Montag, 27. MĂ€rz 2023

Bilanz zur Wasserversorgung entspricht den Erwartungen

„Punktlandung per Salto“

Ladenburg, 05. Dezember 2014. (red/ms) Im Gemeinderat wurde die Jahresrechnung fĂŒr die stĂ€dtische Wasserversorgung vorgestellt. Bei einer Bilanzsumme von gut 1,65 Millionen Euro entsprechen die Resultate mit einer Abweichung von nur 2.000 Euro genau den Berechnungen des KĂ€mmerers. Stadtrat Steffen Salinger (SPD) schlug vor, den Wasserpreis in den kommenden Jahren zu erhöhen, um der Bevölkerung zu signalisieren, wie wertvoll dieses Gut ist. [Weiterlesen…]

Pro-Kopf-Verschuldung steigt auf ĂŒber 1.000 Euro

53-Millionen-Euro-Haushalt beraten

Ladenburg, 19. MĂ€rz 2014. (red/ld) Gut 53 Millionen Euro schwer wird der Stadthaushalt im laufenden Jahr. Das will der Gemeinderat in seiner kommenden Sitzung am 26. MĂ€rz beschließen. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren ist das enorm. Zwei Abende lang trafen sich die StadtrĂ€te und die Verwaltung, um das Werk Seite fĂŒr Seite durchzugehen. Änderungen wurden kaum beantragt. Nachfragen gab es vor allem fĂŒr kleinere Posten. [Weiterlesen…]

KassenprĂŒfung erfolgreich durchgefĂŒhrt - Momentaufnahme ergibt 10.859.727,56 Euro im StadtsĂ€ckel

Haushaltsplanentwurf lÀsst auf sich warten

Ladenburg, 07. Februar 2013. (red/jsc) Der Haushaltsentwurf fĂŒr das kommende Jahr liegt trotz entsprechender Planungen noch nicht vor. Dies teilte BĂŒrgermeister Rainer Ziegler am Mittwoch in der Gemeinderatssitzung mit. JĂ€hrliche KassenprĂŒfung einwandfrei abgewickelt. [Weiterlesen…]

Gemeinderatssitung am 18. Dezember 2013

ÜberplanmĂ€ĂŸige Mittel fĂŒr die angemieteten Sporthallen

Ladenburg, 19. Dezember 2013. (red/sap) Der Ladenburger Gemeinderat beschließt einstimmig die Bereitstellung von ĂŒberplanmĂ€ĂŸigen Mitteln fĂŒr die Mietkosten der angemieteten Sporthallen.

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Gemeinderatssitzung am 20. November 2013

Neue Telefonanlage fĂŒr die Stadtverwaltung

Ladenburg, 22. November 2013. (red/sap) Nachdem die im Jahr 1999 installierte Telefonanlage fĂŒr die stĂ€dtische Verwaltung und einige Außenstellen – zum Beispiel Schulen – in neuerer Zeit einige Funktionsstörungen hatte und Ersatzteile immer schwieriger zu bekommen sind, hat die Verwaltung beschlossen, eine neue Anlage zu beschaffen. FĂŒr die Erfassung der derzeitigen Strukturen des zukĂŒnftigen Bedarfs, der Vorbereitung der Ausschreibung, der Begleitung sowie der Abnahme der Installation soll ein IngenieurbĂŒro beauftragt werden. Nach lĂ€ngerer Diskussion wurde der Verwaltungsvorschlag angenommen.
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Wahlkampf: MinisterprÀsident Winfried Kretschmann "hemdsÀrmelt" in Schriesheim

„Die Haushaltssanierung wird Sie alle schmerzen“

Winfried Kretschmann in der Mehrzweckhalle Schriesheim.

Landesvater Winfried Kretschmann als Wahlkampf-UnterstĂŒtzer in der Mehrzweckhalle Schriesheim.

 

Schriesheim/Rhein-Neckar, 06. September 2013. (red) Bei seinen öffentlichen Auftritten als baden-wĂŒrttembergischer MinisterprĂ€sident schlĂŒpft Wilfried Kretschmann allzu gerne in die Rolle des prĂ€sidialen Landesvaters und vertritt dabei hĂ€ufig ĂŒberparteiliche Positionen. Der 65-jĂ€hrige GrĂŒnen-Politiker kann auch anders – das stellt er bei seinem Auftritt in Schriesheim unter Beweis. Es ist Wahlkampf und insbesondere der Wahlkreis Heidelberg/Weinheim eine besondere Herausforderung. Wird Dr. Franziska Brantner ihrem Konkurrenten Dr. Karl A. Lamers (CDU) Prozente wegnehmen können? [Weiterlesen…]

Gemeinderat bewilligt Haushalt

Kritische Stimmen zum Ausbau der Sporthalle

Ladenburg, 26. MĂ€rz 2013. (red/sap) Bei drei Gegenstimmen wurde der Ladenburger Haushalt in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Mittwoch beschlossen. BĂŒrgermeister Rainer Ziegler bezeichnete den Haushaltsplan 2013 in seiner Etatrede als „wenig aufregend“. Die mittelfristige Finanzplanung mit den Projekten  CBG-Sanierung, Ausbau des Bahnhofs und Erweiterung der Lobdengauhalle stand im Mittelpunkt der Haushaltsreden der Fraktionsvorsitzenden.

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Halbjahresbericht ĂŒber die Haushaltsentwicklung 2012

Gesamtergebnis wird von der Gewerbesteuer abhÀngen

Ladenburg, 21. Juli 2012. (red/sap) Nach dem Jahresbericht 2010 legte der Ladenburger KĂ€mmerer Claus Hessenthaler dem Gemeinderat auch den Halbjahresbericht ĂŒber die Haushaltsentwicklungen zum 10. Juli 2012 vor. Und das war eindeutig erfreulicher, denn die Finanzsituation der Stadt Ladenburg im Haushaltsjahr 2012 hat sich gegenĂŒber den Vorjahren wieder merklich verbessert.

Bei der Gewerbesteuer belĂ€uft sich die Jahressollstellung derzeit auf rund 9.867.000 Euro und liegt somit um 3.117.000 Euro ĂŒber dem Ansatz. Von den veranschlagten Einnahmen des Verwaltungshaushalts in Höhe von 29.863.350 Euro sind bis zum 10. Juli 2012 13.981.000 Euro eingegangen, das seien 46,82 Prozent.

Das Ministerium fĂŒr Finanzen und Wirtschaft Baden-WĂŒrttemberg geht davon aus, dass sich aufgrund der Ergebnisse der Mai-SteuerschĂ€tzung fĂŒr den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer eine Erhöhung von 4,35 Milliarden auf 4,4 Milliarden Euro ergeben wird. FĂŒr Ladenburg wĂŒrde dies zu Mehreinnahmen von rund 67.000 Euro gegenĂŒber dem bisherigen Ansatz von 5.500.000 Euro fĂŒhren.

Im Vermögenshaushalt wurden Ausgaben in Höhe von 7.302.050 Euro veranschlagt, bis zum 10. Juli 2012 waren 408.736,92 Euro abgewickelt.

So wie es aussieht, werde eine große Position in die RĂŒcklagen eingestellt werden können. Klar sei, dass das Gesamtergebnis von der Gewerbesteuer abhĂ€ngen wird.

Die Mehreinnahmen, betonten gleichermaßen Wolfgang Luppe (FDP) und Wolfgang Zahner (SPD) sollten in die allgemeine RĂŒcklage gehen, denn die kommenden Jahre werden nach Ansicht der Verwaltung „sicherlich wieder schwieriger“.

Stadt folgt Wunsch des BdS

Indisches Straßenpflaster kommt erst 2013

Flickwerk - auf Wunsch des BdS wird die Sanierung des Pflasters der Hauptstraße um ein Jahr geschoben. Was Ă€ndert das daran, dass dann die Baustelle kommt?

Ladenburg, 17. MĂ€rz 2012. (red/sap) Pflastererneuerung in der Hauptstraße wird auf Bitte des BdS Ladenburg fĂŒr ein Jahr zurĂŒckgestellt.

