
Steht das Ballonfestival vor dem Aus?
Ladenburg, 18. April 2012. (red) Aktualisiert. Die Stadt Ladenburg und der Ballfahrten-Unternehmer Uwe Hilzendegen haben aktuell über die neuen „Rahmenbedingungen“ für das Ballonfestival informiert. Nachdem der Förderverein der Fußballabteilung der LSV als „Caterer“ nicht mehr zur Verfügung steht, ist fraglich, ob das Ballonfestival weiter stattfinden kann.
Von Hardy Prothmann
Erinnern Sie sich noch? 2010 gab es Streit um das Ballonfestival. Der Heidelberger Initiator des Festivals, Michael Bering, wollte das Festival mit zusätzlichen gastronomischen Angeboten attraktiver gestalten. Vor allem aus ökonomischen Gründen. Denn die LSV zahlte „nur“ 4.000 Euro an den Veranstalter und hatte exklusive Catering-Rechte. Laut Bering wären private Betriebe bereit gewesen, bis zu 10.000 Euro für eine Lizenz zu bezahlen.
Bering forderte, die LSV mauerte, Bürgermeister Rainer Ziegler zeigte „Verständnis“ für beide Seiten. Auch das Ergebnis ist bekannt: Michael Bering wanderte in den Luisenpark ab, wo er das Ballonfestival sehr erfolgreich etablierte, während 2010 und 2011 das Ladenburger Ballonfestival unter schlechtem Wetter litt.
Und jetzt steigt die LSV aus und was ist die Lösung? Andere Vereine sollen sich bewerben oder ein privater Caterer soll her und ordentlich Geld an Uwe Hilzendegen zahlen. Auf dem Stand war man bereits 2010. Eine weitere Veränderung gibt es beim Termin. Der ist jetzt auf den 15./16. September verlegt, in der Hoffnung, dass man dann besseres Wetter hat. Das Problem: Dieses Wochenende folgt auf das Altstadtfest. Werden sich genug Besucher an zwei Wochenenden hintereinander in Ladenburg einfinden?
Auf einen unserer vergangenen Artikel zum Thema schrieb ein Kommentator:
Selten ein so völlig unnötiges “Event” erlebt wie dieses.Das Zusammenwürfeln von Autoausstellung , Kinderkarussel, Unterhaltungsmusik und Verköstigung auf einer Wiese ergibt nicht automatisch ein Fest.Das Fehlen eines attraktiven Konzepts ist im übrigen nicht erst seit diesem Jahr zu beklagen.
Was dem Festival fehlt, ist ein gutes Marketing. Ganz sicher kann ein Ballonfestival eine äußerst attraktive Veranstaltung sein und lässt sich gut vermarkten, wie man am Ballonfestival im Luisenpark sieht.
Im August 2010 haben wir bereits geschrieben:
Vielleicht wäre es aber besser gewesen, es für ein Jahr ausfallen zu lassen. Um sich zu sammeln, ein gutes Konzept zu erstellen, ein ordentliches Rahmenprogramm zu entwickeln und dann einen Neustart zu machen.
Der MM berichtete heute, ein weiterer „Unsicherheitsfaktor“ sei die Genehmigung durch das Regierungspräsidium in Karlsruhe. Nach „Informationen der Zeitung“ würden diese „deutlich strenger als in der Vergangenheit gehandhabt“. Das Regierungspräsidium gab uns die die Auskunft: „Wir wissen nicht, woher die Zeitung diese Information hat. Es gibt keine Änderungen, solche Anträge werden wie früher auch nach den gesetzlichen Bestimmungen erteilt. Bislang liegt uns noch kein solcher Antrag vor.“
In Ladenburg sind bis jetzt sind alle „Planungen“ heiße Luft. Und leider steht zu befürchten, dass die Luft aus dem Ladenburger Ballonfestival raus ist.
Alle Artikel zum Thema finden Sie hier.
Nachtrag, 23:00 Uhr.
Nach der Sitzung des technischen Ausschusses bat Bürgermeister Ziegler die Presse noch kurz zu einem Gespräch. Der Förderverein der Fußballabteilung LSV sei nun doch noch bereit, einen Teil des Catering zu übernehmen, nicht aber die Organisation.
Man sei weiter interessiert an Angeboten anderer Vereine oder privater Gastronomen. Wenn sich ein Privatunternehmen für das Catering interessieren sollte, sei es keine Bedingung, dass der Förderverein mit im Boot sein müsse, sagte Bürgermeister Ziegler auf unsere Nachfrage: „Die Caterer müssen sich mit dem Ballonfahrten-Organisator, Herrn Hilzendegen, einigen. Von uns gibt es keine Vorgabe.“
Die Stadt will auch weiterhin die Infrastruktur, also Strom und Wasser, stellen.
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