
Zusammenarbeit ist das Wichtigste bei einem Brandeinsatz.
Edingen-Neckarhausen, 29. Juli 2012. (red/la) Am Samstag löschten die Jugendfeuerwehren mehrerer Gemeinden bei ihrer BereichsĂŒbung einen GroĂbrand in der Spedition TTM Trucking. 50 Minuten dauerte die Ăbung an der 53 Jugendliche und neun Fahrzeuge beteiligt waren.
Von Reinhard Lask
GroĂeinsatz in Neu-Edingen: Acht Löschfahrzeuge und ein Einsatzleitwagen fahren am Samstag um 11 Uhr auf das GelĂ€nde der Spedition TTM Trucking. Hier steht die Lagerhalle bereits lichterloh in Flammen. Kurz darauf erfahren die 53 JungfeuerwehrmĂ€nner und -frauen, dass es drei Verletzte zu retten gibt. AuĂerdem steht ein BehĂ€lter mit giftigen Chemikalien in der NĂ€he der Flammen. Dieser muss erst gekĂŒhlt und dann auĂer Reichweite gebracht werden.
Zwar ist der Einsatz nur eine Ăbung, aber die jungen BrandbekĂ€mpfer aus Edingen-Neckarhausen, Ilvesheim, Ladenburg, Altenbach und Heddesheim mussten sich beweisen, als wĂ€re alles ein Ernstfall. Rund 50 Zuschauer beobachten den Einsatz auf dem GelĂ€nde in angemessener Entfernung.
Kurz nachdem die Alarmmeldung um 11 Uhr eintrifft, setzten sich die Löschfahrzeuge in Bewegung. „Die Lagerhalle befindet sich im Vollbrand. Die Jugendfeuerwehr wird in drei Wellen vorstoĂen“, erklĂ€rt Pressewart Daniel GĂ€rtner.
Nach kurzer Lagebesprechung mit der Leitstelle fahren die roten WĂ€gen auf ihre Positionen, die 53 Jugendlichen rollen 15 groĂe SchlĂ€uche. Bald spritzen groĂe Mengen Wasser auf das GebĂ€ude und GelĂ€nde. Die jĂŒngsten Teilnehmer der Ăbung sind zehn Jahre alt.
Das Material mit dem sie arbeiten ist natĂŒrlich nicht kindgerecht. Das zwingt die Kinder und Jugendlichen effektiv zusammenarbeiten zu mĂŒssen, um die Aufgaben bewĂ€ltigen zu können,
sagt Hannes Steffen Henn, Pressewart der Abteilung Edingen. Einige aktive EinsatzkrĂ€fte sind auch im Einsatz. „Bei Aufgaben die Erwachsene machen mĂŒssen, wie zum Beispiel das Fahrzeug lenken sind natĂŒrlich normale Feuerwehrleute im Einsatz“, sagt Henn. Alles was die jungen Wehrleute allein machen können, sollen sie auch schon selbst erledigen können. Dazu gehört auch die Schutzkleidung und eine Atemschutzmaske anzulegen und die gekĂŒhlte Gasflasche zu bergen.
Auf der anderen Seite der Spedition haben die jungen BrandbekĂ€mpfer bereits eine verletzte Person gerettet, die zwischen zwei Lkws lag.“Menschenrettung hat immer oberste PrioritĂ€t“, erklĂ€rt Henn.
Wenn der Louvre brennt und neben der Mona Lisa ein Mensch liegt, retten wir zuerst den Menschen.
Unter den Zuschauern sind auch Marcus Bien und Sandro Fillbrunn, Mitglieder der GeschĂ€ftsfĂŒhrung bei TTM Trucking. Auch sie verfolgten gespannt den Einsatz auf ihrem GelĂ€nde. Diesmal ist es nur eine Ăbung. Im Januar 2011 war die Feuerwehr bei einem echten Einsatz „zu Besuch“. Bei einem „Gefahrgutunfall“ waren damals giftige Chemikalen ausgeflossen. Die Feuerwehr brachte die Lage damals schnell unter Kontrolle. „Danach kam die Idee auf, das GelĂ€nde fĂŒr Ăbungen zu nutzen. Das haben wir gern zur VerfĂŒgung gestellt“, sagt Bien. Vorbereitungen fĂŒr die Ăbung sollten sie nicht treffen. „Wir sollten nichts wegrĂ€umen, sondern alles genauso lassen, wie es auch im normalen Betrieb bei uns aussehen wĂŒrde. Die Ăbungsumgebung soll so natĂŒrlich wie möglich sein“, sagt Bien.
Nach rund 50 Minuten ist der GroĂeinsatz erfolgreich beendet. Die Verantwortlichen und alle anderen Teilnehmer sind zufrieden mit der Tagesleistung. Auch der stellvertrende Kreisjugendfeuerwehrwart David Heid ist zufrieden:
Eine sehr gelungene Ăbung. Auch die Kleinsten haben eine tolle Leistung gezeigt.
Die drei Verletzten sind zu dem Zeitpunkt schon lĂ€ngst wieder wohlauf. Nach der Manöverkritik gehen die EinsatzkrĂ€fte, deren Familien und Besucher zum sogenannten „B-Teil“ ĂŒber – die erfolgreiche Ăbung zu Feiern.
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