Ladenburg, 29. Juli 2014. (red/pol) Weil er in der Nacht zum Dienstag ohne Licht unterwegs war und durch seine unsichere Fahrweise auffiel, kontrollierten Beamte des Polizeireviers Ladenburg in der Hohen Straße einen Fahrradfahrer. Bei der genaueren Überprüfung des Radlers Uhr bemerkten die Ordnungshüter zudem starken Alkoholgeruch. Der Alko-Test gegen 04:15 Uhr ergab einen Wert von über 1,8 Promille. Daraufhin musste der 20-jährige Wieslocher die Uniformierten zur Wache begleiten, wo ihm eine Blutprobe entnommen wurde. Gegen ihn wird wegen Trunkenheit im Verkehr ermittelt.
Mit 1,8 Promille unterwegs
Betrunken Auto gefahren
Ladenburg, 23. Juni 2014. (red/pol) Erheblicher Alkoholgeruch aus dem Innenraum seines Fahrzeugs wurde in der Nacht zum Montag einer 41-jährigen Frankenthalerin zum Verhängnis. Der Ford der Pfälzerin fiel einer Streife des Polizeireviers Ladenburg gegen 00:35 Uhr in der Benzstraße auf. Im Rahmen der anschließenden Verkehrskontrolle baten die Ordnungshüter die Frau zum Alko-Test. Hierbei erzielte sie einen Wert von 0,5 Promille. Sie muss sich auf Punkte in Flensburg, eine Geldbuße und ein Fahrverbot einstellen.
Betrunken vom Fahrrad gefallen
Ladenburg, 12. Juni 2014. (red/pol) Betrunken auf dem Fahrrad unterwegs war in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein 32-jähriger Mann in Ladenburg. [Weiterlesen…]
Mehrere Autofahrer betrunken unterwegs
Ladenburg/Ilvesheim, 03. März 2014. (red/pol) Gleich mehrere betrunkene Autofahrer fielen den Beamten des Polizeireviers Ladenburg im Laufe des Sonntagnachmittags auf. [Weiterlesen…]
„Bunt statt Blau“: Schüler gegen Komasaufen
Mannheim/Rhein-Neckar, 19. Februar 2014. (red/jsc) Die DAK will mit ihrer Plakataktion „Bunt statt Blau“ ein Zeichen gegen Komasaufen setzen. Die jungen Menschen sind dazu aufgefordert bunte Bilder zu malen, die vor dem Rauschtrinken warnen. Schöner Nebeneffekt dabei: Die Schüler denken über ihren eigenen Konsum nach. [Weiterlesen…]
Betrunken mit dem Fahrrad unterwegs
Ladenburg, 21. Januar 2014. (red/pol) Stark alkoholisiert unterwegs war am Montagabend in Ladenburg ein 36-jähriger Fahrradfahrer. Er fiel einer Polizeistreife gegen 20:00 Uhr auf, da er beim Anhalten an einer Einmündung in der Wallstadter Straße fast zu Fall kam. Bei der Kontrolle konnte sich der Mann kaum auf den Beinen halten und nur schwer artikulieren. Ein Alkoholtest ergab fast 2 Promille. Er sieht nun einer Anzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr entgegen.
Radfahrer betrunken unterwegs
Ladenburg, 24. Mai 2013. (red/pol) Einen stark alkoholisierten Fahrradfahrer kontrollierten Beamte des Polizeireviers Ladenburg am späten Mittwochabend. [Weiterlesen…]
„Facebook ersetzt keinen Notruf“

Bild: Facebookseite der Polizeidirektion Heidelberg
Heidelberg/Rhein-Neckar, 10. Mai 2013. (red/ld) Die Facebook-Seite der Polizeidirektion Heidelberg hat sich bewährt. Seit Montag betreut die Pressestelle den Social Media-Auftritt dauerhaft. Im Februar war die Seite gestartet worden, um besondere Polizeieinsätze wie Fußballspiele oder Abschlussfeiern von Schülern zu begleiten. Die Beamten wollen Facebook ab sofort zur Vorbeugung gegen Straftaten und zur Zeugensuche nutzen. Den Notruf 110 oder die persönliche Anzeigenerstattung ersetzt die Seite aber nicht. [Weiterlesen…]
Jugendschutz auf dem Altstadtfest
Ladenburg, 05. September 2012. (red/pm) Bald ist es wieder soweit, Ladenburg feiert sein Altstadtfest 2012: Die Stadtverwaltung Ladenburg möchte Jugendliche und Erziehungsberechtigte anlässlich des kommenden Altstadtfestes aktuell auf die Bestimmungen des Gesetzes zum Schutz der Jugend hinweisen und bitten, auf deren Einhaltung zum Wohle der Jugendlichen zu achten.
Information der Stadt Ladenburg:
„Nachfolgend werden die wichtigsten Bestimmungen aufgeführt:
 |
Kinder unter 14 Jahren |
Jugendliche unter 16 Jahren |
Jugendliche von 16 -18 Jahren |
Aufenthalt in Gaststätten
|
ohne Begleitung eines Erziehungsbeauftragten nur gestattet zur Einnahme eines Getränks oder einer Mahlzeit |
ja bis 24 Uhr |
|
Abgabe und Verzehr von Branntwein, branntweinhaltigen Getränken und Lebensmitteln
z.B. Schnaps, Mixgetränke, sog. Alcopops |
nein |
nein |
nein |
Abgabe/Verzehr anderer alkoholischer Getränke
z.B. Wein, Bier |
nein |
nein |
ja |
Abgabe und Konsum von Tabakwaren &
Rauchen in der Öffentlichkeit |
nein |
nein |
nein |
Anwesenheit bei öffentlichen Tanzveranstaltungen
|
nur gestattet in Begleitung eines Erziehungsbeauftragten |
ja bis 24 Uhr |
Hinweis: Durch die Polizei werden auch in diesem Jahr Kontrollen hinsichtlich der Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen durchgeführt.
Angriff auf die Sauf-Parties

