Kreditvermittler sind vielleicht bei Anzeigenblättern und lokalen Zeitungen „beliebte“ Kunden – nicht so bei uns.
Wir achten auch hier auf Qualität. Wir bieten unseren Werbekunden gerne unsere Fläche, weil sie hier ein seriöses Umfeld finden und eine hohe Aufmerksamkeit kritischer Leserinnen und Leser, die sich auch gerne mit Kommentaren „einmischen“ – was wir sehr begrüßen.
Sofern Sie Urlaub machen können, wünschen wir beste Erholung. Wir arbeiten derweil an unserem neuen Auftritt und hoffen auf Ihre Meinung. Sie können wie gewohnt kommentieren. Sie können uns anrufen oder per email Ihre Meinung sagen.
Der Umstieg auf das neue Layout wird einige Veränderungen bringen und wir hoffen, dass Sie mit uns zufrieden sind und uns weiterempfehlen. Im Gespräch, in Facebook, per Twitter – wie Sie möchten.
Wenn Sie Verbesserungsvorschläge haben, sind wir „ganz Ohr“ – selbstverständlich. Unser „Blogs“ leben davon – vom Austausch mit den Leserinnen und Lesern und einer neuen Form von Journalismus. Nicht umsonst gelten wir in der Medienbranche als eines der interessantesten Projekte seit Jahren.
Über 250 Berichte zum „heddesheimblog“ als „Prinzip“ und seinen Machern in allen Medien, darunter „großen“ wie der Süddeutschen, FAZ, Spiegel, Deutschlandradio usw. sind ausreichende Belege für das Potenzial und die überregionale Wertschätzung unserer Lokalberichterstattung.
Darauf sind alle Beteiligten stolz – vor allem auch darauf, dass so viele Leserinnen und Leser mitwirken. Mit Tipps, mit Hinweisen, mit Informationen, mit Kommentaren.
Deswegen bedanken wir uns ganz herzlich dafür und freuen uns auf spannende Zeiten.
Ihr Hardy Prothmann und das Team der „rheinneckarblogs“
Wer hat Angst vorm „weißen Bus“? Falschmeldung verunsichert Eltern – die reale Bedrohung liegt im „Umfeld“
Rhein-Neckar, 26. Oktober 2011. (red) Seit ein paar Tagen „geistert“ eine Meldung durch soziale Netzwerke wie Facebook, dass vor Ort ein Mann Kinder anspreche und diese in einen „weißen Bus“ locken wolle. Was wie die mögliche Bedrohung von Kindern durch pädophile Kindesentführer klingt, ist eine unwahre Geschichte, ein so genannter „Hoax“. Trotzdem ist die Bedrohung real – allerdings eher durch Männer im unmittelbaren „vertrauensvollen“ Umfeld der Kinder.
Von Hardy Prothmann
Egal, wie man es nennt, ob übler Scherz, Kettenbrief, Hoax, „urban legend“ – die Geschichten funktionieren immer gleich. Ein Empörungsthema wird gesucht, eine Bedrohung, irgendetwas, das viele Menschen berührt.
So auch die Warnung, man habe vor der Schule einen weißen Bus gesehen, ein Mann spreche Kinder an, die Mama hat gesagt, dass der Junge mitfahren muss, weil der reguläre Bus nicht kommt, etwas passiert ist und so weiter. Obligatorisch ist die Aufforderung, die Nachricht weiter zu verbreiten, „um andere zu warnen“.
Und flugs verbreitet sich das Gerücht – in Zeiten des Internets rasant. Der „weiße Bus“ ist mittlerweile in ganz Deutschland vor Schulen gesehen worden. Es gibt mittlerweile dutzende Varianten der Geschichte, deren Botschaft im Kern lautet: „Achtung, pädophiler Kinderschänder hat es auf Dein Kind abgesehen.“
Schutzreflexe

Wer Angst vorm "weißen Bus" hat, sollte sich viel mehr vorm "weißen Talar" fürchten. Quelle: regensburg-digital.de
Der Schutzreflex ist verständlich. Auch ich habe die Meldung gestern gelesen und war sofort aufmerksam. Der Sohn ist mit 17 Jahren „zu groß“, aber da ist ja noch die Tochter, die beschützt werden muss. Als ich die Nachricht zu Ende gelesen hatte, habe ich nach Hinweisen gesucht, bei der Polizei nachgefragt. Weniger, weil ich beunruhigt war, sondern aus einem journalistischen Reflex heraus. Kann das sein? Ist da was dran? Das Ergebnis: Keine Erkenntnisse. Keine Hinweise. Damit war die Sache für mich erledigt.
