Montag, 27. März 2023

Bürgermeister Ziegler: "Danke für ihre Zeitspende"

Letzte Sitzung des alten Gemeinderats

Ladenburg, 25. Juli 2014. (red/ms) Bei 22 Stadträten sind fünf neue Gesichter dabei. Am vergangenen Mittwoch kam der „alte Gemeinderat“ ein letztes Mal zusammen, um die fünf ausscheidenden Mitglieder zu verabschieden. Bürgermeister Ziegler bedankte sich bei jedem einzelnen und ganz besonders bei Prof. Dr. Rainer Beedgen, der 30 Jahre lang Stadtrat für die CDU gewesen ist. Neben den Verabschiedungen wurden acht Stadträte für ihr langjähriges kommunalpolitisches Engagement ausgezeichnet. [Weiterlesen…]

Jugendgemeinderat stellte Antrag im Gemeinderat

Entscheidung um Soccercourt vertagt

Ladenburg, 19. Dezember 2013. (red/sap) Der Jugendgemeinderat beantragte die Errichtung eines Soccercourts an einem noch festzulegenden Standort und die dafür benötigten Mittel in den Haushalt 2014 einzustellen. Da einige Punkte nicht geklärt werden konnten, wurde der Antrag vertagt.

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Gemeinderatssitzung 17. Juli 2013

Viel Lärm um Lärm

Ladenburg, 20. Juli 2013. (red/sap) Die Benzstraße ist mit einer Fahrzeugbelegung von mehr als 8.500 Fahrzeugen pro Tag – neben der Wallstadter Straße – eine der am stärksten belasteten Hauptverkehrsstraßen in Ladenburg. Jetzt soll eine Geschwindigkeitsreduzierung kommen. Der Gemeinderat fällte eine knappe Entscheidung. Kontroverse Diskussion um Lärmaktionsplan. Gemeinderat stimmte für Neuordnung des Bebauungsplans östlich der Benzstraße und Neuerschließung der Hockenwiese westlich der Benzstraße. [Weiterlesen…]

Sondersitzung des Technischen Ausschusses am 26. Juni 2013

Jetzt gibt es doch eine Markise für den Pfarrer

Ladenburg, 27. Juni 2013. (red/sap) Aufgrund eines Verfahrensfehlers – in zwei Sitzungen hatte ein zusätzlicher Gemeinderat der Grünen mitabgestimmt – wurden die am 08. Mai vom Technischen Ausschuss gefassten Beschlüsse aufgehoben und der Gemeinderat gab dem Widerspruch des Bürgermeisters gegen die am 05. Juni gefassten Beschlüsse statt. Bei der gestrigen Sondersitzung wurden nun die Abstimmungen wiederholt. [Weiterlesen…]

CDU-Sprechstunde

Ladenburg, 17. Oktober 2012. (red/pm) Die nächste Bürgersprechstunde der CDU-Gemeinderatsfraktion findet am kommenden Montag, den 22. Oktober 2012 von 18.00 bis 19.00 Uhr im Fraktionszimmer im Domhof statt (Eingang Treppe Domhof bei Fa. Exit/gegenüber Kronenapotheke). Anwesend werden die Stadträte Gerhard Seidel und Christian Vögele sein.

Technischer Ausschuss 10. Oktober 2012

Gabionenwand wird erneut abgelehnt

Ladenburg, 12. Oktober 2012. (red/sap) Ein Gebäude in der Neuen Anlage darf abgerissen werden. Die Gabionenwand am Strahlenburgweg wird vom Technischen Ausschuss erneut abgelehnt. [Weiterlesen…]

Technischer Ausschuss diskutierte Bau- und Sanierungsmaßnahmen der Pflastermühle

Für die einen ein Traum, für die anderen ein Kostenfaktor

Die Pflastermühle an der Wallstadter Straße. Foto: Ladenburgblog.


Ladenburg, 16. Juni 2012. (red/sap) Die Schreinerei ist aus dem Ostteil der Pflastermühle gezogen. Nun soll die komplette Pflastermühle in der Wallstadter Straße zukünftig als Jugend-, Kultur- und Kleinkunstbühne genutzt werden. Während für die Stadträtin Ingrid Dreier mit dem Um- und Ausbau der Pflastermühle ein Traum in Erfüllung geht, wollten die anderen Mitglieder des Technischen Ausschusses erst mal wissen, was das alles kostet.

Von Sabine Prothmann

Der Ladenburger Architekt Jürgen Borkowski stellte dem TA die geplanten Bau- und Sanierungsmaßnahmen vor.

Es sollen durch leichte Trennwände im Erd- und Obergeschoss jeweils drei Räume abgetrennt werden. Dies ermögliche eine flexible Raumgestaltung ohne weitere Investitionen. Der Haupteingang soll verlegt werden und im Obergeschoss soll ein breites Gaubenband zur verbesserten Belichtung von drei Räumen eingebaut werden. Desweiteren soll die Fassade konstruktiv gesichert und renoviert werden.

Hier ist schon lange das Jugendzentrum "Die Kiste" untergebracht. Foto: Ladenburgblog.

Im Zuge der Freilegung wurde im Kellergeschoss das alte Bachbett einschließlich des ehemaligen Mühlrads wiederentdeckt. Nach erfolgter Instandsetzung sollen Bürger und Besucher die Anlage besichtigen können.

Dies sei ein „echter Hingucker“,  meinte auch Bürgermeister Ziegler.

Der Gebäudekomplex stehe zwar nicht unter Denkmalschutz, aber habe dennoch einen hohen Wert im Hinblick auf die Wirtschaftsgeschichte Ladenburgs.

Bie der Pflastermühle handelt es sich um 14.000 Kubikmeter umbauten Raum, so der Architekt. Das Gebäude sei statisch okay und die Sanierung könne und müsse in Stufen erfolgen. Zudem sei der Standard eines Jugendzentrums ein anderer als der eines Wohnhauses.

Nur das Dachgeschoss werde man dämmen und eine Beheizung ist nur tages- und stundenmäßig vorgesehen. Die Sanierung werde im Leichtbau erfolgen und die Elekrik könne „auf Putz“ verlegt werden.

Es sollen Gruppen- und Projekträume enstehen für die dynamische Jugendarbeit. Auch der Jugendgemeinderat soll hier seinen eigenen Raum bekommen.

Ein Traum aus meiner Jugend wird Wirklichkeit,

schwärmte Ingrid Dreier (GLL). Und der Jugendgemeinderat werde hier eine Heimat finden.

Petra Erl (SPD) wollte wissen, ob das als Jugend-, Kultur- und Kleinkunstbühne nur der Jugend vorbehalten sei oder auch für breite Nutzung gedacht sei. Bürgermeister Rainer Ziegler sagte:

Die Pflastermühle soll ein kulturelles Zentrum werden – generationsübergreifend.

„Was ist die Endsumme?“

„Was kostet das?“, wollte Steffen Salinger (SPD) konkret wissen. „Was ist die Endsumme?“, fragte auch Gerhard Seidel (CDU).

Es seien 192.000 Euro Fördermittel vorhanden, 60 Prozent werden dabei vom Land finanziert, informierte der Architekt. Zusätzlich könnte noch einmal knapp die gleiche Summe durch Haushaltsreste und -posten bereitgestellt werden. Das heißt rund 400.000 Euro seien vorhanden.