Bier, Wein, Schnaps - es wurde ordentlich gekippt rund ums Drachenboot-Festival. Die Stadt will dagegen vorgehen. Wie, ist noch unklar.
Ladenburg, 20. Juli 2012. (red) Hinter den Kulissen gibt es Bewegung – eine „gezwungene“. Die haltlosen Sauf-Parties auf Schulgelände, Spielplätzen oder anderen Orten im Umfeld des Drachenboot-Festivals sollen künftig nicht mehr geduldet werden. Wie man die negative Entwicklung stoppen kann, ist unklar – dass die Entwicklung negativ ist, nicht.
Von Hardy Prothmann
Nach uns vorliegenden Informationen ist die Stadt, respektive Bürgermeister Rainer Ziegler, entschlossen zu handeln. Die Vorkommnisse rund um das Drachenbootfestival hätten sich in den vergangenen Jahren zunehmend negativ entwickelt.
Strategien gegen das jugendliche Saufen
Die Stadt plant, das Netzwerk der in der Jugendarbeit Beteiligten „zusammenzurufen, um über Strategien“ zu beraten. Stadt, Sozialpädagogen, Jugendgemeinderat und Polizei sowie Schulen und Lehrer sollen hier gemeinsam „Lösungen entwickeln“.
Auf Anfrage äußert sich Bürgermeister Rainer Ziegler, dass „man das Thema nicht dramatisieren muss“. „Alkoholkonsum von Jugendlichen“ sei „präsent“ – allerdings nicht in der „jetzt erlebten Dimension“.
Klar ist: Bei der Masse von Teilnehmern an den Sauf-Parties kamen viele von „außerhalb“. Uns liegen Informationen vor, nach denen auch viele Ladenburger Jugendliche, die teils engagierte Positionen innerhalb der Jugend einnehmen, ebenfalls beteiligt waren.
Klar ist auch, dass gerade diese „engagierten Personen“ überhaupt kein Interesse haben, erkannt zu werden – würde das doch ein „negatives Bild“ auf sie werfen.
Klar ist noch mehr, dass es eine Zeit der Besinnung im Schatten des besinnungslosen Besaufens geben muss.
Juristische Konsequenzen
Fest steht auch, dass wir im Zuge unserer Berichterstattung mit „juristischen Konsequenzen“ bedroht worden sind. Eltern (darunter ein vorgeblicher „Journalist“) und Sauf-Party-Teilnehmer haben uns zum Löschen von Fotos aufgefordert. Die Begründung: Wir hätten „Persönlichkeitsrechte“ verletzt.
Wir sind dem nachgekommen – nicht in Anerkennung des Vorwurfs -, sondern zur Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten und weil unser Anwalt gerade im Urlaub ist und wir nach dessen Rückkehr die Fotos prüfen lassen.
(Anm. d. Red.: Die Betroffenen werden von uns vor einer Veröffentlichung informiert und können also zeitnah eine Unterlassung fordern. Eine „vorbeugende“ Unterlassungsforderung ist nicht „notwendig“ und wird nicht akzeptiert.)
Null Einsicht bei den „Ehrenwerten“
Erstaunlich ist, dass die Abmahner sich mit keinem Wort von der unhaltbaren Tatsache distanziert haben, dass die Beteiligten auf dem Gelände einer Grundschule für Dreck und Scherben gesorgt und ihre Sauf-Utensilien zurückgelassen haben. Dass es keine Entschuldigung oder irgendeine Äußerung von Bedauern gab, dass man der Stadt und dem Steuerzahler Kosten aufbürdet und riskiert, dass sich kleine Kinder verletzen oder vielleicht aus einer der „limo-mäßig-aussehenden“ Alko-Pop-Flaschen ein Schlücklein wagen. Das interessiert die Abmahner nicht im geringsten. Ihr Eigeninteresse steht vor dem aller anderen. Sie sind Ego-Assis.
Um eins klar zu stellen: Wir reden nicht über „sozial-schwache“ Menschen am „Rande der Gesellschaft“, sondern von angeblich „vorbildlichen“ Ladenburger Schülerinnen und Schülern, deren Eltern sich ebenso „vorbildlich“ engagieren und die angeblich selbst „vorbildliche“ Positionen innehaben. Wir reden also von „ehrenwerten“ Teilen der Ladenburger Gesellschaft. Wir reden von Personen, die ein Bild „vorgeben“ und gegen Bilder, die „aufgenommen“ wurden und der „Eigendarstellung“ widersprechen, mit Klage drohen.
Recht brechen – Recht fordern
Also von Leuten, die selbstverständlich „Rechte einfordern“, nachdem sie oder deren Kinder Gesetze, Verordnungen oder einfach nur die „guten Sitten“ einfach missachtet und weggesoffen haben. Irgendeine Form von Schuldbewusstsein, Scham oder Verantwortungsgefühl gibt es in eigener Sache nicht. Wer das dokumentiert oder danach fragt, wird mit „juristischen Schritten“ bedroht. Die Logik: Auf öffentlichen Plätzen zu saufen und die Ordnung zu stören ist O.K. – das öffentlich zu dokumentieren ist eine „Persönlichkeitsrechtsverletzung“. Na, denn: Prost. Man „kennt“ also vermeintlich seine „Rechte“.
Haben Grundschüler ein Recht auf einen sauberen Hof ohne Scherben und sonstigen Dreck? Hat die Öffentlichkeit ein Recht, sich nicht durch Horden besoffener Jugendlicher verunsichert zu fühlen?
Offensichtlich ist das gewissen „vorbildlichen“ Mitgliedern der Ladenburger Gesellschaft mehr als egal.
Zwickmühle oder klarer „Zug“?
Die Drachenbootabteilung des FV 03 muss sich diesem Problem abseits aller „vorbildlichen“ Absurditäten stellen. Denn der Verein ist der Veranstalter des Events und in dessen Umfeld „passieren“ diese überaus unerfreulichen und für den Ruf Ladenburgs schädlichen „Ereignisse“.
Das hat sicher auch damit zu tun, dass das Drachenboot-Festival immer härter auf den Event-Charakter als auf das sportliche Ereignis getrimmt worden ist. Ganz sicher ist der Verein gut beraten, hier „zurück zu paddeln“, um nicht in „unbefahrbares Wasser“ zu geraten.
Vorbild „Römerman“
Ein Beispiel könnte man sich am Römerman nehmen. Die nach Teilnehmern rund drei Mal größere Veranstaltung der LSV setzt auf das, was das Vereinsziel ist: Sport. Und zwar von der Jugend an über Spitzensport bis hin zu Breitensport.
Dieses noch viel größere Mega-Event kommt seit Jahren ohne Skandale aus, rühmt den Ruf der Sportstadt Ladenburg und ist eine durchweg positive Veranstaltung.
Auch hier gibt es eine „Finisher“-Party. Die ist immer gesittet und vollständig unproblematisch. Es gibt keine „Begleit-Sauf-Parties“ und auch wenig Beschwerden über „Verkehrs-Assis“.
Der Römerman ist allerdings auch durchweg als vereinsorganisiertes Sport-Event geplant. Für das Drachenboot-Festival muss man diesen Anspruch im Vergleich in Frage stellen.
Der Arbeitskreis in Sachen „Alkohol-Exzesse“ wird das mit berücksichtigen müssen und eins wird klar sein müssen: Eine Steigerung der aktuellen Entwicklung bedeutet das Aus fürs Drachenboot-Festival.
Das wäre zum Kotzen. Aber unausweichlich, wenn zuviel gesoffen wird.
Persönliche Note
Persönlich ist für mich klar: Wir sind alle keine Heiligen und sollten die Kirche im Dorf lassen. Jugendliche müssen sich ausprobieren und ihre Grenzen finden. Ein oder zwei „Bierchen“, mal mehr Wein als gut tut oder auch mal die Grenzen durch Schnapsgenuss kennenzulernen – wer von uns Erwachsenen hat da nicht aus „was zu erzählen“?
Es geht aber um Respekt – vor sich selbst und vor anderen. Auf dem Schulhof einer Grundschule, auf Spielplätzen Scherben und Dreck zu hinterlassen, ist respektlos und unverantwortlich. Und ganz sicher nicht im Sinne von „Erfahrungen sammeln“ zu tolerieren.
Schon gar nicht, wenn 14- und 15-jährige Kinder buchstäblich auf der Strecke bleiben und besinnungslos besoffen „eingesammelt“ werden müssen.
Dann hört der „Spaß“ ganz einfach auf.
Die Vertreter der „ehrenwerten“ Gesellschaft haben wir diesmal nicht benannt – nach dem Motto: „Einen Fehlgriff hat jeder frei“.
Für die Zukunft ist klar, dass sich die Exzesse nicht mehr wiederholen dürfen, weil sonst viele Menschen aufgrund der Dummheit von wenigen – und seien sie noch so „ehrenwert“ – Schaden nehmen.
Suff im Schatten des Drachens

Bier, Wein, Schnaps - es wird ordentlich gekippt. Und dass schon im Alter von 14 Jahren. Den Abfall lässt man zurück.
Ladenburg, 16. Juli 2012. (red) Bürgermeister Rainer Ziegler und Revierleiter Frank Hartmannsgruber sahen sich fast genötigt, heute in einer Pressekonferenz die Öffentlichkeit über „unschöne Begleiterscheinungen“ des Drachenbootrennens zu informieren. Jugendlicher Suff, Vermüllung und ein „katastrophales Parkverhalten“ haben Stadt und Polizei mehr als verärgert. Der veranstaltende Verein wurde ausdrücklich gelobt.
Von Hardy Prothmann
Bürgermeister Rainer Ziegler und Revierleiter Frank Hartmannsgruber sind alles, nur „nicht amüsiert“ über die Nacht vom Samstag. Mehrere hundert Jugendliche haben sich zum Saufen rund um das Drachenbootfestival getroffen. Sie hinterließen Abfall und Scherben und insgesamt drei im Alter von 14 und 15 Jahre auch die Sinne: Die Kinder wurde bewußtlos auf der Straße gefunden und musste von der DLRG erstversorgt werden.
Das erfüllt uns mit Sorge – nicht der sportliche Verlauf und das Event an sich. Wir sind alle miteinander erschrocken über die Entwicklung, weil viele, viele Jugendliche volltrunken angetroffen worden sind. Das hat uns bedrückt. Die letzten zwei bis drei Jahre hat sich das ungut entwickelt, jetzt haben wir hier eine Eskalation.

Zugemüllte Grundschule - saufen ohne Sinn und Verstand.
Bürgermeister Rainer Ziegler ist bekannt für seine sonst diplomatische Ausdrucksweise. Seine deutlichen Worte sparen nicht mit Kritik – auch an Eltern. Veranstalter, Stadt und Polizei können die Situation allein nicht bewältigen. Der überwiegende Teil der Jugendlichen kam von außerhalb.
Unschöne Bilanz
Frank Hartsmannsgruber gibt einen droben Überblick: 8 „provokante“ Urinierer wurden verwarnt, also solche, die gesehen werden wollten oder denen alles egal war. Mehrfach wurden Jugendlichen Zigaretten abgenommen und vor allem Alkohol. Zwei 15-Jährige, ein 16-Jähriger und ein 17-Jähriger waren „hochprozentig“ unterwegs. Irgendein Dummkopf entzündete Plastikgeschirr unter ein Bank. Auf der Eisenbahnbrücke wurde einem Mann zwei Mal mit der Faust so heftig ins Gesicht geschlagen, dass ein Schneidezahn abgebrochen ist – der Täter ist bislang unbekannt. Lärmend-randalierende Jugendliche mussten zur Ordnung gerufen werden. Rund 100 Jugendliche hat die Polizei direkt angesprochen – ermahnt und aufgeklärt. Manche auch direkt die Spuren der Saufexzesse wegräumen lassen. Frank Hartmannsgruber bilanziert:
In der Vergangenheit habe ich immer wieder den Jugendlichen ein gutes Verhalten attestiert. Hier trifft das Gegenteil zu.
Im Innenhof der Dalberg-Grundschule traf die Polizei auf eine Gruppe von rund 50 Jugendlichen, „die sich mit harten Sachen ordentlich vorgewärmt haben“. Als die Polizei ankam, rannten viele weg, erst auf „deutliche Anordnungen“ hin, kamen ein paar zurück und haben aufgeräumt. Es gibt also wenigstens noch so viel Bewusstsein, dass das Verhalten nicht „normal“ ist und Ärger droht.
Dieses Gesamtbild können wir auf Dauer so nicht ertragen.
Als sehr positiv bewerten Bürgmeister Ziegler und Revierleiter Hartmannsgruber den Verlauf der eigentlichen Veranstaltung. Aus Neckarhausen gab es keine einzige Beschwerde, die Beachparty lief sehr fröhlich aber durch Security überwacht auch sehr geregelt ab. Frühzeitige Gespräche mit Anwohner auf beiden Seiten des Neckars haben gewirkt. Bürgermeister Ziegler sagt:
Wir wollen die Vielfalt haben und wollen die Stadt lebendig haben – das ist in unserem Sinne. Das ist ein gute Ausstrahlung nach außen. Aber wir müssen auf die Gesamtverträglichkeit achten. Ich bin dankbar, dass die Absprachen mit den 03-ern eingehalten wurden. Was abgestimmt worden ist, wurde so umgesetzt.
„Begleitumstände bereiten Sorge“
Man müsse zwischen Veranstaltung an sich und dem Gelände außerhalb des eigentlichen Veranstaltungsorts trennen. Nicht der sportliche Verlauf und das Event an sich, sondern die „Begleitumstände“ erfüllten den Bürgermeister mit „Sorge“.
Ebenfalls richtig „fuchsig“ zeigt er sich mit dem Parkverhalten der Eventbesucher.
Man stellt sich in die Grünflächen, in die Feuerwehrzufahrten. Das Parkverhalten ist eine Katastrophe. Nur wenige nutzen die gut ausgeschilderten Parkmöglichkeiten.