Da der Bus oder vielmehr die angebliche Geschichte seine Bahnen zieht, braucht es offensichtlich doch eine „offizielle“ Entwarnung. Es gibt ihn nicht, den „weißen Bus“.
Den „weißen Bus“ gibt es nicht – wohl aber die Angst
Tatsächlich gibt es große Ängste – das eigene Kind in den Fängen pädophiler Verbrecher… Eine Horror-Vorstellung für viele Eltern. Tatsache ist aber, das sexuelle Gewaltverbrechen (mit Todesfolge) seit Jahren rückläufig sind.
Das hat vor allem mit einer erhöhten Aufmerksamkeit zu tun, mit Prävention, mit guter Polizeiarbeit. Der allerschlimmste „Horrorfall“, der sexuelle Missbrauch mit Todesfolge ist die absolute Ausnahme. 2009 hat die „Polizeiliche Kriminalstatistik“ (PKS) in Deutschland zwei solcher Fälle „erfasst“, 2010 keinen einzigen.
So erschütternd jedes einzelne Schicksal ist: Statistisch gesehen ist die Bedrohung, gemessen an einer Bevölkerungszahl von rund 80 Millionen Menschen, nicht messbar. In krassem Gegensatz dazu steht die Angst davor.
Missbrauch in der Statistik
Schaut man auf die „kalten“ statistischen Daten, fällt vor allem der „sexuelle Missbrauch von Schutzbefohlenen“ auf. Diese Täter fahren keinen „weißen Bus“, sondern sind meist im alltäglichen „Umfeld“ der Kinder zu finden.
Es sind Väter, Brüder, Onkel, Opas, Nachbarn, Mitarbeiter von „Jugendorganisationen“, Vereinsfunktionäre, Kirchen, Ärzte, Sozialarbeiter – eben alle, die „alltäglich“ mit Kindern zu tun haben. Die Täter sind meist männlich und im direkten Kontakt mit Kindern. Nicht der „böse Unbekannte“, sondern der „Bekannte“ ist die reale, böse Bedrohung.
Das perfide an dieser Bedrohung – es sind Personen, den man eigentlich vertraut. Von denen „man das nicht denkt“.
Hier gehen die Missbrauchszahlen in die tausende. Statistisch gesehen muss man diesen Zahlen misstrauen. Ganz im Gegensatz zu den Zahlen über entführte Kinder, die zu Tode kommen. Die sind sehr exakt.
Die sexuellen Missbrauchsfälle, die durch „bekannte“ Personen begangen werden, werden wegen Schamgefühls, Sorgen um die „öffentliche“ Stellung häufig nicht angezeigt. Die Dunkelziffer ist nicht zu bemessen, man kann aber davon ausgehen, dass sie sehr hoch ist.
„Jungs“ haben es „schwerer“
Nicht nur Frauen wissen das sehr genau. Welche Frau erzählt schon gerne, dass der Opa sie „gestreichelt“ oder sie ihre „Unschuld“ durch den „Onkel“ verloren hat? Kaum eine. Trotzdem gibt es immer mehr Frauen und Mütter, die sich dem Missbrauch stellen und ihn nicht einfach „abtun“.

"Echte" Missbrauchzahlen findet man als statistische Zahlen in der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik. Jeder Fall ist erschütternd - die Zahl der Fälle ist aber "gering". Die Dunkelziffer hingegen hoch. Quelle: PKS
Für „Jungs“ ist das bis heute noch viel schwerer. Als „Mann“ einen Missbrauch einzugestehen, ist auch durch „Rollenbilder“ sehr viel schwieriger. Mal ganz ehrlich? In wie vielen Köpfen geistert noch der Blödsinn rum, dass „Frauen genommen werden“ und „Männer nehmen“? Und was ist dann mit „Männern“, die „(heran)genommen“ wurden? Sind das Männer oder nur einfach „Schwuchteln“?