Die Eigenarbeit von Jugendprojektgruppen, wenige Trennwände, Nasszellen und Dämmung würden die Kosten für die Baumaßnahmen geringer halten. Außerdem machte der Bürgermeister darauf aufmerksam, dass der Umbau schrittweise erfolgen könne.

Rund eine halbe Million Kosten

Salinger beharrte auf die Nennung einer konkreten Summe und bekam schließlich rund 500.000 Euro genannt. Ein Projekt dieser Größenordnung von rund einer halben Million wollte der SPD-Stadtrat nicht ohne den Gemeinderat beschließen.

Schließlich einigte man sich einstimmig darauf, den Bauantrag zu genehmigen – um durch eine Zeitverzögerung die Fördermittel nicht zu verlieren -, und auch gleichzeitig der Verwaltung den Auftrag zu erteilen, vor der ersten Auschreibung eines Gewerkes dem Gemeinderat einen konkreten Zeiten- und Kostenplan vorzulegen und dies dort zu beraten.

 

 

 

 

Aufgeschnappt: Kuriose Sprüche

„Optischer Entzug“

Diese "Grünfläche" wird nach Meinung von Stadtrat Seidel der Öffentlichkeit "optisch entzogen".

 

Ladenburg, 20. April 2012. (red) CDU-Gemeinderat Gerhard Seidel erkundigte sich auf der Sitzung des Technischen Ausschusses, warum denn Hecken an der Kreuzung Schriesheimerstraße/Trajanstraße gepflanzt worden seien.

Bürgermeister Rainer Ziegler erklärte, man habe den Bereich abrunden wollen und das „Schmuddelloch“ so gut es ging aufgefüllt. Die gepflanzten Taxushecken habe man zum Sonderpreis bekommen.

Gerhard Seidel sagte daraufhin:

Diese städtische Grünfläche wir der Öffentlichkeit durch die Hecke optisch entzogen.

Bürgermeister Ziegler sagte:

Ich würde das nicht als Grünfläche bezeichnen.

Neu gepflanzte Taxushecke.

 

Blick hinters Grün.

 

Knappe Entscheidung: 230.000 Euro überplanmäßige Mittel

Kostenerhöhung bei Merian-Realschule trifft auf Unverständnis bei den Stadträten

Ladenburg, 16. Dezember 2011. (red/sap) Der Umbau der Merian-Realschule verteuert sich um rund 230.000 Euro, erklärte der Bürgermeister Ziegler in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Mittwoch. Die Bereitstellung der überplanmäßigen Mitteln wurde mit elf Ja-Stimmen, sieben Gegenstimmen und zwei Enthaltungen beschlossen.

Rund zehn Prozent teurer – und zwar um 230.000 Euro – wird der Umbau der Merian-Realschule, erklärte Bürgermeister Rainer Ziegler bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 13. Dezember 2011:

Das ärgert Sie, dafür habe ich Verständnis, aber keine dieser Maßnahmen war entbehrlich.

Und versprach aber auch gleichzeitig:

Da kommt jetzt nichts mehr dazu.

Die Kosten seien vor allem auf Brandschutzauflagen zurückzuführen, die erst nach der Erteilung der Baugenehmigung und zum Teil erst nach der Schlussabnahme im November gemacht worden seien, so Ziegler. Weitere Zusatzkosten von 30.000 Euro seien für die archäologische Planung und 30.000 Euro für Stahl und Beton entstanden.

„Das sind salzige Plätzchen, die von unserer Fraktion nur schwer zu schlucken sind“, meinte Karl-Martin Hoffmann (CDU).

Und auch Gemeinderat Wolfgang Zahner (SPD) sagte:

Das ist kein schönes Weihnachtsgeschenk. Ich hatte Wut und Unverständnis als ich die Vorlage gesehen habe, werde aber zustimmen, in der Hoffnung, dass solche Vorlagen Seltenheit haben beziehungsweise, dass wir keine mehr sehen müssen.

Für die Kostenerhöhung durch die Stahlpreisentwicklung zeigte Alexander Spangenberg (Grüne Liste) Verständnis, aber die Änderungen bei den Brandschutzauflagen hätte man im Vorfeld kennen müssen, so Spangenberg.

Unverständnis herrschte bei Wolfgang Luppe (FDP) darüber, warum der Gemeinderat erst jetzt von den Mehrkosten erfahre. Dahinter könne man fast schon Taktik vermuten.

Gebäudemanager Götz Speyerer erklärte, erst bei der Abnahme am 02. November habe man eine Liste mit 14 Änderungen erhalten, erklärte Gebäudemanager dazu.

Als Beispiel nannte Speyerer, dass im Rahmen der geänderten Versammlungsstättenverordnung Brandschutzauflagen wegen Veranstaltungen in der Aula erteilt wurden, auch wenn dort keine Veranstaltungen geplant seien.

Gerhard Seidel (CDU) dagegen bezeichnete die Kalkulation als Punktlandung bei dieser Bausumme. 8,9 Prozent Teuerung bezeichnete auch sein Fraktionskollege Vögele als gut kalkuliert.

Die Bereitstellung von überplanmäßigen Mitteln in Höhe von 230.000 Euro wurde mit 11 Jastimmen, 7 Gegenstimmen und zwei Enthaltungen beschlossen.

Vorschlag des Jugendgemeinderats zum temporären Abschalten der Straßenbeleuchtung

„Die Idee ist gut“, aber das Licht bleibt – noch – aus

Ladenburg, 15. Dezember 2011. (red/sap) Seit Mai 2011 bleibt in Ladenburg nachts zwischen 02:00 und 04:00 Uhr früh die Straßenbeleuchtung aus. Der Jugendgemeinderat der Stadt Ladenburg stellte in der gestrigen Gemeinderatssitzung einen Antrag an den Gemeinderat, am Wochenede die Straßenbeleuchtung anzulassen und unter der Woche schon eine Stunde früher, um 01:00 Uhr, das Licht auszuschalten. Zudem sollte in den Sommermonaten, die Beleuchtung um 04:00 Uhr nicht wieder eingeschaltet werden.

Von Sabine Prothmann

„Die Idee ist gut“, war der allgemeine Tenor bei der Gemeinderatssitzung am gestrigen Mittwoch. Doch das Licht bleibt – zunächst noch – auch am Wochenende aus.

Der Ladenburger Jugendgemeinderat hatte an den Gemeinderat den Antrag gestellt, dass man die Straßenbeleuchtung in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag bis Sonntag wieder anstellen sollte.

„Es ist unangenehm, im Dunklen heimzukehren“, sagte Julian Albrecht, Vorsitzender des Jugendgemeinderates.

Zudem machte die Ladenburger Jugend den Vorschlag, in den Nächten von Sonntag bis Freitag die Straßenbeleuchtung schon um 01:00 Uhr nachts auszuschalten und in den Sommermonaten um 04:00 Uhr früh erst gar nicht mehr einzuschalten.

Der Ladenburger Gemeinderat hatte mit Beschluss vom 20. April 2011 der Nachtabschaltung von 02:00 bis 04:00 Uhr und einer einjährigen Testphase mit abschließender Bilanz zugestimmt.

Obwohl allgemeine Übereinstimmung herrschte, dass der Antrag des Jugendgemeinderates ein guter Vorschlag sei, wollten vor allem die Fraktionen der Grünen Liste Ladenburg und der SPD zunächst die einjährige Testphase abwarten „bevor wir schon wieder etwas Neues ausprobieren“. Danach könne man noch mal darüber reden.