"Unfreiwillig" aufgeräumte Reste des jugendlichen Saufens.
Es habe einige Abschleppmaßnahmen gegeben. „Wir machen das nicht gern als Gastgeber. Wir haben aber auch einen Anspruch, dass die Gäste sich ordentlich verhalten. Mit diesem Verhalten überfordert man uns und läuft Gefahr, diese Veranstaltungen kaputt zu machen.“
Im kommenden Jahr werde konsequent jeder aufgeschrieben, der falsch parkt. „Wir wollen kein Geld einnehmen – sondern wir müssen darauf achten, dass die Ordnung außerhalb der Festivitäten erhalten bleibt.“ Wie frech manche sind, schildert Frank Hartmannsgruber: „Wenn Sie mit einem diskutieren müssen, der sich vor die Polizeiausfahrt stellt, dann zeigt das ungefähr, wie verantwortungslos viele unterwegs sind.“
Das Resümee heißt also: Tolle Veranstaltung der Drachenbootsportler – aber leider viel Ärger außenrum. Auch der Verein wird sich bei Lösungswegen mit einbringen müssen. Nicht das Event ist der Auslöser für diese Zustände – aber anläßlich des Events finden diese Zustände statt. Die schwierige Aufgabe wird sein, das in den Griff zu bekommen. Der sinnlose Suff wirft sonst einen dunklen Schatten auf das Drachenbootfestival.
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Kein Führerschein, falsche Kennzeichen und jede Menge Alkohol
Ladenburg/Ilvesheim, 02. Mai 2012. (red/pol) Gestern Abend wurde ein 34-Jähriger von der Polizei kontrolliert, da sein Abblendlicht defekt war. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass der Mann stark alkoholisiert war. Zudem fuhr er ohne gültigen Führerschein und hatte die Kennzeichen eines BMW an seinen Fiat montiert.
Information der Polizei:
„Gegen 21.20 Uhr kontrollierten Beamte des PR Ladenburg einen 34jährigen Fiat-Fahrer in Ilvesheim, da dessen linkes Abblendlicht defekt war.
Beim Aussteigen hatte der Fahrer eine Dose Cola-Cognac in der Hand. Auf Nachfrage gab er an, dass er bereits 3 oder 4 Dosen getrunken habe. Ein vor Ort durchgeführter Test bestätigte die Angaben des Fahrers. Dieser ergab einen Wert von 2,12 Promille.
Des Weiteren gab der Fahrer spontan an, dass er auch nicht mehr im Besitz eines Führerscheins sei.
Bei der Überprüfung des Fahrzeugs stellte sich dann auch noch heraus, dass die angebrachten Kennzeichen eigentlich an einen BMW angebracht sein müssten. Die Ermittlungen dauern an.“
Polizei führt verstärkt Kontrollen durch

Ein Viertel aller kontrollierten Fahrer und Fahrzeuge erhielten Verwarnungen.
Ladenburg, 03. Februar 2012. (red/pol) Die Polizei kontrollierte Donnerstagnacht im Revier Ladenburg 80 Fahrer und Fahrzeuge. Insgesamt 19, also ein Viertel aller Kontrollen führten zu Beanstandungen, größtenteils allerdings nur zu mündlichen Verwarnungen.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kontrollierten acht Beamte insgesamt 80 Fahrzeuge. Trotz der eisigen Kälte von minus zehn Grad (gefühlt minus 20) waren die Beamten der Polizeistation Ladenburg unter Leitung von Polizeikommissar Stephan Kau hoch motiviert.
Bei dem vier Stunden dauernden Einsatz wurden 19 Verstöße festgestellt. Darunter eine alkoholisierte Fahrerin und zwei Personen unter Drogeneinfluss. Ein Fahrer hatte Haschisch geraucht, einer Kokain konsumiert.
Mit knapp einer Promille kommt die Fahrerin noch einmal mit einem „blauen“ Auge davon. Für vier Wochen muss sie ihren Führerschein abgeben, zudem erwartet sie neben Punkten in Flensburg eine Geldstrafe in Höhe von mehreren Hundert Euro.
Insgesamt drei Personen wurden ohne gültige Fahrerlaubnis angehalten. Zwei davon hatten ihren Führerschein lediglich nicht dabei, die dritte Person steht auch weiterhin im Verdacht, ohne gültigen Führerschein unterwegs gewesen zu sein.
Das Polizeipräsidium Mannheim wird in den nächsten Wochen wegen der Fasnachtszeit verstärkt solche Kontrollen durchführen. Interessant: Auf Facebook wurden Informationen zum Standort der Kontrollen durch Nutzer verbreitet, was Revierleiter Frank Hartmannsgruber positiv kommentierte:
„Das ist doch schön, wenn unsere Kontrollen wahrgenommen werden. Die Leute sollen wissen, dass wir für sie da sind, aber Alkohol- und Drogensünder aus dem Verkehr ziehen.“
Nicht nur das Revier Ladenburg war im Einsatz – die Mannheimer Kollegen führten weitere Kontrollen im Stadtgebiet durch.

So ists vorbildlich: Dieser Mann hat "Null Promille" - zeigt das Atemalkoholtestgerät.
Information der Polizei Mannheim:
„Am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag kontrollierten Beamte des Polizeipräsidiums Mannheim wieder zahlreiche Fahrzeugführer.
Um 22:55 Uhr stellten Beamte der Verkehrspolizei in der Zehntstraße bei einem 38-jährigen Weinsberger fest, dass der Minifahrer unter Drogeneinfluss stand.
Ein entsprechender Drogenvortest reagierte positiv. Weiterhin steht der Mann im Verdacht, ohne Führerschein unterwegs gewesen zu sein.
Gegen 23:35 Uhr wurde in der Seckenheimer Landstraße ein 34-jähriger Mannheimer kontrolliert. Bei ihm wurde ein Alkoholwert von 0,98 Promille gemessen.
Kurze Zeit später, um 23:55 Uhr, fiel der Polizei an gleicher Örtlichkeit ein 25-jähriger Mutterstadter auf.
Der Opel-Fahrer zeigte eindeutige Anzeichen auf Drogenkonsum. Ein Vortest bestätigte diesen Verdacht.
In der Frankenthaler Straße in Mannheim kontrollierten, gegen 02:50 Uhr, Beamte des Polizeireviers Sandhofen eine 29-jährige Pkw-Lenkerin aus Einhausen.
Da die Frau stark nach Alkohol roch, wurde ihr ein Alko-Test angeboten. Dieser ergab einen Wert von 1,38 Promille.
Ein 21-jähriger Ludwigshafener musste sich um 04:20 Uhr auf dem Kaiserring in der Mannheimer Innenstadt einer Verkehrskontrolle unterziehen.
Bei ihm stellten die Polizeibeamten einen Alkoholwert von 1,4 Promille fest.
Darüber hinaus steht ein junger Mann im Verdacht, seinen Volvo unter Drogeneinfluss gelenkt zu haben.
Er war von der Polizei gegen 21:10 Uhr in der Ilvesheimer Straße in Ladenburg angehalten worden. Da es ihm nicht möglich war, eine Urinprobe abzugeben, wurde ihm Blutprobe entnommen.“
Alkoholkontrolle mit „positivem“ Ergebnis
Ladenburg/Heddesheim/Ilvesheim, 27. Januar 2012. Gestern haben Beamte des Polizeireviers Ladenburg an drei Einsatzstellen Alkoholkontrollen durchgeführt. Ergebnis: Die Fahrer waren nüchtern oder hatten nur im erlaubten Rahmen Alkohol genossen.
In Ladenburg, Heddesheim und Ilvesheim haben die Beamten je rund eineinhalb Stunden Kontrollstellen errichtet. Ein Fahrer war ohne Fahrerlaubnis unterwegs und einer gleich mit zwei Führerscheinen und zwei Kraftfahrzeugscheinen: Der Mann hatte die Papiere als „verschwunden“ gemeldet, neue beantragt, die alten wiedergefunden. Die alten Dokumente musste der Mann bei der Kontrolle abgeben. Polizeirevierleiter Frank Hartmannsgruber:
„Wir haben da die Ordnung wiederhergestellt.“
Ansonsten stellte die Polizei ein paar Beleuchtungsmängel fest.
In der Fasnachtszeit kontrolliert die Polizei verstärkt auf Alkohol am Steuer und appelliert an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer: Trinken und Feiern ist erlaubt – Fahren unter Alkoholeinfluss jedoch nicht. Wer mit mehr als 0,3 Promille unterwegs ist, auffällig wird oder sogar in einen Unfall verwickelt ist, muss mit Konsequenzen für seine Fahrerlaubnis rechnen.
Im Zweifel sind ein Taxi oder öffentliche Verkehrsmittel immer günstiger.
Saufgelage in Heidelberg – maue Party in Ladenburg