Bei der Haushaltsberatung in der Gemeinderatssitzung informierte BĂŒrgermeister Rainer Ziegler darĂŒber, dass er der Bitte des BdS Ladenburg nachkomme und die Sanierung des Plasters zwischen Hauptstraße 4 und Brauergasse um ein Jahr verschiebe.

Im Haushalt 2012 waren 130.000 Euro fĂŒr die Erneuerung bereit gestellt. Dieser Ansatz wurde auf 40.000 Euro verringert.

Die indischen Pflastersteine seien schon bestellt, aber zunĂ€chst „gleichen wir so gut es geht an den schlimmsten Stellen aus“, so Ziegler.

Auch eine Teilung der Baustelle sei fĂŒr den BdS nicht möglich, erklĂ€rte der BĂŒrgermeister:

Mir ist bewusst, dies ist betriebswirtschaftlich kein optimales Vorgehen und der Straßenzustand wird dadurch nicht besser. Aber wir wollen die GeschĂ€ftsleute nicht wieder belasten.“

Ilse Schummer (SPD) sagte, „wir respektieren dies fĂŒr den Frieden in der Stadt“.

Die Sanierung der Straße und des Kanals wird nun erst 2013 erfolgen.

Gabis Kolumne

Tupperparty – werden hier KĂŒchentrĂ€ume wahr?

Rhein-Neckar, 27. Februar 2012. Seit ihrer Kindheit kennt Gabi Tupperware. Dieser Tage war sie zu einer Tupperparty eingeladen.

Tupperware - hier werden KĂŒchentrĂ€ume wahr?

Schon meine Großmutter schwörte drauf und wehe ein Teil ging verloren, wurde sie sehr ungemĂŒtlich. Die Rede ist von Tupperware.

Als Kind war ich sehr fasziniert von der Deckelhalterung im KĂŒchenschrank meiner Großeltern: Der GrĂ¶ĂŸe nach geordnet hingen hier die Deckel mit dem Blubb-Effekt – von meiner Großmutter mehr gehĂŒtet als die WeihnachtsplĂ€tzchen in der Adventszeit.

Die passenden Dosen in verschiedenen GrĂ¶ĂŸen und pastellfarben, wie in den 60er Jahren ĂŒblich, fand man im KĂŒchenschrank ordentlich sortiert.

„Tupper ist QualitĂ€t und das ist teuer“, pflegte meine Großmutter zu sagen.

Die eine oder andere Tupperdose, von meiner Mutter abgestaubt, zog spÀter auch in meinen Studentenhaushalt ein.

Und vor gut 15 Jahren, selbst inzwischen Mutter, wurde ich zu meiner ersten Tupperparty eingeladen.

Ich kann mich nur noch an eine geschmacklose SchĂ€lchenkombination fĂŒr NĂŒsse, Salzbrezel und Co. und endlos Haushaltstipps erinnern. Mitgenommen habe ich damals zwei tĂŒrkis-grĂŒnfarbige verschließbare Becher, ein ebenso farbiges KĂ€nnchen – das war glaub ich das Gastgeschenk – und eine mittelgroße SalatschĂŒssel, im ebenfalls in grĂŒnen Styling der 90er Jahre.

Ein lustiger Abend unter Frauen

Dieser Tage wurde ich jetzt wieder zu einer Tupperparty eingeladen. Gut, dachte ich nach Schmuck- und Kerzenabenden darf es jetzt auch mal wieder Tupper sein. Und ich freute mich auf einen lustigen Abend unter Frauen.

Sieben Frauen, ein Tisch voller HÀppchen und eine engagierte Tupper-Beraterin der beinah ersten Generation. Seit gut 30 Jahren ist sie dabei, und Tupper in Deutschland ist gerade mal 20 Jahre Àlter, erfahren wir.

Die Beraterin nimmt es ernst, kurz will sie wissen, ob wir Tupper kennen und gibt dann eine kleine EinfĂŒhrung. Wir schwatzen und lachen, das findet sie weniger gut, schließlich geht es hier um ein ernstes Thema, denn, wer mit Tupper unzufrieden ist, hat bei der Beratung nicht aufgepasst, ist die Botschaft. Deswegen Aufmerksamkeit, meine Damen, scheint sie zu mahnen.

Und erzĂ€hlt tragische Geschichten von unsachgemĂ€ĂŸer oder falscher Behandlung. Wer mit Tupper nicht zu recht kommt, hat nicht aufgepasst, erklĂ€rt sie streng.

Viel hat sich getan seit meine Großmutter die ersten Dosen in ihrem Schrank bewachte. Die Farben sind frischer, die Funktionen raffinierter. Und immer klangvollere Namen lassen schon im Vorfeld erahnen, welchem Haushaltswunder man begegnen wird.

Die wahren Dinge des Lebens?

Wir begreifen schnell, hier geht es um die wahren Dinge des Lebens, wie kann ich in der Mikrowelle in kĂŒrzester Zeit Spaghetti und Kartoffeln kochen, wie kann ich aus Resten kleine Köstlichkeiten zaubern und wie bewahre ich zweckmĂ€ĂŸig und platzsparend und geruchsfrei alles auf.

Die Gastgeberin bringt Zutaten herbei und in Sekundenschnelle bereitet die Tupper-Beraterin mit dem „Quick Chef 3“ einen köstlichen Dip zu.

Das klingt alles einleuchtend und praktisch, aber wo bleibt hier das sinnliche KĂŒchenerlebnis, das GerĂ€usch, wenn Spaghettiwasser köchelt, der Geruch von KĂ€se und Zwiebeln, der die KĂŒche durchzieht. Tupper, das wird mir klar, hat mit Lust wenig zu tun.

Zu jedem Töpfchen gehört ein Deckelchen

Wie heißt es so schön, zu jedem Töpfchen gehört ein Deckelchen und demnach zu jedem KĂŒchenbedĂŒrfnis ein TuppergefĂ€ĂŸ. Selbst wenn ich noch gar nicht ahnte, dieses BedĂŒrfnis verspĂŒrt zu haben.

Und das hat alles seinen Preis. Aber, so erklĂ€rt uns die Tupper-Dame, schließlich auch seine QualitĂ€t. Gut, denke ich, das hat schließlich auch schon meine Großmutter gesagt.

Dementsprechend folgsam schreiben wir unsere WĂŒnsche auf den Bestellzettel und nur eine der Anwesenden entzieht sich dem Druck.

Als Gastgeschenk bekommen wir „Super-Teig-Fallen“ ĂŒberreicht, damit lassen sich tolle Teigtaschen zubereiten, werden wir belehrt.

„Mir wĂ€re das Überraschungsgeschenk lieber“

Ich bin ehrlich, in meinem KĂŒchenalltag habe ich dafĂŒr keinen Bedarf und in meinem Schrank keinen Platz, „mir wĂ€re das Überraschungsgeschenk lieber“, erdreiste ich mich deswegen in die Runde zu werfen. Weitere Frauen schließen sich an. Das sei ihr noch nicht passiert, beschwert sich die Tupper-Beraterin und versucht erst gar nicht ihr Missfallen zu verbergen.

Zudem sei sie hier gar nicht mit ihrem Programm durchgekommen, vieles konnte sie nicht vorstellen und ĂŒberhaupt merkt man ihr an, alles in allem waren wir zu undiszipliniert und mit leicht gekrĂ€nkter Miene packt sie ihre guten SchĂ€tze wieder ein.

Das ist schade, denn was hilft neues Design und gute QualitĂ€t, wenn der Spaß an so einem Abend zu kurz kommt.

gabi

Gabis Kolumne

„Irgendwann klemmt die Schublade.“

Rhein-Neckar, 23. Januar 2012. Manche Dinge sollten erledigt werden, und zwar möglichst schnell. Andere möchte man gerne bald wiederholen, aber man bekommt sie im Alltag kaum unter. Das mit der RegelmĂ€ĂŸigkeit ist so eine Sache, denkt Gabi.

Wegen ÜberfĂŒllung geschlossen.

Ich habe ihm Flur eine Schublade, da fliegt alles rein, was noch sortiert und abgeheftet werden muss: KontoauszĂŒge, ĂŒberwiesene Rechnungen, Garantien und Zettel jeglicher Art. Und alle paar Monate geht wegen ÜberfĂŒllung gar nichts mehr, sprich die Schublade geht nicht mehr zu.