Solche blödsinnigen Rollenbilder machen es pädophilen Tätern einfach. Und die Scham der Opfer, der Familien und der Gesellschaft schützt die Täter zusätzlich. Das ist die Perversion der Perversion.
Als eine der größten „Missbrauchsorganisationen“ geriet die katholische Kirche in die Kritik – die Welle der Anzeigen und „Offenbarungen“ reißt nicht ab. Und eine „ehrenwerte“ Haltung der katholischen Kirche, Missbrauchsfälle konsequent und ohne Kompromisse zu verfolgen, ist nicht zu erkennen. Ganz im Gegenteil – die Vertuschung hat Methode, selbst unter Einsatz juristischer Mittel.
Auch mein Kollege Stefan Aigner aus Regensburg ist so eine Art „Missbrauchsopfer“. Eineinhalb Jahre musste sich der freie Journalist gegen die Diözese Regensburg wehren, die ihn verklagt hatte, weil er in einem Bericht Zahlungen an die Familie eines Missbrauchsopfers als „Schweigegeld“ benannt hatte.
Das bekannteste Beispiel für „sexuellen Missbrauch Schutzbefohlener“ in unserer Region ist die „Odenwaldschule“. Nach einem Bericht von Spiegel online wurden hier „sexuelle Dienstleister fürs Wochenende eingeteilt.“
„Schulleiter, Kirchenvertreter, Ministerien – alle reden von „Einzelfällen“ des sexuellen Missbrauchs an Schulen. Inzwischen sind es ziemlich viele Einzelfälle. Die Schulen haben einen blinden Fleck, die Behörden offenbar einen toten Winkel: Wo ist die staatliche Schulaufsicht, wenn man sie braucht?“,
fragt Spiegel online in einem weiteren Artikel.
Die reale Bedrohung ist nicht der „weiße Bus“, sondern das Umfeld.
Für Eltern und ihre Kinder muss klar sein, dass nicht der „weiße Bus“ die echte Bedrohung darstellt – die tatsächliche Bedrohung liegt aber tatsächlich vor Ort im vermeintlich vertrauenswürdigen Umfeld.
Der beste Schutz der Täter ist die Scham, die viele empfinden. Der beste Schutz vor den Tätern und auch nach einer Tat ist die Anzeige und notfalls auch die Öffentlichkeit – damit anderen nicht dasselbe „Schicksal“ widerfährt.
Dafür braucht es sicherlich Mut. Mehr, als eine dubiose Meldung weiter zu verbreiten, die nur das Angstthema schürt.
Wer wirklich etwas gegen Missbrauch tun will, darf einen solchen nicht verschweigen. Der Missbrauch darf kein „Tabu“-Thema sein. Und es gibt mittlerweile durch Polizei und Behörden umfangreiche Hilfen.
Auch privat sollte das Thema kein Tabu mehr sein. Hier gilt es, den Opfern Mut zu machen und sie frei von jeder Schuld zu halten.
Wer Opfer eines Missbrauchs geworden ist, hat trotzdem jedes Recht, mit Würde behandelt zu werden. Die Täter sind die Schuldigen. Wenn die Gesellschaft das begreift, wird es weniger Opfer und damit auch weniger Täter geben.
Und irgendwann verschwindet vielleicht auch die übertragene Angst vor „weißen Bussen“.
Faktencheck: RNF zeigte nicht nur einmal Leichenbilder als „Rohmaterial“
Mannheim/Rhein-Neckar, 12. September 2011. (red) Am Freitag haben wir das Rhein-Neckar-Fernsehen kritisiert, weil der- Regionalsender unbearbeitete Aufnahmen von einer Leichenbergung nach einem Unfall auf der A5 im Online-Portal rnf.de veröffentlicht hat. RNF-Projektleiter Ralph Kühnl hat sich umfassend durch Kommentare dazu geäußert und behauptet, es handle sich um einen Fehler. Unsere Recherche zeigt, dass es wohl kein Fehler war. Die Veröffentlichung wurde sogar angekündigt. Und es ist kein Einzelfall.
