Rhein-Neckar, 04. Februar 2015. (red/pro) Vergangene Woche haben wir das Rheinneckarblog einem „Relaunch“ unterzogen. Das heißt: Wir haben ein zeitgemäßeres Layout. Breiter im Format, größere Schriften und neue Service-Angebote wie „Meistgelesene Artikel“ oder „Meistkommentiert“, die Sie in der Seitenleiste finden. Außerdem konzentrieren wir die Berichterstattung auf unserer zentralen Seite Rheinneckarblog.de. [Weiterlesen…]
Unverhohlene Drohung – die Demi und ihr Sturm

Schlammschlacht: Im Sommer sah die Festwiese nach einem Konzert von Xavier Naidoo aus wie ein Acker – jetzt hetzt die RNZ über beste Verbindungen zu Demi Promotion gegen Bensheim und setzt Ladenburg unter Druck. Zeit, dass sich der Gemeinderat der Sache annimmt. (Archivbild)
Ladenburg/Hirschberg, 27. November 2013. (red) Die Rhein-Neckar-Zeitung hat sich heute Sorgen um die Zukunft des Musiksommers in Ladenburg gemacht. Die Hirschberger Agentur Demi Promotion hat wohl Probleme mit der Finanzierung und sucht die Schuld bei anderen. Doch das ist nur der vordergründige Teil der Geschichte. Interessanter sind die Hintergründe – vor allem die versuchte Erpressung im Mantel einer „Berichterstattung“. [Weiterlesen…]
Live-Bericht aus der Gemeinderatssitzung
Ladenburg, 25. September 2013. (red) Wir berichten immer mal wieder live aus den Gemeinderatssitzungen für unsere Ortsblogs. Wenn Sie dabei sein wollen, können Sie mitlesen oder auch kommentieren. Aktuell auf der Facebookseite vom Ladenburgblog.de.
Gastbeitrag: „Der Presse Freiheit kann auch schmerzhaft sein.“
Guten Tag!
Rhein-Neckar/Würzburg, 29. März 2011. (Main-Post/red) Die Würzburger Main-Post leistet sich einen „Leser-Anwalt“. Anton Sahlender, Mitglied der Chefredaktion, nimmt Leserfragen und -beschwerden entgegen, prüft die Inhalte und veröffentlicht im Anschluss die Ergebnisse. Ein vorbildlicher Service, wie wir meinen.
Vorbemerkung: Aktuell geht es um einen Bürgermeister, der seiner gesetzlich festgelegten Auskunftspflicht nicht nachkommt. Die Main-Post hat deshalb sogar eine Klage angestrengt und gewonnen. Die Reaktionen sind „schmerzhaft“ für die Zeitung – es werden böse Unterstellungen geäußert und Abos abbestellt. Nur, weil die Zeitung die Presse- und damit die Meinungsfreiheit verteidigt, gegen einen Bürgermeister, der sich nicht an die Gesetze hält und den Artikel 5 Grundgesetz über die Meinungsfreiheit und das Presserecht mit Füßen tritt.

"Leseranwalt" Anton Sahlender sorgt für Transparenz bei der Würzburger Main-Post. Quelle: MP
Von Anton Sahlender, Leseranwalt der Main-Post
Der Leseranwalt: Der Presse Freiheit kann auch schmerzhaft sein – für Betroffene und für Redaktionen
Je nachhaltiger Journalisten ihre Freiheiten nutzen, desto mehr müssen sie selbst ertragen können. Denn der Presse Freiheit ist auch schmerzhaft. Zuerst für Betroffene, dann aber oft auch für Redaktionen.
Hier aktuelle Kostproben: Der Bürgermeister einer Kleinstadt wird in der Zeitung häufig für seine Amtsführung kritisiert. Über einen langen Zeitraum gibt er dazu immer wieder neu Anlass. Er pflegt eine wenig bürgerfreundliche Geheimhaltung von Amtshandlungen und kommt seiner Auskunftspflicht gegenüber Medien nur unzureichend nach. Das sagt nicht nur die Redaktion, sondern auch das Verwaltungsgericht in einer Entscheidung.