Das ist dann der Zeitpunkt, an dem ich meine Ablage machen muss. Habe ich es hinter mich gebracht, denke ich meist, das war doch gar nicht so schlimm, das sollte ich viel regelmĂ€ĂŸiger machen.

Unter diese Rubrik fÀllt auch Keller aufrÀumen, Kleiderschrank aussortieren, Auto und Fenster putzen 


Sind die Dinge erledigt, fĂŒhlt man sich richtig gut, freut sich ob der getanen Arbeit und nimmt sich vor, so lange wird man es nie wieder liegen lassen.

Irgendwann klemmt die Schublade

Doch irgendwann klemmt die Schublade wieder und aus den Fenstern kann man kaum noch rausschauen.

RĂ€um’ doch Deine Klamotten abends gleich weg, wenn du sie ausziehst, ermahne ich deswegen auch meine Tochter regelmĂ€ĂŸig, denn schließlich soll sie es ja lernen.

Meine Großmutter hatte ihren Haushalt noch gut organisiert, montags wurde gewaschen, dienstags demnach gebĂŒgelt, mittwochs Staub gewischt und gesaugt, donnerstags das Bad geputzt und die Böden gewischt, freitags die Betten bezogen, samstags Kuchen gebacken und sonntags ausgeruht. Bei dieser RegelmĂ€ĂŸigkeit blieb nichts liegen, es stapelte sich nichts, wie zum Beispiel meine BĂŒgelwĂ€sche im Keller.

Ich weiß noch, wenn ich als junge Frau bei meiner Großmutter vorbeischaute und es war beispielsweise Montag, fragte sie: „Und Kind, hast du deine WĂ€sche schon gemacht?“ Es war fĂŒr sie kaum nachvollziehbar, dass man in der „heutigen“ Zeit noch so viel anderes zu tun hatte, erst in jungen Jahren Semesterarbeiten anfertigen, spĂ€ter dann mit Kindern in die Krabbelgruppen zu gehen und schließlich neben dem Haushalt noch zu arbeiten. Und dazu die ganzen FreizeitvergnĂŒgen – diesen Stress hatte meine Großmutter nicht, aber einen gut aufgerĂ€umten und ordentlichen Haushalt – mit RegelmĂ€ĂŸigkeit.

Szenenwechsel

KĂŒrzlich war ich mit vier Freundinnen aus. Und wir waren nicht einfach nur im Kino oder was trinken, sondern wir waren auf einem Live-Konzert in einem Heidelberger Club. Es war laut, es war voll und es wurde spĂ€t. Und es machte Spaß. „Das sollten wir bald wieder mal machen“, sagte eine der Freundinnen.

Vergangene Woche waren wir mit Freunden im Theater – es war ein wunderbarer Abend. „Das sollten wir bald wieder mal machen“, dachte ich.

Die Liste der Dinge, die ich gerne „bald wieder mal machen möchte“ ist ebenso endlos wie die der Dinge, die ich bald wieder machen sollte.

Es ist das Treffen mit einer Freundin, die im Elsass wohnt, die Wanderung in der Pfalz, der Tag in einem Wellness-Bad, der Besuch einer Lesung oder Ausstellung – die Reihe ist beliebig erweiterbar.

Und auch hier: Setzt man das Vorhaben in die Tat um, scheint es kaum nachvollziehbar, warum man damit so lange gewartet hat, warum man sich zwischen Job, Kinder, KĂŒche keinen Freiraum schaffen konnte und warum man sich immer so einen Ruck geben muss.

Einfacher ist es mit Dinge, die sich wiederholen, der wöchentliche Sportkurs, das monatliche Treffen mit Freunden. Sobald es in unserem Zeitablauf fest verankert ist, quasi auf regelmĂ€ĂŸiger Wiedervorlage, gelingt es sehr gut es in den Alltag zu integrieren.

So wissen meine Kinder und mein Mann, dass ich montags und freitags abends zum Sport gehe, dass ich mich einmal im Monat mit meinem Literasturkreis treffe und dass sonntagsabend der Tatort fest auf dem Programm steht.

Will ich an anderen Abenden einen Film schauen – wir haben nur einen Fernsehen – tritt das meist große Diskussionen los, aber alle wissen „Mama schaut am Sonntagabend Tatort und da fĂ€hrt kein Zug drĂŒber.“

Das ist planbar.

Ausreißer aus dem Alltag

Aber sind es nicht die kleinen Ausreißer aus dem Alltag, die unser Leben wĂŒrzen.

Und das Salz in der Suppe ist wohl, dass wir es eben nur selten tun und somit die Sehnsucht die Antriebskraft ist.

Bei den lĂ€stigen Dingen ist der Sieg ĂŒber den inneren Schubladen-Schweinehund die wahre Befriedigung.

WĂŒrden wir alles regelmĂ€ĂŸig erledigen, könnten wir dieses GefĂŒhl nicht genießen. Und wĂŒrden die schönen Augenblicke des Lebens zur RegelmĂ€ĂŸigkeit, ginge das Besondere verloren.

So kĂ€mpfe ich mit den Unannehmlichkeiten und sehne mich nach den Auszeiten, denn ich will alles hĂ€ufiger, aber bitte nicht regelmĂ€ĂŸig tun.

gabi

Zahl der EinbrĂŒche steigt leicht – aber nicht wegen der Lichtabschaltung

Hier wurde ĂŒber ein ungesichertes Kellerfenster eingebrochen. Archivbild: Polizei

Guten Tag!

Ladenburg, 20. Oktober 2011. Ein Kommentator (hier klicken) hat den Einbruch bei der BĂ€ckerei Knapp vergangene Woche zum Anlass genommen, dies mit der nĂ€chtlichen Abschaltung der Straßenbeleuchtung in Verbindung zu bringen. Unsere Nachfrage beim Polizeirevier Ladenburg „beleuchtet“ die Tatsachen..

Laut Revierleiter Frank Hartmannsgruber steht schon jetzt fest, „dass es statistisch gesehen einen, ich betone, leichten Anstieg der Einbruchsdiebstahldelikte im Jahr 2011 geben wird.“

Allerdings stehen diese nicht in Zusammenhang mit der nĂ€chtlichen Abschaltung der Straßenbeleuchtung zwischen 02:00-04:00 Uhr: „Der Anstieg lĂ€sst sich auf EinbrĂŒche vor allem im FrĂŒhjahr zurĂŒckfĂŒhren.“ Wohlgemerkt – im FrĂŒhjahr gab es diese Sparmaßnahme aber noch nicht.

Die Stadt Ladenburg schaltet versuchsweise nachts fĂŒr zwei Stunden die Beleuchtung aus, um damit rund 20.000 Euro einzusparen. Die Maßnahme ist nur eine von vielen, um den stĂ€dtischen Haushalt zu entlasten. Aus polizeilicher Sicht hat die Abschaltung bislang keine AuffĂ€lligkeiten erbracht.

Einen schönen Tag wĂŒnscht
Das Ladenburgblog.de

Landrat Dallinger im Interview zur Finanzlage: „Wir stehen vor vielen UnwĂ€gbarkeiten im Sozialetat.“


Kreistagssitzung am 11. Oktober 2011 in Edingen-Neckarhausen: Der Haushaltsentwurf 2012 wurde angenommen.

Guten Tag!

Edingen-Neckarhausen/Rhein-Neckar, 16. Oktober 2011 (red) Am vergangenen Dienstag tagte der Kreisrat in Edingen-Neckarhausen. Hauptthema: Der Haushaltsentwurf 2012. Landrat Stefan Dallinger (CDU) stellte den Haushalt in einer halbstĂŒndigen Rede vor: Oberstes Ziel ist die Reduzierung der Verschuldigung auf 100 Millionen Euro bis Ende 2015.

Von Hardy Prothmann

Insgesamt umfasst der Haushalt ein Volumen von rund 512 Millionen Euro fĂŒr das Jahr 2012 – rund 28 Millionen mehr als fĂŒr das Jahr 2011. Am Jahresende wird der Kreis voraussichtlich 115,5 Millionen Euro Schulden haben. Bis 2015 sollen der Schuldenstand auf 100 Millionen Euro gesenkt werden.