Von Hardy Prothmann
Am Donnerstag hat der Regionalsender Rhein-Neckar-Fernsehen „Rohmaterial“ von fast 12 Minuten Länge im Internet veröffentlicht. Also die Bilder, die ein Kameramann vor Ort nach einem Unfall auf der A5 aufgenommen hat.
In einer Szene, die fast zwei Minuten dauert, sieht man, wie die Bestatter die Leiche eines Unfallopfers in einen Sarg hieven. Der nachrichtliche Aussagegehalt ist gleich Null – kein seriöser Sender würde eine solche Szene in dieser Länge ausstrahlen, wenn überhaupt nur ein „Schnittbild“ von ein paar Sekunden Länge.
Wir haben daraufhin einen kritischen Kommentar geschrieben und diesen Vorgang als eine Art Trash-TV bezeichnet – weil es gegen jeden journalistischen Standard verstößt, unbearbeitetes Material, egal, ob Ton, Text oder (Bewegt-)Bild zu veröffentlichen.
Erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Darstellung
Für den Sender hat Projektleiter Ralph Kühnl den Vorgang umfangreich kommentiert (siehe Kommentare hier am Ende des Artikels) und hat uns wiederum vorgeworfen, wir hätten unzureichend journalistisch gearbeitet – eine einfache Rückfrage hätte die Vermutung entkräftet, dass das Rhein-Neckar-Fernsehen das „rohe“ Material absichtlich ins Netz gestellt hätte. Es liege ein Fehler vor. Ein nicht-redaktioneller Mitarbeiter habe eine „Nummer“ vertauscht, dadurch sei das Material ohne Absicht veröffentlicht worden und zudem nur für rund 2,5 Stunden sichtbar gewesen.
Wir haben erhebliche Zweifel an dieser Darstellung, denn die von uns recherchierten Fakten ergeben ein anderes Bild.
Rekonstruktion des Ablaufs:
Wir schildern den Ablauf, soweit wir diesen rekonstruieren können:
Am 08. September kommt es gegen 05:00 Uhr auf der A5 zu einem Unfall (siehe Bericht auf unserem Rheinneckarblog.de). Irgendwann später treffen Reporter ein. Auch das RNF ist vor Ort und macht Aufnahmen. Der Kameramann kehrt in den Sender nach Mannheim zurück und überspielt die Aufnahmen von der Kamera ins Redaktionssystem.
Am 08. September 2011 „sendet“ RNF eine erste Meldung auf Facebook:

Erste Hinweis auf das "Rohmaterial" auf der Facebook-Seite vom RNF.
Ein knappe Stunde später schreibt Ralph Kühnl selbst, erkennbar am Kürzel ^rk, einen Beitrag, mit dem Hinweis:
„Die Fakten vom Unfall- auf der A5 haben wir bereits auf rnf.de gestellt.“

"Fakten zum Unfall"?
Die „Fakten“ zum Unfall also. Was meint er damit wohl? Hat er nichts von den „ersten Bildern bei rnf.de“ gewusst? Soll man ihm das glauben?

Hatte die Redaktion keine Kenntnis von dem Rohmaterial?
Um 12:46 Uhr schreibt Andreas Etzold, wie Kühnl „Projektleiter“ und zudem Jugendschutzbeauftragter (sic!) einen Hinweis auf den „Sendebeitrag“, der in der Abendsendung ausgestrahlt werden soll. Hat auch er übersehen, dass das Rohmaterial online auch für Kinder und Jugendliche (es ist Ferienzeit) einsehbar ist?
Ralph Kühnel kommentiert später unseren Bericht, am 10. September 2011 um 00:30 Uhr:
„Das Material, das im obigen Artikel beschrieben ist, stand am Donnerstag Morgen für ca. zweieinhalb Stunden auf der Startseite von rnf.de. Das hätte nicht passieren dürfen.“
Diese Information konnten wir nicht überprüfen. Denn wir erfahren erst am Abend des 08. September 2011 durch einen Hinweis vom „Rohmaterial“, klicken auf den Link und sehen uns das Material an.