Auskunftpflichten gegenüber Journalisten sind Bürgermeistern und Amtsleitern per Gesetz vorgeschrieben. Medien müssen in einer Demokratie ungehindert über politisches und amtliches Handeln informieren können. In der Kleinstadt ist die Folge der redaktionellen Nachhaltigkeit für Bürgers Information nicht nur Lob. Proteste und sogar Abbestellungen sind eingetroffen. Darunter Zuschriften, in denen der Redaktion Menschenjagd und allerlei weitere journalistische Todsünden vorgeworfen werden. Außerdem schimpft man: Die Zeitung schade der ganzen Stadt.
Ein anderer Bürgermeister wollte letzte Woche verbieten, dass Informationen über den Haushalt, die er an Journalisten verkündete, veröffentlicht werden, bevor der Stadtrat sie beschlossen hat. Diese Zeitung mochte Lesern aber nicht nur vollendete Tatsachen bieten. Sie hat gleich berichtet. Des Bürgermeisters Androhung presserechtlicher Schritte blieb wirkungslos: Denn Redaktionen haben die (Presse-)Freiheit, selbst über die Bedeutung einer Nachricht zu entscheiden und somit darüber, wann sie erscheint.
Zu meiner Sammlung von Reaktionen auf die Freiheit, auch Meinungen vielfältig zu vertreten, gehört neuerdings diese Klage: „Lesen Sie die ätzenden und abfälligen Kommentare eines Henry Stern gegen Franz Josef Strauß und alle Nachfolger. Gewollt hässliche Bilder unserer Kanzlerin Merkel und bösartige Karikaturen eines Dieter Hanitzsch schlagen in die gleiche Kerbe. Überparteilichkeit stelle ich mir anders vor.“ – Ich ahne das Wie dieser Vorstellung. Überdies war Strauß schon nicht mehr unter uns, als Henry Stern Münchner Korrespondent wurde.
Das waren Momentaufnahmen, keine Klagen. Journalisten muss man nicht mögen. Verständnis für Pressefreiheit in einer Demokratie aber, die muss jeder ertragen können. Mit der Abbestellung einer Zeitung kann man sie jedenfalls nicht abschaffen.“
Anmerkung der Redaktion:
Wir stehen mit Anton Sahlender vor allem über Facebook in regelmäßigem Kontakt und sind in journalistischen Fragen nicht immer einer Meinung ;-).
Aber wir unterstützen natürlich gerne als Berufskollegen aus Solidarität die Haltung hinter dieser Veröffentlichung und haben darum gebeten, den Text übernehmen zu dürfen. Herr Sahlender hat dem umgehend zugestimmt.
Wir handeln aber auch nicht ganz uneigennützig, sondern im Interesse unserer Leserinnen und Leser, da wir das Phänomen von auskunftsunwilligen Behörden sehr gut kennen. Der Heddesheimer Bürgermeister Michael Kessler ist so ein „Spezialfall“, der seiner Auskunftspflicht erst nachgekommen ist, nachdem er einen durch uns veranlassten „freundlichen Hinweis“ erhalten hat. Bis heute versucht er weiterhin unsere Arbeit mit allen möglichen Mitten zu behindern.
Unterstützt wird er dabei vom Mannheimer Morgen – einer Zeitung der Solidarität unter Journalisten nichts gilt. Ganz im Gegenteil. Man hat den Eindruck, dass es der Zeitung sehr recht ist, wenn „die Konkurrenz“ Probleme hat und man sich dadurch einen Vorteil verspricht. Das ist bedauerlich, liegt aber allein im Ermessen der Zeitung und gehört anscheinend zur „Unternehmenskultur“.
