Ladenburg, 04. MĂ€rz 2013. (red) Kurios: Gestern brannte es auf dem WerksgelĂ€nde von Saint-Gobain, die Feuerwehr rĂŒckte an und stand dann gut zehn Minuten vor dem verschlossenen Tor – ebenso die Polizei, weil sie nicht eingelassen wurden. Polizei und Feuerwehr wissen bis heute nicht warum.
Von Hardy Prothmann
Passanten hatten gestern Rauch ĂŒber dem GelĂ€nde Isover entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Die rĂŒckte sofort aus, musste allerdings gut zehn Minuten vor dem Werkstor warten, weil nicht aufgemacht worden ist. Die Polizei wartete ebenso.
Auf der Internetseite der Feuerwehr Ladenburg heiĂt es im Einsatzbericht:
Auf der Anfahrt war bereits eine starke Rauchentwicklung sichtbar. Darauf hin wurde sofort durch die Leitstelle ein Vollalarm ausgelöst.
WÀhrend Arbeiter den Brand selbst zu löschen versuchten, stand die Feuerwehr gut zehn Minuten vor dem verschlossenen Tor.
Vor Ort angekommen stand man vor einem verschlossenem Werkstor. Nach einigen Minuten Wartezeit war der Zugang zum WerksgelĂ€nde dann doch möglich. In einem AuĂenbereich brannte auf einer LagerflĂ€che ein gröĂerer Palettenstapel.
Einige Mitarbeiter hatten bereits erste LöschmaĂnahmen eingeleitet. Die Löschgruppe wurde mit 3 Trupps unter Atemschutz und je einem C-Rohr beim Ablöschen unterstĂŒtzt. Nachdem der Brand gelöscht war, wurde die Einstazstelle an die Firma ĂŒbergeben.
Auf Nachfrage wissen der Leiter des Polizeireviers, Frank Hartmannsgruber und der Kommandant der Feuerwehr, Harald Lange, bis heute noch nicht, warum man zunÀchst nicht eingelassen worden ist. Joachim Mellem, Technikleiter bei Isover, sagte auf Anfrage:
Das war ein Fehler in der Informationskette. Wir werden das klĂ€ren, dass Feuerwehr und Polizei zukĂŒnftig immer eingelassen werden.
Nach unseren Informationen ist 1987 bereits ein BetriebsgebĂ€ude auf dem GelĂ€nde abgebrannt, weil die Feuerwehr damals auch nicht eingelassen worden ist. Die Firma stellt DĂ€mmstoffe her, beispielsweise aus Polystyrol (Styropor) – ob diese bei einem Brand giftige DĂ€mpfe entwickeln oder explosionsgefĂ€hrlich sind, ist auf der Internetseite des Unternehmens nicht transparent aufgefĂŒhrt. Ebenso fehlt jede Information an die Ăffentlichkeit zur Ursache und zum Umfang des Brandes und welches Risiko fĂŒr die Bevölkerung bestanden hat. Isover gehört zum französischen Mischkonzern Saint-Gobain.
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