Die Bilder sprechen eine deutliche Sprache: Redaktionell unbearbeitetes Material wird uns gezeigt – wir sehen die Leichenszenen, prüfen die Erreichbarkeit und gehen von der Homepage auf das Videoportal bei rnf.de und können den Beitrag dort aufrufen. Wir leeren den Cache unseres Computer und machen den Versuch an einem zweiten Computer – tatsächlich lässt sich der Beitrag hier wie dort abrufen.
Stellt sich eine Recherchefrage wie Herr Kühnl das einfordert? Und ob wir gegen 21:00 Uhr abends noch jemandem im Sender erreicht hätten, wissen wir nicht. Wir meinen nicht, dass eine „Recherche“ notwendig ist – der Vorgang ist eindeutig, wir stellen diesen dar und ordnen ihn als das ein, was er ist, skandalös. Am 9. September 2011, um 00:21 Uhr geht unser Text online.
Unser Artikel zu den „Leichenbildern“ bei RNF findet immer mehr Interesse
Am folgenden Tag wird unser Beitrag von Bildblog.de verlinkt – die Zugriffe steigen rasant an. Bundesweit lesen medieninteressierte Menschen unseren Artikel. Am Vormittag ist das „Rohmaterial“ immer noch bei rnf.de zu finden, auch am Nachmittag. Wir wundern uns über die Kaltblütigkeit des Senders. Später bestätigen uns Leserinnen und Leser, dass der Film auch noch am frühen Freitagabend an diesem 09. September zu sehen war, ein Leser sah ihn auf seinem Handy.
Am 10. September, um 12:02 Uhr kommentiert Herr Kühnl: „Hätten wir, wie uns in dem Hauptartikel vorgeworfen wird, mit dem langen Video einen Effekt erzielen wollen, dann hätten wir es entsprechend promoted und es nicht im Video-Portal versteckt. Dann hätten wir vielleicht in Hauptsendung “RNF Life-€ in der Moderation gesagt: “Wenn Sie mehr spektakuläre Bilder von dem Unfall bei Heppenheim sehen wollen, dann klicken Sie jetzt ins Video-Portal auf rnf.de. Dort haben wir den gesamten Rohschnitt für Sie hinterlegt.-€ Das haben wir aber nicht.“
RNF weist Sensationslust zurück
Anscheinend weiß Herr Kühnl nicht mehr, was er selbst noch vor Fertigstellung des „Sendebeitrags“ in Facebook gepostet hat: „Die Fakten zum Unfall haben wir bereits auf rnf.de gestellt. ^rk“
Herr Kühnl erklärt weiter irgendwas von „im Cache-Speicher“ und anderes Zeugs. Tatsache ist, dass wir und alle unsere Kontakte den Film nicht bei youtube oder über Google gesehen haben, sondern direkt über die rnf.de-Seite.
Es entwickelt sich eine lange Debatte mit vielen Kommentaren zu unserem Artikel.
Behauptungen werden aufgestellt
Darin behauptet Ralph Kühnl erst einen technischen Fehler, dann soll ein „nicht-redaktioneller Mitarbeiter“ im Übereifer das „Rohmaterial“ online gestellt haben. Sehr schnell versucht sich Herr Kühnl darin, unsere Arbeit zu kritisieren, um vom eigentlichen Thema, dem skandalösen Zur-Schau-Stellung eines Unfalltoten abzulenken.
Auch auf direkten Weg nimmt er Kontakt zu uns auf und teilt uns mit, dass ein Mitarbeiter den Fehler gemacht hat. Die sehr lange email, in der es auch um andere Dinge geht, sollen wir aber „vertraulich“ behandeln.
Wir sichern keine Vertraulichkeit zu, beantworten die email und damit war der Fall für uns erledigt.
Am folgenden Tag, den 11. September 2011, erhebt Herr Kühnl wieder massive Vorwürfe gegen unsere Arbeit. Wir antworten entsprechend.