Der Mannheimer Morgen ist dabei in guter Gesellschaft – viele deutsche Monopolzeitungen haben sich mit örtlichen „Interessenvertretern“ aus Politik und Wirtschaft verbandelt. Dementsprechend manipuliert ist die Berichterstattung. Siehe Stuttgart21 beispielsweise. (stern über den Filz von Politik, Geld und Medien)
Die Haltung der Main-Post ist aus unserer Sicht vorbildlich und entspricht dem, was man als Leserin oder Leser von Medien erwarten können muss: Eine unabhängige und kritische Berichterstattung.
Chaos-Berichterstattung: Verschmolzene Nachrichten
Guten Tag!
Rhein-Neckar/Japan/Welt, 13. März 2011. (red) Die Erdbeben-Katastrophe hat zuerst Japan erschüttert und enorme Zerstörungen angerichtet. Auf die Naturkatastrophe folgt die technische Katastrophe. Weitere, weltweite „Erschütterungen“ werden folgen. Politische und wirtschaftliche, eventuell auch gesundheitliche. Währenddessen ist die Berichterstattung über die Katastrophe ein Teil davon.
Von Hardy Prothmann
Die erste Meldung, die ich zur Erdbeben-Katastrophe in Japan wahr genommen habe, sprach von einem starken Beben und mehreren Dutzend Toten.

Ein "Retter" hält einen Jungen", trägt ihn aus der Zone der chaotischen Störung. Der Jung scheint unverletzt, die Kleidung ist sauber, er hat beide Schuhe an, gibt keinen Laut von sich. Ist das glaubhaft, wenn man die Zerstörung im Hintergrund sieht? Oder ist das eine "gestellte" Aufnahme? Die ARD stellt die Frage nicht, sondern zeigt die Bilder und bestätigt damit deren "Echtheit". Quelle: ARD
Jede Hoffnung auf einen „glimpflichen Ausgang“ der Trägodie habe ich mittlerweile aufgegeben.
Denn ein paar Stunden später sind es schon hundert oder zweihundert Tote und ein „enorm schwereres“ Beben.
Einen Tag später ist es das „schwerste, je gemessene“ Beben, dass die japanische Insel seit Beginn der Aufzeichnungen erschüttert hat und es sind „vermutlich“ über 1.000 Tote.
Wiederum Stunden später sind es „möglicherweise“ mehr als 10.000 Tote – die Küstenstadt Minamisanriku sei „völlig zerstört“.
Seit das Beben der Stärke 8,8 auf der Richter-Skala am 11. März 2011 um 06:45 Uhr unserer Zeit das weit entfernte Japan erschüttert hat, sind noch nicht einmal zwei Tage vergangen.
Die Energie der Katastrophe wird immer unfassbarer.
Und die Nachrichten verdichten sich, schmelzen zusammen. Die Energie der Zerstörung wird immer deutlicher, wenn auch immer noch unfassbar.
Das auslösende große Beben ist vorbei, Nachbeben erschüttern das Land.
Und die fürchterlichste Katastrophe läuft langsam, aber „sicher“ ab. In Block 1 des Kernkraftwerks Fukushima I droht eine „Kernschmelze“.
Die Kettenreaktion der Nachrichtenschleife wiederholt sich.
Auch andere Reaktoren sollen „Probleme“ haben – die Nachrichtenschleife beginnt von vorne.
Erst heißt es, es drohe keine Gefahr. Dann, es gäbe größere Schäden, aber alles sei aber unter Kontrolle. Dann werden Schwierigkeiten gemeldet – die sind natürlich „unvermutet“.
Alles, was nach „echten Schwierigkeiten“ klingen könnte, wir dementiert.
Alle Nachrichten sind unsicher. Dann wird bestätigt, dass Fukushima „möglicherweise außer Kontrolle“ sei. Dann explodiert was. Was genau, kann niemand ganz genau sagen. Aber die Bevölkerung wird zur „Ruhe“ aufgefordert.

"Kontrolleure" winken Personen durch. Ist das glaubwürdig, wenn einer nach dem anderen "durchgewunken" wird? Quelle: Spiegel online
Dann wird eine Sicherheitszone von zehn Kilometern eingerichtet, später auf 20 Kilometer erweitert.