Merian-Realschul-Abgänger feiern auf der Festwiese. Bild: ladenburgblog.de
Ladenburg/Heidelberg/Rhein-Neckar, 11. Mai 2011 (red/pol) Die Realschulabschlussfeier artete in Heidelberg zu einem Saufgelage aus. 25 Anzeigen, auffallend viele sehr betrunkene Schülerinnen und Schüler beschäftigten Polizei und Rettungsdienste. In Ladenburg kamen rund 80 Schülerinnen und Schüler in der „Hochphase“ am Nachmittag auf die Festwiese – ohne Zwischenfälle.
Von Hardy Prothmann
Abends um 20:00 Uhr ging es eher ruhig zu auf der Festwiese. Etwas über 30 Schülerinnen und Schüler feierten hier noch ihren Realschulabschluss. Die meisten gehen/gingen zur Merian-Realschule, ein Gruppe von Seckenheimer Realschülern war auch vor Ort.
Und die Polizei schaute regelmäßig vorbei: „Nervt ein bisschen“, meint ein Mädchen, sagt aber auch: „Die sind aber schon nett gewesen.“ Ein Schüler aus Heddesheim bestätigt: „Keine Probleme, die gucken halt, das man nichts „Hartes“ dabei hat. Ist ja auch ok so.“
Viele sind ein wenig enttäuscht und hatten sich eine größere Party erhofft: „Wir haben das extra beim Bürgermeister angemeldet und durften dann ja auch, aber vielleicht haben sich einige nicht getraut oder keinen Bock auf Stress gehabt.“
Vergangenes Jahr wurde am späten Nachmittag das Rundklo demoliert – mehrere tausend Euro Sachschaden waren das Ergebnis einer alkoholisierten Zerstörungswut von zwei Schülern. Damit war „Schluss mit lustig“ – seitdem wird stärker kontrolliert.

Auch Seckenheimer Schüler feierten auf der Festwiese: "War etwas mau."
Das Konzept des Revierleiters Frank Hartmannsgruber geht auf: regelmäßige Präsenz und aktive Ansprache der Jugendlichen hat für Ruhe in Ladenburg gesorgt: Hexennacht, Altstadtfest und gestern die Realschulfeier kamen ohne Exzesse und Zerstörungen, Gewalt und Krankenhausfällen aus: „Die sollen feiern, ich würde das auch wollen“, sagt der Revierleiter: „Aber es muss im Rahmen bleiben.“
Heißt übersetzt: Party ja – Rambazamba nein. Eigentlich schade, dass viele Schülerinnen und Schüler die Party deshalb „etwas mau“ fanden. Hey – freut Euch. Schule geschafft ist doch toll. Und man kann sich auch ohne Alk freuen. Man kann aber auch ein Bierchen trinken und sich entspannen, Spaß miteinander haben. Stockbesoffen in der Gegend rumzufallen ist alles andere als cool.
Wie es in Heidelberg zugegangen sein muss, beschreibt dieser Polizeibericht:
„Früher da – schneller betrunken – früh wieder weg, so verlief in Kürze der „Besuch“ vieler Realschüler aus Heidelberg und dem gesamten Rhein-Neckar-Kreis nach den schriftlichen Prüfungen am Dienstag ab der Mittagszeit. Und manch einer muss mit einem „Nachspiel“ rechnen.
25 Anzeigen, davon 14 wegen des Genusses von „harten“ Spirituosen (überwiegend Wodka!) und elf wegen Rauchens, sowie in einem Fall der Besitz von Marihuana, diese Bilanz zog die Polizei alleine auf dem Bismarckplatz am Dienstagmittag.
Das Ziel der 15 – 17-Jährigen war wie alle Jahre das Neckarvorland. Und mancher schaffte es gerade mal bis zum Hauptbahnhof. In einem Wartehäuschen schlief ein 17-Jähriger aus Sandhausen seinen Rausch aus. Er wurde, wie noch viele Andere, von den verständigten Eltern abgeholt.
Schon um 14 Uhr wurde ein 16-jähriger Schüler mit über 1,2 Promille auf die Wache gebracht, es sollte nicht der letzte sein. Einem 17-Jährigen aus Wiesloch wurde um 13.40 Uhr die Wodkaflasche weggenommen, der informierte Vater „verlangte“, dass die Flasche ausgeschüttet wird. Im Endeffekt ohne Erfolg, um 17.00 Uhr fiel der Jugendliche mit über 1,1 Promille wieder auf dem Bismarckplatz auf.
Gegen 15 Uhr erreichte die Party auf dem Neckarvorland mit etwa 600 Schülern den Höhepunkt. Durch zu starken Alkoholkonsum kam es bei vielen Jugendlichen zu „Totalausfällen“. Drei Jugendliche mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Ein Mädchen musste notärztlich versorgt werden, um die anderen Schüler kümmerten sich die Sanitäter. Insgesamt hatte das DRK – zwei Notärzte und über 20 Sanitäter – bis zum Abend 21 Einsätze zu leisten, ab 17 Uhr musste das DRK ein Einsatzzelt auf dem Neckarvorland aufbauen.
Etwa ab 15.30 Uhr setzte die Abwanderungswelle ein, kurz nach 19 Uhr waren noch etwa 100 Feiernde auf der Neckarwiese.
Zurück blieb eine „Müllhalde“, zahlreiche Bewohner beschwerten sich über erbrechende und pinkelnde Schüler in ihren Vorgärten. Die Toilettenanlage unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke musste mehrfach kurzfristig geschlossen werden und konnte erst nach erfolgter Reinigung wieder geöffnet werden.
Auch die Feuerwehr war im Einsatz, direkt am Neckarufer musste ein brennender Abfalleimer gelöscht werden.
Die Polizei hatte in den Spitzenzeiten etwa 40 Beamte im Einsatz.“
Fazit eines solchen Einsatzes: Jede Menge Kosten für den Staat. Geld, dass man besser in Schulbildung einsetzen kann. Jede Menge Anzeigen. Jede Menge Ärger. Und ganz sicher ein Grund, über ein Verbot solcher „Parties“ nachzudenken.
Das Nachsehen haben die, die in den nächsten Jahren feiern wollen. Die dürfen nicht oder nur unter Auflagen. Die diesjährigen Abgänger haben das „leidvoll“ erfahren. Die Party war in ihren Augen leider „mau“ – Schuld daran, dass weniger los war, waren vor allem zwei Randalierer, die allen anderen den Spaß verderben.
Den Jugendlichen kann man nur wünschen: Feiert Eure Parties – aber nicht bis zum Anschlag. Denn irgendwann ist leider Schluss mit lustig. Und das ist schade. Für alle.
Hexennacht ohne besondere Vorkommnisse
Guten Tag!
Ladenburg, 02. Mai 2011. (red) Die Polizei war gut vorbereitet – vor allem präventiv sollte verhindert werden, dass es zu Straftaten, „üblen Streichen“ oder exzessiven Saufgelagen in der Hexennacht kommt. Das Ergebnis ist erfreulich: Die Polizei musste nur in ein paar Fällen „eingreifen“ – insgesamt verlief die Nacht zum 01. Mai sehr ruhig.
Von Hardy Prothmann
Im „Lagezentrum“, einem Gebäude hinter dem eigentlichen Revier, haben Revierleiter Frank Hartmannsgruber und Einsatzleiter Steffen Hildebrand zunächst eine Besprechung mit den insgesamt 26 Beamten, die zusätzlich zur normalen Schichtstärke von sechs Beamten, im Einsatz sind, darunter drei Jugendsachbearbeiter.
„Wir trennen das, damit der Betrieb in der Zentrale nicht gestört wird“, sagt Frank Hartmannsgruber.