Landrat Stefan Dallinger, seit 2010 im Amt als Nachfolger von JĂŒrgen SchĂŒtz, hat erstmals „LeitsĂ€tze“ definiert. So sollen neben den gesetzlichen Aufgaben die Themenkomplexe Jugend und Soziales, Bildung, nachhaltige Finanzwirtschaft, Klimaschutz und Wirtschaftsförderung eine besondere Beachtung finden.

Der Kreisrat nahm den Entwurf an. Jetzt wird der Entwurf in den FachausschĂŒssen nochmals beraten und soll am 13. Dezember 2011 verabschiedet werden.

Landrat Dallinger betonte, dass ihm an einer finanziellen Entlastung der Kommunen gelegen sei, was in diesem und im kommenden Jahr auch durch höhere Steuereinnahmen und einer kleinen Senkung der Kreisumlage um 0,5 Prozentpunkte auf dann 31 Prozentpunkte auch möglich ist.

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Die SpielrĂ€ume sind nicht groß – vor allem im Sozialbereich gibt es „feste Kosten“ von knapp 162 Millionen Euro netto, ohne Personalkosten. In diesem Jahr wendet der Kreis erstmalig das neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen an und startete mit einer „Eröffnungsbilanz“. Danach verfĂŒgt der Kreis ĂŒber ein Basiskapitalvermögen von 156,5 Millionen Euro – was wenig ist. Allerdings sind hier Immobilienwerte nicht eingerechnet, da diese an den Eigenbetrieb „Bau und Vermögen“ ausgegliedert sind. Das ist leider wenig transparent.

Im Rhein-Neckar-Kreis (RNK) leben rund 537.000 Menschen in 54 Kommunen – womit der RNK der einwohnerreichste Kreis Baden-WĂŒrttembergs und der fĂŒnftgrĂ¶ĂŸte in Deutschland ist.

Im Interview mit unserer Redaktion stellt Landrat Stefan Dallinger die Lage des Kreises aus seiner Sicht dar (Anm. d. Red.: „Wir bitten die leichte UnschĂ€rfe infolge technischer Probleme zu entschuldigen).

Wir dokumentieren außerdem die Rede des Landrats bei der Kreistagssitzung in Edingen-Neckarhausen:

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Das Rheinneckarblog.de

Gabis Kolumne

Der KĂŒchengau und SpĂŒl-Nostalgien

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Guten Tag!

Rhein-Neckar, 10. Oktober 2011. RegelmĂ€ĂŸig gehen Dinge kaputt. Manches kauft man gleich wieder neu, andere Dinge braucht man nicht wirklich. Wenn aber die SpĂŒlmaschine kaputt geht – ist umgehendes Handeln angesagt. Ein Haushalt ohne SpĂŒlmaschine geht gar nicht, meint Gabi.

KĂŒchengau: Die SpĂŒlmaschine ist kaputt.

Letzte Woche gab meine GeschirrspĂŒlmaschine den Geist auf – nach 15 Jahren, ihr sei-€ℱs vergönnt —  sie hatte ein langes, bewegtes Leben.

„Oh, nein, du Arme“, hallte mir allerorts entgegen – in erster Linie von Frauen. Denn die SpĂŒlmaschine rangiert bei der Liste der Top Ten unter den HaushaltsgerĂ€ten, die dringend (!) notwendig sind, auf Platz 2, und zwar gleich nach der Waschmaschine. Der Verlust eines der SpitzenreitergerĂ€te ist eine Katastrophe.

Vielleicht ist dieser Verlust deswegen so besonders schmerzhaft, weil er uns zurĂŒck katapultiert in unsere Kindheit und Jugend, wo SpĂŒlmaschinen in Privathaushalte noch Mangelware waren. Kaum jemand unter 35 Jahren weiß noch, wie es ist, mit der Hand WĂ€sche zu waschen, aber im SpĂŒlen und Abtrocknen sind wir erfahren.

„Was haben meine Geschwister und ich uns gestritten, wenn-€ℱ s ums Abtrocknen ging“, erzĂ€hlt mir eine Freundin, und man merkt gleich, das sitzt tief in der Schublade der ungeliebten Erinnerungen.

Die guten alten Zeiten – eine SpĂŒl-Nostalgie

Und auch ich weiß von den sonntĂ€glichen Mittagessen bei meiner Großmutter zu berichten – bei uns war das Wunderding schon eingezogen – wenn das Sonntagsessen mit Suppe, Braten und Nachtisch fĂŒr mindestens sechs Personen im gemeinsamen Abwasch in der großelterlichen KĂŒche endete.

Gemeinsam, und das waren meine Großmutter, meine Mutter und ich. Der Großvater und mein Vater hatten sich zum verdienten Mittagsschlaf zurĂŒckgezogen, die alten Tanten saßen auf dem Sofa und blĂ€tterten Zeitschriften und mein kleiner Bruder saß vorm Fernsehen und glotzte Kinderstunde. Von Emanzipation brauchen wir also gr nicht reden.

NatĂŒrlich habe ich es gehasst, aber – und das ist jetzt nicht nur eine verklĂ€rte Erinnerung – wir drei „Frauen“ lachten und schwatzen viel und es entstand ein GemeinschaftsgefĂŒhl.

Deshalb rief ich am ersten Abend des Totalausfalls meine beiden Kinder und meinen Mann in die KĂŒche zum Abtrocknen. Meine Kinder, die Abtrocknen nur aus Urlauben kennen, wenn die Ferienwohnung nicht feudal ausgestattet ist, ergaben sich ihrem Schicksal und die Stimmung bekam sogar eine gewisse Leichtigkeit – wir lachten und schwatzten. Zumindest an diesem Abend.

Reparatur contra Neuanschaffung

In den nĂ€chsten Tagen – wir diskutierten noch ĂŒber Reparatur contra Neuanschaffung – verschlechterte sich die Stimmung rapide. „Ich hab-€ℱ doch erst gestern“ und „warum immer ich“ war die prompte Antwort sobald ich meinen Lieben ein Geschirrtuch in die Hand drĂŒcken wollte

Und auch mein Göttergatte, der zunĂ€chst die Haltung vertrat, das ist doch kein Beinbruch, wie viele Menschen haben keine SpĂŒlmaschine und ĂŒberhaupt in Afrika -۩ und dementsprechend die ersten Tage wie ein Weltmeister abspĂŒlte (aber nicht abtrocknete, so dass sich in der KĂŒche das zwar saubere, aber nicht trockene Geschirr stapelte), schwĂ€chelte spĂ€testens am vierten Tag.

Am fĂŒnften Tag nach dem KĂŒchengau beschloss ich, jetzt reicht-€ℱs, ein neuer GeschirrspĂŒler muss her. Frei nach dem Motto „ich bin doch nicht blöd“ suchte ich den naheliegenden Elektrohandel auf und ließ mich beraten. Dort versicherte man mir – wen wundert-€ℱs – dass man nach 15 Jahren bestimmt nicht mehr ĂŒber eine Reparatur nachdenken sollte – ich hab-€ℱs ja gleich gewusst – und dass durch die Einsparung bei Strom und Wasser die Neuanschaffung quasi nahezu kostenlos sei. Denn immerhin hĂ€tte meine alte SpĂŒlmaschine so rund 30 Liter und die neue wĂŒrde nur noch 7 Liter pro SpĂŒlgang brauchen.

Vollintegriert oder Edelstahl? Newcomer oder bewÀhrte Marke?

Ehrlich, ich hab-€ℱs dem Herrn VerkĂ€ufer auch nicht schwer gemacht, mich von einem Neukauf zu ĂŒberzeugen. Mit der Modell- und Designauswahl tat ich mich deutlich schwerer: Vollintegriert oder mit Edelstahlfront. Besonders das Design eines schwedischen Newcomers hatte es mir angetan. Aber auch hier erwies sich der VerkĂ€ufer als sehr kompetent (oder geschĂ€ftstĂŒchtig) und klĂ€rte mich ĂŒber Vor- und vor allem ĂŒber Nachteile auf.

„Hier handelt es sich um ein Einsteigermodell, also nichts fĂŒr eine Familie mit Kindern. Die Maschine ist spĂ€testens nach fĂŒnf bis sieben Jahren fertig. Aber es ist natĂŒrliche ihre Entscheidung.“ Das bewĂ€hrte (und teuerere) Modell eines deutschen Herstellers pries er in höchsten Tönen und ĂŒberzeugte mich. „Da haben sie eine ausgezeichnete Wahl getroffen“, lobte er mich.