Dann verdichten sich die Nachrichten, dass eine Kernschmelze bevorstehe oder bereits begonnen habe.
Dann gibt es Meldungen, dass Menschen „in Sicherheit“ gebracht, also vermutlich evakuiert würden.
200.000 Menschen in Sicherheit?
Dann sind es „vermutlich“ 100.000, dann 110.000 und gegen Mitternacht meldet Spiegel Online: „Japan bringt 200.000 Menschen in Sicherheit.“
Das mag man so gerne glauben: Sicherheit für die Menschen in den betroffenen Gebieten.
Überall laufen Videobilder: Menschen werden auf „radioktive Konterminierung“ geprüft und dürfen weggehen, Helfer holen Kinder, Alte und Verletzte aus den feuchten Müllwüsten, die der Tsunami hinterlassen hat.
Auffanglager werden gezeigt und statt „Durchhalteparolen“ dürfen interviewte Personen sagen, dass sie Angst haben, aber hoffen und es keinen Ausweg gibt.
Tatsache ist:
Seit um 06:45 Uhr unserer Zeit ein gigantisches Erdbeben Japan erschütterte, wird zunächst Japan von einer unglaublichen Katastrophe heimgesucht.
Das Erbeben hat enorme, noch nicht bezifferbare Schäden ausgelöst.
Auf das Erdbeben folgt ein Tsunami mit einer unglaublich zerstörerischen Energie. Aus der sichereren Hubschrauberperspektive aufgenommene Bilder belegen eine natürliche Zerstörungsgewalt, die bar jeder „Ideologie“ ist, sondern nur physikalischen Gesetzen folgt. Es gibt kein „gut“ oder „schlecht“, sondern nur hohe Wellen mit einem gigantischen Druck, die alles mitreißen.
Auf die Naturkatastrophe folgt die technische Katastrophe. Die Infrastruktur des Landes ist beschädigt. Die Kühlsysteme von einigen Atomkraftwerken sind angegriffen und versagen.
Die Medien transportieren lange vor der möglichweise stattfindenden Kernschmelze Meldungen aus allen Richtungen, die alle nicht „sicher“ sind.
Die Hoffnung ist zu spüren – die Meldungen entwickeln sich schlecht.
Oft ist den Meldungen die Hoffnung anzumerken, dass die Katastrophe nach der Katastrophe ausbleibt.
Aber die Meldungen entwickeln sich schlecht und es wird immer klarer, dass der Tsunami die schlimmste Naturkatastrophe in der „aufgezeichneten“ Geschichte Japans ist, aber die sich ankündigende technische Katastrophe noch „schlimmer“ sein könnte.
Um das Kernkraftwerk Fukushima wird eine „Sicherheitszone“ eingerichtet, erst zehn Kilometer, dann zwanzig Kilometer.

Ob ARD, ZDF, Spiegel oder andere Nachrichten"quellen" - überall diesselben Bilder derselben Turnhalle, die als Beleg dafür herhalten muss, dass hunderttausende von Menschen evakutiert werden. Quelle: Spiegel online
Angeblich werden 200.000 Menschen „in Sicherheit“ gebracht. Innerhalb von Stunden – wie das „logistisch“ in einem Land möglich ist, dessen Infrastruktur empflindlich gestört wurde, berichtet kein Medium. Ebensowenig, wie man mal eben innerhalb von Stunden eine Logistik aufbaut, um 200.000 Menschen „aufzufangen“.
Die Medien berichten trotzdem weiter. Meldung um Meldung kommt in die Redaktionen, wird dort „bearbeitet“ und verlässt sie wieder – dann und dann sind die Nachrichten auf Sendung, dann und dann müssen Zeitungen gedruckt werden. Immer braucht es die „neueste“ Nachricht, die „letzte Meldung“.
Doch die Zeitverschiebung verstärkt das Chaos – Europa ist acht Stunden „hinter“ Japan. Wer sich am Nachmittag oder Abend informieren will, gekommt keine neuen Nachrichten, denn es ist dann Nacht in Japan.