Bislang 12.000 Euro eingespart

Die Stadträte der CDU und der FDP sahen darin kein Problem, denn auch bei dem Vorschlag des Jugendgemeinderates handle es sich ja noch um einen Test.

Stadträtin Gudrun Ruster (Freie Wähler) blieb dabei, dass sie das Abschalten des Lichtes zu keiner Zeit für gut heiße. Sie habe im Juli zwischen 02:00 und 04:00 Uhr eine Begehung gemacht und vor allem im Bereich der Oststadt gäbe es „viele Stolpersteine“.

Bisher hat das Ausschalten der Straßenbeleuchtung von 02:00 bis 04:00 Uhr früh gut 60.000 kWh gespart, „das sind rund 12.000 Euro“ erklärte Bürgermeister Rainer Ziegler.

Laut dem Ladenburger Polizeichef wurden in den vergangenen Monaten keine vermehrten Unfälle oder kriminelle Delikte vermerkt: „Es lag nichts Auffälliges“ vor, so Ziegler. Der den Vorschlag des Jugendgemeinderates positiv beurteilte.

„Ich sehe am Wochenende schon Bedarf das Licht anzulassen“, meinte Stadtrat Dr. Rainer Beedgen (CDU).

„Wir sollten es bei einem Jahr Testphase belassen und die Bevölkerung nach einem Jahr fragen, wie ist es gelaufen“, sagte Petra Erl (SPD).

Auch Dr. Peter Hilger (Freie Wähler) war dafür, das Ende der Testphase abzuwarten.

„Ich habe großen Sympathie für den Vorschlag des Jugendgemeinderats“, versicherte auch Alexander Spangenberg (Grüne). Doch letztendlich handle es sich dabei um drei Teile und die sollten nach der einjährigen Testphase „auf Wiedervorlage“ gesetzt werden.

„Der Vorschlag ist begrüßenswert und das Ziel Bilanz zu führen, sehe ich davon nicht beeinträchtigt“, meinte Stadtrat Rudolf Lutz (FDP).

Jugendgemeinderat Julian Albrecht ergänzte: „Bis Mai kennt die Bevölkerung dann beide Alternativen.“

Testphase soll eingehalten werden

„Wir sind nicht inhaltlich gegen den Vorschlag, aber wir wollen zunächst die einjährige Testphase einhalten“, meinte auch Wolfgang Zahner (SPD).

Stadträtin Ilse Schummer (SPD) verwies darauf, dass mit dem Vorschlag des Jugendgemeinderats nur ein Teil der Bevölkerung repräsentiert sei und man wolle schließlich alle Bevölkerungsgruppen einbeziehen.

„Eine Testphase sei schließlich zum Testen da“, deshalb habe er kein Problem damit, den Vorschlag des Jugendgemeinderats umzusetzen, sagte Gerhard Seidel (CDU).

Mit 11 Gegenstimmen wurde der Antrag abgelehnt.

Feuerwehr erhält neues Fahrzeug „Gerätewagen Logistik 1“ (GW-L1)


Guten Tag!

Ladenburg, 21. September 2011. (red) Die Feuerwehr Ladenburg erhält ein neues Fahrzeug im Wert von rund 125.000 Euro – allerdings nach umfangreicher „Beratung“. Die Stadträte Peter Hilger (FW) und Wolfgang Luppe (FDP) stimmten dagegen, Petra Erl und Ilse Schummer (beide SPD) enthielten sich.

Die Feuerwehr wartet schon seit mehreren Jahren auf ein neues Fahrzeug: „Ein Vollautomatikgetriebe muss sein, das bringt erhebliche Vorteile, kostet aber auch 15.000 Euro mehr.“o

Insgesamt kostet das Fahrzeug trotz eines Zuschusses des Rhein-Neckar-Kreieses von 10.500 Euro insgesamt 10.447 Euro mehr, als im Haushalt veranschlagt. Babei wird auf einen „nicht nachrüstbaren Lichtmast“ für rund 7.000 Euro verzichtet.

Stadtrat Gerhard Seidel (CDU) mahnte: „Mich stört die Mehrausgabe. Muss es denn ein Automatikgetriebe sein? Gibt es nicht genug kompetenten Fahrer?“

Wegen der technischen Fragen nahm Feuerwehrkommandant Harald Lange am Tisch Platz und sagte, dass es genug Fahrer gäbe, die das Fahrzeug fahren könnten, aber nicht alle dieselbe Erfahrung hätten. Überall würde auf Automatik aus Gründen der Sicherheit umgestellt werde: „Die Maschinisten können sich auf den Verkehr konzentrieren und dass ist bei Einsätzen wichtig.“

Stadtrat Steffen Salinger (SPD) stellte mehrere Fragen, die wichtigste: „Können wir angesichts des Haushalts die Anschaffung nicht verschieben? Ist das Fahrzeug unbedingt nötig?“

Harald Lange sagte: „Sie kennen den Feuerwehrbedarfsplan, wir haben zurückgesteckt und wenn wir das jetzt wieder schieben, verschiebt sich alles weiter.“

Stadtrat Dr. Peter Hilger bezeichnete den Feuerwehrbedarfsplan als Nikolausliste, als Wunschzettel der Feuerwehr: „Wie oft wir das Fahrzeug genutzt, ist es fahrtauglich?“ Kommandant Lange erklärte, dass es fast immer bei den Einsätzen dabei ist und fahrtauglich ist.

„Die Feuerwehr sollte das bekommen, was sie dringend braucht, alles andere sind Wünsche, die man nicht erfüllen kann, wenn man sparen will. Man muss nicht alles haben, was es gibt, sondern das, was man dringend braucht. Ich verstehe ihe Wunschvorstellung als Interessenvertreter der Feuerwehr, aber meiner Meinung nach kann man diese Anschaffung schieben.“

Bürgermeister Ziegler sagte: „Es gibt einen Einsatzzeit von 15 Jahren, dieses Fahrzeug ist seit 18 Jahren im Einsatz, also drei Jahre drüber. Deswegen ist das kein Wunsch, sondern das Fahrzeug ist über die Zeit. Das Fahrzeug ist einsatzbereit, entspricht aber nicht mehr dem Stand der Technik, der benötigt wird.“

Stadtradt Wolfang Luppe (FDP) frage, wieviele „Kilometer das Auto“ hat. Auf die Antwort 30.000 Kilometer sagte er: „Da ist doch ein neuwertiges Fahrzeug.“ Harald Lange erklärte: „Wir fahren mit diesen Fahrzeugen nicht spazieren, mehr Kilometer haben die Autos nicht in ihrer Lebenszeit. Aber es sind Einsatzfahrzeuge, die eben im Einsatz belastet werden.“

Kommandant Lange erklärte auf Anfrage die Vorteile: „Wir haben eine hydraulische Arbeitsbühne für unsere Materialine, die wir heben müssen. Außerdem ersetzt es bis zu drei Hänger, auf denen wir bisher Arbeitsgerät verlasten.“

Bürgermeister Ziegler antwortete auf die Anfrage der Stadträtin Erl, ob diese „Dinge der Menschenrettung dienen?“: „Natürlich gehören die Materialien, die dieses Fahrzeug transportiert, zur Grundausstattung der Feuerwehr.“ Kommondant Lange ergänzte: „Dieses Fahrzeug und seine Geräte sind ständig im Einsatz.“