Lagezentrum der Polizei. Bild: ladenburgblog.de
Polizeioberkommissar Steffen Hildebrand erläutert die Strategie: „Wir werden schon sehr früh zu Fuß und mit Streifen Präsenz zeigen und außerdem aktiv auf die Jugendlichen zugehen. Das Motto ist klar: Die Jugendlichen sollen gerne feiern – aber ohne Folgen für sich und andere.“
Deshalb sprechen die Beamte die Jugendlichen an, kontrollierten bei Verdacht auch.
Ebenfalls im „Einsatz“: Streetworkerin Esther Wichers und der ehrenamtliche Streetworker Kurt Mumme. Die beiden sprechen sich natürlich mit der Polizei ab, machen ihren „Job“ aber unabhängig von den Beamten: „Wir sind für die Jugendlichen da und holen sie runter, falls das sein muss“, sagt Frau Wichers. Die Sozialpädagogin kennt die „Szene“. „Wir setzen uns dafür ein, dass sie keinen Stress bekommen.“
Kurt Mumme erklärt, warum er sich so engagiert: „Ich hatte es nicht einfach in meiner Jugend und deswegen kann ich die Jugendlichen gut verstehen. Ich finde, die sollen ihre Jugend genießen. Reden, zuhören und verstehen, hilft.“ Als es 2007 „Ärger in der Weststadt“ gegeben hatte, stand sein Entschluss, sich für die Jugend einzusetzen.

Kurt Mumme unterstützt Sozialpädagogin Esther Wichers. Bild: ladenburgblog.de
Nach dem Pressetermin bin ich am Neckar. Drei Heddesheimer Jungs warten dort auf Freunde. Six-Packs stehen neben ihnen. Ich will wissen, ob sie schon „Kontakt“ zur Polizei hatten. „Ja, die waren sehr freundlich. Wir können uns nicht beschweren.“ Der andere sagt: „Naja, sie haben uns einen „Feigling“ abgenommen, aber das ist schon ok, der war eh für einen Kumpel, der nicht kommt.“ Sie finden die Kontrollen in Ordnung: „Wir haben keinen Bock auf Stress, sondern wollen gepflegt feiern. Die Polizei macht nur ihre Arbeit, es gibt ja leider Leute, wegen denen das nötig ist.“
Es ist 20:30 Uhr. Und nur wenige Jugendliche sind unterwegs. Mit 15 Grad ist es nicht gerade warm. Die drei überlegen auch, ob sie nach Heidelberg weiterziehen. Am Bahnhof ist ordentlich Betrieb – die Idee haben viele.
Die Bilanz am Sonntag nach dem Einsatz: Zwei mal wurden Zigaretten abgenommen, fünf Mal hochprozentiger Alkohol bei unter 18-jährigen. Ein betrunkener Radfahrer, der seinen Führerschein schon zuvor hatte abgeben müssen, durfte seine Wackelfahrt nicht fortsetzen. Außerdem wurde eine EC-Karte sichergestellt, die ein Jugendlicher dabei hatte und zu der er keine plausiblen Angaben machen konnte.
In Seckenheim schlichtete die Polizei eine Rangelei. Dank der Information durch einen Busfahrer war man schnell zur Stelle. „Einen 14-jährigen mit „Artikulationsschwierigkeiten“ haben wir den Eltern überstellt“, sagt Frank Hartmannsgruber.
In den Vorjahren waren Eier an Hauswände geworfen worden – solche oder andere Schäden waren gestern noch keine gemeldet worden. Insgesamt ist die Polizei mit ihrem Einsatz und dem Verhalten der Jugendlichen sehr zufrieden. Auch in Heidelberg verliefen die Mai-Feiern „störungsfrei“.
Video: Polizei kontrolliert „Fasnachtsverkehr“
Guten Tag!
Ladenburg, 28. Februar 2011. Die Polizeireviere Ladenburg und Käfertal haben Freitagnacht gemeinsame Kontrollstellen eingerichtet und 450 Autofahrer kontrolliert. Das Ergebnis: Die allermeisten Autofahrer haben sich zumindest in dieser Nacht vernünftig verhalten.
Von Hardy Prothmann
Im vergangenen Jahr zählte das Polizeipräsidium Mannheim 14 Unfälle unter Alkoholeinfluss. 17 Trunkenheitsfahrten wurden festgestellt. Immer öfter sind Autofahrer auch unter dem Einfluss von Drogen unterwegs.
Grund genug für umfassende Kontrollen. Am Freitag, den 25. Februar 2011, kontrollierten die Reviere Ladenburg und Käfertal gemeinsam den „Fasnachtsverkehr“. Zunächst mit mobilen Streifen und dann mit Kontrollstellen in Ladenburg und Käfertal.

Großangelegte Kontrolle zur Fasnachtszeit. Bild: ladenburgblog.de
36 Beamte waren im einsatz, 450 Fahrzeuge wurden kontrolliert. Die Revierleiter Frank Hartmannsgruber (Ladenburg) und Jörg Lewitzki (Käfertal) waren zufrieden mit der Vernunft der Autofahrer: „Aus unserer Sicht ein positives Ergebnis, wir hatten keinen Alkoholtreffer. Ganz überwiegend verhalten sich die Autofahrer richtig.“ Der höchste gemessene Atemalkohol in dieser Nacht lag bei 0,38 Promille.
„Damit darf man noch fahren, aber Vorsicht, im Falle eines Unfalls ist auch hier der Führerschein in Gefahr“, sagt Frank Hartmannsgruber.
Bis auf einen, der Cannabis konsumiert hatte und einen, dem bereits der Führerschein abgenommen worden war. Weiter fanden die Beamten bei drei Personen „Rauschmittel“ – Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz folgen. Vor Ort musste bei Verdacht auf Drogenkonsum eine Urinprobe abgegeben werden – die Polizei kann mittels Teststreifen vor Ort schon Hinweise auf Cannabis und andere Rauschmittel feststellen. Interessant: Die „Probanten“ erhalten von der Polizei antialkoholische Getränke, falls jemand gerade mal „nicht kann“.
Ein Fahrer durfte erst weiterfahren, als ihm jemand die Brille gebracht hatte, die zwingend bei ihm vorgeschrieben ist.
Ein paar Autofahrer wurden wegen Telefonierens am Steuer oder nicht angelegten Gurten ermahnt.
„Aus unserer Sicht ist der Einsatz ein Erfolg,“, sagte Revierleiter Hartmannsgruber: „Die Kontrollen dienen auch der Prävention. Natürlich werden wie wie jedes Jahr in der Fasnachtszeit weiter verstärkt kontrollieren. Wenn die Menschen aus Einsicht auf Alkohol am Steuer verzichten, sind wir natürlich sehr zufrieden.“
Drogen und Alkohol bei Jugendlichen: Ignoranz löst keine Probleme
Guten Tag!
Ladenburg, 18. Februar 2011. Nur 28 Eltern von CBG-Schülern haben die Chance genutzt, sich vom Drogen-Experten der Mannheimer Polizei informieren zu lassen. Von einem „Interesse“ kann also keine Rede sein – eher von Ingnoranz. „Drogen oder Alkohol? Bei meinen Kindern? Nein“, mögen viele Eltern „Probleme“ von sich weisen. Die Realität ist nicht „nüchterner“, sondern bedenklich zugedröhnt.
Kommentar: Hardy Prothmann
Die Zahlen sprechen für sich: 28 anwesende Eltern sind bei 1.150 Schülern gerade mal 2,5 Prozent. Geht man davon aus, dass alle Schüler zwei Eltern haben, sind es noch 1,25 Prozent der Eltern, die sich für den Aufklärungsvortrag des Polizeihauptkommissars Willi Stier interessierten.
Vielleicht sind das auch nur die Eltern, die sich noch nicht informiert haben und die restlichen rund 98 Prozent wissen schon Bescheid, „was so alles geht“. Und vielleicht ist es auch so, dass es am CBG keine Drogen- und Alkoholprobleme bei Schülern gibt.
143 Prozent mehr Alkoholvergiftungen bei Jugendlichen. Stand: 2007
Damit wäre das Ladenburger CBG die rühmlichste Ausnahme der Republik. Bundesweit sehen die Zahlen anders aus, wie der Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung 2009 ausweist:
„Im Jahr 2007 wurden 23.165 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren aufgrund einer Alkoholvergiftung stationär im Krankenhaus behandelt. Das ist die höchste Zahl seit der Ersterhebung im Jahr 2000 und entspricht einer Zunahme um 143 %.“