Nachrichten ohne Halbwertzeit.
Und niemals sagt jemand: „Stop – nichts, von dem, was wir berichten, kann irgendjemand überprüfen. Solange das nicht „gecheckt“ ist, gehe ich damit nicht auf Sendung.“ Oder: „Sie sehen hier Bilder, die wir gekauft haben. Über die Zuverlässigkeit können wir Ihnen keine Auskunft geben, weil wir nicht vor Ort waren.“
Es gibt keine Halbzeitpause und schon gar keine Halbwertzeit für Nachrichten.
Nach und nach „verdichten“ sich aber die Nachrichten und es wird immer „klarer“, dass alles, was noch Stunden zuvor gemeldet worden ist, keine Gültigkeit mehr hat.
Aus Sicht der Medien, vor allem der Hörfunk- und Fernsehsender, ist das egal. Je mehr Dramatik, umso besser – damit kann man den „Flow“, also die Nachrichtenkette wunderbar weiterführen.
Voranschreitendes Unglück für Tageszeitungen.
Für die Tageszeitungen, vor allem die lokalen, ist ein solch dramatisch voranschreitendes Unglück aber eine andauernd zeitversetzte Katastrophe. Was in der Zeitung als Nachricht steht, ist schon längst „verglüht“ und stimmt aktuell nicht mehr.
Gerade die Lokalzeitungen sind „doppelt getroffen“ – einerseits von dem unglaublichen Ereignis und seiner Geschwindigkeit und andererseits, weil sie keine eigenen Leute vor Ort haben. Korrespondenten leistet sich so gut wie keine Monopolzeitung mehr.
Sie können nur abschreiben, was „die Agenturen“ berichten. Und das nur bis zum Druck des Blattes – jede Korrektur in den Stunden danach findet in der Lokalzeitung nicht mehr statt.
Kollektiver Gau aller „Nachrichtenredaktionen“.
Was es bedeutet, mal eben innerhalb von „Stunden“ 200.000 Menschen dauerhaft zu evakuieren, fragt keiner. Die sind „in Sicherheit gebracht“ und „schlucken Jod-Tabletten“, damit sich kein radioaktives Jog in deren Schilddrüse einlagert.
Die Bilder, wo diese „200.000 Menschen“ untergebracht sind, fehlen. Die Frage, wie man das mal eben so innerhalb eines Tages organisiert, auch.
Über Großveranstaltungen im Heimatland wie Rock-Konzerte wird hingegen über Monate im voraus berichtet, über die Herausforderungen für den Verkehr, die Polizei, die Rettungskräfte, die Veranstalter und die zu erwartende Show – und das bei funktionierender Infrastruktur.
Sehnsucht nach Halt im Chaos, während die Kerne schmelzen.
Darum geht es aber gerade nicht. Es geht um die Sehnsucht, dass irgendjemand weiß, was er tut. Es geht um einen „Halt“ im Tsunami der sich überschlagenden Nachrichten.
Im Internet und dann auch im Fernsehen werden eine „Turnhalle“ und ein „Zeltunterstand“ mit Bildern von „Kontrolleuren“ in vermeintlichen Maler-Papieranzügen gezeigt, mit der Bildaussage, das „alles unter Kontrolle“ ist.
Nachrichten im Sog der Kernschmelze.
Spätestens dann wird klar, dass eine journalistische Kernschmelze begonnen hat und nichts mehr „unter Kontrolle“ ist. Dass nur noch in Konkurrenz zu anderen um „die besten Bilder“ ein Theater veranstaltet wird, das seinesgleichen sucht.
Ich gehe davon aus, dass die „Nachrichten“ der kommenden Tage eine Katastrophe zeigen, die noch „unglaublicher als unglaublich“ sein wird.
Die Informationen werden erschütternd sein – für Weltbilder, für die Wirtschaft, für die Politik, für den Glauben an die „Zukunft“ – zumindest in Japan, aber vermutlich in der ganzen Welt.