Letztlich unterschrieb ich glĂŒcklich meinen Kaufvertrag und als SahnehĂ€ubchen bestellte ich gleich den Montageservice dazu, inklusive Mitnahme des AltgerĂ€ts. Wohl wissend, dass mein Göttergatte wahrscheinlich sagen wĂŒrde, „aber Schatz, das hĂ€tten wir uns doch sparen können, eine SpĂŒlmaschine habe ich schnell eingebaut und das AltgerĂ€t kann zum Elektro-Schrott“.

Aber die harte RealitĂ€t sieht ja bekanntlich anders aus, so kann ein GeschirrspĂŒleinbau auch in einem handfesten Krach enden und die Altmaschine gammelt monatelang im Keller vor sich hin.

In drei Tagen ist es jetzt soweit, und mein schickes Edelstahlschnuckelchen zieht hier – inklusive minimalem Strom- und Wasserverbrauch – ein.

Seit dies meine Lieben wissen, habe ich die komplette SpĂŒlfunktion ĂŒbernommen und denke nostalgisch zurĂŒck an den einen Abend, als wir uns lachend und schwatzend den Abwasch geteilt haben.

gabi

Licht fĂŒr Ladenburg: StadtrĂ€tin Ruster macht den „Dunkel“-Selbstversuch


Licht fĂŒr Ladenburg - in wkw bereits mit 217 Gruppenmitgliedern. Auch auf Facebook wird die Aktion diskutiert.

Guten Tag!

Ladenburg, 19. Juli 2011. (red) Viele Ladenburgerinnen und Ladenburger sind mit der „Licht-aus-Sparpolitik“ der Stadt nicht einverstanden. Sie diskutieren heftig auf den Plattformen „wer-kennt-wen“ und Facebook ĂŒber ihren Ärger und wollen, dass die Stadt nachts wieder beleuchtet wird. Nun macht sich die stellvertretende BĂŒrgermeisterin und StadtrĂ€tin Gudrun Ruster selbst ein Bild: Nachts um 01:45 Uhr wird sie vom „Löwen“ aus die dunkle Altstadt erkunden.

Von Hardy Prothmann

Gudrun Ruster (Freie WĂ€hler) war wie Ingrid Dreier (GLL) gegen den Beschluss, versuchsweise nachts zwischen zwei und vier Uhr die Straßenbeleuchtung abzuschalten.

Der Grund fĂŒr die Maßnahme: Die Stadt will damit bis Jahresende rund 13.000 Euro einsparen. Der Haushalt der Stadt Ladenburg ist extrem belastet, die Schulden drĂŒcken und selbst „Kleckerles“ soll helfen, die finanzielle Situation zu verbessern.

„Meine Meinung ist, dass Beleuchtung da sein muss, fĂŒr SpĂ€theimkehrer, junge Leute oder Frauen, die vielleicht jemanden zum Flughafen fahren oder spĂ€t aus der Schicht kommen oder frĂŒh zur Arbeit gehen“, sagt Gudrun Ruster.

Am kommenden Freitag, 22. Juli 2011, will sie sich mit einer Kundin selbst ein Bild von der Situation machen: „Wir treffen uns vorm Löwen und laufen die Altstadt ab, vor allem die SĂŒdstadt und die WeihergĂ€rten“, sagt die GeschĂ€ftsfrau. „Ich will einfach persönlich wissen, wie das ist, ob GeschĂ€fte noch beleuchtet sind und ob man sicheren Weges unterwegs sein kann oder ob Stolperfallen drohen.“

Mittlerweile hat Frau Ruster auch erfahren, dass die Aktion in Facebook und Wer-kennt-wen gelandet ist und ein Aufruf gemacht wurde, mitzulaufen: „Das habe ich gehört, weiß das aber nicht aus eigener Erfahrung, da diese Sachen nichts fĂŒr mich sind. Ich bin da nicht drin. Ich habe auch keinen Aufruf gestartet und weiß nicht, wie viele Leute da erscheinen werden.“

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Bei der wkw-Gruppe „LICHT FÜR LADENBURG!!!“ sind schon 217 Mitglieder eingetragen. Dort wird eifrig diskutiert – auch ĂŒber eine Unterschriftenliste „Licht an“. Außerdem werden auf wkw und Facebook Nutzer animiert, mitzulaufen.

Es gibt auch eine Umfrage, ob die Aktion gut ist oder nicht. Zehn haben mit „Ja“ gestimmt, vier mit „Nein“. Die elfte Stimme ist von uns, weil wir das Ergebnis sehen wollen 😉

Große Sorge um CBG-Sanierung – Ladenburger Haushalt verabschiedet

Ladenburg, 04. Mai 2011. (red) Bei der vergangenen Gemeinderatssitzung am 20. April 2011 wurde der Ladenburger Haushalt 2011 verabschiedet. Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer schaffen eine kurzfristig entspanntere Situation. Doch bei der mittelfristigen Finanzplanung stehen hohe Ausgaben bevor. Vor allem dieSanierung des Carl Benz Gymnasiums (CBG) bereitet den StadtrĂ€ten Bauchschmerzen, wie man in den Haushaltsreden unschwer erkennen konnte. [Weiterlesen…]

BetreuungssĂ€tze steigen, Haushaltsentwurf und Info-BroschĂŒre vorgelegt

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Guten Tag

Ladenburg, 07. MĂ€rz 2011. Der Ladenburger BĂŒrgermeister Rainer Ziegler brachte gleich drei SchriftstĂŒcke mit in die Gemeinderatssitzung vom 02. MĂ€rz 2011: Den aktuellen Entwurf des Haushaltsplans, die BroschĂŒre „Spuren jĂŒdischen Lebens in Ladenburg“ sowie eine BĂŒrgerinformationsbroschĂŒre. Die BetreuungssĂ€tze fĂŒr Römernest und Haus des Kindes steigen auf Beschluss des Gemeinderats um fĂŒnf Prozent ab September 2011.

Von Sabine Prothmann

Die farbige BĂŒrgerinformationsbroschĂŒre wird in den nĂ€chsten Tagen flĂ€chendeckend in die Ladenburger BriefkĂ€sten verteilt werde. Die BroschĂŒre ist durch Ladenburger Unternehmen werbegetragen und so fĂŒr Stadt und BĂŒrger kostenfrei.

Die neue BĂŒrgerinformationsbroschĂŒre. Quelle: Stadt Ladenburg

Das zweite SchriftstĂŒck ist die BroschĂŒre zu den „Spuren jĂŒdischen Lebens in Ladenburg“, die ab sofort auch in Buchform vorliege und die es jetzt im Buchhandel zu laufen gibt.

Und als drittes brachte er den Haushaltsplan fĂŒr 2011 mit: „SpĂ€t, aber aktuell“, erklĂ€rte der BĂŒrgermeister. Der Etatentwurf soll am 30. MĂ€rz öffentlich beraten und am 20. April beschlossen werden.

Die Stadt muss jĂ€hrlich eine örtliche Bedarfsplanung fĂŒr Kinderbetreuung gemĂ€ĂŸ dem Kinderbetreuungsgesetz erstellen und fortschreiben, diese muss dann von dem Gemeinderat beschlossen werden.

Aufgrund der vorliegenden und mit der Stadt Ladenburg abgestimmten Anmeldungen kann der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz fĂŒr alle Kinder ĂŒber drei Jahren erfĂŒllt werden.

Der Bedarf an GanztagesplĂ€tzen fĂŒr Kinder ĂŒber drei Jahren sei rĂŒcklĂ€ufig, aber der Bedarf fĂŒr Kinder unter drei Jahren sei weiterhin steigend.

„Wir mĂŒssen hier alles tun, dass das vorhandene Angebot bestehen bleibt“, so Ziegler. Denn der Rechtsanspruch fĂŒr alle Kinder ab dem 1. Lebensjahr gelte ab dem 1. August 2013. Zur Zeit decke man rund 34 Prozent, den tatsĂ€chlichen Bedarf schĂ€tzte der BĂŒrgermeister auf 40 bis 45 Prozent.