Stadträtin Ilse Schummer (SPD) sagte: „Ich habe den Eindruck, dass nur die Hubbühne eine Verbesserung darstellt.“

Karl-Martin Hoffmann, Stadtrat der CDU sagte: „Verstehe das richtig? Die Feuerwehr spart beim Personal, um diese Investition ausgleichen zu können.“ Kommandant Lange sagte: „Richtig ist, dass wir viele Eigenarbeit leisten konnten und dadurch bei der Fahrzeugsunterhaltung einsparen konnten.“

Stadtrat Dr. Rainer Beedgen (CDU) sagte: „Also ich fahr auch Automatik, bin aber ein alter Mann, aber braucht die Feuerwehr das, die sind doch jünger.“

Kommandant Lange ergänzte: „Das Fahrzeug, das jetzt ersetzt wird, hatte eine Lebensdauer von 15 Jahren, das neue, größere eine von 30 Jahren. Das sollte man auch bedenken.“

Kommandant Lange sagte: „Nein, es gibt ganz praktische Gründe, beispielswiese bekommen wir Probleme bei der Ersatzteilbeschaffung und sogar bei den Reifen. Neulich war der Wagen fünf Tage nicht einsatzfähig, bis ein Ersatzteil eingetroffen ist.“

Der Gemeinderat stimmte für die Beschaffung des Fahrzeugs laut Angebot. Dagegen stimmten die Stadträte Dr. Peter Hilger (Freie Wähler) und Wolfgang Luppe (FDP), die SPD-Stadträtinnen Petra Erl und Ilse Schummer enthielten sich.

Beauftragt wird die Firma Hensel Fahrzeugbau in Waldbronn.

Und er fließt doch – Bachöffnung in der Hauptstraße


Guten Tag!

Ladenburg, 01. Juli 2011. (red) Am Mittwoch wurde in der Ladenburger Gemeinderatssitzung die teilweise Öffnung des Bachbetts in der Hauptstraße zwischen Hausnummer 40 und 60 heftig diskutiert: „Luxus“ oder „Handlungsbedarf“?.

Von Sabine Prothmann

Zur Ausgangslage: In der Altstadt von Ladenburg floss bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts der Kandelbach. Er wurde damals stillgelegt. Das ehemalige Bachbett ist heute überwiegend mit Platten oder mit andren Materialien abgedeckt. Einige wenige Teilöffnungen bestehen.

Bei einer Bestanderhebung der Abdeckungen in der Hauptstraße zeigte es sich, dass auch aus Verkehrssicherheitsgründen Handlungsbedarf besteht. Die Abdeckungen müssen erneuert werden. Für die Umbauarbeiten und Belagserneuerungen können Landessanierungsmittel verwendet werden.

In diesem Zusammenhang kam auch die Idee wieder auf, das Bachbett teilweise offen zu legen, was schon in der Gemeinderatssitzung am 20. April dieses Jahres diskutiert wurde. Auch eine Befragung der Anwohner ergab dafür ein positives Stimmungsbild.

Es ist geplant, den Bachlauf im Teilbereich Hauptstraße 52 bis 60 teilweise wieder offen zu legen, die Abdeckungen zu entfernen, abschnittsweise – soweit erforderlich – mit neuen Sandsteinplatten abzudecken und die Restbereiche mit Natursteinpflaster zu belegen.

Im zweiten Bauabschnitt, Hauptstraße 40 bis 52, ist eine Offenlegung des Bachlaufs nicht möglich, deshalb sollen dort die defekten Abdeckungen lediglich durch neue Sandsteinabdeckungen ersetzt werden.

Die Wasserführung ist in einem Kreislaufsystem mit Umwälzpumpen vorgesehen.

Die ersten Zahlen wurden vorgelegt

Jetzt wurden dem Gemeinderat die ersten Zahlen, sprich Kostenvarianten, vorgelegt.

Bei einer Oberflächenwiederherstellung als Reparatur in Pflaster bleibt für die Stadt Ladenburg, abzüglich der Fördermittel, ein Finanzierungsanteil von 52.000 Euro übrig.

Bei der geplanten teilweisen Öffnung des Bachlaufes, beliefe sich der Finanzierungsanteil der Stadt, auch hier abzüglich der Fördermittel, auf 54.000 Euro.

Zusätzlich muss bei dieser Lösung, abzüglich der Fördermittel, noch ein Finanzierungsanteil der Stadt von 19.000 Euro für die Aktivierung von Wasser und jährliche Betriebskosten von rund 4.000 Euro dazu gerechnet werden.

Die Kosten für die Abdeckung mit Sandsteinplatten im zweiten Bauabschnitt (Hauptstraße 40 bis 52) belaufen sich für die Stadt Ladenburg auf 52.000 Euro.

Klarheit der Fördermittel vorausgesetzt

Bürgermeister Rainer Ziegler informierte zunächst darüber, dass schon jetzt ein Versicherungsschutz vorliege. Die teilweise Bachbettöffnung mit Wasserführung habe auch bei der Befragung der Anwohner allgemeine Zustimmung erfahren. Durch eine Halbschale in der Bachrinne könne die Vernässung der Hauswände vermieden.

Ziegler betonte, „wir beginnen erst, wenn es Klarheit über die Fördermittel gibt“.

„Ich sehe darin einen Gewinn“, betonte Stadtrat Gerhard Seidel (CDU). Die Reparatur des Pflasters sei fast genauso teuer wie die Öffnung und jetzt habe man die Chance, also sollte man den Schritt wagen. Die Berechnung der Folgekosten hingegen betrachtete er kritisch.

Auch Stadträtin Gudrun Ruster (FWV) bewertete das Vorhaben postiv, sprach aber genauso wie ihr Amtskollege Gerhard Kleinböck (SPD) die Parkplatzproblematik an, die der Bürgermeister aber zu diesem Zeitpunkt nicht diskutieren wollte.

„Wir begrüßen das Projekt“, erklärte Stadträtin Ingrid Dreier für die GLL. Damit setze man sich nicht nur für die Erhaltung ein, sondern werde gestalterisch tätig.

„Wir begrüßen die Altstadtsanierung.“

Stadtrat Wolfgang Luppe (FDP) freute sich, die Meinung der Anwohner sei deckungsgleich mit der des Gemeinderates, dass die Öffnung des Bachbettes nur mit einem Wasserlauf Sinn mache. „Wir begrüßen die Altstadtsanierung.“

Ganz anders argumentierte Günter Bläß (CDU). In seiner Fraktion sei man sich uneinig. Zunächst sollte man die Fördermittel klären und den Versicherungsschutz. Laufe in der Rinne Wasser betrage der Unterschied zur Ausbesserung der Abdeckung nicht zwei, sondern 20.000 Euro. Für ihn gäbe es bei diesem Vorhaben zu viele Unwegbarkeiten, auch hinsichtlich der Folgekosten.

Eine Bachöffnung dürfe nicht um jeden Preis herbei geführt werden, „ich bin dagegen“.

Die Meinung liege in seiner Fraktion weit auseinander, betätigte auch Stadtrat Dr. Meinrad Georg (CDU). „Ich stimme der Bachöffnung zu.“ Der Sprecher des Heimatbundes erinnerte daran, dass dieses Thema schon vor Jahren diskutiert wurde.