Eltern informieren sich über Drogen- und Alkoholmissbrauch bei einer Informationsveranstaltung im CBG.
Das sind nur die „statistisch“ erfassten Fälle. Wie viele Kinder und Jugendliche sich die „Seele aus dem Leib gekotzt“ oder sich mit Drogen vergiftet haben und am Krankenhaus gerade nochmal vorbei gekommen sind, ist und bleibt eine Dunkelziffer.
Bei der Einnahme von Cannabis-Produkten liegen die Zahlen bei einer Zunahme von sechs bis zwölf Prozent. Diese Daten stammen aus dem Jahr 2007. Seither sind keine neuen Daten veröffentlicht worden. Wie die Entwicklung 2008-2010 war? Das ist nicht zu belegen.
Wer denkt, dass sein(e) Kind(er) nicht betroffen sind, verschließt die Augen. Drogen- und Alkoholmissbrauch finden nicht erst statt, wenn es eine amtliche Erfassung gibt, sondern haben meist eine lange „Karriere“ hinter sich. Immer wieder, immer häufiger, immer exzessiver – bis der „Extremfall“ eingetreten ist und man die Augen nicht mehr verschließen kann.
Und machmal ist das sehr bitter: Immer häufiger, so Willi Stier, werden „k.o.“-Tropfen eingesetzt und die Opfer, meist junge Frauen, vergewaltigt. Die Dunkelziffer ist hoch: „Die Mädchen können sich an nichts erinnern und schämen sich.“
Keine Frage der Schule oder der Milieus.
Man darf davon ausgehen, dass sowohl das CBG, als auch die Merian-Realschule oder die Sickingenschule und andere Schulen in anderen Orten ungefähr gleich von all diesen „Entwicklungen“ betroffen sind. „Drogen-Willi“, wie sich Polizeihauptkommissar Stier selbst scherzhaft nennt, sagt: „Es ist keine Frage der Schule oder der Milieus. Es ist ein allgemeines Problem.“
Und es ist ein Problem in den Familien. Wo sonst? Sind es immer nur die anderen Kinder – nie die eigenen?
Alle Eltern, die mit übermäßigem Alkoholkonsum ihrer Kinder konfrontiert werden oder gar mit Drogen, werden zunächst mit Schutzreflexen reagieren. Es darf nicht sein, was nicht sein darf. Es muss ein „Ausrutscher“ sein, eine „Jugendsünde“ und wie die Schutzbehauptungen auch heißen mögen.
Der Reflex zu Scham, Sorge und es „wieder gut haben zu wollen“, ist verständlich und nachvollziehbar – aber leider wenig hilfreich zur Lösung der Probleme.
Durch einen Hinweis aus der Bevölkerung hat die Redaktion im November 2009 von zwei alkoholisierten Mädchen auf der Heddesheimer Eisbahn erfahren. Beide waren zwölf Jahre alt und wurden in einer Weinheimer Klinik behandelt. Ein Mädchen ist aus Ladenburg, wo das andere Mädchen wohnt, haben wir nicht erfahren.
Nichts sehen. Nichts hören. Nichts sagen.
Die Reaktion der Gemeinde Heddesheim war bezeichnend: Der Vorfall wurde verschwiegen. Durch hartnäckiges Nachfragen bekamen wir nur die Informationen bestätigt, die wir schon wussten. Andere Medien haben darüber nicht berichtet. Auch die Stadt Ladenburg hat sich unserer Kenntnis nach nicht dazu geäußert – vielleicht, weil es dort keine „Erkenntnisse“ gab.
Der „Affenreflex“, „Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“, ist verbreitet.
Seither sind die Kontrollen angeblich verstärkt worden. Und selbst wenn. Willi Stier schilderte, wie es abläuft. Bei „Adler“-Spielen wird eben schon vorher „geschluckt“, „Aufreißer“ in den Taschen enthalten hochprozentiges und schmecken süß. Selbst geschulte „Türsteher“ können diese „Mitbringsel“ nur schwer entdecken.
Woran es fehlt, ist der Wille zur Aufklärung. Sowohl bei Eltern, als auch bei Behörden. Und der Wille zur echten Prävention. Ein paar Unterrichtseinheiten, wie sie der MM „lobend“ in seinem Bericht erwähnt, dienen nur den „Formalitäten“, nichts sonst: „Alles ok bei uns, keine „bekannten“ Probleme.“
Wie passen aber eine bundesweite Zunahme von 147 Prozent „mehr“ stationär behandelter Alkoholvergiftungen mit dieser „Realität“ zusammen? Wohl eher gar nicht.
Solche Zahlen muss man nicht „künstlich“ dramatisieren, wie man das dann der „Presse“ gerne vorwirft – sie sind dramatisch (auch wenn die Kritik an der Presse oft berechtigt ist – wir sparen ja auch nicht damit).
Wo gedeckelt wird, gibt es keine Probleme. Nur woanders.
Gehören die Saufgelage auf der Neckarwiese und das zertrümmerte Rundklo nicht zu diesem Thema? Sind Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum in Ladenburg, Heddesheim und anderswo nicht bekannt? Ist das so?
Solange man es irgendwie „deckeln“ kann, ist das so. Denn dann gibt es keine Probleme.
Auch nicht zu anderen „Problemfeldern“.
Obwohl – das stimmt nicht ganz.
Seither erhalten wir durch die Schulleitung fast keine Termineinladungen oder andere Informationen mehr zum CBG. Rektor Günter Keller und sicher auch andere haben unsere Redaktion offensichtlich als „Problem“ identifiziert.
Das Problem sind nicht die Berichte, sondern die Haltung dazu.
Ganz sicher werden „interessierte Kreise“ nach unserem Bericht und diesem Kommentar sich in ihrer Haltung bestärkt fühlen. Unseren „Blogs“ werden dann gerne die abstrusesten Motive unterstellt, warum wir „negativ“ berichten.
Wer sich nüchtern zurücklehnt, wird feststellen, dass wir einfach nur „informieren“, anstatt eine Schönwetter-„Berichterstattung“ zu betreiben und alles zu ignorieren, was „nicht ins Bild passt“. Wir berichten nicht „negativ“, sondern kritisch. Das ist ein bedeutender Unterschied.
Die Tageszeitung „Die Welt“ schreibt:
„Es gab Zeiten, da war Lokalzeitungen jeder Jugendliche eine Meldung wert, der mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Heute sind die Koma-Mädchen und Koma-Jungs verschwunden – aus den Nachrichtenspalten; denn ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren in einer Weise explodiert, die eine tägliche Berichterstattung unmöglich macht.“
Nicht die Zahl der Fälle verhindert eine Berichterstattung, sondern die Ignoranz. Und die löst keine Probleme, sondern hofft, dass sie vorbeigehen.
Wir gehen nicht vorbei, sondern halten an, schauen hin, recherchieren und schreiben auf. Ob das nun „gefällt“ oder nicht.
„Gefallen zu wollen“ hat mit Journalismus nichts zu tun.
Drogenexperte Willi Stier: „Cannabis ist nicht am Kommen, sondern am Explodieren.“
Guten Tag!
Ladenburg, 18. Februar 2011. Polizeihauptkommissar Willi Stier sparte nicht mit drastischen Schilderungen, harten Fakten über „harten Drogenmissbrauch“ und krassen Bildern am Dienstag, den 15. Februar 2010, zum Thema: „Drogengefährdung bei Jugendlichen, Infoabend am CBG.“ Nur 28 Gäste waren gekommen, überwiegend Mütter, aber auch ein paar Väter. Der Vortrag Stier war eindringlich und informativ und schonungslos.
Von Hardy Prothmann

Polizeihauptkommissar Willi Stier beim Vortrag - im Fordergrund seine "Mitbringsel" in Sachen Drogen.
Willi Stier nimmt kein Blatt vor den Mund: „Cannabis ist nicht am Kommen, sondern am Explodieren“, so der Drogenexperte des Polizeipräsidiums Mannheim.
Er erzählt Geschichten aus dem Alltag der Polizei – also wahre Begebenheiten, angezeigte und aufgenommen Fälle, Realitäten, die sich nicht leugnen lassen. Alkoholmissbrauch und Vollsuff sind längst kein „Jungsproblem“ mehr. Willi Stier hat die Fakten. Über ein 12-jähriges Mädchen mit 2,16 Promille Blutalkohol und sagt: „Mädchen zwischen vierzehn- und sechzehn Jahren mit mehr als zwei Promille sind längst keine Seltenheit mehr.“
Hauptsache, es wirkt.
Es wird alles gesoffen, geschnupft, gespritzt, sonstwie dem Körper zugeführt, „Hauptsache, es wirkt.“ Da wird giftiges Sekret von Kröten abgeschleckt, Gartenblumen „veredelt“, Küchenkräuter zu Drogen umgewandelt oder auch Dünger geschluckt: „Es wird gebacken, gekocht, aufgelöst. Es gibt eine große Fantasie“, sagt Stier und belegt seine drastischen Beispiele mit Statistiken und Fotos.
Die 28 Eltern im Raum sind sehr still, sehr konzentriert.
Warum sind sie hier? Weil zuhause bei den eigenen Kindern alles in Ordnung ist und sie sich nur über die Gefahren informieren wollen? Oder gibt es hier und da schon ein Problem bei den eigenen Kindern?
Willi Stier fragt das nicht und das ist auch in Ordnung. Sein Job ist Aufklärung. Sensibilisierung. Und nicht eine Adhoc-Beratung bei tatsächlichen Problemen. Als Polizist sagt er: „Wenn ich von illegalem Drogenkonsum erfahren, bin ich von Amts wegen verpflichtet zu handeln.“
Steigender Cannabis-Konsum – Koma-Saufen alarmierend.
Der Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung von 2009 (2010 gab es keinen, der nächste soll im Mai 2011 vorgestellt werden), zeichnet sich angeblich eine leichte „Entspannung“ – tatsächlich war die Erhebungsmethoden fragwürdig und wurden bezweifelt. Stiers Aussage zu Cannabis liest sich in Zahlen so: Die Einnahme von Haschisch (+5,6 Prozent) und Marihuana (+12,7 Prozent) ist deutlich gestiegen und das „Koma“-Saufen bleibt nach wie vor ein alarmierendes Problem.
Die körperlichen, aber vor allem die psychischen Schäden können enorm sein: „Haben Sie schon mal was von Cannabis-Psychose gehört?“. Die Eltern schweigen. Dann fragt eine Mutter: „Was ist das?“ Willi Stier erklärt, dass der „Konsum“ von Cannabis zu massiven Persönlichkeitsstörungen führen kann.
Und erklärt auch, warum: „Das Cannabis von heute ist hochgezüchtet. Der Inhaltsstoff THC war vor zwanzig Jahren im Bereich von zwei bis drei Prozent, heute liegt er um das zehnfache höher.“ Das diene in erster Linie der „Gewinnmaximierung“ der Drogenhändler, die mit derselben Menge Cannabis nun mehr Gewinn machen könnten, dafür werde allerdings der „Stoff“ gestreckt. Im Einzelfall kann aber das THC um ein Vielfaches höher liegen als früher – „ein Joint“ sind dann fünf, sechs oder mehr.
„Schlumpfpisse“ und andere „Aufreißer“.
„Magic Mushrooms“, also Pilze mit psychedelischen Wirtstoffen seien sehr im Trend, aber auch andere Pflanzen, die wie auch immer wirken – auch tödlich.
Und Willi Stier informiert umfangreich über Alkohol, die Hauptdroge. Da wird „Schlumpfpisse“ getrunken – Wodka, in dem blaue Hustenbonbons aufgelöst werden: „Für Mädels ist Wodka oft zu scharf, die Bonbons machen den süß.“ Im Supermarkt gibt es „Aufreißer“ zu kaufen. Die sehen aus wie Süßigkeiten, der Inhalt ist hochprozentig.