„Die Kindertagespflege ist uns sehr wichtig“, betonte Rainer Ziegler. Zehn TagesmĂŒtter in Ladenburg betreuen derzeit bis zu 31 Kinder. Dies mĂŒsse weiter gefördert werden.

Auch Dr. Meinhard Georg (CDU) erklĂ€rte: „Wir freuen uns, dass es viele TagemĂŒtter gibt.“

160 Einheiten (das bedeutet 120 Stunden) benötigten die TagesmĂŒtter fĂŒr ihre Ausbildung, erklĂ€rte GemeinderĂ€tin Ilse Schummer.

Dies ist zeitintensiv und teuer. Und es entlaste den stĂ€dtischen Haushalt. Im Jahre 2008 wurde der Etat mit 1,2 Millionen und 2010 mit 1,5 Millionen fĂŒr Kinderbetreuung belastet, so Schummer.

BĂŒrgermeister Ziegler informierte den Gemeinderat, dass kĂŒnftig anstelle der kinder-eltern-heute e.V. der Verein Postillion e.V. als neue BetriebstrĂ€ger fĂŒr die Betreuung von Kleinkindern trete. Man stehe in Verhandlung.

Die Bedarfsplanung fĂŒr die Kinderbetreuung wurde einstimmig beschlossen.

Als nÀchster Punkt stand die Erhöhung der BeitrÀge in der kommunalen Kinderbetreuung auf der Tagesordnung

Ziegler bezeichnete eine Erhöhung um fĂŒnf Prozent als sehr moderat. „Wir mĂŒssen etwas tun“, so BĂŒrgermeister Ziegler. Die derzeitigen ElternbeitrĂ€ge lĂ€gen weit unter den Empfehlungen des StĂ€dte- und Gemeindetages

„Mit Magengrummeln stimmen wir zu“, sagte Ilse Schummer (SPD). Auch Gudrun Ruster (FDP) bedauerte die Notwendigkeit einer Erhöhung, verwies aber auf die hohen Kosten und die im Vergleich bislang niedrigen BeitrĂ€ge.

Schummer bedauerte, dass der Geschwisterbonus nur bei Unterbringung in der gleichen Einrichtung gelte.

Stadtrat Gerhard Kleinböck bat die Verwaltung festzustellen, wie viele Familien in Ladenburg davon wirklich betroffen seien und meinte, es könne sich nicht um viele Familien handeln. Der BĂŒrgermeister versprach, sich darum zu kĂŒmmern.

Bei einer Enthaltung wurde die Erhöhung beschlossen.

StadtrĂ€tin Petra Erl bat den BĂŒrgermeister Rainer Ziegler den Gemeinderat bezĂŒglich ihrer Anfrage zu dem Tadelladen vom DRK in Edingen-Neckarhausen aufzuklĂ€ren.

Der Tafelladen werde vom Deutschen Roten Kreuz zusammen mit Studentengruppen betreut. Und auch Ladenburger BĂŒrger könnten dort an zwei Tagen die Woche einkaufen.

Einige wenige tun es schon, doch noch mĂŒsse ein Fahrdienst organisiert werden, so Ziegler.

Es wĂ€re schön, wenn man einen ehrenamtlichen Fahrdienst finden wĂŒrde, die rechtliche Situation sei schon abgeklĂ€rt. Interessierte könnten sich ans Sekretariat im Rathaus wenden.

BĂŒrgermeister Ziegler: „Unter diesen Bedingungen fĂŒr Stimmung zu sorgen ist sehr schwer.“

Guten Tag!

Ladenburg, 17. September 2010. Im Interview mit dem ladenburgblog zeigt sich BĂŒrgermeister Rainer Ziegler zufrieden mit dem Altstadtfest. Trotz aller Widrigkeiten wie fehlenden FĂ€hnchen, LĂ€rmpegelbegrenzung, Haushaltslage und Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen. Er lobt die Vielfalt und die ĂŒberregionale AttraktivitĂ€t des Festes und kĂŒndigt VerĂ€nderungen an.

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BĂŒrgermeister Ziegler: Begeisterter Musikfan und Festbesucher.

Herr BĂŒrgermeister Ziegler: Das Programm des 37. Altstadtfestes war vielfĂ€ltig – was hat Ihnen am besten gefallen? Jetzt sagen Sie bitte nicht „einfach alles“…
Rainer Ziegler: „Die Vielfalt. Ich möchte nichts herausheben, weil der Gedanke des Festes ist, allen etwas anzubieten: generationenĂŒbergreifend fĂŒr jung und alt und unterschiedliche GeschmĂ€cker. Überall gibt es etwas anderes zu entdecken. Deswegen schlendere ich auch gerne wie andere Festbesucher ĂŒber das Fest und lasse mich ĂŒberraschen. Das ist das Konzept, das Herr Dietrich Edinger, der Leiter der Musikschule und meine Mitarbeiterin, Frau Stahl sowie ich verfolgen. Wobei ich klar sagen muss: Frau Stahl ist die Macherin des Altstadtfestes.“

Frau Stahl ist die Macherin des Altstadtfestes.

Das wird Frau Stahl gerne hören.
Ziegler: „Ich sage nur: 37 Altstadtfeste, die 37 mal von Frau Stahl organisiert worden sind.“

Was ist neben der Vielfalt das besondere am Altstadtfest?
Ziegler: „Die Stadt Ladenburg betreibt keine direkte Vereinsförderung. Das Fest wurde damals eingerichtet, um den Vereinen eine Einnahmemöglichkeit zu bieten. So ist das bis heute. Und wir sind ĂŒberraschend – haben immer wieder neue KĂŒnstler im Programm – neben den Klassikern wie den Altstadtmusikanten. Fast alle Musikrichtungen sind vertreten, dazu gibt es Kinder- und Jugendprogramm, Kabarett und Angebote aus dem Ausland.“

Zur Eröffnung haben Sie Ihren ersten Flashmob erlebt, rund 200 „Aktivisten“ wedelten mit weiß-blauen FĂ€hnchen. Was halten Sie davon?
Ziegler: „Sie haben mich lĂ€cheln sehen. Das war eine geniale Idee, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das hat mir gefallen. Ich fĂ€nds toll, wenn die Menschen jedes Jahr mit den weiß-blauen FĂ€hnchen wedeln.“

Die Mutter aller Altstadtfeste: Brigitte Stahl hat alle 37 Altstadtfeste organisiert. Bild: ladenburblog.de

Unsere „Spaßaktion“ Save the FĂ€hnchen“ hat gezeigt – nicht nur Ladenburger haben die Wimpel vermisst. Wird es die im kommenden Jahr wieder geben?
Ziegler: „Mir haben sie auch gefehlt, sie erinnern ja weiß-blau an unsere Stadtfarben silber-blau. Ich glaube aber, dass sie auf dem Fest gar nicht so sehr gefehlt haben, da gabs ja so viel anderes zu schauen, sondern vor allem im Vorfeld, weil die FĂ€hnchen in den vergangenen Jahren schon Wochen im voraus signalisiert haben: Achtung, das Altstadtfest steht an.“

FĂ€hnchen-Demo.

Das hat meine Frage nicht beantwortet.
Ziegler:
„Ich war noch nicht fertig. Unsere Haushaltslage ist bekannt. Uns fehlten dieses Jahr schlicht und ergreifend die Mittel fĂŒr diese schöne NebensĂ€chlichkeit. Wir mĂŒssen ĂŒberall einsparen, auch beim Altstadtfest. Man kann das nicht isoliert betrachten.“

Stimmen die 20.000 Euro, die eingespart sein sollen?
Ziegler: „Die Zahl ergibt sich aus der Berechnung der Arbeitszeit, dem Einsatz der Hubwagen und Arbeiten, die der Bauhof erledigen dann anstelle von Fremdfirmen erledigen kann. Die FĂ€hnchen sind ein enormer Aufwand, auch weil die meisten HĂ€user denkmalgeschĂŒtzt sind und nicht einfach irgendwelche Löcher gebohrt werden dĂŒrfen. Und um gleich zu beantworten, ob man das privat machen könnte. Nein – das kann ich nicht verantworten, wenn dabei etwas passieren wĂŒrde.“

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Unsere Aktion "Save the FĂ€hnchen" hat Spaß gemacht - das Thema wird aber ernsthaft diskutiert. Ein Festteilnehmer sagte uns: "Ohne FĂ€hnscher is des Aldschdadfeschd naggisch."

