Ladenburg, 26. Juni 2014. (red/ld) Am Mittwochabend beschloss der Gemeinderat einstimmig, die Niederspannungsschaltanlage im Abwasserhebewerk Bollweg zu erneuern. Außerdem wird ein Prozessleitsystem integriert. Bei rasch ankommenden Wassermengen soll das Hebewerk damit in kürzester Zeit auf die volle Förderleistung gebracht werden können. Das Hebewerk Weinheimer Straße bekommt ein neues Notstromaggregat.
Von Lydia Dartsch
Die Beauftragung war nötig geworden, weil es derzeit nicht möglich ist, beide Regenwasserschnecken gleichzeitig zu betreiben. Den Auftrag erhielt die Firma Schiele AUH GmbH, die die Umrüstung für ungefähr 50.000 Euro durchführen wird. Von zwei in Frage kommenden Bietern war sie der günstigste. Dazu kommen Planungskosten in Höhe von 15.000 Euro. Im Haushalt waren für diese Maßnahmen 75.000 Euro eingeplant.
Auch das Hebewerk Weinheimer Straße wird erneuert. Bei Starkregen im Odenwald werden die beiden Regenwasserschnecken zusätzlich zu den beiden Abwasserschnecken eingeschaltet, um zu verhindern, dass sich das Wasser in der Kanalisation zurückstaut. Wegen ihres hohen Stromverbrauchs werden die Schnecken durch ein dieselbetriebenes Notstromaggregat betrieben. Dieses ist schon 40 Jahre alt und zunehmend störanfällig:
Wenn das ausfällt, schafft die Anlage die Wassermengen nicht,
sagt Gregor Völker vom Bauamt. Ersatzteile sind nicht mehr lieferbar und müssen bei Bedarf einzeln angefertigt werden – und das kostet. Deshalb beschloss der Gemeinderat einstimmig, die dieselbetriebene Netzersatzanlage zu erneuern.
Hebewerk Bollweg transportiert meist Abwasser aus Schriesheim
Zwischen dem 09. Mai und dem 11. Juni wurde eine beschränkte Ausschreibung durchgeführt. Acht Firmen wurden gebeten, ein Angebot einzureichen, von drei Unternehmen kam eine Rückmeldung. Günstigster Anbieter ist die Firma GESA Elektrotechnik, die die Erneuerung der Anlage für knapp 140.000 Euro ausführen wird. Dazu kommen Planungskosten in Höhe von 30.000 Euro, die bereits am 30. April vom Ausschuss für Technik und Umwelt vergeben worden sind. 150.000 Euro waren im Haushalt für die gesamte Maßnahme angesetzt.
Zwar wird die Erneuerung damit insgesamt rund 20.000 Euro teurer. Laut Verwaltungsvorlage fördere das Hebewerk aber zu knapp 90 Prozent ankommendes Abwasser aus Schriesheim. Daher wird erwartet, dass die Stadt Schriesheim einen Anteil an den Unterhaltungs- und Investitionskosten bezahlen wird und die Mehrkosten geringer ausfallen werden.
Zwar wurde auch diese Maßnahme einstimmig beschlossen. Diskussion gab es aber dennoch. Bernd Garbaczok (SPD) fragte nach, ob man Planung und Ausführung künftig nicht gemeinsam vergeben könne. „Dann wären wir nicht mehr flexibel“, sagte Bürgermeister Ziegler. Man habe schon immer Planung und Ausführung voneinander getrennt, um auf Basis der Planung die Ausführung auszuschreiben und dafür wiederum den günstigsten Bieter auszusuchen. Bei einer gemeinsamen Ausschreibung binde man sich an den Planer. Daher sei diese Vorgehensweise sinnvoll.
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