„Wollen wir uns so einen Luxus leisten?“ Ilse Schummer

„Alle Fraktionen haben zum Sparen aufgerufen, wir haben nicht das Geld“, appellierte Stadträtin Ilse Schummer (SPD). Die Bachöffnung bezeichnete sie als „reinen Luxus“. Solange man kein Geld für Hortgruppen habe, nachts die Lichter ausstelle und solange die Wormser Straße in diesem Zustand sei, könne sie diesem Vorhaben nicht zustimmen. „Wollen wir uns so einen Luxus leisten?“

„Ich schließe mich meinen Amtskollegen Bläß und Schummer an“, erklärte auch Stadtrat Sascha Barembruch (SPD) und verwies nochmals auf die Betriebskosten.

Stadtrat Wolfgang Zahner (SPD) bezeichnete das Vorhaben als ersten Schritt einen alten Plan wieder aufzunehmen. Damals scheiterte dies an der Feuchtigkeit. So gesehen sei jegliche Altstadtsanierung Luxus. Die Stadt Ladenburg habe eine historische Verantwortung,

Stadtbaumeister Werner Felbek versicherte, bei der Kostenschäzung sei man auf der sicheren Seite, er habe „mit Luft“ gerechnet. „Wasser ist genug da“.

Mit der Einstellung, „wenn das net, dann das net“, könne man in der Zukunft gar nichts mehr machen, erklärte Stadtrat Seidel (CDU). „Unsere Vergangenheit ist unsere Zukunft.“

Stadtrat Steffen Salinger (SPD) bat zu prüfen, ob, wenn wie der Stadtbaumeister erklärt habe, genügende Wasser da sei, eine Pumpe überhaupt notwendig würde. Vielleicht könne man ja auch das Wasser in den Kanal ableiten.

Der Öffnung des Bachlaufes (Hauptstraße 53-60) wurde vorbehaltlich der Fördermittel bei vier Gegenstimmen (Bläß, Schummer, Barembusch, Meng) zugestimmt.

Auch die Sandsteinabdeckung im zweiten Bauabschnitt wurde bei einer Enthaltung positiv entschieden.

Der dritte Abstimmungspunkt wurde insofern modifiziert, dass die Bachrinne mit einem Wasserfluss zu versehen sei, ob das nun durch ein Wasserkreislaufverfahren geschehe oder ob vorhandenes Wasser in den Kanal geleitet werde, müsse noch geklärt werden.

Auch dieser Beschlussvorschlag wurde bei vier Gegenstimmen angenommen.

Skizze zur Gemeinderatsvorlage. Quelle: Stadt Ladenburg

Einen schönen Tag wünscht

Das ladenburgblog

Technischer Ausschuss: Neue Bauvorhaben – Anwohner kündigt Klage gegen Kindertagesstätte an


Ladenburg, 08. Juni 2011 (red) Im technischen Ausschuss haben die Mitglieder heute verschiedene Bauvorhaben beraten. Für Empörung sorgte die schriftliche Ankündigung eines Anwohners, gerichtlich bis vor das Bundesverfassungsgericht ziehen zu wollen, falls eine Kindertagestätte im Frankenweg realisiert werden solle.

Der technische Ausschuss (TA) hat das Bauvorhaben der Jungbunzlauer Ladenburg GmbH zur Erweiterung des Gebäudes für die Ester-Herstellung einstimmig genehmigt. Nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz muss die Kommune zu dem Vorhaben gehört werden.

Es gab keinerlei Unterlagen zum Bauvorhaben. Das Projekt wurde kurz mündlich vorgetragen, der TA hatte keine Fragen und nahm den Antrag an.

Der Bauantrag zum Ausbau einer Scheune zum Wohnhaus in der Babogasse 4 wurde von TA-Ausschussmitglied Lacknern kritisiert, dass das Fachwerk nicht freigelegt wird. Außerdem sollten die von der Straße aus einsehbaren Fenster als Gauben ausgeführt werden. Die Verwaltung verweist auf umfangreiche Gespräche. Eine Zeichnung wurde gezeigt – bei den Unterlagen fehlt diese. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

Der Antrag auf Nutzung einer Wohnung in eine Kindertagesstätte im Frankenweg wurde einstimmig angenommen.
Ein Nachbar hatte über einen Anwalt eine unzulässige Nutzung bemängelt, da es sich um ein reines Wohngebiet handle. Zudem sei die Stellplatzsituation problematisch. Weiter wurden Lärmemissionen durch zusätzlichen Fahrzeugverkehr und durch die Tagesstätte selbst wurde als Einwand vorgebracht. „Kindergeschrei würde die Emissionswerte überschreiten.“ Der Einwänder kündigt an: „Sollte das Vorhaben realisiert werden, werden wir diesen Fall, auf den wir geradezu gewartet haben, verfassungsrechtlich prüfen lassen.“

Stadtrat Peter Hilger erkundigte sich, ob man eine Ausnahmegenehmigung brauche – Bürgermeister Ziegler verneinte das. Stadträtin Ingrid Dreier sagte: „Es ist wirklich unglaublich, spielende Kinder und deren Geräusche als Lärm zu bezeichnen.“ Bürgermeister Ziegler sagte: „Kinderlärm ist Zukunftsmusik, das ist meine Einstellung.“ Stadtrat Gerhard Seidel sagte: „Es ist erstaunlich, dass es Menschen gibt, die als Erwachsene auf die Welt kommen.“

Der neue Eigentümer des Anwehsens in der Nagelschmiedgasse, Flurstück 200, möchte das „sehr renovierungsbedürftige Gebäude“ modernisieren und drei Gauben einbauen. Der Zustand sei „desolat“.

Da es sich bei dem Gebäude um ein „Kulturdenkmal“ handle und das Gebäude in der Gesamtanlage Ladenburg liege und somit im Geltungsbereich der Altstadtsatzung. Eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung sei notwendig und die Auflagen der Unteren Denkmalschutzbehörde einzuhalten.

Stadtbildpfleger Lackner meinte, man solle überlegen, ob die Gauben in der geplanten Form erlaubt werden sollten oder nicht etwas flacher auszuführen sein, weil die Dachfläche sehr klein sei und drei große Gauben sind nicht optimal einfügten. Er bringe diese Einwände vor, weil er bei der Besprechung mit der Denkmalbehörde nicht dabei war.

Stadtbaumeister André Rehmsmeier meinte, man könne das Gespräch nochmals suchen, sei aber froh, „dass überhaupt jemand sich gefunden hat, das Gebäude zu sanieren.“ Bürgermeister Ziegler schlug aufgrund des Einwands das Thema nochmals zu beraten.

Der Antrag auf die ERstellung eines 2-geschossigen Anbaus an ein Reihenendhaus in der Hirschberger Allee wurde einstimmig angenommen.

Der Antrag auf Umbau und Erweiterung einer Lagerhalle zur abgeschlossenen Lagerung von Geräten und Werkzeug sowie die Umnutzung ehemaliger Stallungen für Bullenmast zu vermieteten Lagerflächen in Neubotzheim wurde bei einer Enthaltung angenommen. Eine Güllesilo solle abgerissen werden.

Stadtrat Dr. Rudolf Lutz wandte ein, ob es planungsrechtliche Probleme geben könnte. Bürgermeister Ziegler wies daraufhin, dass das Landratsamt keine Einwände vorgebracht habe. Man habe sich dabei auf § 35 BauGB berufen: „Auf 35 wollen wir uns auch beschränken“, sagte Bürgermeister Ziegler.