Willi Stier präsentiert eine Bierflasche mit "Stürzer2-Aufsatz: "Das batscht mehr."
„Die kleinen Päcken lassen sich gut verstecken und werden bei Kontrollen nicht so schnell gefunden“, sagt Stier. Beispielsweise bei „Adler“-Spielen. Flaschen sind nicht erlaubt: „Die Fantasie und die Möglichkeiten, Alkohol durch die Kontrollen zu schmuggeln sind vielfältig.“
Und die Statistik einer Befragung, die Willi Stier an die Wand wirft, ist alarmierend: 52 Prozent der Jugendlichen kommen schon „mit“ zu den Spielen, 36 Prozent trinken in der Halle – aus welcher Quelle auch immer.
„Beim Führerschein werden einige nachdenklich.“
Vor Jugendlichen hält Willi Stier einen anderen Vortrag: „Die hier gezeigten Bilder und Infos würde ich so nicht weitergeben“, sagt er. Er hat einen „Schlüssel“ zu den Jugendlichen gefunden, von dem er glaubt, dass er wirkt: „Die wollen alle den Führerschein machen. Und wenn ich denen erzähle, dass man den auch „abgenommen“ kriegt, wenn man ihn noch gar nicht hat, werden einige doch nachdenklich.“
Und: „Wenn ich frage, wer selbst schon Erfahrungen mit Drogen gemacht hat, gehen 20-30 Prozent der Hände hoch. Wenn ich wissen will, wer jemanden kennt, dann sind es schon manchmal mehr als die Hälfte.“
Eine Mutter fragt: „Kann es nicht sein, dass sich da manche wichtig machen wollen?“ Willi Stier will das für einzelne Schüler nicht ausschließen – die Zahlen bestätigen allerdings seine Erfahrung.
„Da wird einer mit Cannabis erwischt. Ist ein guter Schüler. Bislang noch nicht aufgefallen. Der Staatsanwalt verfolgt das nicht weiter. Was die meisten nicht wissen: Die Führerscheinstelle wird trotzdem benachrichtigt“, sagt Stier und weiter: „Eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU), auch Idiotentest genannt, dauert etwa ein Jahr und kostet rund 3.000 Euro.“
Volltreffer und Verdachtsfälle.
Dann zeigt Willi Stier Bilder von „Treffern“ – Frontalzusammenstößen, ausgebrannten Autos mit verkohlten Leichen junger Erwachsener und zitiert Pressemeldungen mit krassen Zahlen zu Alter und Promillewerten. Wer jetzt noch denkt: „Mein Gott, was es für schlimme Sachen gibt“, will nicht daran denken, dass es einen auch „selbst treffen“ kann.
Am Ende des Vortrags wollen die Eltern wissen, was die Schule tut. Es gebe Drogen- und Suchtaufklärung ab der fünften Klasse, sagt die CBG-Lehrerin Susanne Koch, die mit „Suchtvorbeugung“ beauftragt ist. Auch Rektor Günter Keller versichert, dass man der Aufklärung nachkomme. Aber die Hauptverantwortung liege bei den Eltern.
Bei Verdachtsfällen vermittle man an Drogenberatungsstellen. Willi Stier empfiehlt Dr. Diehl beim Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim – muss hier aber seinen Vortrag aktualisieren, denn nach unseren Informationen arbeitet Dr. Diehl seit über einem Jahr dort nicht mehr.
1.150 Schüler hat das CBG. Auf die Frage, wie viele Vermittlungen es im Jahr 2010 gegeben hat, antwortet Frau Koch: „Zwei.“
Lesen Sie zum Thema unseren Kommentar.
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Bürgermeister Ziegler: „Unter diesen Bedingungen für Stimmung zu sorgen ist sehr schwer.“
Guten Tag!
Ladenburg, 17. September 2010. Im Interview mit dem ladenburgblog zeigt sich Bürgermeister Rainer Ziegler zufrieden mit dem Altstadtfest. Trotz aller Widrigkeiten wie fehlenden Fähnchen, Lärmpegelbegrenzung, Haushaltslage und Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen. Er lobt die Vielfalt und die überregionale Attraktivität des Festes und kündigt Veränderungen an.

Bürgermeister Ziegler: Begeisterter Musikfan und Festbesucher.
Herr Bürgermeister Ziegler: Das Programm des 37. Altstadtfestes war vielfältig – was hat Ihnen am besten gefallen? Jetzt sagen Sie bitte nicht „einfach alles“…
Rainer Ziegler: „Die Vielfalt. Ich möchte nichts herausheben, weil der Gedanke des Festes ist, allen etwas anzubieten: generationenübergreifend für jung und alt und unterschiedliche Geschmäcker. Überall gibt es etwas anderes zu entdecken. Deswegen schlendere ich auch gerne wie andere Festbesucher über das Fest und lasse mich überraschen. Das ist das Konzept, das Herr Dietrich Edinger, der Leiter der Musikschule und meine Mitarbeiterin, Frau Stahl sowie ich verfolgen. Wobei ich klar sagen muss: Frau Stahl ist die Macherin des Altstadtfestes.“
Frau Stahl ist die Macherin des Altstadtfestes.
Das wird Frau Stahl gerne hören.
Ziegler: „Ich sage nur: 37 Altstadtfeste, die 37 mal von Frau Stahl organisiert worden sind.“
Was ist neben der Vielfalt das besondere am Altstadtfest?
Ziegler: „Die Stadt Ladenburg betreibt keine direkte Vereinsförderung. Das Fest wurde damals eingerichtet, um den Vereinen eine Einnahmemöglichkeit zu bieten. So ist das bis heute. Und wir sind überraschend – haben immer wieder neue Künstler im Programm – neben den Klassikern wie den Altstadtmusikanten. Fast alle Musikrichtungen sind vertreten, dazu gibt es Kinder- und Jugendprogramm, Kabarett und Angebote aus dem Ausland.“
Zur Eröffnung haben Sie Ihren ersten Flashmob erlebt, rund 200 „Aktivisten“ wedelten mit weiß-blauen Fähnchen. Was halten Sie davon?
Ziegler: „Sie haben mich lächeln sehen. Das war eine geniale Idee, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Das hat mir gefallen. Ich fänds toll, wenn die Menschen jedes Jahr mit den weiß-blauen Fähnchen wedeln.“

Die Mutter aller Altstadtfeste: Brigitte Stahl hat alle 37 Altstadtfeste organisiert. Bild: ladenburblog.de
Unsere „Spaßaktion“ Save the Fähnchen“ hat gezeigt – nicht nur Ladenburger haben die Wimpel vermisst. Wird es die im kommenden Jahr wieder geben?
Ziegler: „Mir haben sie auch gefehlt, sie erinnern ja weiß-blau an unsere Stadtfarben silber-blau. Ich glaube aber, dass sie auf dem Fest gar nicht so sehr gefehlt haben, da gabs ja so viel anderes zu schauen, sondern vor allem im Vorfeld, weil die Fähnchen in den vergangenen Jahren schon Wochen im voraus signalisiert haben: Achtung, das Altstadtfest steht an.“
Fähnchen-Demo.
Das hat meine Frage nicht beantwortet.
Ziegler: „Ich war noch nicht fertig. Unsere Haushaltslage ist bekannt. Uns fehlten dieses Jahr schlicht und ergreifend die Mittel für diese schöne Nebensächlichkeit. Wir müssen überall einsparen, auch beim Altstadtfest. Man kann das nicht isoliert betrachten.“
Stimmen die 20.000 Euro, die eingespart sein sollen?
Ziegler: „Die Zahl ergibt sich aus der Berechnung der Arbeitszeit, dem Einsatz der Hubwagen und Arbeiten, die der Bauhof erledigen dann anstelle von Fremdfirmen erledigen kann. Die Fähnchen sind ein enormer Aufwand, auch weil die meisten Häuser denkmalgeschützt sind und nicht einfach irgendwelche Löcher gebohrt werden dürfen. Und um gleich zu beantworten, ob man das privat machen könnte. Nein – das kann ich nicht verantworten, wenn dabei etwas passieren würde.“