Rohes Material: Beiträge mit „(no comment)“ sind Originalaufnahmen
Dann surfen wir nochmals auf der Seite von rnf.de, um eine Information zu überprüfen.
Wir trauen unseren Augen nicht. Im Videoportal von rnf.de stehen zwei weitere Beiträge direkt untereinander, wieder ist einer mit „(no comment)“ gekennzeichnet. Der erste Beitrag ist ein Sendebeitrag vom 07. September 2011, wenn auch durch Amateurvideoaufnahmen von schlechter Qualität.

Für jeden Geschmack etwas: Sendebeitrag und "Rohmaterial" stehen untereinander.
Der zweite Film zeigt wiederum in der Länge von 01:34 Minuten nichts anderes als Bestatter, die in ein Haus gehen, mit der Leiche wieder herauskommen, diese verfrachten und davonfahren. Man hört vermutlich den Kameramann, der vermutlich telefoniert, als die Leiche aus dem Haus getragen wird: „Moment, jetzt kommen sie gerade. Ich kann nicht.“
„Moment, jetzt kommen sie gerade. Ich kann nicht.“
Angeblich dient dieses „Rohmaterial“ als Angebot an andere Sender, die dem Rhein-Neckar-Fernsehen die Bilder abkaufen können. Tatsächlich verwendet das RNF im Beitrag zu dem tödlichen Schusswechsel im Mannheimer Stadtteil Neckarau selbst gerade mal zehn Sekunden. Und auch diese wohl entweder in Ermangelung anderen Bildmaterials oder eben in vollem Bewusstsein, so etwas der Öffentlichkeit zeigen zu wollen. Beides ist journalistisch eine Bankrotterklärung.
(Siehe unseren Beitrag dazu hier.)
Angeblich kann man dieses „Rohmaterial“ nicht sehen – vermutlich, folgt man Herrn Kühnl, hat der „nicht-redaktionelle Mitarbeiter“ auch hier eine „Zahl verwechselt“. Eventuell hat sich auch dieser Beitrag in irgendeinem „Cache“ (Zwischenspeicher) verfangen und ist nun in den unendlichen Untiefen des Internet noch erreichbar. Ob Herrn Kühnl wohl noch eine andere Erklärung einfällt?
Für unseren Geschmack ist das ein wenig viel „angeblich, vermutlich, eventuell“.
„Das versendet sich.“ – Aber nicht mehr in Zeiten des Internet
Früher, also vor dem Internet, sagten TV- und Radio-Journalisten bei solchen „Fehlern“: „Das versendet sich.“ Man rechnete damit, dass nur wenige Menschen einen Beitrag speichern konnten, am nächsten Tag neue Themen das Interesse bestimmten und man somit fein raus war, weil die fehlerbehaftete Arbeit vergessen wurde.
Das Internet bietet aber gute Kontrollmöglichkeiten. Und die werden Herrn Kühnl und seinen Aussagen nun zum Verhängnis – denn durch unsere Recherche gibt es begründete Zweifel am Wahrheitsgehalt seiner Behauptungen.
Mal untertellt, dass der Sender diese Beiträge nicht absichtlich veröffentlicht, dann ist es ein Schlamperladen, dem zu viele Fehler passieren. Tatsächlich muss man davon ausgehen, dass es absichtlich „passiert“ – wieso sonst würden die Redakteure „Bilder und Fakten“ anpreisen, bevor der Sendebeitrag fertig ist?
Wir werden den Sender wiederum nicht dazu befragen – wir sparen uns die Mühe, denn wir gehen davon aus, dass wir keine vertrauenswürdigen Antworten erhalten.
Die Verwendung der Leichenbilder im Beitrag über die Schießerei in Neckarau zeigt, dass der Sender selbst keine Skrupel hat, solches „Material“ zu verwenden und auch im Fernsehen in ungebührlicher Länge über die absolut notwendige „Dokumentation“ hinaus zu zeigen. Einen Nachrichtenwert haben solche Bilder nicht. In der länge auch keinen dokumentarischen. Sie dienen einzig und allein dazu, die Sensationsgier zu stillen.