In der Schriesheimer Straße wurde der Neubau eines Einfamilienhauses gestellt. Dieses solle behindertengerecht ausgeführt werden und einen Aufzug haben. Das Haus werde in Massivbauweise erstellt, unterkellert sein und zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss haben. Dafür wurden geringe Überschreitungen von Baugrenzen beantragt. Der TA nahm den Antrag einstimmig an.

Für einen neuen Schaltschrank, der im wesentlichen die Flutlichtanlage und die Beregnung im Römerstadion steuert, waren bislang 10.000 Euro im Haushalt vorgesehen. Die Kosten steigen allerdings um 81 Prozent und werden zum Preis von 18.818,66 Euro von der Firma KD-Schaltanlagenbau übernommen.

Als Begründung führte die Verwaltung an, die Technik sei vorangeschritten und für eine sichere Bedienung der Anlage müsse man den Stand der Technik berücksichtigen. Stadtrat Seidel wollte wissen, wer die Anlage bedienen darf. Bürgermeister Ziegler sagte: „Wir haben die Vereine angeschrieben, um uns Personen zu nennen, die dies tun sollten. Über Personenkarten können wir kontrollieren, wer wann was bedient hat. Der Personenkreis wird überschaubar bleiben.“

Im Anschluss wurde geklärt, dass der TA bis zu 25.000 Euro als beschließender Ausschuss den Antrag genehmigen kann. Der TA nahm den Antrag einstimmig an.

Im Cronberger Hof konnte bislang nur eine Stunde geparkt werden. Der TA hat eine Anpassung an die Parkzeiten im Rathaus beschlossen. Also kann zukünftig auch hier zwei Stunden geparkt werden. Damit erhöhe sich für Besucher der Stadt die Chance, einen attraktiven altstadtnahen Parkplatz zu finden.

Stadtrat Günter Bläß merkte an, Anwohner in der Schriesheimer Straße hätten sich beschwert wegen überhängener Äste. Die Stadt kündigt an, dass die stadteigenen Pappeln gefällt und an anderer Stelle ersetzt werden. Über die privaten könne die Verwaltung nichts sagen – Sicherungsmaßnahmen seien privat zu erledigen.

Die Stadt will eine Kraft auf geringfügiger Basis bechäftigen, um „Platzwart“-Funktion zu übernehmen. Allerdings: „Hier fallen Worte von Leuten, die Missbrauch begehen, die unter aller Sau sind. Das muss“, sagte Bürgermeister Ziegler über Erfahrungen mit Fremdnutzern. Es wäre schön, wenn sich eine Kraft finden ließe.

In Sachen Eichenprozessionsspinner seien Bäume abgesperrt worden. Die Stadt hole Angebote ein, um die Raupen zu bekämpfen. Stadtrat Salinger: „Bei allem Respekt, die Viecher sind gefährlich und ich verstehe nicht, dass wir nach genau zwei Wochen keinen Schritt weiter. Das verstehe ich nicht. Das ist nicht akzeptabel.“

Stadtbaumeister Rehmsmeier sagte: „Wir haben zwei Angebote, die sind uns aber zu teuer.“ Bürgermeister Ziegler sagte: „Wir haben dort mit Feuer bekämpft, wo es ging und prüfen jetzt die Angebote, um einen geeigneten Partner zu finden. Hier wird nichts ausgesessen, wenn es um die Gesundheit geht.“

Zur Zeit seien die Raupen im dritten von sechs Raupenstadien – ab dem vierten seien sie besser zu bekämpfen.

254.857,61 Euro für die Merian Realschule


Guten Tag!

Ladenburg, 08. Dezember 2010. Bei der heutigen Gemeinderatssitzung spielte die Auftragsvergabe für die Erweiterung der Merian Realschule eine wichtige Rolle. Aus diesem Grunde wurden dazugehörigen Tagesordnungspunkte vorgezogen.

Von Christian Mühlbauer

Architekt Jürgen Mockler gab zu Beginn eine grobe Übersicht. Der Erweiterungsbau der Merian-Realschule schreitet gut voran, so seine erste Feststellung an den Gemeinderat. Die Fenster werden demnächst eingebaut, die Arbeiten am Flachdach sollen ebenfalls zeitnah beginnen.

Für das Dach würde man aber dringend gutes Wetter benötigen. Während die Fenster wohl bis Weihnachten fertig eingebaut sind, konnte er eine Fertigstellung des Flachdachs bis dahin nicht versprechen.

Man liege jedoch gut im Zeitplan – obgleich etwas hintendran. Bis zu den Sommerferien 2011 will man den Erweiterungsbau jedoch vollständig fertiggestellt haben. Schließlich müssen auch die Lehrer sowie die Klassen Zeit haben, um umzuziehen. Im Bereich Kosten und Termine sieht er das Projekt durchweg im grünen Bereich.

Die Kosten seien zwar leicht gestiegen, dies sei jedoch auf qualitative Verbesserung am Objekt zurückzuführen. So würden nun Fenster mit einer Dreifachverglasung eingesetzt. Im Vergleich zur Kostenberechnung von 2009 befinde man sich 1 Prozent darüber. Die Endabrechnung ist das zwar nicht, aber „wir sind ganz zufrieden“, so Mockler.

Eilige Abstimmung

Die verschiedenen Auftragsvergaben wurden rasch durch den Gemeinderat geführt. Folgende Aufträge wurden vergeben:
Fließenarbeiten, Bodenbelagsarbeiten, Innentüren & Stahlzargen sowie Stahltüren, Leichte Trennwände, Malerarbeiten sowie Schlosserarbeiten. Insgesamt beträgt die Summe der Aufträge 254.857,61 Euro.

Der Gemeinderat zeigte sich etwas irritiert über die Tatsache, dass kein Unternehmen aus Ladenburg zum Zug kam. Teilweise waren keine Angebote Ladenburger Unternehmen eingegangen und falls doch waren es nie die günstigsten.

Verwirrung über Befangenheit

Etwas irritiert zeigte sich Stadtrat Gerhard Seidel, als über die Auftragsvergabe für Schlosserarbeiten abgestimmt wurde. Bürgermeister Ziegler erklärte, dass ein Stadtrat an dieser Abstimmung wegen Befangenheit nicht teilnehmen könne. Bürgermeister Ziegler wiederholte den Hinweis – Herr Seidel verließ daraufhin den Ratstisch.

Der Zuschlag für die Schlosserarbeiten ging an die Firma Wolf GmbH in Lampertheim.

SPD-Stadträtin Petra Erl lobte die Kalkulation: „Das muss man einmal deutlich machen.“

Christian Mühlbauer absolviert ein redaktionelles Praktikum bei uns in der Zeit vom 22. November – 10. Dezember 2010. Herr Mühlbauer studiert an der Fachhochschule Ansbach “Ressortjournalismus.-€

„Asphalt Ladenburg“ soll an die L597 angeschlossen werden

Guten Tag!

Ladenburg, 27. Oktober 2010. Die Firma Asphalt Ladenburg will künftig an die L597 angeschlossen werden – bislang läuft der Verkehr über einen Anschluss an die Heddesheimer Straße.

Das Regierungspräsidium stimmt dem Vorhaben zu – für die Stadt entstehen keine Kosten. Die Planungshoheit liegt beim Regierungspräsidium. In der heutigen Sitzung wurde der Aufstellungsbeschluss beraten.