Wie wĂ€re es mit einer Teillösung, also nur den Marktplatz oder die Hauptstraße zu „bewimpeln“?
Ziegler: „Dann geht die Diskussion in den anderen Teilen des Festes los, warum dort und nicht bei uns. Ich hĂ€tte sie gerne aufhĂ€ngen lassen, das war uns nicht möglich und ich weiß, dass die FĂ€hnchen wieder hĂ€ngen werden, sobald wir uns das finanziell leisten können. “

Wie wÀrs mit einer Wimpelabgabe?
Ziegler: „Jetzt sind Sie aber hartnĂ€ckig.“

Immer.
Ziegler (lacht): „Ich weiß. Nein, das ist keine Lösung, wir haben gerade die GebĂŒhren fĂŒr die StĂ€nde erhöht, das geht nicht. Aufgeschlossen bin ich natĂŒrlich gegenĂŒber Spendenlösungen, aber da muss man abwarten, ob dabei genug zusammenkommt.“

Harte Bedingungen.

Was kostet denn das Fest?
Ziegler: „Wir haben eine Haushaltsperre, auch auf die Kulturausgaben. Geplant waren mal 36.000 Euro, dann waren es nur noch 16.000 Euro. 12.000 Euro haben wird als Spenden und ĂŒber die Sponsoren des Festes erhalten, wofĂŒr wir sehr dankbar sind. Dazu kommen vermischte Einnahmen, deren Höhe ich noch nicht kenne. Ich hoffe, dass wir gerade so alles bezahlen können. Zum Vergleich: 2008 hatten wir 48.000 Euro zur VerfĂŒgung.“

Die fortwÀhrende LÀrmpegelmessung hat Musikern und Festbesuchern am Markptlatz die Stimmung "begrenzt". Bild: ladenburgblog.de/local4u

Das Hauptthema war allerdings die Kritik an der Pegelbegrenzung und dem rigorosen Abschalten der Musik um 23:00 Uhr. Das war fĂŒr viele Festbesucher ein Ärgernis. Die Stadt musste sich einem gerichtlichen Vergleich fĂŒgen. Besteht Hoffnung, dass sich das wieder entspannt?
Ziegler: „Diese Hoffnung habe ich nicht. Wir haben sehr hart fĂŒr diesen Vergleich kĂ€mpfen mĂŒssen und das beste herausgeholt. Ganz klar ist das vielen sicher nicht genug. Ich hĂ€tte auch gerne mehr, mehr war aber nicht drin. In einer Auseinandersetzung zwischen Festbetreibern und Anwohner haben die Anwohner ganz einfach Vorteile vor Gericht. Jedes Fest ĂŒberall in Deutschland verstĂ¶ĂŸt gegen die Vorschriften. Wo kein KlĂ€ger ist kein Richter. Bei uns wurde geklagt, wir mĂŒssen uns nun an die Vergleiche halten, die an der Gerberstiege und am Marktplatz getroffen wurden.“

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"Hallo, hört mich jemand?" Tamara Push hat mit ihrer Band eine ĂŒberzeugende Show hingelegt - die aber unter der Pegelbegrenzung litt.

Nicht nur die Besucher, auch die Musiker dĂŒrften unzufrieden gewesen sein.
Ziegler: „Herr Prothmann, ich habe selbst miterlebt, wie die Bands abends kĂ€mpfen mussten, weil sie sich teils selbst nicht gehört haben. Unter diesen Bedingungen fĂŒr Unterhaltung und Stimmung zu sorgen ist sehr schwer. Aber es ist nunmal so, dass das reine Festgeschehen einen LĂ€rmpegel von 70 dB(A) erzeugt und unsere Grenze im 16-Stunden-Mittelpegel bei 85 dB(A) liegt. Das wĂŒssen wir einhalten. Über Pausen und ĂŒber die Pegelbegrenzung.“

Klagen ĂŒber Klagen?

Deren Messung teuer ist. Trifft es zu, dass das 6.000 Euro kostet?
Ziegler: „Das ist die Zahl aus dem vergangenen Jahr fĂŒr einen Tag. Bei diesem Fest waren es zwei Tage, an denen wegen des Vergleichs gemessen werden musste. Die Kosten liegen zwar nicht bei dem doppelten Betrag, aber deutlich ĂŒber denen vom vergangenen Jahr.“

Das ist teuer. Können Sie sich das in den kommenden Jahre leisten?
Ziegler: „Der Vergleich sieht vor, dass die Messergebnisse ausgewertet werden und ab dem kommenden Jahr die BĂŒhnentechnik sich an den Erfahrungen dieses Jahres orientiert. Also vorerst werden keine Kosten entstehen.“

Außer, es wird nochmals geklagt. Es wird bereits kolportiert, dass es eine erneute Klage gibt. Trifft das zu?
Ziegler: „Davon ist mir nichts bekannt. Ich weiß nur, dass die KlĂ€ger wieder unzufrieden waren. Aber auch die mĂŒssen sich an den Vergleich halten und die Auswertungen abwarten.“

Rock at Church als Jugendmagnet.

Rock at Church kam bei den Jugendlichen gut an, die Konzerte auf dem Marktplatz hingegen nur bedingt. Könnte es sein, dass die BĂŒhne auf die Festwiese umzieht?
Ziegler: „Das ist ĂŒberhaupt nicht vorstellbar. Das Altstadtfest gehört in die Altstadt. Was Rock at Church angeht: Ich bin der evangelischen Kirche sehr dankbar fĂŒr deren Einsatz. Die haben wieder ein sehr jugendbetontes Programm veranstaltet, nicht nur fĂŒrs Publikum, sondern auch, was die KĂŒnstler betrifft. Eine enorme Bandbreite wurde da geboten. Das ist zwar nicht alles meine Musik, aber ich konnte miterleben, wie sich die Jugendlichen wohl gefĂŒhlt und die Bands begeistert angenommen haben. Das ist das, was zĂ€hlt.“

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UnauffÀllige PrÀsenz der Polizei, die mit Feuerwehr, Johannitern und Stadt ein gemeinsames Konzept erarbeitet hat.

Polizei, Feuerwehr, Johanniter und Stadt haben ein neues Sicherheitskonzept gehabt. Bilanzieren Sie das bitte aus Ihrer Sicht.
Ziegler: „Sie haben ja selbst positiv darĂŒber berichtet. Mir hat die unauffĂ€llige PrĂ€senz der Polizei sehr zugesagt, das war genau richtig. Auch die Feuerwehr war gut vorbereitet und die Johanniter haben eine einwandfreie Arbeit geleistet, wobei die Zahl der FĂ€lle ĂŒberschaubar war und keine alkoholbedingten AusfĂ€lle versorgt werden mussten. Dazu waren die Jugendsozialarbeiter im Einsatz. Das hat sehr ĂŒberzeugend ineinandergegriffen.“

Sicherheitskonzept ĂŒberzeugt – Alkohol bleibt ein Problem.