Bedauerlich ist, dass das Rhein-Neckar-Fernsehen vermutlich davon ausgeht, dass dessen Zuschauerinnen und Zuschauer solche Bilder sehen wollen.
Was das Rhein-Neckar-Fernsehen vom eigenen Publikum denkt – darüber kann sich jeder selbst seine Meinung bilden.
Das Rhein-Neckar-Fernsehen zeigt ungeschnittene Opferbilder und diskreditiert sich damit zum Trash-TV

Fast zwei Minuten lang zeigt das Rhein-Neckar-Fernsehen, wie Bestatter einen Sarg bereitstellen, die Leiche des Opfers hineinwuchten, den Sarg schließen und Rausstehendes reinstopfen. Muss das sein? Quelle: RNF
Mannheim/Heppenheim/Rhein-Neckar, 09. September 2011. (red) Ein schwerer Unfall auf der A5 bei Heppenheim fordert ein Todesopfer. Medien berichten. Die Öffentlichkeit will wissen, was passiert. Das Rhein-Neckar-Fernsehen (RNF) zeigt fast zwölf Minuten lang ungeschnittenes Videomaterial – darunter fast zwei Minuten die Leiche, die von Bestattern in einen Sarg gewuchtet wird. Ist das noch „Journalismus“ oder nur noch voyeuristischer Trash? Die Frage muss man nicht stellen – wer so verantwortungslos handelt, hat mit verantwortlichem Journalismus längst nichts mehr zu tun. Noch nicht einmal der Anschein wird noch gewahrt. Man hält ohne Sinn und Verstand drauf und hofft auf „Quote“.
Ergänzung:
Der RNF-Mitarbeiter Ralph Kühnl hat gegenüber unserer Redaktion den Vorgang folgendermaßen erklärt: „Mit dem Einstellen des Rohschnitts ins Netz ist einem nicht-redaktionellen Mitarbeiter der Gaul durchgegangen. Darüber gab es hier im Sender bereits gestern Diskussionen, die sicherlich dazu führen, dass ein solcher Fall nicht mehr eintritt.“ Weiter hat Herr Kühnl erklärt, man habe nach Kenntnis des Fehlers das „Rohmaterial“ um einen ausführlichen Text ergänzt und damit bestätigt, dass die Redaktion auch nach Kenntnis der Veröffentlichung das Rohmaterial nicht sofort gelöscht hat. Es bleibt jedem selbst überlassen, welche Meinung man sich aus diesen Informationen bilden mag.
Der Sender hat mittlerweile (wie von uns vorgeschlagen, siehe Kommentar 10. September 2011 um 16:56 Uhr) eine Entschuldigung unter dem Sendebeitrag veröffentlicht.
In den Kommentaren finden Sie weitere Informationen.
Von Hardy Prothmann
Als ich die Bilder vom Unfall auf der A5 vom Donnerstag auf dem Internet-Portal von RNF sehe, bin ich fassungslos. Nicht darüber, dass ich eine Leiche sehe. Mein Beruf bringt es mit sich, dass ich viel Leid sehe, Zerstörung und auch den Tod sehen muss. Hinschauen muss. Auch Polizisten, Ärzte, Sanitäter, Feuerwehrleute, Gutachter sind damit leider immer wieder konfrontiert.
Aber wir arbeiten professionell, jeder tut, was er tun muss. Und als Journalist berichtet man für die Öffentlichkeit darüber, was passiert ist. Aber als verantwortlicher Journalist achtet man darauf, zwischen dem öffentlichen und dem privaten Interesse zu unterscheiden.
Es ist absolut zulässig, in Bild, Ton oder Schrift über Opfer zu berichten. Es ist aber geboten, dies im Zweifel mit dem gebührenden Abstand zu tun. Auch wir haben über den Unfall auf der A5 berichtet, bei dem ein Mann ums Leben gekommen ist. Auch auf unseren Bildern sieht man, dass eine Leiche am Boden liegt und von einem Tuch abgedeckt wird. Unser Bilder sind aus der Distanz aufgenommen und dokumentieren den tragischen Unfall, das „Ereignis“.