CDU-Stadtrat Gerhard Seidel regte an, im Gegenzug die Durchfahrt für schwere Lkw von der Heddesheimer Straße aus zu sperren, was Bürgermeister Rainer Ziegler als „diskussionswürdig“ bezeichnete.

Gerhard Kleinböck (SPD): „Ich bin über diese Lösung sehr unglücklich – die SPD-Fraktion wird mich hier wahrscheinlich alleine lassen. Für mich war immer die Frage, wie viele Einmündungen wir noch zulassen wollen?“ Heddesheim, Benckiser, kommende Neckarbrücke. „Die Einwendung von Herrn Seidel finde ich kontraproduktiv. Man sollte doch den Verkehr weiter zulassen.“

Auch Alexander Spangenberg (GLL) sieht Probleme, weil „hier auf zwei Kilometern Wegstrecke vier Knotenpunkte entstehen“. Spangenberg wollte weiter wissen, ob Unterhaltskosten für die Straße entstehen, was zu regeln wäre. Außerdem sollte die alte Zufahrt zurückgebaut wird „auf die normale Breite für einen landwirtschaftlichen Verkehr“. Er forderte einen städtebaulichen Vertrag mit allen Firmenteilen zu schließen und regte einen weiteren Beschlusspunkt an, der dies fordere.

Bürgermeister Ziegler regte eine Gesprächsrunde mit der Firma und dem Regierungspräsidium zu bilden. Herr Ziegler sagte weiter, dass die von Herrn Spangenberg genannten Punkte „selbstverständlich“ aufgenommen werden und bat, die Forderung zurückzustellen und dies in einen Auftrag umzuwandeln, einen städtebaulichen Vertrag umzuwandeln.

Auch Wolfgang Luppe (FDP) sprach sich für einen Rückbau der alten Zufahrt aus. Ingrid Dreier (GLL) forderte eine getrennte Abstimmung.

Karl Meng (CDU) erkundigte sich, ob eine weitere Nutzung bekannt sei, weil der Kiesabbau und die Befüllung in drei bis vier Jahren abgeschlossen sei. Bürgermeister Ziegler sagte: „Davon ist mir nichts bekannt. Offensichtlich ist dies von der Firma als wirtschaftlich angesehen worden.“

Der Aufstellungsbeschluss wurde bei drei Gegenstimmen und drei Enthaltungen und 13 Ja-Stimmen angenommen. Im zweiten Teil beschloss der Gemeinderat bei zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen, die notwendigen Unterlagen und Beteiligung vorzubereiten.

Einen schönen Tag wünscht
Das ladenburgblog

Debatte um Honorare und überplanmäßige Ausgaben

Guten Tag!

Ladenburg, 28. Juni 2010. Die Genehmigung von überplanmäßigen Ausgaben in Sachen Bebauungsplanverfahrens 6.7 „Wohngebiete zwischen Boveri- und Daimlerstraße“ führte in der Gemeinderatssitzung vom 23. Juni 2010 zu einer heftigen Debatte: Für Anwälte und Berater wurden statt ursprünglich geplanten 10.000 Euro insgesamt 44.000 Euro Honorare und Gebühren fällig. Verschiedene Stadträte kritisierten deren Leistungen.

Tagesordnungspunkt 14 „Sachverständigen- und Gerichtskosten in der Bauverwaltung – Genehmigung von überplanmäßigen Ausgaben“ hatte es in sich. Bürgermeister Rainer Ziegler legte überplanmäßige Ausgaben von 36.000 Euro vor. Insgesamt sind 44.000 Euro an Anwalts- und Gerichtskosten sowie Planerhonoraren im Zusammenhang mit dem Bebauungsplanverfahren „Wohngebiete zwischen Boveri- und Daimlerstraße“ angefallen – nur 8.000 Euro standen nach der Haushaltssperre dafür zur Verfügung.

„Ich bin nicht der Anwalt der Anwälte: Weder der Jurist, noch das Consulting haben Fehler gemacht. Wir haben den Bebauungsplan nochmals vertiefend aufgearbeitet, damit wir rechtssicher aufgestellt sind. Dabei handelt es sich um Beratungskosten“, sagte Ziegler auf Anfrage von CDU-Stadtrat Karl-Martin Hoffmann.

Ziegler erläuterte, dass der Fehler bei der Stadt gelegen habe, weil der Bebauungsplan einen Tag zu kurz ausgelegt worden war und deshalb erneut in die Offenlage musste. Beim Rechtsstreit zu diesem Vorgang hatte das Verwaltungsgericht Mannheim die Stadt zudem auf inhaltliche Fehler aufmerksam gemacht – die seien mit der Beratung durch die Anwälte dann „geheilt“ worden. Das Gericht meinte, das Interessen von örtlichen Gewerbebetrieben nicht ausreichend berücksichtigt seien.

CDU-Stadtrat Gerhard Seidel wollte das partout nicht verstehen: „Der eine Tag hat nicht viel Geld gekostet, sondern die anderen Fehler. Und die, die den Fehler gemacht haben, werden jetzt noch dafür bezahlt, ihren Fehler zu beheben.“ Wäre der „eine Tag“ der einzige Fehler gewesen, hätte es nur ein Zehntel der Kosten ausgemacht.

Stadtrat Hoffmann fühlte die Stadt durch die Anwälte und Planer „schlecht beraten“. Auch Ilse Schummer (SPD) schloss sich dieser Kritik an.

Dem widersprach Bürgermeister Ziegler vehement: „Der Fehler liegt bei uns.“ Schadensersatzansprüche gegenüber den Anwälten, die aus den Reihen der CDU und SPD gefordert wurden, wies Ziegler zurück.

Zur Zeit werde geprüft, ob die Badischen Gemeindeversicherungsanstalt (BGV) zumindest einen Teilbetrag ersetze – die Stadt ist hier gegen „Eigenschäden“ versichert.

Petra Erl (SPD) wollte wissen, wie sich die Beträge zusammensetzen. Dies konnte der Bürgermeister nicht beantworten, da zur Zeit nur eine „Gesamtrechnung“ vorläge.

Weiter wollten die Räte wissen, ob der Streit nun beigelegt sei: „Der Rechtsstreit kann weitergehen – das liegt nicht in unserer Hand“, sagte Ziegler.

Der Gemeinderat stimmte der Ausgabe mit zehn Stimmen bei fünf Nein-Stimmen und vier Enthaltungen zu.

Das Müll-Experiment ist eine Selbsttäuschung und dient nur als Ablenkung

Guten Tag!

Ladenburg, 29. April 2010. Die Gemeinderatssitzung vom 28. April 2010 verrät viel über den Zustand der Stadt Ladenburg. Die hat ein voraussichtliches Defizit von 12 Millionen Euro. Alle Entscheidungen, die dieses Defizit begründen, wurden im Gemeinderat der Stadt zuvor beschlossen. Alle Entscheidungen, die zu harten Einschneidungen führen werden, müssen ebenfalls hier getroffen werden. Da konzentriert man sich gerne auf andere.

Von Hardy Prothmann

Die SPD-Stadträtin Ilse Schummer hat ein Experiment vorgeschlagen, dessen Ausgang fragwürdig ist: Eine Woche lang soll der Abfall auf dem „Gymnasiumbuckel“ nicht weggeräumt werden – sprich hinter dem CBG, bis vor den Kindergarten.

Den Dreck erleben.