Es gab zwar keine bekannten alkoholbedingten „AusfĂ€lle“ bei Jugendlichen – trotzdem musste die Polizei drei Platzverweise aussprechen. Besucher berichten von einem MassenbesĂ€ufnis rund um den Wasserturm. Wie ist Ihr Kenntnisstand in der Sache?
Ziegler: „Das sehe ich unabhĂ€ngig vom Altstadtfest. Das ist als generelles Problem bekannt. Leider nimmt der ĂŒbermĂ€ĂŸige „Alkoholgenuss“ von Jugendlichen zu. Nicht nur bei uns. Wir kennen das Problem und jeder kleine Erfolg bringt uns weiter. Und es gibt Vorbilder wie den Jugendgemeinderat, der alkoholfreie Cocktails angeboten hat. Jedes Angebot, jeder Einsatz in dieser Richtung ist gut und hilft, auch wenn ich die Probleme nicht beschönigen will.“

„Ich brauche keine weiteren KlĂ€ger.“ BM Ziegler

Nochmal zur Polizei: Vereinsvertreter berichten, dass sie die Anordnung der Polizei als ĂŒberzogen betrachteten. Weiter gibt es Beschwerden, dass es „Ungleichbehandlungen“ gegeben habe. Was sagen Sie dazu?
Ziegler: „Sie können ein so großes Fest nicht Punkt 23 Uhr ausschalten. NatĂŒrlich gibt es Kulanzen, die man aber auch nicht ĂŒbertrieben einfordern darf. Die Polizei hat ihren Rundgang gemacht und auf die Verordnung hingewiesen, die alle kannten. Je nach Wegstrecke waren eben die einen vor den anderen dran. Und bei einer zweiten Aufforderung wurde dann sicher darauf hingewiesen, dass eine Zuwiderhandlung die Lizenz fĂŒrs nĂ€chste Fest kosten kann. Die abschließende Runde wurde dann zum Ausschankende um 01:00 Uhr gemacht. Ich stehe dazu, denn ich brauche keine zusĂ€tzlichen KlĂ€ger gegen das Fest. Das sollten die, die sich beschweren, bedenken.“

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Samstagabend war der Markplatz voll - am Sonntag bricht der Besucherandrang am Nachmittag ein.

Sie haben Gedanken geĂ€ußert, dass es ein neues Konzept geben könnte, weil der Sonntag „ĂŒberschaubar“ war, was die Besucherzahlen angeht. Haben Sie schon konkrete Ideen dazu?
Ziegler: „In welche Richtung sich unsere Ideen genau entwickeln, wird die Bilanzierung mit den Vereinen und Gastronomen zeigen, denn der Sonntag erweist sich nicht mehr so, wie manche sich das wĂŒnschen. Die Geldbeutel sind enger und der Besucherstrom lĂ€ĂŸt ab dem Nachmittag nach. Die Gerberstiege ist sehr gut frequentiert, der Bischofshof und der Marktplatz haben aber nachgelassen. Vielleicht mĂŒssen wir das Fest am Sonntag mehr konzentrieren. Wir werden uns Gedanken machen, wie wir die AttraktivitĂ€t des Altstadtfestes hoch halten.“

Flashmob „Pro FĂ€hnchen auf dem Altstadtfest“ geplant

Guten Tag!

Ladenburg, 10. September 2010. Zum Altstadtfest plant eine Gruppe von „FĂ€hnchen-Fans“ einen Flashmob. Das ist eine Art kurzfristig zusammengerufene, friedliche Demonstration.

Nach Informationen der Redaktion ist ein so genannter Flashmob zu Beginn des Altstadtfestes geplant. Fans des Altstadtfestes wollen mit der Aktion auf das Fehlen der blau-weißen FĂ€hnchen aufmerksam machen, die aus deren Sicht unbedingt zum Fest dazu gehören.

Die Stadt Ladenburg hat dieses Jahr auf das AufhĂ€ngen der FĂ€hnchen aus KostengrĂŒnden verzichtet. Nach Informationen der Stadt können dadurch 20.000 Euro eingespart werden. Wegen der desolaten Haushaltslage hat der Gemeinderat eine Haushaltssperre beschlossen.

Seit Wochen sind die fehlenden FĂ€hnchen aber Thema bei den Altstadtfest-Besuchern. In Foren wie wer-kennt-wen, facebook oder twitter werden die fehlenden FĂ€hnchen deutlich beklagt und als „Verlust“ an AtmosphĂ€re wahrgenommen.

Die Initiatoren schreiben im Internet:

„“PRO FĂ€hnchen“

Es gab soviel Resonanz, dass wir uns spontan fĂŒr einen Stillen aber effektvollen Protest entschlossen. Wir wollen „FLAGGE ZEIGEN“ und das wörtlich.“

An die 200 FĂ€hnchen-Fans haben schon zugesagt, ĂŒber 800 weitere Personen sind ĂŒber die jeweiligen Netzwerke der Nutzer zur Teilnahme aufgefordert.

Die Initiative zu Flasmobs ist oft privater Natur. HĂ€ufig kennen sich die Teilnehmer nicht, verabreden sich ĂŒbers Internet und Handy, um eine kurzfristige Blitzaktion zu starten.

Bei wikipedia sind prominente Beispiele fĂŒr Flashmobs nachzulesen:

* Am 20. Januar 2008 versammelten sich ca. 700 Menschen auf dem Odeonsplatz in MĂŒnchen, stĂŒrmten eine Filiale von McDonald-€ℱs am Stachus und kauften dort auf einmal 4.385 Hamburger und Cheeseburger. Auf diese Art wurden bereits in vielen deutschen GroßstĂ€dten Flashmobs veranstaltet. Bei einer Ă€hnlichen Aktion am 29. MĂ€rz 2008 wurden in einer Berliner Filiale von McDonald-€ℱs in einer Bestellung 10.355 Burger gekauft.

* Am 4. April 2009 um 16:00 Uhr trafen sich mehrere tausend Jugendliche (Angaben schwanken zwischen 1000 und 5000 Personen) aus Anlass des Pillow-Fight-Day zu einer Kissenschlacht vor dem Kölner Dom.

* Am 8. Juli 2009 trafen sich in Stockholm mehr als 300 Menschen zu Ehren von Michael Jackson. Diese versammelten sich an verschiedenen Orten der Stadt und tanzten zu Jacksons Lied „Beat it“.

Bislang gelten Flashmobs als gewaltfrei. Allerdings kam es im FrĂŒhjahr 2010 im amerikanischen Philadelphia zu Ausschreitungen.

Einen schönen Tag wĂŒnscht
Das ladenburgblog

Haushalt genehmigt, AnkĂŒndigungen gemacht, Anfragen gestellt, GebĂŒhren erhöht

Guten Tag!

Ladenburg, 19. Mai 2010. (red) Das Kommunalrechtsamt hat den angespannten Haushalt der Stadt Ladenburg genehmigt. BĂŒrgermeister Ziegler hat AnkĂŒndigungen gemacht und im Gemeinderat gab es Anfragen.

Mal eine frohe Botschaft: Die Arbeiten am „Strand“ und der Flachwasserzone werden am 28. Mai 2010 um 15:00 Uhr begutachtet und zusammen mit Spendern und der Öffentlichkeit eingeweiht – nur schade, dass man den Neckar meiden sollte.

Am 19. Juni 2010 gibt es einen Empfang um 15:00 Uhr zur Wandereinstelllung 30 Jahre Landesgartenschau und GrĂŒnprojekte. Insgesamt 38 Zelte an der FĂ€hrwiese am Neckar prĂ€sentieren die Ereignisse.

Am 27. April 2010 kamen drei Schreiben des Landratsamts in Ladenburg an. Der Haushalt ist mit vielen Anmerkungen genehmigt. Auch der des Wasserversorgungsbetriebs.

Die Bibliothek erhöht ihre GebĂŒhr fĂŒr den Ausweis von 12 auf 15 Euro, wer ausleiht und sĂ€umig wird, muss nun zwei statt einem Euro zahlen. Außerdem wird fĂŒr 20 Euro die „Metropol-Card“ eingefĂŒhrt: Damit kann man Medien in den Bibliotheken Mannheim, Ludwigshafen, Speyer, Frankenthal und BrĂŒhl jeweils vor Ort ausleihen. Auch Heddesheim plant den Beitritt. Ingrid Dreier (GLL) sagte: „Ich freue mich sehr auf die Metropol-Card, finde es nur schade, dass wir bis Oktober warten mĂŒssen.“

Kinder und Jugendliche bleiben von der GebĂŒhr befreit – nicht aber von MahngebĂŒhren.

Rainer Beedgen (CDU) monierte, dass mit vier bis fĂŒnf Mahnungen das Buch auch gekauft werden könne. Kleinböck hielt entgegen, „bis zur zweiten Mahnung ist das noch ertrĂ€glich“. Gudrun Ruster hĂ€tte gerne fĂŒnf Euro VersĂ€umniszuschlag gesehen.

Die Erhöhung fanden Gerhard Kleinböck (SPD) und Ingrid Dreier (GLL) „moderat“ – kommt drauf an, wie man das sieht, denn im VerhĂ€ltnis betrachtet handelt es sich um eine 25-prozentige Erhöhung.

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