Über die Folgen hat noch niemand berichtet – sie werden ebenfalls „unglaublich“ sein.
Bis man sie glauben muss.
Was von der Berichterstattung der RNZ unter dem Kürzel „stu“ zu halten ist
Guten Tag!
Ladenburg, 02. März 2011. Für die Rhein-Neckar-Zeitung berichtet aus Ladenburg Axel Sturm („stu“). Sein Bericht „SPD will den Verkehr und die Gemüter beruhigen“ ist mindestens problematisch.
Von Hardy Prothmann
„Objektive Berichterstattung“ muss man von der „Presse“ erwarten können – geht es nach der „alten Schule“.
Der Terminus „objektive Berichterstattung“ ist länst problematisch geworden – seriöse Beobachter der Medien sprechen längst von „subjektiver Berichterstattung“ und konzentrieren sich auf Faktentreue und Transparenz.

Wie objektiv schreibt das SPD-Mitglied Axel Sturm wohl über eine SPD-Hauptversammlung? Quelle: RNZ
Denn die „Presse“ ist längst nichts mehr das, was man vor langer Zeit vermutet hat und was eine „Erwartungshaltung“ definiert hat.
„Die Presse“ ist seit vielen Jahren eine breit gefächerte Medienlandschaft aus Zeitungen, Funk und Fernsehen. Seit gut 15 Jahren gehört das Internet dazu, seit einigen Jahren ist das Internet der treibende Motor für „Presseveröffentlichungen“ – das musste nicht nur Herr zu Guttenberg gerade schmerzlich feststellen.
Es mag viele Menschen geben, die das Internet immer noch ablehnen und nicht verstanden haben oder verstehen wollen. Seien es Spießer in Deutschland oder Diktatoren in der arabischen Welt – beide Gruppen haben deutliche Probleme, die Dynamik des Internets zu realisieren.
Aber auch die gedruckte Presse, also Zeitungen, haben ein enormes Problem damit, die „Umwälzungsprozesse“ zu analysieren und umzusetzen.
Nicht nur „virtuell“, sondern auch ganz real – denn immer mehr Informationen sind über das Internet zu erfahren.
Beispielsweise auch, dass die Rhein-Neckar-Zeitung ihren „Ladenburg-Korrespondenten“ Axel Sturm über eine Hauptversammlung des SPD-Ortsvereins Ladenburg schreiben lässt, obwohl der Mitglied der SPD ist und an der Abstimmung teil nimmt.
Was hat das mit objektiver Berichterstattung zu tun? Gar nichts?
Tatsächlich sind in dem Bericht von Axel Sturm „Die SPD will Verkehr und die Gemüter beruhigen“ einige Fakten zutreffend und andere geschönt und andere weggelassen. Es handelt sich also um eine subjektive, semiprofessionelle Berichterstattung.
Das allein ist noch nicht bemerkenswert – es gibt in deutschen Regionalzeitungen noch viel „bratwurstigere“ Berichte als selbst ein „Bratwurst-Journalist“ wie Sturm sie anfertigt.
Bemerkenswert ist, dass eine Zeitung wie die Rhein-Neckar-Zeitung einen freien Mitarbeiter, der Mitglied der Partei ist, über die er schreibt, dieses tun lässt. Und zwar ohne einen Hinweis, dass es eine gewisse Befangenheit geben könnte.
Das ist, mit Verlaub, Betrug am Leser und ein Skandal und wenn es das gäbe, eine schon vorsätzliche Straftat in bezug auf eine objektive Berichterstattung.
Die Rhein-Neckar-Zeitung wäre gut beraten, diese „Berichterstattungspraxis“ sofort einzustellen. Alternativ könnte sie zu jedem Bericht von Axel Sturm dazu schreiben, dass dieser aktives SPD-Mitglied und somit bei allen Berichten zur SPD vermutlich befangen ist.
Die RNZ kann darauf aber verzichten – ebenso wie auf ein transparente Berichterstattung. Ob der Zeitung solche „Methoden“ gut tun, darf bezweifelt werden.
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