Frau Schummer sagt: „Ich sehe schreckliche Zustände“, und sagt: „Ich schlage vor, eine Woche nichts wegzuräumen. Das machen die Leute, die dort rumsitzen. Die müssen ihren Dreck erleben.“

Bürgermeister Ziegler glaubt nicht an diese „pädagogische“ Methode: „Ich bin hoffnungslos, dass wir die Menschen erziehen können.“

Das sagt Herr Ziegler kurz vor dem Ende der Sitzung.

Das Wort darf man nicht überlesen: „hoffnungslos“.

Das andere Wort heißt: „wir“.

Hoffnungslos und fassungslos = Ärger.

Zu Beginn der Sitzung sagt Herr Ziegler: „Heute morgen war ich fassungslos.“

Er präsentiert Fotos vom Zustand der „Toilettenanlage“ an der Festwiese: Vandalismus pur. Seifenspender sind abgerissen, die Tür ist demoliert, ein einziges Chaos. „Die Fassungslosigkeit ist heftigem Ärger gewichen. Mir geht dass derart auf den Geist, was hier immer und immer wieder passiert.“

Herr Ziegler ist genervt, entnervt und ehrlich ratlos.

Im Dreck zurechtfinden.

Was Frau Schummer im Rat beantragt und vom Gemeinderat bestätigt bekommen hat, ist: „Wir räumen nicht mehr auf und dann werden die mal sehen, wie die sich in ihrem Dreck zurechtfinden.“

Frau Schummer bekommt Unterstützung von ihrer Fraktionskollegin Petra Erl: „Das müssen wir offensiv angehen – Bild in der Presse, das Thema gezielt ins Bewusstsein der Menschen ziehen.“

In der Konsequenz heißt das: Die Ratlosigkeit soll in Szene gesetzt oder anders, inszeniert werden.

Hier wird es unangenehm.

Unangenehme „Folgen“.

„Die Presse“, liebe Frau Erl, ist nicht per se Erfüllungsgehilfe der Politik.

Sie mögen das durch bisherige „Pressekontakte“ so gewohnt sein, einen Anspruch auf Erfüllung der Wünsche haben Sie leider nicht. So leidenschaftlich Sie auch Ihre Forderung vortragen.

Unsere Schlagzeile heißt schon heute: Der Beweis – Vermüllung nimmt zu – stellt auch die Politik fest. Und weiter?

Im Fall der Toilette, die irgendwelche Chaoten zerlegt haben, haben Sie dafür einen Beweis. Sie wollen einen zweiten Beweis mit dem „Buckel“.

Draußen ist es schlimm.

Sie wollen zeigen, wie schlimm es ist. Die Mehrheit des Gemeinderats ist überzeugt davon, dass es „schlimm“ ist, da draußen, wo „alles zugemüllt“ wird.

Und dann?

Glauben Frau Schummer und Frau Erl von der SPD und Herr Seidel von der CDU und andere dann tatsächlich, dass sich irgendetwas ändert?

Das ist Quatsch.

Die Leute arrangieren sich mit dem Dreck und Müll. Der größte Teil der Menschheit beweist das: Der lebt im und oft auch vom Müll.

Ladenburg soll symbolisch im Dreck versinken. Alle sind dabei.

Dieser Beschluss – Ladenburg für eine Woche symbolisch im „Dreck versinken zu lassen“ wird wenn, nur eins beweisen.

Erstens, dass nicht irgendwelche „Assis“ von außen wegen Randalen „vorübergehend festgenommen wurden“. Bürgermeister Ziegler stellte fest: „Es waren drei Ladenburger Jugendliche und ein Auswärtiger.“

Das heißt, drei zu eins „Assis“ für Ladenburg. Oder anders: Die „Assis“ sind unter uns.

Die Vermüllung des „Gymnasiumbuckels“ geschieht mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Gymnasiasten. Auch hier ist das „Assi-Verhalten“ schon angekommen. Das heißt: Die „Assis“ sind nicht nur vermeintliche Proleten, sondern auch Gymnasiasten.

Auch die „Griller“ auf der Neckarwiese wollte man kontrollieren. Überwiegend Menschen, die keine eigenen Garten haben, sondern auf die Wiese müssen, um Freiheit und Barbecue zu genießen.

Reflexe: Kontrolle – Überwachen.

Überhaupt. Kontrolle. Zeigen. Wie es ist. So. Damit es auch der Letzte versteht. Jetzt aber. Es reicht. Webcam. Überwachen.

Die Worte fielen im Gemeinderat, sie fanden Zustimmung.

Stadträtin Ingrid Dreier sagte: „Das geht so nicht, Glasscherben sind gefährlich für Kinder.“ Bürgermeiser Ziegler bestätigte: „Es gibt eine Verkehrssicherungspflicht, der wir nachkommen müssen.“

Die Debatte über die „erwartete Vermüllung“ ist ein Armutszeugnis für die Ladenburger Stadtpolitik.

Denn nach einer Woche Müll wird nicht alles besser.

Der Müll wird abgeräumt.

Was, wenn er sechs Monate läge, ein Jahr?

Menschen gewöhnen sich an den Müll – die meisten können das nicht entscheiden.

Die Menschen würden sich daran gewöhnen.

In deutschen Gemeinde und -stadträten räten empört man sich darüber.

Gemeinde und -stadträte sind oft Lehrer, Landwirte, Selbstständige, Ärzte, wissenschaftliche Angestellte. Überwiegend gut situiert.

Die GLL-Stadträtin Hannah-Lea Barsch forderte zwei Mal, den Jugendgemeinderat mit einzubeziehen. „Jaja, machen wir, klar“, war die eher lapidare Bestätigung der „Situierten“. Eine Nachfrage oder einen Vorschlag dazu gab es nicht.

Müll, Vandalismus, Unordnung sind Zeichen der Zeit – wenn die Unordnung der Gesellschaft sich bemerkbar macht.

Wer denkt, durch „Exempel“ Meinungen und Verhaltensweisen verändern zu können, hängt vollständig unreflektiert einer anderen Gesellschaftsordnung an.

Repressionswünsche sind ein Reflex von gestern.

„Repressionen“ gründen auf Angst, hoffen auf Vermeidung und finden ihre Bestätigung in Strafe.

Aufklärung und Transparenz hoffen etwas anderes: Verständnis.

Darüber hinaus hat der Ladenburger Gemeinderat ein ganz anderes Problem: Voraussichtlich 12 Millionen Euro Schulden und eine in der Sitzung beschlossene Haushaltssperre von 477.000 Euro.

Eine eher theoretische, aber spannende Frage wäre:

Wenn ein unbescholtener Bürger fordern würde, den gesamten Gemeinderat mal eine Woche auf einem „Müll“berg von Schulden sitzen zu lassen… wann würde denen das anfangen zu stinken?

An den Müll gewöhnt man sich bis zur Selbsttäuschung.

Ach so, Sie meinen, darauf sitzen die schon seit Jahren und haben sich an den „Müll“ gewöhnt?

Gut beobachtet.

Die Frage ist: „Erwarten Sie nun, dass sich etwas ändert?“

Nicht wirklich?

Gut beobachtet: Das Müll-Experiment ist eine Selbsttäuschung der Ladenburger Gemeinderäte mit dem Wunsch nach einer verbundenen öffentlichen Täuschung und hat nur ein Ziel: Von den eigenen Problemen abzulenken.

Die erwartete und gewünschte Selbsttäuschung geht so: „Je mülliger es draußen feststellbar und veröffentlichbar ist, umso weniger drängen die eigenen Probleme.“