Die Bewegtbilder, die beim RNF zu sehen sind, zeigen, wie Bestatter einen Sarg herbeitragen und das Opfer versuchen, ihn dahin zu hieven. Das klappt nicht beim ersten Mal. Der Leichnam stößt an den Sarg, die Anstrengung der Bestatter ist deutlich zu sehen. Als es endlich gelingt, die Leiche in den Sarg zu hieven, lässt sich der Deckel nicht schließen. Der Leichensack wird reingestopft. Die Männer transportieren Sarg und Leiche ab.
Man könnte nun aus Sicht des RNF argumentieren: „Wir zeigen, wie es ist.“ Aber ist das ein Argument? Was ist mit der Würde des Toten? Was mit den Gefühlen der Familie?
„Vollkommen egal“, könnte man als Hardcore-Dokumentarfilmer sagen: „Wir zeigen, wie es ist.“

Zeigen, was man vor die Linse bekommt. Was sagt dieses Bild aus? Quelle: RNF
Aber auch die härtesten Hardcore-Dokumentarfilmer stellen sich immer die Frage, ob das, was sie zeigen, gezeigt werden „muss“. Was ist der Erkenntnisgewinn? Was tragen die Bilder zur Aufklärung der Öffentlichkeit bei? Warum sind sie wichtig? Tragen sie zur Förderung der Meinungsfreiheit bei?
Die Bilder des RNF sind erschütternd. Sie zeigen, dass der Sender überhaupt keinen Wert auf journalistische Selbstkontrolle legt. Hier wird nur Voyeurismus bedient, irgendwelche redaktionell-journalistische Gedanken oder auch nur ein Rest von Anstand sind auch im Ansatz nicht zu erkennen.
Das ist Trash-TV in Reinkultur – mit der Kamera auf alles draufhalten, was die Häarchen auf den Armen aufstellen lässt. Klar – RNF ist ein dröger Provinzsender, der eher nicht durch guten, kritischen Journalismus auffällt. Aber mit diesem Film zeigt der Sender eine Verantwortungslosigkeit, die die zuständige Lizenzbehörde auf den Plan rufen muss.

Selbst die Spritze muss groß im Bild erscheinen - warum? Quelle: RNF
Auch Privatsender haben Standards der Berichterstattung zu erfüllen und müssen die Lizenz verlieren, wenn sie diese nicht einhalten. Ein Privatsender, der ungeschnittenes Videomaterial über eine menschliche Tragödie über zwölf Minuten Länge einfach so ins Internet stellt, ist dafür ein Kandidat.
Ob Herr Bert Siegelmann die Größe hat, sich im regulären Programm für diese Verfehlung zu entschuldigen und dafür zu sorgen, dass der Sender journalistische Standards einzuhalten, darf getrost bezweifelt werden.

Muss man die Arbeit der Bestatter in voller Länge zeigen? Quelle: RNF
Einen später zusammen geschnittenen „Beitrag“ spricht der lispelnde Senderchef selbst ein – wieder sind Bilder zu sehen, die man nicht zeigen muss, außer, wenn man es „nötig“ hat.
Was das RNF hier zeigt, macht mich fassungslos. Als Mensch. Als Journalist macht es mich wütend, weil diese miese Form von „Journalismus (No comment)“ auch mich und andere Kollegen beschädigt, die ihren Beruf mit der gebotenen Verantwortung ausüben.
Mir geht es wie jedem anständigen Menschen. Für eine solche „Arbeit“ empfinde ich nur Verachtung – die einzig richtige Reaktion, weil man keine Spur von Achtung bei diesem „Bericht“ des RNF feststellen kann.
Es ist beschämend, wie das RNF im Wunsch nach Aufmerksamkeit jegliche Selbstkontrolle verliert. Tatsächlich habe ich kein Mitleid mit diesen „Kollegen“ – die müssen selbst in den Spiegel schauen und man darf nur hoffen, dass sie bei dem, was sie sehen, eventuell noch eine Spur von Scham empfinden.
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