Unsere Aktion "Save the Fähnchen" hat Spaß gemacht - das Thema wird aber ernsthaft diskutiert. Ein Festteilnehmer sagte uns: "Ohne Fähnscher is des Aldschdadfeschd naggisch."
Wie wäre es mit einer Teillösung, also nur den Marktplatz oder die Hauptstraße zu „bewimpeln“?
Ziegler: „Dann geht die Diskussion in den anderen Teilen des Festes los, warum dort und nicht bei uns. Ich hätte sie gerne aufhängen lassen, das war uns nicht möglich und ich weiß, dass die Fähnchen wieder hängen werden, sobald wir uns das finanziell leisten können. “
Wie wärs mit einer Wimpelabgabe?
Ziegler: „Jetzt sind Sie aber hartnäckig.“
Immer.
Ziegler (lacht): „Ich weiß. Nein, das ist keine Lösung, wir haben gerade die Gebühren für die Stände erhöht, das geht nicht. Aufgeschlossen bin ich natürlich gegenüber Spendenlösungen, aber da muss man abwarten, ob dabei genug zusammenkommt.“
Harte Bedingungen.
Was kostet denn das Fest?
Ziegler: „Wir haben eine Haushaltsperre, auch auf die Kulturausgaben. Geplant waren mal 36.000 Euro, dann waren es nur noch 16.000 Euro. 12.000 Euro haben wird als Spenden und über die Sponsoren des Festes erhalten, wofür wir sehr dankbar sind. Dazu kommen vermischte Einnahmen, deren Höhe ich noch nicht kenne. Ich hoffe, dass wir gerade so alles bezahlen können. Zum Vergleich: 2008 hatten wir 48.000 Euro zur Verfügung.“

Die fortwährende Lärmpegelmessung hat Musikern und Festbesuchern am Markptlatz die Stimmung "begrenzt". Bild: ladenburgblog.de/local4u
Das Hauptthema war allerdings die Kritik an der Pegelbegrenzung und dem rigorosen Abschalten der Musik um 23:00 Uhr. Das war für viele Festbesucher ein Ärgernis. Die Stadt musste sich einem gerichtlichen Vergleich fügen. Besteht Hoffnung, dass sich das wieder entspannt?
Ziegler: „Diese Hoffnung habe ich nicht. Wir haben sehr hart für diesen Vergleich kämpfen müssen und das beste herausgeholt. Ganz klar ist das vielen sicher nicht genug. Ich hätte auch gerne mehr, mehr war aber nicht drin. In einer Auseinandersetzung zwischen Festbetreibern und Anwohner haben die Anwohner ganz einfach Vorteile vor Gericht. Jedes Fest überall in Deutschland verstößt gegen die Vorschriften. Wo kein Kläger ist kein Richter. Bei uns wurde geklagt, wir müssen uns nun an die Vergleiche halten, die an der Gerberstiege und am Marktplatz getroffen wurden.“

"Hallo, hört mich jemand?" Tamara Push hat mit ihrer Band eine überzeugende Show hingelegt - die aber unter der Pegelbegrenzung litt.
Nicht nur die Besucher, auch die Musiker dürften unzufrieden gewesen sein.
Ziegler: „Herr Prothmann, ich habe selbst miterlebt, wie die Bands abends kämpfen mussten, weil sie sich teils selbst nicht gehört haben. Unter diesen Bedingungen für Unterhaltung und Stimmung zu sorgen ist sehr schwer. Aber es ist nunmal so, dass das reine Festgeschehen einen Lärmpegel von 70 dB(A) erzeugt und unsere Grenze im 16-Stunden-Mittelpegel bei 85 dB(A) liegt. Das wüssen wir einhalten. Über Pausen und über die Pegelbegrenzung.“
Klagen über Klagen?
Deren Messung teuer ist. Trifft es zu, dass das 6.000 Euro kostet?
Ziegler: „Das ist die Zahl aus dem vergangenen Jahr für einen Tag. Bei diesem Fest waren es zwei Tage, an denen wegen des Vergleichs gemessen werden musste. Die Kosten liegen zwar nicht bei dem doppelten Betrag, aber deutlich über denen vom vergangenen Jahr.“
Das ist teuer. Können Sie sich das in den kommenden Jahre leisten?
Ziegler: „Der Vergleich sieht vor, dass die Messergebnisse ausgewertet werden und ab dem kommenden Jahr die Bühnentechnik sich an den Erfahrungen dieses Jahres orientiert. Also vorerst werden keine Kosten entstehen.“
Außer, es wird nochmals geklagt. Es wird bereits kolportiert, dass es eine erneute Klage gibt. Trifft das zu?
Ziegler: „Davon ist mir nichts bekannt. Ich weiß nur, dass die Kläger wieder unzufrieden waren. Aber auch die müssen sich an den Vergleich halten und die Auswertungen abwarten.“
Rock at Church als Jugendmagnet.
Rock at Church kam bei den Jugendlichen gut an, die Konzerte auf dem Marktplatz hingegen nur bedingt. Könnte es sein, dass die Bühne auf die Festwiese umzieht?
Ziegler: „Das ist überhaupt nicht vorstellbar. Das Altstadtfest gehört in die Altstadt. Was Rock at Church angeht: Ich bin der evangelischen Kirche sehr dankbar für deren Einsatz. Die haben wieder ein sehr jugendbetontes Programm veranstaltet, nicht nur fürs Publikum, sondern auch, was die Künstler betrifft. Eine enorme Bandbreite wurde da geboten. Das ist zwar nicht alles meine Musik, aber ich konnte miterleben, wie sich die Jugendlichen wohl gefühlt und die Bands begeistert angenommen haben. Das ist das, was zählt.“

Unauffällige Präsenz der Polizei, die mit Feuerwehr, Johannitern und Stadt ein gemeinsames Konzept erarbeitet hat.
Polizei, Feuerwehr, Johanniter und Stadt haben ein neues Sicherheitskonzept gehabt. Bilanzieren Sie das bitte aus Ihrer Sicht.
Ziegler: „Sie haben ja selbst positiv darüber berichtet. Mir hat die unauffällige Präsenz der Polizei sehr zugesagt, das war genau richtig. Auch die Feuerwehr war gut vorbereitet und die Johanniter haben eine einwandfreie Arbeit geleistet, wobei die Zahl der Fälle überschaubar war und keine alkoholbedingten Ausfälle versorgt werden mussten. Dazu waren die Jugendsozialarbeiter im Einsatz. Das hat sehr überzeugend ineinandergegriffen.“
Sicherheitskonzept überzeugt – Alkohol bleibt ein Problem.
Es gab zwar keine bekannten alkoholbedingten „Ausfälle“ bei Jugendlichen – trotzdem musste die Polizei drei Platzverweise aussprechen. Besucher berichten von einem Massenbesäufnis rund um den Wasserturm. Wie ist Ihr Kenntnisstand in der Sache?
Ziegler: „Das sehe ich unabhängig vom Altstadtfest. Das ist als generelles Problem bekannt. Leider nimmt der übermäßige „Alkoholgenuss“ von Jugendlichen zu. Nicht nur bei uns. Wir kennen das Problem und jeder kleine Erfolg bringt uns weiter. Und es gibt Vorbilder wie den Jugendgemeinderat, der alkoholfreie Cocktails angeboten hat. Jedes Angebot, jeder Einsatz in dieser Richtung ist gut und hilft, auch wenn ich die Probleme nicht beschönigen will.“
„Ich brauche keine weiteren Kläger.“ BM Ziegler
Nochmal zur Polizei: Vereinsvertreter berichten, dass sie die Anordnung der Polizei als überzogen betrachteten. Weiter gibt es Beschwerden, dass es „Ungleichbehandlungen“ gegeben habe. Was sagen Sie dazu?
Ziegler: „Sie können ein so großes Fest nicht Punkt 23 Uhr ausschalten. Natürlich gibt es Kulanzen, die man aber auch nicht übertrieben einfordern darf. Die Polizei hat ihren Rundgang gemacht und auf die Verordnung hingewiesen, die alle kannten. Je nach Wegstrecke waren eben die einen vor den anderen dran. Und bei einer zweiten Aufforderung wurde dann sicher darauf hingewiesen, dass eine Zuwiderhandlung die Lizenz fürs nächste Fest kosten kann. Die abschließende Runde wurde dann zum Ausschankende um 01:00 Uhr gemacht. Ich stehe dazu, denn ich brauche keine zusätzlichen Kläger gegen das Fest. Das sollten die, die sich beschweren, bedenken.“
Sie haben Gedanken geäußert, dass es ein neues Konzept geben könnte, weil der Sonntag „überschaubar“ war, was die Besucherzahlen angeht. Haben Sie schon konkrete Ideen dazu?
Ziegler: „In welche Richtung sich unsere Ideen genau entwickeln, wird die Bilanzierung mit den Vereinen und Gastronomen zeigen, denn der Sonntag erweist sich nicht mehr so, wie manche sich das wünschen. Die Geldbeutel sind enger und der Besucherstrom läßt ab dem Nachmittag nach. Die Gerberstiege ist sehr gut frequentiert, der Bischofshof und der Marktplatz haben aber nachgelassen. Vielleicht müssen wir das Fest am Sonntag mehr konzentrieren. Wir werden uns Gedanken machen, wie wir die Attraktivität des Altstadtfestes hoch halten.“
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